AT156344B - Verfahren zur Herstellung von gerbfertigen Blößen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gerbfertigen Blößen.

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AT156344B
AT156344B AT156344DA AT156344B AT 156344 B AT156344 B AT 156344B AT 156344D A AT156344D A AT 156344DA AT 156344 B AT156344 B AT 156344B
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sep
mushroom
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Otto Dr Roehm
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Otto Dr Roehm
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von gerbfertigen Blössen. 



   Im Stammpatent ist ein Verfahren zum Enthaaren und Beizen von Häuten und Fellen unter   Anwendung von Schimmelpilztryptasen,   insbesondere aus Aspergillusarten gewonnenen Tryptasen, in schwach alkalischer bis schwach saurer Lösung, gegebenenfalls bei erhöhter   Temperatur,   beschrieben, wobei den Pilztryptaselösungen die Enzymwirkung fördernde Verbindungen, wie Natriumbisulfit, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat oder   chlor-und chromfreie Oxydationsmittel,   z. B. Alkalinitrit oder   Alkalinitrat, zugesetzt werden.

   Nach   den Angaben dieses Patentes kann auch eine günstige Wirkung erzielt werden, wenn man die Felle zunächst mit Natriumbisulfit,   Natriumsulfit.   Natriumthiosulfat oder ähnlichen schwefelhaltigen Verbindungen, gegebenenfalls unter Zusatz von alkalisch reagierenden Salzen, vorbehandelt und dann erst der Einwirkung der   Pilztryptaselosung   unter Zusatz von Natriumnitrit, Natriumnitrat usw. unterwirft. Auch die Vorbehandlung mit Ammoniak ist dortselbst beschieben. 



   Es wurde nun gefunden, dass die Wirkung der Pilztryptaselösung weiter verbessert wird, wenn man bei im übrigen gleichen Bedingungen die genannten sauerstoff-und sehwefelhaltigen Reduktionsmittel, wie Natriumbisulfit, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat od. ähnl. Verbindungen dieser Art, gemeinsam mit   chlor-und chromfreien Oxydationsmitteln,   wie Alkalinitrat, Alkalinitrit, oder ändern geeigneten Oxydationsmitteln, wie z. B. Wasserstoffperoxyd, Natriumperborat oder Natriumperkarbonat, als Aktivatoren der Pilztryptaselösung selbst zugibt. Diese günstige Wirkung war um so   überraschender,   als man annehmen musste, dass von einer gleichzeitigen Verwendung von Oxydationsund Reduktionsmitteln irgendwelche Vorteile nicht zu erwarten seien. 



   Die Häute können nach normaler   Wasserweiehe   mit einer Lösung von Pilztryptase, Natriumsulfit und   Natriumnitrit im Fass   eine Stunde gewalkt und nach wenigen Tagen enthaart werden. Um die   Losung alkaliseh   einzustellen, kann man schwache Alkalien, wie Alkalikarbonat. Alkalibikarbonat, Borax oder Natriumphosphat, mitverwenden. Da bei diesem Verfahren die Hautsubstanz weitgehend geschont wird, ist es besonders wichtig für solche Lederarten, die nach Gewicht verkauft werden. 



   In entsprechender Weise kann man Felle oder Häute auch in der Grube wäschern. 



   Für Schaffelle ist besonders das   Schwodeverfahren   vorzuziehen, um eine der   Seliurwolle   gleichwertige Wollqualität zu erhalten. Die Schaffelle werden also mit einer Lösung von Pilztryptase, Natriumsulfit und Natriumnitrit oder Natriumnitrat, eventuell unter Zusatz von Soda, auf der Fleischseite angeschwödet und nach ein bis zwei Tagen   entwollt.   Nach dem Entwollen kann man noch mit einer schwachen Sodalösung   naehbehandeln.   Es hat sich gezeigt, dass man bei diesem Verfahren eine höhere Wollausbeute und eine wertvollere Wolle erhält, als z. B. nach dem Sehwödeverfahren mit Kalk und Sehwefelnatrium od. ähnl.   sulfidhaltigen   Produkten. 



