DE1769059A1 - Verfahren zur Herstellung von Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Leder

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DE1769059A1
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Germany
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zinc
salts
leather
tannable
aldehyde
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Application number
DE19681769059
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Hans Dr Erdmann
Franz-Friedrich Dr Miller
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Leder Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerbverfahren mit Zink-C> salzen als gerbaktiven Stoffen.
  • Man hat schon versucht, mit Hilfe von Zinksalzen Leder herzustellen. So ist aus der französischen Patentschrift 587 203 ein Verfahren bekannt geworden, bei dem man Leder und Häute mit Zinksalzen in neutraler, saurer oder basischer Lösung behandelt und sie dann mit Wasser, das ein Oxydationsmittel enthalten kann, und mit einem alkalisch reagierenden Salz als Abstumpfungsmittel nachbehandelt. Dieses Verfahren hat sich aber nicht durchsetzen können, weil nur minderwertige Leder mit einer Schrumpfungstemperatur von 62 0 0 erhalten werden können. Die eingelagerten Zinksalze lassen sich vollständig wieder auswaschen. Das gewaschene Leder trocknet blößig auf.
  • In der Folgezeit hat sich dann allgemein die Ansicht durchgesetzt, daß Zinksalze als gerbaktive Stoffe unbrauchbar sind (vgl. z. B. W. Grassmann, Handbuch der Gerbereichemie und LederfabrikatiOn, 1. Auflage, 1939, Band 11/2, Seite 329; 7 Li. Sykes JSLTC 3-7, 294 (1953); F. Stather: Gerbereichemie un - d Gerbereitechnologie, 4. Auflage, 1967, Seite 471).
  • Es wurde nun gefunden, daß es bei Einhaltung bestimmter Arbeitsbedingungen gelingt, mit Hilfe von Zinksalzen volle und griffige Leder mit einer Schrumpfungstemperatur zwischen 85 und 90 0 C zu erhalten, in denen die Zinksalze unauswaschbar an die Hautsubstanz gebunden sind und die gewünschtenfalls eine rein weiße Parbe haben.
  • Demgemäß besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Leder durch Behandeln von gerbbarem Material, wie vorgegerbtem Leder, Pelzfellen oder insbesondere Blößen, mit Zinksalzen und Nachbehandeln mit Abstumpfungsmitteln darin, daß man das gerbbare Material vor oder während der Behandlung mit den Zinksalzen mit wasserlöslichen Sulfaten und mit Aldehyden oder Aldehyde abspaltenden Stoffen behandelt.
  • Als Zinksalze kommen für das erfindungsgemäße Verfahren beliebige wasserlösliche Salze dieses Metalls in Betracht, beispielsweise mineralsaure Salze, wie Zinkehlorid und Zinkaulfat, und organische Salze des Zinks, wie diejenigen von Mono-, Di- und Polycarbonsäuren und von Hydroxycarbonsäuren. Als Beispiele für organische Zinkealze seien genannt Zinkacetat, Zinkmalonat und Zinkzitrat. Vorzugsweise wendet man das Zinksulfat an. Es hat sich bewährt, die Zinksalze in einer Menge von 2,0 bis 8 %, vorzugsweise 3,5 bis 4,5 %, berechnet als Zinkoxid und bezogen auf das Gewicht des wasserhaltigen gerbbaren Materials, im Regelfall also auf das Blößengewicht, auf dieses einwirken zu lassen und zwar in wässriger Flotte, wobei das Zinksalz als Pulver zugegeben werden kann. Es hat sich bewährt, die Flotte mit 50 bis 200 % Wasser, bezogen auf das gerbbare Material, anzusetzen, doch können auch andere Wassermengen verwendet werden. Die Behandlung mit den Zinksalzen ist im allgemeinen in 6 bis 8 Stunden beendet.
