DE714867C - Verfahren zum AEschern von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum AEschern von Haeuten und Fellen

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Publication number
DE714867C
DE714867C DEK152910D DEK0152910D DE714867C DE 714867 C DE714867 C DE 714867C DE K152910 D DEK152910 D DE K152910D DE K0152910 D DEK0152910 D DE K0152910D DE 714867 C DE714867 C DE 714867C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lime
skins
liming
salts
skin
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Expired
Application number
DEK152910D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Ernst Mezey
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
MICHAEL VON KRASZNAY
Original Assignee
MICHAEL VON KRASZNAY
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

Description

  • Verfahren zum Äschern von Häuten und Fellen Die Lederindustrie bedient sich bekanntlich des Kalkes als unentbehrliches Äschermittel. Zum Kalk setzt man Schwefelnatrium oder andere Sulfide zu.
  • Der Kalk besitzt folgende Vorteile: eine Alkalireserve von beständigem pH-Wert, also auch ein gleichmäßiges Schwellungsvermögen gegenüber der tierischen Haut, und außerdem ein niedriger Preis.
  • Andererseits besitzt der Kalk folgende Nachteile: geringe Löslichkeit in Wasser und demzufolge ein ungleichmäßiges und langsames Eindringen in die Haut, ungleichmäßiges Absitzen in den Äschergruben und auf der Haut und somit auch eine ungleichmäßige Äscherwirkung und schließlich die Bildung von unlöslichem Calciumcarbonat in hartem Wasser, da`s sich auch bei Berührung mit der Luft bildet und zu den bekannten Kalkschatten führt. Infolge des langsamen Eindringens in die Haut, namentlich bei schweren Häuten, muß (las Äschern auf mehrere Tage ausgedehnt werden, wodurch wertvolle Hautmengen v erlorengehen. Bei Sohlleder werden so Gewichtsverlust verursacht und bei Oberleder ergeben sich leere Flanken. Da das Kollagen den Kalk stärker bindet als die Alkalien, ist das Entkälken und auch das Beizen sehr schwierig, so daß die Ware öfters gewaschen und mit Säuren behandelt werden muß; hierdurch wird die Güte des Fertigleders ungünstig beeinflußt. Trotzdem verbleibt immer noch Kalk in der Haut, der bei der weiteren Behandlung störend wirkt, da er bei der vegetabilischen Gerbung die ersten Farben zum Teil niederschlägt, trübt und verdunkelt. Auch hier geht Gerbgut verloren. verloren. Schließlich ist der Kalk unangenehm im Betrieb, da er getrennt gelöscht werden muß und da er die Maschinen, Fässer usw. der Äseherwerkstatt verunreinigt.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht die völlige Ausschaltung des Kalks aus dein Äscherverfahren. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Äschern von Häuten und Fellen verwendet Sulfide und puffernd wirkende Stoffe und ist dadurch gekennzeichnet, daß als Puffer die alkalisch reagierenden Salze der Orthophosphorsäure, wie Di- und bzw. oder Trinatriuniphosphat allein oder im Gemisch mit anderen alkalisch reagierenden Verbindungen, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Atmnoniumsalzen und bzw. oder alkalibeständigen Netzmitteln, verwendet werden.
  • Man verwendet somit klare Lösungen, die die Rohhaut rasch und gleichmäßig durchdringen und eine gleichmäßige Äscherwirkung geben. Die Puffersalze schalten die Wasserhärte aus und geben somit nicht zur Bildung von Kalkschatten Anlaß. Hautgut geht nicht verloren, Sohlleder ergibt besseres Gewicht und Oberleder feste -Narben und volle Flanken. Die Entfernung der Alkalisalze geschieht wesentlich leichter, »und der Prozeß des Entkälkens fällt weg. Auch ist das Beizen leichter und gleichmäßiger durchführbar. Die Gerbbrühe wird nicht durch Kalk entwertet.
  • Wesentlich ist die Tatsache, daß diese Alkalisalze das zugesetzte Schwefelnatrium puffern, d. 1i. einen starken Sprung des p11-Wertes verhindern und somit auch die Schwellu-iig der Rohhaut in genau bemeßbare Schranken verweisen, was bis jetzt noch nicht möglich war.
