DE336895C - Verfahren zum Gerben tierischer Haeute - Google Patents

Verfahren zum Gerben tierischer Haeute

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DE336895C
DE336895C DE1916336895D DE336895DD DE336895C DE 336895 C DE336895 C DE 336895C DE 1916336895 D DE1916336895 D DE 1916336895D DE 336895D D DE336895D D DE 336895DD DE 336895 C DE336895 C DE 336895C
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HOLZVERKOHLUNGS IND AKTIEN GES
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben tierischer Häute. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Gerben tierischer Häute, welches darin besteht, d'aß man die Häute mit Lösungen behandelt, welche durch Extraktion von Teer, insbesondere Buchenholzteer, mit wässerigen Alkalien, z. B. Sodalösungen, und durch Abstumpfen des Alkalis bis zur schwach alkalischen .biss schwach sauren Reaktion gewonnen werden und welche mit Formaldehyd versetzt sind.
  • Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht - darin, daß Teerauszug und Formald'ehydlösurig nacheinander auf die Haut zur Einwirkung gebracht werden.
  • Die Herstellung-,derartiger Gerbbrühen sei an einigen Beispielen erläutert.
  • Beispiel i.
  • ioo kg Buchenholzteer mit einem Gehalt von rund: io Prozent Säure, berechnet auf Essigsäure, welche in etwa 150 kg heißen Wassers suspendiert sind, werden mit einer heißen Lösung von 5o kg Soda in ioo kg Wasser versetzt und unter fortwährendem Umrühren etwa drei Stunden ,lang auf eine Temperatur von 8o bis ioo° C erhitzt. Zweckmäßig regelt man den Zusatz an Soda so, d'aß die Lösung deutlich alkalisch reagiert. Nach dem Erkalten wird die wässerige Lösung vom: ungelösten Rückstand abgegossen und! alsdann mit Essigsäure oder mit einer anderen geeigneten Säure bis zur schwach alkalischen bis schwach sauren Reaktion .abgestumpft, wobei ein sehr geringer Teil der gelösten Teerbestandteile wieder ausfällt. Durch Zugabe von 5 kg Formaldehyd von 40 Volumprozent zu der von den ausgefällten Bestandteilen befreiten Lösung -erhält man eine Gerbbrühe von etwa ro° Be.
  • Beispiel :2.
  • In ioo 1 io bis 2oprozentige heiße Natronlauge werden ioo kg :heißen Buchenholzteers mit einem Gehalt von rund io Prozent Säure, berechnet auf Essigsäure, einfließen gelassen, worauf die Mischung unter Umrühren '/,bis i Stunde lang auf etwa 8o bis ioo° C gehalten wird. Alsdann wird zwecks Abstumpfung eine etwa 3oprozentige wässerige Bisulfatlösung, zweckmäßig eine solche, welche möglichst eisenfreii ist, oder die Lösung .eines anderen geeignetere Salzes zugefügt bis zur schwach alkalischen, neutrafen oder sauren Reaktion und; nach d'em Erkalten vom ungelösten Rückstand abgegossen. Die .erhaltene Lösung wird alsdann mit etwa 5 bis io kg Formaldehyd von q0 Volumprozent versetzt. Erhalten wird eine Gerbbrühe von etwa 18 bis 2o° Be.
  • Selbstverständlich ist nicht jeder Teer in gleichem Maße als Ausgangsstoff geeignet. Es empfiehlt sich daher, von Fall zu Fall durch Vorproben in kleinem Maßstabe festzustellen, ob der gerade vorliegende Teer befähigt ist, eine genügend starke Gerbbrühe zu liefern. Nach den Erfahrungen der Erfinderin zeigt regelmäßig der sogenannte Blasenteer die beste Eignung, während der Absatz-oder Verkohlungsteer sich zumeist als weniger geeignet erwiesen hat.
  • Die nach Maßgabe der Erfindung erhaltenen, mit Formaldelilyd versetzten Teerauszüge können in bekannter Weise, gegebenenfalls unter Zugabe anderer, z. B. vegetabilischer Gerbmittel, zur Gerbung verwendet werden. Man erhält-braune, dem lohgaren Leder entsprechende derbprodukte.
