DE721885C - Verfahren zur Herstellung von Bloessen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bloessen

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DE721885C
DE721885C DEB182775D DEB0182775D DE721885C DE 721885 C DE721885 C DE 721885C DE B182775 D DEB182775 D DE B182775D DE B0182775 D DEB0182775 D DE B0182775D DE 721885 C DE721885 C DE 721885C
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DE
Germany
Prior art keywords
yeast
hides
activators
self
skins
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Expired
Application number
DEB182775D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Erich Boehme
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
A TH BOEHME CHEM FABRIK
Original Assignee
A TH BOEHME CHEM FABRIK
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/04Soaking

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Blößen Durch das Patent 710 789 ist ein Verfahren zur Herstellung von Blößen durch Weichen von Häuten und Fellen mit Hefepilzkulturen bzw. selbstverdauter Hefe geschützt worden, das darin besteht, daß man die Häute und Felle in Gegenwart von Netzmitteln behandelt und anschließend unter milden Bedingungen äschert. Zweckmäßigerweise wird hierbei auch das anschließende Äschern in Gegenwart von Netzmitteln, insbesondere Fettalkoholsulfonaten, durchgeführt.
  • Es wurde nun gefunden, daß es von Vorteil ist, wenn man den Behandlungsbädern außer Netzmitteln noch Aktivatoren zur Steigerung des Wachstums der Hefepilzkulturen oder zur Erhöhung der Enzymwirkung zusetzt. Als hierfür geeignet wurden beispielsweise wasserlösliche Salze von Stickstoff, Schwefel oder Phosphor enthaltenden Säuren, wie Natriumbisulfit, Natriumsulfoxylat, Natriumnitrit, Salze der Thioschwefelsäure, Natriumhexametaphosphat usw., ferner Salze zweibasischer organischer aliphatischer Säuren, z. B. Ammoniumoxalat, Natriumdithiocarbonat ermittelt. Außerdem kommen als f'o'rdernde Zusätze noch wasserlösliche primäre oder sekundäre Amine sowie deren Salzverbindungen mit anorganischen oder organischen Säuren in Frage. Als Enzyme werden, ebenso wie beim Verfahren des Hauptpatents, Hefepilzkulturen sowie selbstverdaute Hefe verwendet.
  • Als Netzmittel können z. B. verwendet werden: Schwefelsäureester von Fettalkoholen, Kondensationsprodukte von Fettsäurechloriden bzw. Fettsäuren mit Eiweißspaltprodukten bzw. mit Aminoäthansulfosäuren, einfache oder kondensierte aromatische Sulfosäuren (soweit diese keine Gerbwirkung besitzen) u. dgl. Durch die Kombination der genannten Hefepilzkulturen bzw. von selbstverdauter Hefe mit Netzmitteln und den -genannten Aktivatoren läßt sich die grundhaarfreie Enthaarung von Häuten und Fellen selbst bei Temperaturen von to bis r5° in ganz überraschender Weise beschleunigen.
  • Das neue Verfahren läßt sich mit Leichtigkeit allen Betriebsverhältnissen anpassen. Erfindungsgemäß erhält man eine tadellose saubere, glatte, fast weiße Blöße bei vorzüglicher Erhaltung der Hautsubstanz und des Haares. Dieses fällt filz- und walkfähig an und kann an Stelle der bisher in großem Umfange eingeführten amerikanischen oder chinesischen Haare benutzt werden, was bei den auf andere Weise gewonnenen Haaren oft nicht der Fallist.
  • Es sind bereits Verfahren zum Beizen von Häuten und Fellen unter Verwendung von pflanzlichen Fermenten, wie die des Rizinus-und Sonnenblumensamens, bekannt. Die Verwendung lipatischer Fermente ist jedoch nicht Gegenstand vorliegenden Patents.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, gerbfertige Blößen in- der Weise herzustellen, daß man die Rohhäute mit Pilztryptasen in Gegenwart von Netzmitteln sowie Aktivatoren aller Art behandelt. Bei dieser Behandlung, die ohne Nachäscherung unter milden Bedingungen erfolgt, wurde aber nach mehrtägiger Einwirkung nur eine ungenügende Haarlockerung erzielt. Zudem sind diese Blößen in einem für viele Zwecke der Gerberei ungenügenden Quellungszustande (d. h. stark verfallen). Die Verwendung von Enzymen aus Hefe war dabei nicht vorgesehen. Beispiele i. ioo kg gesalzene Kalbfelle kommen nach dem Abspülen des Salzes zwei Tage lang in folgende Weiche: o,6 kg selbstverdaute Hefe, 0,3 kg Fettalkoholschwefelsäureester, o,3 kg Natriumbisulfit, Soo 1 Wasser und am dritten Tage in folgenden Äscher: 4 bis 5 kg Ätzkalk, 0,35 kg Schwefelnatrium conc., 80o 1 Wasser. Äscherdauer 3 Tage.
  • 2. Man arbeitet wie in Beispiel i angegeben, weicht jedoch die Häute nach dem Abspülen des Salzes 48 Stunden unter folgenden Zusätzen: o,6 kg Hefepilzkulturen, o,2 kg Fettalkoholsulfonat, o, i kg Cyclohexylamin.
  • Äscher: q. bis 5 kg Ätzkalk, 0,3 kg Schwefelnatrium Bone.
  • 3. i oo kg Rindshäute werden nach dem Abspülen des Salzes im Faß mit folgenden Zusätzen geweicht: 0,5 kg Preßhefe (Unterhefe), die gegebenenfalls vorher der Selbstverdauung unterworfen wurde, 0,3 kg Fettalkoholsulfonat, 0,3 lkg Natriumsulfit, o,i kg Ammoniumoxalat, 30o 1 Wasser.
  • Nach einer Einwirkungsdauer voll 48 Stunden kommen die Häute in folgenden Faßäscher: 5,o kg Ätzkalk, o,¢ kg Natriumsulfhydrat, 3001 Wasser. Dauer 2 Tage bei 24. bis 25°.
  • q.. zoo kg gesalzene Bullenhäute werden nach dem Abspülen des Salzes einen Tag lang mit o,2 kg Ätznatron vorgeweicht; nach kurzem Spülen gibt man folgende Zusätze: o,3 kg Natriumbisulfit oder Natriumsulfoxylat, o, i kg Ammoniumoxalat, 0,2 lkg Fettsäuretaurid, o,5 kg selbstverdaute Hefe, 80o 1 Wasser (pli etwa S,5). Als Äscher benutzt man eine der bereits angegebenen Mischungen.
  • 5. Zoo kg gesalzene Rindshäute werden durch Spülen sorgfältig vom Salz befreit und nach eintägiger Vorweiche mit o,2 kg Natronlauge (4o'- Be) oder Ammoniak (d = o,y i o) in der Grube mit nachstehenden Zusätzen geweicht: (Flottenverhältnis Soo bis ), 0,5 kg Hefepilzkultur, o,2 kg Fett-10000/f alkoholschwefelsäureester, 0,o5 kg Methylaminlösung (3oo`oig). Die Enthaarung kann nach einem Nachäscher mit 4. bis 5 kg Ätzkalk unter Zusatz von o,4kg Schwefelnatrium conc. erfolgen.
  • 6. Man arbeitet ebenso wie in Beispiel s, jedoch im Faß bei 25o bis 4ooo;ö Flotte. An Stelle von Natronlauge oder Ammoniak in der Vortveiche kann man auch o, i kg Cycloliexvlainin verwenden.
  • 7. Man arbeitet, wie in Beispiel 4. angegeben, ersetzt jedoch das Ainmoniumoxalat durch N atritimdithiocarbonat.
  • B. i oo kg Kalbfelle werden gespült und unter folgenden Zusätzen geweicht: o,2 kg Fettalkoliolsulfonat, o,2 kg Natriumhyposulfit (Na.S.Ol), o,6 kg flüssige Hefe. Als rischer benutzt man eine der bereits angegebenen Mischungen.

