DE750361C - Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen - Google Patents
Verfahren zum Gerben von Haeuten und FellenInfo
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Abstract
Beim Gerben von Häuten mit Pyro-, Poly- oder Metaphosphat in Verbindung mit Chromverbindungen wird in einem beliebigen Zeitpunkt Alkalisulfit, Bisulfit, Thiosulfat oder Polythionat zugesetzt.
Description
- Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen In dem Patent 671 712 ist ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen beschrieben, .dessen besonderes Merkmal darin besteht, daß man dieselben mit polymeren 1Vletaphosphorsäuren oder ihren wasserlöslichen Salzen mit ein- oder mehrwertigen Metallen, Ammoniak oder organischen Basen gerbt und gegebenenfalls mit mineralischen oder pflanzlichen Gerbmitteln nachgerbt. In dem Zusatzpatent 743 175 ist dieses Verfahren dahin abgeändert worden, daß man als Gerbmittel die Polyphosphate oder ihre wasserlöslichen Salze mit ein- oder mehrwertigen Metallen, Ammoniak oder organischen Basen an Stelle der entsprechenden polymeren Metaphosphate verwendet. Die mittels dieser Phosphate und Chromsalze angegerbten und mit normalen Chrombrühen ausgegerbten Leder haben sich in der Praxis bestens bewährt, und ihre Vorzüge liegen in einer größeren Fülle, sehr glatten, anliegenden Narben und erhöhter Reißfestigkeit. Man erzielt auf diese Weise aus einem verhältnismäßig flachen, leeren Fell noch Leder der nächsthöheren Güteklasse. Die nach dieser Arbeitsweise hergestellten Leder neigen jedoch im allgemeinen dazu, im Griff etwas fest zu werden. Für solches Gut, das von Natur aus eine lockere Struktur besitzt, wie Schafleder, wird diese Eigenschaft eher als ein Vorteil als ein Nachteil empfunden werden; dagegen ist Siebei anderen Chromledern, z. B. aus Kalb- und Ziegenfellen, häufig unerwünscht.
- Es wurde nun gefunden, daß man diese etwas festmachenden Eigenschaften der Phosphate bedeutend mildern :kann, d. h. die Leder griffiger bekommt, ohne die wertvollen Eigenschaften der Mitverwendung der Phosphate zu schmälern, wenn man in der Gerbung noch Sulfite verwendet. Unter S.ulfiten sind nicht allein die Alkalisulfite und Bisulfite zu verstehen, sondern auch Thiosulfate, Polythionate u..dgl.
- Mit der erfindungsgemäßen Arbeitsweise wird außerdem die Fülle der Leder noch um ein Bedeutendes erhöht und schließlich auch noch eine bessere, nämlich eine fast restlose Ausnutzung der Chrombrühen erzielt, so daß man mit geringeren :Mengen Chromoxyd als den sonst üblichen auskommt. Als besonders wirksam haben sich Zusätze von Gemischen aus Sulfiten und den genannten Phosphaten erwiesen. Durch den Zusatz der genannten Stoffe erübrigt sich ferner das im allgemeinen üblicheAbstumpfen der Gerbbrühen mit Soda.
- Gemische aus Sulfiten und den Meta- und bzw. oder Polyphosphaten haben sich ferner als Neutralisationsmittel für Chroml.ecler als sehr vorteilhaft erwiesen.
- Sowohl diese Phosphate als auch die Sulfite sind beides gute Komplexbildner für Glas Chrcnnicit. Den Chrombrühen zuge_ei:zt, rrgänzen sich die wertvollen Eigenschaften in günstiger Weise. Man erhält dabei ein Leder, <las trotz. großer Fülle nicht schwammig, vielmehr fest und dabei .,loch griffig ist. einen glatten;- geschlossenen Narben hat und sehr gut reißfest ist. Beispiel i Gepickelte Kalbfelle werden mit 3% Natriumhexainetaphosphat vorbehandelt und hierauf mit etwa 8% eines handelsüblichen Chromgerbstoffes von etwa 3311, Basizität (nach Schorlemmer) gegerbt. Nach einiger Zeit setzt man der Chrombrühe etwa :2°/o Natriumsulfit zu und läßt laufen, bis die Gerbung beendet ist. Die Leder werden dann in üblicher Weise auf Boxcalf verarbeitet. Beispiel iookg gebeizte Ziegenblößen werden mit 3 kg He%anietaphosphat und 3 kg Chromalaun angegerbt und mit etwa 7 kg eines festen Handelschromextraktes ausgegerbt. Gegen Ende der Gerbung gibt man 2 kg Natriuinthiosulfat und i kg @Tatriumpolyphosphat zu und läßt laufen, bis die Gerbung beendet ist. Die Leder werden auf Schuhoberleder zugerichtet. Beispiel 3 7 ioo kg gebeizte Roßhälse werden mit :2 kg Natriumpolyphosphat und 3 kg Chromalaun vorbehandelt. Hierauf wird mit einer 33% basischen Chromalaunbriihe, der a kg Natriumsulfit und i kg Natriuminetaphosphat zugesetzt werden, gegerbt. Die Leder werden auf Schuhoberleder zugerichtet.
- Beispiel iookg gebeizte Schafblößen werden mit 2 0' o Natriummetaphosphat im Pickel behandelt. Die Gerbung erfolgt mit einer Glucosebrühe, der man 3 kg Natriumtetrathionat zugibt. Die Leder werden nach beendeter Gerbung auf Schuhoberleder zugerichtet. Beispiel 5 ioo kg gepichelte Schafblößen werden in üblicher Weise mit einer 33°,1o basischen C hrombrühe gegerbt. Nach einiger Laufzeit setzt inan der Gerbbriihe 2 kg Natriumsulfit un#1 2 kg Natriumpolyphosphat zu. Nach beendeter Gerbung werden die Leder auf Bezugerichtet. Beispiel 6 ioo kg gebeizte Ziegenblößen werden in einem Bad aus 5 kg Kaliumbichromat und 2,51,- Salzsäure (3oo/oig) in cool Wasser chroinie rt und in einem zweiten Bad, bestehend aus ili lzg Natriumthiosulfat, 2 kg Natriumliexametaphosphatund 8 kg Salzsäure (3o°/oig), in tao 1 Wasser reduziert und ausgegerbt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. ,Weitere Ausbildung des Verfahrens zum Gerben von Häuten und Fellen nach <lem Hauptpatent 67171 und dem Zusatzpatent 743 175, dadurch gekennzeichnet, claß man beim Gerben mittels Polyphosphorsäuren und bzw. oder polymeren Metapliosphorsäuren bzw. ihren wasserlöslichen Salzen in Verbindung mit Chrombrühen in einem beliebigen Zeitpunkte Alkalisulfite, Bisulfite, Thiostilfate, Polythionate u. dgl. zusetzt: 2. Verfahren gemäß Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß man die Blößen finit den Poly- und bzw. oder Metaphosphaten vorbehandelt und mit sulfithaltigen Chrombrühen nachgerbt. 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Blößen mit einem Gemisch aus Poly- und bzw. oder Metaphosphaten und gerbenden Chromverbindungenangerbtund mit sulfit-@altigen Chrombrühen nachgerbt. d. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den in üblicher Weise chromgegerbten Blößen Gemische von Sulfiten und Poly- und bzw. oder .Metaphosphaten zusetzt. 5. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Phosphaten angegerbten Blößen mit Chrombrühen ausgerbt und während der Gerüung ein Gemisch von Poly- und bzw. oder Metaphosphaten und Sulfiten zusetzt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand :der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
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