  • Für das erfindungegemäße Verfahren können beliebige wasserlösliche Sulfate verwendet werden, beispielsweise die Alkalisu'Lia4-,-e. Im einfachsten Fall verwendet man Zinksulfat, weil man damit dem gerbbaren Material gleichzeitig Zink- und Sulfationen anbieten kann. Es hat sich aber besonders bewährt, das gerbbare Material mit einem Alkalisulfat und einem Aldehyd vorzubehandeln und es dann mit Zinksulfat in Kontakt zu bringen. Die wasserlöslichen Sulfate werden zweckmäßigerweise in einer Menge angewendet, daß unter Einbeziehung der gegebenenfalls aus Zinksulfat stammenden Anionen etwa 8 bis 18 % Sulfationen, bezogen auf das Gewicht des gerbbaren Materials, zur Verfügung stehen. Besonders bewährt haben sich Mengen, die 10 bis 16 % Sulfationen entsprechen.
  • Als Aldehyde seien besonders Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Glyoxal und Glutaraldehyd erwähnt. Statt der Aldehyde oder zusammen mit ihnen kann man auch Stoffe verwenden, die unter den Bedingungen der Gerbung Aldehyde abspalten. Dazu zählen hydroxymethansulfonsaures Natrium, Hexamethylentetramin, Paraformaldehyd, Paraldehyd, Metaldehyd und insbesondere N-Methylolverbindungen, z. B. diejenigen des Harnstoffs, der cyclischen liarnstoffderivate, des Melamins und des Dicyandiamids. Es hat sich bewährt, die Aldehyde in Mengen von 0,5 bis 3 %, vorzugsweise 1 bis 1,5 %, bezogen auf das Gewicht des gerbbaren Materials, einzusetzen. Aldehyde abspaltende Stoffe verwendet man zweckmäßig in Mengen, die den genannten Aldehydmengen äquivalent sind bzw. die aufgrund der Gleichgewichtslage in Lösung eine äquivalente Menge Aldehyd abspalten.
  • Für die Nachbehandlung kann man sich der in der Gerberei üblichen Abstumpfungsmittel bedienen. Als Bei'spiele seien genannt Alkalihydroxide wie Natrium- und Kaliumhydroxid, Ammoniak, aliphatische und aromatische Amine, Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, in saurem Medium lösliche Carbonate, wie Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat und Dolomit und insbesondere Alkalisalze von Dicarbonsäuren, vornehmlich solcher, die mehr als zwei Kohlenstoffatome in einer Kette tragen, beispielsweise derjenigen der Bernsteinsäure. Durch Verwendung der zuletzt erwähnten Alkalisalze von Dicarbonsäuren erzielt man besonders gute Lederqualitäten.
  • Die.Menge an Abstumpfungsmitteln sollte möglichst eo bemessen sein, daß sich rechnerisch eine Basizität des Zinksalzes von 50 bis 80 % ergibt; optimale Ergebnisse erzielt man, wenn man bei der Abstumpfung eine rechnerische Basizität des Zinksalzes von ungefähr 75 % einstellt. Man kann die Abstumpfungsmittel nach der Behandlung mit dem Zinksalz auf einmal in die Gerbflotte geben; mitunter bewährt es sich aber besonders gut, sie in an sich bekannter Weise nach und nach in mehreren Anteilen der Flotte zuzusetzen.
  • Es ist ohne weiteres möglich und in manchen Fällen besonders vorteilhaft, nach der Behandlung des gerbbaren Materials mit Zinksalzen und vor der Nachbehandlung mit-Abstümpfungsmitteln eine Gerbung mit anderen Mineralgerbstoffen, insbesondere mit Chrom-, Aluminium-, Zirkon- oder Titansalzen vorzunehmen. Dazu wendet man die für diese Salze bekannten und üblichen Arbeitsbedingungen an. Auf diese Weise kann man mit relativ sehr kleinen Anteilen solcher Mineralgerbstoffe (z. B. mit 0,8 bis 1 % Cr 2 0 3 ) kochgare Leder erhalten.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Leder könner. in herkömmlicher Weise nachbehandelt, beispielsweise gefärbt und gefettet werden und sind nach den eine Gerbung üblicherweise abschließenden Maßnahmen gebrauchsfertig. Es ist aber auch möglich und für manche Verwendungszwecke vorteilhaft, die erfindungegemäß erhaltenen Zinkleder mit synthetischen oder vegetabilischen Gerbotoffen nachzubehandeln. Die in den Beispielen genannten Prozente sind Gewichtseinheiten. Mit Ausnahme von Basizitäts- und Konzentrationsangaben beziehen sie sich-auf das Gewicht des zu gerbenden Materials.