   Für die Verarbeitung von Ziegenfellen auf   Handschuhleder   hat sich ein   Setzäseher   bewährt, bei welchem die Felle mit der Pilztryptaselösung unter Zusatz von Natriumsulfit oder einer ähnlichen schwefelhaltigen Verbindung und Natriumnitrit oder einem andern geeigneten Oxydationsmittel, eventuell unter Zusatz von Soda,   angeschwödet   und nach vier Stunden Lager in der Grube mit Wasser   übergossen werden. Nach drei bis vier Tagen kann enthaart und eventuell nochmals einige Tage mit einer schwachen Sadalosung naehbehandelt werden.   



   Das Verfahren kann auch mit den weiteren im   Stammpatente beschriebenen Verfahren kom-   biniert werden. 



   Man kann z. B. Felle oder Häute mit Netzmitteln vorbehandeln und dann erst die Behandlung mit Pilztryptaselösung und den oben erwähnten Zusätzen folgen lassen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Netzmittel dieser Lösung selbst zuzusetzen oder sie erst nach der Behandlung mit der Pilztryptaselösung zu verwenden. 



   Ferner kann man z. B. der Pilztryptaselösung mit Natriumnitrit, Natriumnitrat od. ähnl. 



  Oxydationsmitteln sowie Natriumsulfit oder ähnlichen schwefelhaltigen Verbindungen noch hydroxylgruppenhaltige Verbindungen zugeben, wie Alkohole, aliphatische Oxysäuren, Kohlehydrate, Phenole, Naphthole. Für bestimmte Felle und Häute und für bestimmte Lederarten kann man die Felle oder Häute einer schwellenden oder nicht   schwellenden alkalisehen Vor-oder Nachbehandlung   unterwerfen. Zum Neutral-oder Siuerstellen der Pilztryptaselösung kann man schwache Säuren oder saure Salze verwenden, wie z. B. Borsäure oder Natriumbisulfit. Zum Abschwellen der geschwellten Felle oder Häute ist auch ein Zusatz von Ammoniumsalzen geeignet. 



   Die Felle oder Häute können auch nach der alkalischen Vorbehandlung enthaart werden. Die Pilztryptaselösung mit den Zusätzen wie Natriumnitrit und Natriumsulfit oder Natriumbisulfit bzw. 



  Ammonsalzen kommt in diesem Falle als Beize zur Einwirkung. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Es wurde bereits vorgeschlagen, pflanzliche oder tierische Proteasen durch   Thiosäuren   oder deren Salze oder auch durch andere sauerstoffhaltige Verbindungen, welche Schwefel in zwei-oder vierwertiger Form enthalten, zu aktivieren und die Enzymlösungen zum Enthaaren und Beizen von Kalbfellen zu verwenden unter Bezugnahme auf Papain als   Enzym.   Ferner wurde schon empfohlen, Papain in Mischung mit Pilztryptase zum Enthaaren und   B ? izen zu verwenden. Schliesslich ist ein   Verfahren bekannt, wonach das Enthaaren und Beizen unter Verwendung von   Bukterienproteasen   erfolgen soll, wobei Natriumbisulfit als Entkalkungs- bzw. Neutralisierungsmittel angegeben ist. 



   Es ist auch bekannt, dass die Wirkung von Papain als Enthaarungsmittel dadurch unterstützt werden kann, dass man die Häute mit stark ionisierten Salzen, wie z. B.   Natriumnitrat,   Kaliumjodid, Magnesiumbromid, Kaliumeyanid usw. vorbehandelt. 



   Bei dem noch verhältnismässig ungeklärten Stande der   Enzymchemie   konnte aus diesen Vorschlägen nicht gesehlossen werden, dass die Vorbehandlung mit diesen Verbindungen oder deren gemeinsame Verwendung mit dem   Enzym auch günstig   auf die Pilztryptase wirkt. Auch war den 
 EMI2.1 
 bination mit den   beanspruchten Zusätzen   besondere Vorteile beim Enthaaren und Beizen erzielt werden.

