DE487670C - Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen

Info

Publication number
DE487670C
DE487670C DEST43579D DEST043579D DE487670C DE 487670 C DE487670 C DE 487670C DE ST43579 D DEST43579 D DE ST43579D DE ST043579 D DEST043579 D DE ST043579D DE 487670 C DE487670 C DE 487670C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron
tanning
substances
organic acids
skins
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEST43579D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BENZION JALOWZER DIPL ING
EDMUND STIASNY DR
Original Assignee
BENZION JALOWZER DIPL ING
EDMUND STIASNY DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BENZION JALOWZER DIPL ING, EDMUND STIASNY DR filed Critical BENZION JALOWZER DIPL ING
Priority to DEST43579D priority Critical patent/DE487670C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE487670C publication Critical patent/DE487670C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen unter Verwendung oder Mitverwendung komplexer Verbindungen des Eisens mit organischen Säuren, die mehr als ein Kohlenstoffatom enthalten. Bei diesen komplexen Eisenverbindungen liegt das Eisen in einer mehr oder weniger stark maskierten Form vor, und die Hydrolyse erscheint vermindert. Beim Gerben mit derartigen komplexen Verbindungen des Eisens gelingt die Durchführung der Eisengerbung unter Erzielung besonderer Erfolge, wobei die den bisher vorgeschlagenen Eisengerbverfahren anhaftenden Nachteile vermieden werden.
  • Die nach der Erfindung als Gerbmittel zu verwendenden komplexen Verbindungen des Eisens mit organischen Säuren werden nach den üblichen Herstellungsarten für die Eisensalze der organischen Säuren hergestellt. Man kann z. B. durch Einwirken von Metallsalzen der genannten organischen Säuren auf Ferrisalze, z. B: Ferrichlorid, Ferrisulfat u. dgl., gegebenenfalls auch auf basische Eisensalze oder auf Ferrosalze bei Gegenwart oder nachträglicher Einwirkung von Oxydationsmitteln zu den gemäß der Erfindung zum Gerben zu verwendenden komplexen Verbindungen des Eisens mit organischen Säuren gelangen. Hierbei können auch andere Stoffe, insbesondere auch gerbend wirkende Stoffe oder im Gerbereibetrieb übliche Zusatzstoffe, Elektrolyte oder Nichtelektrolyte, zugx#gen sein.
  • Die Bildung der komplexen Verbindungen des Eisens mit organischen Säuren tritt in der Regel bereits beim Zusammenbringen der Reaktionskomponenten durch starke Farbvertiefung in Erscheinung. Durch Erhitzen kann diese Bildung noch begünstigt werden. Im übrigen ist die Anwesenheit der gebildeten Komplexverbindungen an der verhältnismäßig geringen Hydrolyse, welche sich u. a. in der geringen Azidität der wässerigen Lösungen äußert sowie durch vollständige oder teilweise Verhinderung bzw. Verzögerung der üblichen Eisenreaktion, z. B. mit Ferrozyankali, Rhodankali, zu erkennen.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß die benötigten Eisenverbindungen durch Zusammenbringen ihrer Bildungskomponenten in wässeriger, vorteilhaft konzentrierter Lösung erzeugt werden und diese die gebildeten Komplexverbindungen enthaltenden Stammlösungen dann zum Ansatz der Gerbbrühen verwendet werden. Statt dessen kann man z. B. auch derart verfahren, daß man die Bildungskomponenten der Komplexverbindungen direkt in die Gerbbrühe einträgt und die Komplexverbindungen in dieser bzw. in der Hautsubstanz sich bilden läßt. In gegebenen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Bildungskomponenten der Komplexverbindungen aufeinanderfolgend zur Einwirkung auf die zu gerbenden Häute oder Felle zu bringen, z. B. derart, daß die Blöße zunächst mit einer nur eine Komponente enthaltenden Flüssigkeit, also z. B. mit einer Eisenchlorid- oder -sulfatlösung behandelt und dann erst die zweite Komponente, z. B. Alkaliacetat o. dgl., zugegeben wird. Die aufeinanderfolgende Behandlung kann auch in getrennten Bädern vorgenommen werden. In gegebenen Fällen kann man z. B. auch derart vorgehen, daß man der Haut zunächst Ferrosalze der organischen Säuren einverleibt und diese dann durch Behandlung mit geeigneten Oxydationsmitteln in Ferrisalze überführt. Ferner kann man bei der Herstellung der organischen Eisensalze andere organische Komponenten, z. B. Glukose, Melasse, zugegen sein lassen, wodurch außerordentlich beständige Gerbbrühen erhalten werden. Die Verwendung von solche organische Komponenten enthaltende Komplexverbindungen des Eisens hat sich als besonders vorteilhaft für gewisse Kombinationsgerbungen erwiesen. Sie können z. B. mit ausgezeichnetem Erfolg in Kombination mit vegetabilischen Gerbstoffen verwendet werden, wobei mit Vorteil der Brühe auch noch synthetische Gerbstoffe zugesetzt werden können.
