DE419778C

DE419778C - Verfahren zur Herstellung von Eisenleder

Info

Publication number: DE419778C
Application number: DER58005D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1918-05-02
Filing date: 1923-03-09
Publication date: 1925-10-07
Also published as: DK34002C; AT103221B

Description

Verfahren zur Herstellung von Eisenleder. Durch das Hauptpatent 378450 ist ein Verfahren zur Herstellung von Eisenleder geschützt, nach welchem Hautblößen mit Lösungen von Eisensalzen und Natriumsilikat zusammengebracht werden. In Fortsetzung der auf diesem Gebiete gemachten Untersuchungen wurde ein Gerbverfahren gefunden, welches darin besteht, daß Eisensalz, Alkalisilikat und Sulfitcelluloseablauge bei Einhaltung entsprechender Mengenverhältnisse der genannten Bestandteile angewendet werden.
Diese Stoffe können entweder in gelöstem Zustand zusammengebracht werden oder aber sie werden in gewissen Gewichtsverhältnissen in fester Form gemischt und gelangen sodann gemeinsam zur Auflösung. Es können auch zwei Bestandteile in festem Zustand miteinander gemischt und zu dem. dritten in Lösung befindlichen zugesetzt werden.
Es hat sich gezeigt, daß nach dem beschriebenen Verfahren inbesondere in vorteilhafter Weise Bodenleder herstellbar ist. Außerdem ergibt die Gerbung ein gutes Gewicht, welches auf den hohen Gehalt an Eisenoxyd und Kieselsäure zurückzuführen ist. Das Leder glitscht bei Verwendung als Sohlleder nicht, auch nicht, wenn die Sohle im Nassen getragen wird. Die Lederfarbe ist hellbraun und ähnelt der des eichengegerbten Sohlleders. Der Farbton ist heller und gleichmäßiger als bei einer nur mit -Eisensalz und Sulfitcellulose gegerbten Haut. Die Kieselsäure wirkt gleichzeitig aufhellend und füllend auf das Leder.
Es ist bekannt, Eisenleder durch Gerbung mit Eisenoxyd bzw. Eisensalzen starker Säuren und Ablaugen der Celluloseaufbereitung herzustellen, wobei entweder mit den Ablaugen nachgegerbt oder aber beide Stoffe gleichzeitig angewendet werden. Ferner ist es bekannt, mit Zellstoffablauge und anderen Stoffen als Eisensalzen zu gerben.
Das Gerbverfähren mit Eisensalzsilikatlösung und Sulfitcelluloseablauge unterscheidet sich gegenüber bisher Bekanntem grundsätzlich dadurch, daß zum ersten Male die drei Bestandteile für ein Kombinationsgerbverfahren angewendet werden. Mit Hilfe des vorliegenden Eisengerbverfahrens werden bisherige Nachteile, welche sich bei Eisengerbungen gezeigt haben, beseitigt. Außer den schon genannten Vorteilen, die Lederbeschaffenheit betreffend, wären noch die folgenden anzuführen: Die beschriebenen Lösungen sind nahezu unbegrenzt haltbar, und außerdem läßt sich das Eisensilikat verhältnismäßig weitgehend anreichern, ohne auszuflocken.
Beispiel: In 50 kg Sulfitcelluloseablauge von 2o° B6 gibt man 2o kg einer 5oprozentigen Eisenchloridlösung und 25 kg käufliches Wasserglas (von 36° B6) in 125 1 Wasser und gerbt mit dieser Lösung roo kg gepickelte Rindsblöße durch dreitägiges Walken im Walkfaß. Nach der Gerbung wird das Leder mit Wasser abgespült, hierauf mit Klauenöl o. dgl. abgeölt und in der üblichen Weise auf Sohlleder zugerichtet,.

Claims

PATENTANSPRUCH: Abänderung des durch Patent 378450 geschätzten. Verfahrens zur Herstellung von Eisenleder, darin bestehend, daß Hautblößen mit Alkalisilikaten, Eisensalzen und SuFfitcelluloseablauge behandelt werden.