   Die Möglichkeit, mit Pilztryptase als einzigem Enzym zu   arbeiten, ist auch deswegen   vorteilhaft, weil dieses Enzym in jeder Menge leicht herzustellen und in der Wirkungsweise jeweils leicht zu kontrollieren ist. 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 
<tb> 
<tb> 1#5 <SEP> kg <SEP> Pilztryptase <SEP> aus <SEP> Aspergillus <SEP> flavus
<tb> 0'5 <SEP> kg <SEP> Natriumnitrit
<tb> 0#5 <SEP> kg <SEP> Natriumsulfit
<tb> 6'kg <SEP> Sodacale.
<tb> 



  200'0l <SEP> Wasser
<tb> 
 eine Stunde gewalkt. Nach insgesamt zwei Tagen werden die Häute enthaart, dann ohne nachfolgende Beize weitergearbeitet,   d.   h.   entfleischt   bzw. geschoren, gestrichen oder geglättet, ausgewaschen und in die Gerbung gebracht. 



   Die Einwirkung der Pilztryptaselösung erfolgt bei PH 9-10. 
 EMI2.4 
 aus : 
 EMI2.5 
 
<tb> 
<tb> 3#0 <SEP> Teilen <SEP> Pilztryptase <SEP> aus <SEP> Aspergillus <SEP> flavus
<tb> 0#4 <SEP> Teilen <SEP> Natriumsulfit
<tb> 0'4 <SEP> eilen <SEP> Natriumnitrit
<tb> 10-0 <SEP> Teilen <SEP> Wasser
<tb> 
 und lässt sie   zusammengeschlagen   ein bis zwei Tage liegen. Nach dieser Zeit werden die Felle ent- 
 EMI2.6 
 
 EMI2.7 
 
<tb> 
<tb> 300 <SEP> l <SEP> Wasser
<tb> 6 <SEP> kg <SEP> Soda <SEP> calc.,
<tb> 
 dann entfleischt, beschnitten, geglättet,   ausgewaschen   und ohne nachfolgende Beize   gepickelt   oder gegerbt. 



   Die Einwirkung der   Pilztryptaselösung erfolgt   bei PH 7. 
 EMI2.8 
 
 EMI2.9 
 
<tb> 
<tb> 0#2 <SEP> kg <SEP> Soda <SEP> cale.
<tb> 
 verwendet. 



   Die Einwirkung der   Pilztryptaselösung   erfolgt bei PH 9. 



   4. ER wird ebenso gearbeitet wie in Beispiel 2. Bei der Schwödelösung werden jedoch noch 
 EMI2.10 
 
<tb> 
<tb> 0-2 <SEP> Teile <SEP> Soda <SEP> eale.
<tb> + <SEP> 0'2 <SEP> Teile <SEP> Traubenzucker
<tb> 
 mitverwendet. 



   Die Einwirkung der Pilztryptaselösung erfolgt bei PH 9. 



   5.   100 leg   wie   üblich geweichte Kalbfelle   werden in der Grube   geäsehert   mit einer Lösung aus : 
 EMI2.11 
 
<tb> 
<tb> 1'5 <SEP> kg <SEP> Pilztryptase <SEP> aus <SEP> Aspergillus <SEP> flavus
<tb> 0#5 <SEP> kg <SEP> Natriumnitrit
<tb> 0#5 <SEP> kg <SEP> Natriumsulfit
<tb> 6#0 <SEP> kg <SEP> Soda <SEP> eale,.
<tb> 



  0#2 <SEP> kg <SEP> Oleinalkoholsulfonat
<tb> 400#0 <SEP> l <SEP> Wasser.
<tb> 
 Nach drei Tagen   Grnbenäscher   werden die Felle enthaart, entfleischt, geglättet, ausgewaschen und ohne nachfolgende Beize gepickelt oder gegerbt. 