  • Die Durchführung des Gerbvorganges kann unter Anwendung der für Metallverbindungen, insbesondere für Eisengerbung, üblichen Methoden vorgenommen werden. Die nach der Erfindung durchzuführende Eisengerbung kann mit anderen Gerbmefhoden kombiniert werden, z. B. derart, daß der Gerbbrühe noch andere gerbend wirkende Stoffe oder im Gerbereibetrieb übliche Zusatzstoffe zugesetzt werden oder neben der Eisengerbung eine Vor- oder Nachbehandlung mit derartigen Stoffen vorgesehen wird. Durch Kombination mit anderen, gerbend wirkenden Stoffen, z. B. pflanzlichen, mineralischen oder künstlichen Gerbstoffen oder Füllstoffen oder sonstigen im Gerbereibetrieb üblichen Hilfsstoffen, wie z. B. Sulfitcelluloseextrakten usw., können die verschiedensten Kombinationswirkungen erzielt werden. Zur Durchführung der Gerbung können in üblicher Weise vorbehandelte, gepickelte und ungepickelte, geschwellte oder ungeschwellte Blößen verwendet werden.
  • Als komplexe Eisensalze, die gemäß der Erfindung Anwendung finden können, eignen sich die Salze des Eisens mit Essigsäure, Milchsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Malonsäure, Buttersäure, Zitronensäure, Salicylsäure u. dgl. Auch Sulfosäuren von aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Derivaten derselben sind hierzu geeignet. In einfacher und billiger Weise kann man zu. Komplexverbindungen, die gemäß, der Erfindung Anwendung finden, gelangen, wenn man Gärflüssigkeiten, welche organische Säuren der in Betracht kommenden Art enthalten, wie z. B. Kleienbeizbrühen, zur Herstellung der gewünschten Komplexverbindungen verwendet. Beispiele i. 7,5 kg Ferrichlorid werden in 2o 1 Wasser gelöst, diese Lösung mit .3;9 kg Natriumcarbonat abgestumpft und dann mit T i,2 kg Natriumlaktat gelöst in --o l Wasser versetzt. Die Flotte wird auf etwa Zoo bis 300 1 verdünnt und die Blößen so lange darin bewegt, bis sie von der Gerbbrühe gleichmäßig und genügend satt durchdrungen sind.
  • 2. 7,5 kg Ferrichlorid werden in 8o 1 Wasser gelöst und die Brühe mit 43 1-,g Natriumcarbonat abgestumpft. Zu dieser Lösung werden q. kg Natriumacetat zugesetzt und das Ganze auf i 5o 1 Flotte gebracht. In dieser Flotte werden iookg Blöße gegerbt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Eisenformiate zum Gerben von Häuten und Fellen zu verwenden. Da bekanntlich die Ameisensäure stets eine Sonderstellung einnimmt, war nicht vorauszusehen, daß sich Komplexverbindungen des Eisens mit anderen organischen Säuren unter Erzielung besonderer Erfolge zur Durchführung der Eisengerbung sowie von Kombinationsgerbungen verwenden lassen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß Komplexverbindungen des Eisens mit organischen Säuren, die mehr als ein C-Atom enthalten, oder Stoffe, welche solche zu bilden vermögen, in Gegenwart oder Abwesenheit anderer im Gerbereibetrieb ver= wendebarer Stoffe zur Einwirkung auf das zu gerbende Gut gebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung kom= plexer Verbindungen des Eisens mit organischen Säuren bei Gegenwart anderer organischer Komponenten, insbesondere Kohlehydrate.
  3. 3. Verfahren nach Patentansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung der komplexen Eisensalze in Gegenwart der Haut bzw. in der Hautsubstanz erfolgt, z. B. derart, daß, die Bil» dungskomponenten einzeln dem Gerbbad zugesetzt oder in verschiedenen Bädern in beliebiger Reihenfolge zur Einwirkung auf die Haut gebracht werden. q.. Verfahren nach Patentansprüchen r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die komplexen Eisensalze oder Stoffe, welche solche zu bilden vermögen, gleichzeitig oder nacheinander mit anderen gerbenden Stoffen oder Füllstoffen oder sonstigen Hilfsstoffen angewendet werden.
DEST43579D 1927-12-11 1927-12-11 Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen Expired DE487670C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST43579D DE487670C (de) 1927-12-11 1927-12-11 Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST43579D DE487670C (de) 1927-12-11 1927-12-11 Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE487670C true DE487670C (de) 1929-12-12

