DE531901C - Verfahren zum Behandeln von Haeuten - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von Haeuten

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DE531901C
DE531901C DE1930531901D DE531901DD DE531901C DE 531901 C DE531901 C DE 531901C DE 1930531901 D DE1930531901 D DE 1930531901D DE 531901D D DE531901D D DE 531901DD DE 531901 C DE531901 C DE 531901C
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sulphurous acid
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Behandeln von Häuten Die Behandlung von Häuten mit Bädern, welche schweflige Säure enthalten, ist an sich bekannt. Die schweflige Säure wird in den verschiedensten Stadien der Ledergerbung mit Erfolg verwendet. So kann man beispielsweise das Bleichen der frischen Häute, das Desinfizieren, das Entkälken und das Vorgerben in Bädern durchführen, die schweflige Säure in Lösung enthalten.
  • Ebenso wirkt ein Zusatz von schwefliger Säure zu den Gerbbädern sehr günstig. Er reinigt die Gerbbrühe und hellt das zu gerbende Leder auf.
  • Wie eine längere praktische Erfahrung gezeigt hat, haften diesen bekannten Verfahren noch einige Übelstände an. - Die Qualität und die Gleichmäßigkeit des auf diese Weise gegerbten Leders hängen nämlich, wie gefunden wurde, in starkem Maße von der jeweils vorliegenden Säurekonzentration ab.
  • Es hat sich nämlich ergeben,- daß selbst Bäder, welche dem Geruch nach annähernd gleiche Säurekonzentration aufweisen, doch in ihrer Wirkung auf die zu gerbenden Häute sich ganz verschieden verhalten. Die Ursache hierfür liegt nicht in geringen, etwa bisher nicht beachteten Schwankungen der schwefligsauren Konzentration, sondern in dem Gehalt an Schwefelsäureanhydrid, der, je nach der Herkunft der verwendeten schwefligen Säure, in starkem Maße schwankt.
  • Wie festgestellt wurde, können bei der Darstellung von schwefliger Säure durch Verbrennen von Schwefel bis zu 2,80,16 S03 (Schwefelsäureanhydrid) entstehen. BeimAbbrennen von Pyriten zur Gewinnung der schwefligen Säure kann diese sogar bis zu i 3, i c;/o S O3 enthalten.
  • Es gelingt nun verhältnismäßig leicht, die Konzentration der schwefligen Säure in dem Behandlungsbad annähernd konstant zu halten, da einer bestimmten Temperatur und Dichtigkeit des Behandlungsbades stets eine bestimmte Löslichkeit der schwefligen Säure entspricht, während der überschuß gasförmig entweicht. Dies ist jedoch beim Schwefelsäureanhydrid nicht der Fall. Dieses verbindet sich vielmehr mit dem Wasser -des Behandlungsbades zu Schwefelsäure, an welcher sich also das Bad bei wiederholtem oder fortgesetztem Einleiten von schwefliger Säure in unerwünschter Weise anreichert..
  • Es besteht ja an sich die Möglichkeit; die schweflige Säure von Schwefelsäureanhydrid zu befreien. - Die restlose Beseitigung des S03 käme aber für den vorliegenden Fall wegen der damit verbundenen technischen Schwierigkeiten nicht in Frage. Im übrigen ist im Laufe der Zeit in dem Lederbehandlungsbad selbst dann Schwefelsäure nachzuweisen, wenn lediglich reine schweflige Säure eingeleitet wird, da auch ein Teil der schwefligen Säure von selbst allmählich zu Schwefelsäure oxydiert wird.
  • Die in den Bädern auftretende Schwefelsäure wird nun erfindungsgemäß dadurch unschädlich gemacht, daß man den bekannten schwefligsäurehaltigen Bädern Salze der schwefligen Säure als Puffersubstanz zusetzt. In erster. ' Linie kommen' 'hierfür Sulfite, Bisulfite oder Pyrosulfite in Frage.
  • Durch deren Zusatz wird die in dem Bad vorhandene Schwefelsäure, ebenso wie übrigens jede andere etwa vorhandene Säure, die stärker ist als die schweflige Säure, gebunden und auf diese Weise unschädlich gemacht. So gelingt es, die Azidität der Behandlungsbäder stets vollständig gleichmäßig zu erhalten. Hierdurch ist eine weitgehende Gleichmäßigkeit des nach dem neuen Verfahren vorbehandelten und gegerbten Leders gesichert.