   Die Einwirkung der   Pilxtryptaselosung   erfolgt bei PH 9-10. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



  6. Ziegenfelle werden pro 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> 100 <SEP> kg <SEP> Trockengewicht <SEP> geweicht <SEP> mit
<tb> 500l <SEP> Wasser
<tb> 0#3 <SEP> kg <SEP> Laurylalkoholsulfonat,
<tb> 
 Nach beendigter Weiche lässt man die Felle eine Stunde abtropfen und schwödet sie auf der Fleischseite an mit einer Lösung aus : 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> 3#0 <SEP> Teilen <SEP> Pilztryptase <SEP> aus <SEP> Aspergillus <SEP> flavus
<tb> 1#0 <SEP> Teil <SEP> Natriumsulfit
<tb> 1'0 <SEP> Teil <SEP> Natriumnitrit
<tb> 0-2 <SEP> Teilen <SEP> Soda
<tb> 0'2 <SEP> Teilen <SEP> Phenol.
<tb> 
 
 EMI3.3 
 100 kg   Blössengewieht   drei Tage nachbehandelt mit :

   
 EMI3.4 
 
<tb> 
<tb> 4UU < <SEP> Wasser
<tb> 6 <SEP> kg <SEP> Soda <SEP> calc.
<tb> 
 
 EMI3.5 
 nachfolgende Beize gepiekelt oder gegerbt.
Die Einwirkung der Pilztryptaselösung erfolgt bei PH 9. 
 EMI3.6 
 Menge Natriumthiosulfat verwendet. 



   Die Einwirkung der   Pilztryptaselösung   erfolgt bei PH 9. 



   8. Normal mit Kalkarsenik   geäscherte   Lammfelle werden nach dem Entwollen etwa zwei 
 EMI3.7 
 
 EMI3.8 
 
<tb> 
<tb> 0'35 <SEP> kg <SEP> Pilztryptase
<tb> 0'5 <SEP> kg <SEP> : <SEP> Natriumbisulfit
<tb> 0'5 <SEP> kg <SEP> Natriumnitrit
<tb> 0#5 <SEP> kg <SEP> Ammonsulfat
<tb> 300#0 <SEP> l <SEP> Wasser <SEP> von <SEP> 25 <SEP> bis <SEP> 30  <SEP> C.
<tb> 
 



  Die Beize kann über Nacht ausgeführt werden. Am andern Morgen werden die Blössen wie üblich weitergearbeitet,   d.   h. entfleischt, geglättet, gespült und   fertiggemacht.   



   Die Einwirkung der   Pilztryptaselösung   erfolgt bei PH   8-5.   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von gerbfertigen Blössen, gemäss Stammpatent Nr. 155132, bei 
 EMI3.9 
 Lösung unter Zusatz von Aktivatoren behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass als Aktivatoren   chlor-und chromfreie Oxydationsmittel,   wie Alkalinitrit, Alkalinitrat, Wasserstoffperoxyd, Perkarbonat und Perborat, im Gemisch mit Reduktionsmitteln, u. zw. Natriumbisulfit,   Natrium-   sulfit oder Natriumthiosulfat oder andern schwefelhaltigen Verbindungen dieser Art, verwendet werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor, während oder nach der Einwirkung der Pilztryptaselösung Netzmittel verwendet werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor, während oder nach der Einwirkung der Pilztryptaselösung organische hydroxylgruppenhaltige Verbindungen, wie Kohlehydrate, Alkohole, aliphatische Oxysäuren, Phenole, Naphthole, verwendet werden.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Häute mit schwellenden oder nichtschwellenden Alkalien und/oder alkalisch reagierenden Salzen nachbehandelt werden.
AT156344D 1935-10-19 1937-05-11 Verfahren zur Herstellung von gerbfertigen Blößen. AT156344B (de)

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DE972832C (de) * 1952-07-15 1959-10-15 Roehm & Haas G M B H Weichen von auf Pelze zuzurichtenden Fellen
DE1022350B (de) * 1952-07-15 1958-01-09 Roehm & Haas Gmbh Weichen von Fellen und Haeuten

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AT155132B (de) 1938-11-25

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