  • Selbst in Gegenwart von etwas Ätznatron oder calciniertetn Soda ergeben die alkalisch reagierenden Alkalisalze der Orthophosphorsäure, wie z. B. das Dinatriumphosphat, das Trinatriumphosphat oder auch Gemische dieser Salze gut gepufferte wäßrige Lösungen, deren pH-Wert sehr genau reguliert werden kann. Durch den weiteren für das Äschern notwendigen Zusatz Schwefelnatrium sowie durch geeignete Wahl des Puffergemisches kann man die pH-Werte nach Belieben bis etwa 12,7 erhöhen und auf diese Weise ohne p11-Sprünge die für jeden :scher gewünschte alkalische Einstellung erhalten. lin allgemeinen kommt man auch nach Zusatz des Schwefelnatriums mit niedrigeren pH-Werten aus. Die All.:alireserve der erfindungsgemäß verwendeten Puffersalze wirkt sich derart aus, daß unter allmählichem Alkaliverbrauch durch das Äscherverfahren die PH-Werte der Ascherbrühen langsam absinken, ohne daß die :@s@i@ci=wirlcung hierdurch beeinträchtigt wird. Nicht nachprüfbare Schwellungen sowie Angriffe auf die Haut durch einen alkalischen Proteinabbau werden mit Sicherheit vei?inieden. Beispiel i Gründlich geweichte Kalbfelle werden entfleischt und mit 3,511/o Dinatriumphosphat kristallisiert, i,o °/" Trinatriumphosphat kristallisiert, o,511/o Soda calciniert, 5 bis 6°(, Schwefelnatrium 6o11/oig und 3.50"/, Wasser bei 18 bis 2o° im Haspel 48 bis 7,2 Stunden lang geäschert, wobei etwa halbstündlich der Haspel kurze Zeit bewegt wird. Dann werden die Felle gespült, enthaart, entfleischt, mit Milchsäure auf etwa pH = 8 abgestumpft, gebeizt, gepickelt und mit Chromsalzen gegerbt. Beispiel Narbenempfindliche Kalbfelle werden grschwödet mit einem Ansatz aus 2o 1;g Talkum, d.kg Trinatriumphosphat calciniert und 5 kg Schwefelnatrium in 30 1 Wasser. Man bestreicht die Fleischseite der Felle und lällt über Nacht einwirken; am nächsten Morgen werden die Felle enthaart und nachgeäschert mit 300 11/o Wasser, 2 11/o Trinatriumphosphat calciniert, 211/o Borax, 2111!o Ammonchlorid, 111/o Schwefelnatrium. _31s Netzmittel setzt man o15% des Salzes einer alkclierten Naphthalinsulfonsäure hinzu. Die Mengen beziehen sich auf das Weichgewicht. Beispiel 3 Für die Herstellung von Boxleder werden geweichte Kalbfelle mit einer Lösung von Schwefelnatrium von i8' Be, welche mit Kreide auf 3oi' Be gestellt wurde, .4 Stunden lang geschwödet, anschließend enthaart, entfleischt, ausgestrichen und dann nachgeäschert. llan verwendet zum Äschern 35011/o Flotte. i 11/o Xtznatron, i 11/o Schwefelnatrium und d.11;1 eines puffernden Salzgemisches, welches aus 1011/o Soda calciniert, 8o 11/o Dinatriuniphosphat kristallisiert und io 11/o Trinatriumphosphat kristallisiert besteht. -Nach dein Aschern werden die Felle bei z6= gespült, dann initMilchsäure auf pH=8 gebracht und gebeizt.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, gewisse .Mängel der gleichzeitigen Behandlung finit Kalk und Schwefelnatrium o. dgl., und zwar besonders Angriffe auf die Haut, dadurch zu vermeiden, daß man stufenweise, und zwar erst mit Schwefelnatrium und dann mit Kalk, äschert. Demgegenüber wird nach dein vorliegenden Verfahren in nur einem Arbeitsvorang und ohne Kalk ein durchaus schonen-:# des und trotzdem technisch befriedigendes Äschergebnis erzielt. Man hat auch kalkfreie Äscher empfohlen, welche die Sulfide stickstoffhaltiger Basen oder mit Milchsäure teilweise abgestumpfte Schwefelnatriumlösungen in Gegenwart von Zuckerarten enthalten. Solche Äscher wirken jedoch für viele technische Zwecke nicht ausreichend. Schließlich ist bereits vorgeschlagen worden, die Äscherwirkung durch einen Zusatz von Alkalisilikaten zu verstärken. Man erreicht auf diese Weise zwar eine kräftigere Äscherwirkung, jedoch auf Kosten der Narbenbeschaffenheit.

Claims (1)

1'.1T1;\T-1\S1'Iti C'11: `'erfahren zum Äschern von Häuten und Fellen unter Verwendung von Gemischen aus Sulfiden und puffernd wirkenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Puffer die alkalisch reagierenden Salze der Orthophosphorsäure, wie Di- und bzw. oder Trinatriumphosphat allein oder im Gemisch mit anderen alkalisch reagierenden Verbindungen, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Ammoniumsalzen und bzw. oder alkalibeständigen 1Tetzmitteln, verwendet «-erden.
DEK152910D 1937-12-29 1938-12-29 Verfahren zum AEschern von Haeuten und Fellen Expired DE714867C (de)

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