  • An Stelle der` Behandlung der Häute mit fertiger formaldehydhaltiger Gerblbrühe kann man auch :derart verfahren, daß man Teerauszug und Formaldehyd erst in, Gegenwart der Haut zusammenwirken läßt, z. B. derart, daß man während des Gerben-s Formaldehyd, gegebenenfalls portionsweise, ,der Brühe zufügt, oder derart, daß man die Haut zuerst mit Formaldehydlösung,dann mit dem Terauszug oder umgekehrt, zuerst mit dem Teerauszug und dann mit d'er Formaldehydlösung behandelt, wobei natürlich die Behandlung auch mehrfach abwechselnd ausgeführt werden kann. Man verfährt z. B. so, .daß man die entsprechend vorbehandelten Häute mit einer etwa 4oprozentigem Formaldehydlösung behandelt, hierauf durch Waschen vom überschüssigen Formaldehyd' befreit und dann unter Bewegung so lange mit dem Teerauszug behandelt, bis die Häute nichts mehr davon annehmen.
  • Durch die Patentschrift 184449 ist bereits ein Verfahren zum Gerben von Häuten bekannt geworden, welches darin besteht, daß man diese mit Lösungen von a- oder ß-Naphthol und Formal'd'ehyd' behandelt mit der Maßgabe, d'aß die Komponenten entweder in einer gemeinschaftlichen Lösung oder auch abwechselnd zur Wirkung auf .dhe Häute gabracht werden. Beim Arbeiten nach diesem bekannten Verfahren erhält man bei Anwendung von a-Naphthol ein fast farbloses, allmählich sich braunfärbendes Leder, während ß-Naphthol ein cremefarbenes und höchstens gelb: werdendes Leder liefert, während nach vorliegendem Verfahren sofort ein braunes, dem lohgaren Leder ähnliches Produkt erzielt wird. Aus dem bekannten Verfahren konnte auf Idas vorliegende um so weniger geschlossen werden, als in der Patentschrift 184449 den Naphtholen gegenüber dem Phenol und anderen hydroxylnerten Benzolderivaten eine Sonderstellung zugesprochen wird.
  • Da übrigens gemäß dem vorliegenden Verfahren der alkalische Teerauszug bis zur schwach alkalischen, neutralen oder schwach sauren Reaktion mit Säuren versetzt wird, so sind in der Lösung nennenswerte Mengen von Phenolen überhaupt nicht mehr vorhanden.
  • Der als Ausgangsstoff für vorliegende Erfindung hauptsächlich in Betracht kommende Buchenholzteer stellt ein Gemisch aller möglichen Körper dar. Er enthält z. B. neben verhältnismäßig geringen Mengen von freien Phenolen die verschiedenartigsten Kondensationsprodukte, unter anderem auch Phenolester und zwar solche, von zwei oder dreiwertigen, vielleicht auch höher molekularen Phenolen. Es war daher nicht vorauszusehen, daß man aus einem derartigen Gemisch von Körpern durch einfache Behandlung mit alkalischen Lösungen und darauffolgendes Abstumpfen dies Alkalis brauchbare Gerbbrühen erhalten könne. Durch die Erfindung wird ein bisher fast wertloses und in der Hauptsache nur zu Brennzwecken benutztes Abfallprodukt auf neue Weise technisch nutzbar gemacht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gerben tierischer Häute, darin bestehend, daß man diese mit Lösungen behandelt, welche durch Extraktion von Teer, insbesondere Buohenholzteer, mit wässerigen Alkalien und! durch Abstumpfen des Alkalis bis zur .schwach alkalischen bis schwach sauren Reaktion gewonnen werden und mit Formaldehydl versetzt sind. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß Teerauszug und Formaldehydlösung nach ,einander auf die Haut zur Einwirkung gebracht werden.
DE1916336895D 1916-02-06 1916-02-06 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute Expired DE336895C (de)

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DE (1) DE336895C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE766160C (de) * 1940-05-21 1954-02-08 A Th Boehme Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Kondensationsprodukte

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE766160C (de) * 1940-05-21 1954-02-08 A Th Boehme Verfahren zur Herstellung gerbend wirkender Kondensationsprodukte

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