Claims (3)

  1. PATENT ANsrlec.ciin: -i. Verfahren zur Herstellung von Blößen durch Weichen von Häuten und Fellen mit Hefepilzkulturen bzw. selbstverdauter Hefe nach Patent 710;8y, dadurch gekennzeichnet, daß man Weichbrühen verwendet, die neben den Netzmitteln noch Aktivatoren für die Hefepilzkulturen bzw. die selbstverdaute Hefe, wie Salze von Stickstoff, Schwefel oder Phosphor enthaltenden Säuren, aufweisen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Aktivatoren aliphatische primäre oder sekundäre Amine oder deren Salzverbindungen benutzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, dal33 an Stelle oder zusammen mit den genannten Aktivatoren Salze organischer, aliphatischer zweibasischer Säuren, z. B. Oxalsäure, Dithiocarbonsäure, verwendet werden. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute oder Felle vor dieser Weichbehandlung alkalisch vorgeschwellt werden.
DEB182775D 1938-04-14 1938-04-14 Verfahren zur Herstellung von Bloessen Expired DE721885C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1022350B (de) * 1952-07-15 1958-01-09 Roehm & Haas Gmbh Weichen von Fellen und Haeuten
DE972832C (de) * 1952-07-15 1959-10-15 Roehm & Haas G M B H Weichen von auf Pelze zuzurichtenden Fellen
DE976602C (de) * 1954-02-16 1964-01-02 Roehm & Haas G M B H Weichverfahren fuer rohe tierische Felle und Haeute

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