Family

ID=7464458

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST43579D Expired DE487670C (de) 1927-12-11 1927-12-11 Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE487670C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102004007174A1 (de) * 2004-02-13 2005-09-01 Schill + Seilacher Ag Verfahren zur wasserabweisenden Ausrüstung von Ledern und Pelzfellen sowie die Verwendung von Eisenverbindungen dafür

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102004007174A1 (de) * 2004-02-13 2005-09-01 Schill + Seilacher Ag Verfahren zur wasserabweisenden Ausrüstung von Ledern und Pelzfellen sowie die Verwendung von Eisenverbindungen dafür

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE487670C (de) Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen
DE2626429A1 (de) Verfahren zum gerben von haeuten
EP0339437A1 (de) Verfahren zur Chromspargerbung
DE740472C (de) Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen
DE2424300C3 (de) Verfahren zum Chromgerben und Gerbmischung dafür
DE2424301C3 (de) Verfahren zum Chromgerben und Gerbmischung dafür
DE1288233B (de) Verfahren zum Schnellgerben von mittelschweren oder schweren Haeuten
DE685744C (de) Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder
CH637694A5 (de) Verfahren zum chromgerben.
DE499458C (de) Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen
DE334004C (de) Verfahren zum Gerben mittels Salzloesungen des dreiwertigen Eisens
DE663827C (de) Verfahren zum Entsaeuern von unter Verwendung von Chromgerbstoffen gegerbten Ledern
DE593573C (de) Verfahren zur Vorbehandlung gerbfertiger tierischer Hautbloessen fuer die Gerbung
DE531901C (de) Verfahren zum Behandeln von Haeuten
DE1494841C3 (de) Verfahren zum Schnellgerben von Häuten
DE336895C (de) Verfahren zum Gerben tierischer Haeute
DE629996C (de) Verfahren zum Fetten von tierischen Haeuten und Leder
DE419778C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisenleder
AT60041B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gerbextraktes.
DE304349C (de)
DE3308087A1 (de) Verfahren zur chromgerbung von bloessen
DE687153C (de) Verfahren zum Fixieren von Gerbstoffen im Leder
DE541236C (de) Verfahren zur Vorbereitung von Fischhaeuten fuer die Schnellgerbung
DE600727C (de) Verfahren zur Herstellung mineralisch gegerbter Leder
AT158168B (de) Verfahren zum Gerben von Leder oder Pelzfellen mit gerbenden Verbindungen des dreiwertigen Chroms oder Eisens.