  • Gleichzeitig wird durch die Umsetzung der Sulfite -mit der Schwefelsäure schweflige Säure in statu nascendi erhalten, welche die bekannten günstigen Wirkungen der schwefligsauren Bäder auf die frischen Blößen oder die zu gerbenden Häute in besonders starkem Maße zeigt.
  • Statt schwefligsaures Salz zu verwenden, kann es unter Umständen auch vorteilhaft sein, nur die Oxyde oder Carbonate bzw. Bicarbonate der Alkalien, Erdalkalien oder Erdmetalle zur Abstumpfung der im Behandlungsbad vorhandenen starken Säure zu verwenden. Insbesondere sind Salze, wie Magnesiumoxyd oder Magnesiumcarbonat, geeignet.
  • Durch dieses Vorgehen wird die erwünschte Wirkung der schwefligen Säure gleichmäßig und zugleich verstärkt, währenddem die unerwünschte Wirkung vorhandener Schwefelsäure aufgehoben wird.
  • Mit Hilfe des neuen Verfahrens gelingt es, die Azidität des Behandlungsbades je nach der Dichte der Gerbbrühe und nach der Temperatur des Bades auf einen bestimmten Grad einzustellen. , Diese neue Anwendung der schwefligsauren Salze hat offensichtlich nichts mit der an sich bekannten Verwendung dieser Verbindungen zum Bleichen, Weichen, Sterilisieren usw. von Häuten und Blößen zu tun.
  • Damit eine hinreichende Pufferung der Azidität in Erscheinung tritt, genügen beispielsweise diejenigen Mengen von Sulfiten nicht, _wie sie in den handelsüblichen Extrakten vorkommen und wie sie nach bekanntem Verfahren verwendet werden zwecks Erreichung eines bestimmten Gerbeffektes und unter Einleitung von schwefliger Säure.
  • Werden andererseits hochsulfitierte Extrakte angewendet, so kann zwar genügende Pufferung erreicht werden, jedoch auf Kosten der Wirtschaftlichkeit und unter Beeinträchtigung des Gerbeffektes.
  • Beispiele i. Zu einer Gerbbrühe werden für je i oo kg flüssigen Gerbextrakt o, 5 kg Natriumbisulfit in Lösung von 38'B6 zugesetzt, währenddem schweflige Säure in das Bad eingeleitet wird. Im Laufe des Gerbprozesses kann der Zusatz nach Bedarf wiederholt werden.
  • 2. Es wird nach' Beispiel i verfahren; indessen werden auf je ioo kg Gerbextrakt o, i kg Magnesiumoxyd oder Magnesiumcarbonat angewandt, währenddem schweflige Säure in das Bad eingeleitet wird.
  • 3. Es wird nach Beispiel i verfahren; indessen wird auf je ioo kg flüssigen Gerbextrakt statt o,5 kg Natriumbisulfit die äquivalente Menge einer stark sulfitierten Lauge oder eines stark sulfitierten vegetabilischen Extraktes oder einer anderen Schwefligsäureverbindung zugesetzt, währenddem schweflige Säure in das Bad eingeleitet wird.
  • 4. Die Hautblößen werden beispielsweise in ein Vorgerbebad eingehängt, in welchem alte Brühen aus dem Gerbprozeß ausgenutzt werden und welches sich vorteilhafter-weise in Bewegung befindet. Man - gibt dem Bade pro ioo kg Blößengewicht 3 kg Natriumbisulfit von 28'136 hinzu und leitet gleichzeitig schweflige Säure ein.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Behandeln von Häuten und Fellen mit vegetabilischen Gerb= brühen unter gleichzeitigem Einleiten von schwefliger Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gerbbrühen Salze der schwefligen Säure oder Oxyde oder Carbonate öder Bicarbonate der Alkalien, Erdalkalien oder Erdmetalle zwecks Pufferung der Azidität zusetzt.
DE1930531901D 1930-01-17 1930-01-17 Verfahren zum Behandeln von Haeuten Expired DE531901C (de)

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