  • Beispiel 1 Entkälktes Blößenmaterial wird mit 10 % Natriumsulfat, 3 % 30 %igem Formaldehyd in 100 % Wasser 1 Stunde behandelt. Man fügt 14 % Zinksulfat (ZnS0 4 * 7H2 0) der Flotte zu und läßt 4 bis 5 Stunden laufen. Danach stumpft man die Flotte in 4 Anteilen mit insgesamt 6,0 % Natriumbicarbonat oder mit 4 % Soda ab. Man läßt weitere 4 Stunden laufen und beläßt das Leder über Nach auf Bock. Danach wird das Leder ohne Zwischenspülen in üb- licher Weise gefärbt, gefettet und fertig gestellt.
  • Beispiel 2 Entkälktes Blößenmaterial wird wie im Beispiel 1 angegeben mit Natriumsulfat und Formaldehyd vorbehandelt, anschließend mit 7 % Zinkchlorid gegerbt und nach 4 bis 5 Stunden Laufzeit mit 6,0 % Natriumsuccinat abgestumpft.
  • Beispiel 3 Entkälktes Blößenmaterial wird mit 10 % Natriumsulfat und 5 % Dimethylolharnstoff in 100 % Wasser 1 Stunde behandelt. Man fügt 14 % Zinkeulfat (ZnS0 4 * 7 H2 0) der Flotte zu und läßt 4 bis 5
    Stunden laufen. Danach stumpft man die Flotte in 4 Anteilen
    insgesamt 6 % Natriumbicarbonat oder 4 % Soda ab.
    der Leder wie unter Beispiel 1 angegeben.
    Beispiel 4
    Entkälktes Blößenmaterial wird 2 Stunden mit 10 % einer 25
    wässrigen Lösung von Glutaraldehyd und 10 % Natrilumsulfat in
    100 % Wasser behandelt. Man fUgt 10 % Zinksulfat (ZnS0
    4
    und 4 % eines pulverförmigen 33 % bas-Ischen Chromsulfats
    (1 % Cr,0 3 ) der Flotte zu und läßt 4 bis 5 Stunden laufen. Da-
    nach stumpft man die Plot-te in A Anteilen mit insgesamt, 6
    Natriumbicarbonat ab. Fertigstellen U"i2r ileder wii#,
    1 angegeben.

Claims (1)

  1. Patentansprüche 1) Verfahren zur Herstellung von Leder durch Behandeln von gerbbarem Material mit Zinksalzen und Nachbehandeln mit Abstumpfungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man das gerbbare Material vor oder während der Behandlung mit den Zinksalzen mit wasserlöslichen Sulfaten und mit Aldehyden oder Aldehyde abspaltenden Stoffen behandelt. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das gerbbare Material mit einem Alkalisulfat und einem Aldehyd oder einem Aldehyd abspaltenden Stoff vorbehandelt und es dann mit Zinksulfat in Kontakt bringt. 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Behandlung mit Zinksalzen und vor der Nachbehandlung mit Abstumpfungsmitteln eine Gerbung mit anderen Mineralgerbstoffen, insbesondere mit Chrom-, Aluminium-, Zirkon- oder Titansalzen vornimmt.
DE19681769059 1968-03-28 1968-03-28 Verfahren zur Herstellung von Leder Pending DE1769059A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5360454A (en) * 1992-06-13 1994-11-01 Basf Aktiengesellschaft Tanning of leather and fur
US5372609A (en) * 1991-01-29 1994-12-13 Basf Aktiengesellschaft Self-tanning, pretanning and assist tanning of pelts and skin pelts and retanning of leather and skin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5372609A (en) * 1991-01-29 1994-12-13 Basf Aktiengesellschaft Self-tanning, pretanning and assist tanning of pelts and skin pelts and retanning of leather and skin
US5360454A (en) * 1992-06-13 1994-11-01 Basf Aktiengesellschaft Tanning of leather and fur

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