DE268236C - - Google Patents

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DE268236C
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skin
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der Gerberei ist man schon seit langem bemüht, die früher für die Entkalkung und weitere Vorbehandlung der Häute ausschließlich benutzte Kotbeize durch ein saubereres und eine weniger umständliche mechanische Behandlung erforderndes, dabei die Hautsubstanz nicht, wie die Kotbeizen, angreifendes Entkalkungsmittel zu ersetzen. Diese Bemühungen sind teilweise von Erfolg gewesen, indem
ίο bereits in einer Anzahl Gerbereien die Entkalkung heute durch Säure vorgenommen wird. Dies Verfahren hat aber ebenfalls schwerwiegende Nachteile, die hauptsächlich in dem schädlichen Einfluß überschüssiger Säure auf das Hautmaterial bestehen. Die in dieser Richtung liegenden Gefahren machen ein außerordentlich vorsichtiges Arbeiten erforderlich und führen auch bei aller Sorgfalt häufig zu erheblichen Schädigungen des Hautmaterials.
Das : Verfahren gemäß vorliegender Erfindung beseitigt die Nachteile der erwähnten beiden älteren Verfahren. Es besteht im wesentlichen darin, daß ,zum- Entkalken und Beizen ein Bad Verwendung findet, das gleichzeitig saure Salze und Kochsalz im Überschuß sowie zweckmäßig Borsäure oder andere Konservierungsmittel, z. B. Phenol und Zucker oder zuckerhaltige Stoffe, enthält.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Entkalken von Häuten doppelschwefelsaures Natron sowie sauren phosphorsauren Kalk zu verwenden (s. z. B. H. R. Procter, The Principles of leather Manufacture, 1903, S. 156 und Ch. Heinzerling, Lederbereitung 1882, S. 76).
Auch der Zusatz von Kochsalz sowie Borsäure und Zucker zum Entkalkungsbade ist 40
an sich nicht neu. Das Wesen des vorliegenden Verfahrens besteht gegenüber diesen Vorschlägen darin, daß das Kochsalz gleichzeitig mit sauren Salzen im Überschuß zur Säure und gemeinsam mit Konservierungsmitteln benutzt wird.
Die Vorzüge des neuen Verfahrens gegenüber den früheren üblich sind ganz erheblich. Vor allen Dingen wird eine vollständige Entkalkung erzielt, ohne daß das Material, wie es bei Behandlung mit Kotbeizen der Fall war, angegriffen wird, oder geschwellt und sauer wird, wie es bei Verwendung freier Säuren nicht zu vermeiden war.
Ein weiterer wertvoller Vorteil besteht darin, daß die Hauptsubstanz durch die Borsäure konserviert, und durch das Kochsalz die Verflüssigung der Interzellularsubstanz verhindert und das Hautmaterial erhalten wird, was die Erzielung eines volleren und stärkeren bzw. schwereren Leders zur Folge hat. Auch beim Entkalken mittels freier Säuren wird das Material bzw. die Hautsubstanz, das Coriin und die Intercellularsubstanz der Haut übrigens erheblich angegriffen. Darin, daß nach dem vorliegenden Beizverfahren die Zerstörung der Hautsubstanz vollkommen vermieden wird, liegt deshalb ein großer wirtschaftlicher Vorteil auch gegenüber diesem bekannten Verfahren. Der Vorteil ist um so größer, als einerseits die Gewichtsausbeute an fertigem Leder heute noch allein ausschlaggebend für den Gewinn in der Lederfabrikation ist und anderseits der Preis der rohen Haut heute einen derartig hohen Stand erreicht hat, daß oft schon die Erhaltung verhältnismäßig ge-
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ringer Mengen der Hautsubstanz eine bisher unrentable Lederfabrik rentabel machen kann. Schließlich wird es bei dem neuen Verfahren möglich, das zum Entkalken erforderliehe Substanzgemenge auf einmal und im Überschuß in das Entkalkungsbad zu geben, wodurch gegenüber der Verwendung freier Säuren ein wesentlich einfacheres und sicheres sowie gefahrloses Arbeiten gewährleistet wird.
ίο Der Einfluß der einzelnen Bestandteile des Entkalkungsbades auf das Verfahren und ihre Bedeutung für das vorteilhafte Endergebnis ergibt sich aus folgender, der Erfindung zugrunde gelegten Erwägung:
Zunächst handelt es sich darum, den größeren Teil des in den Hautblößen vorhandenen Kalkes durch ein schonend, aber doch verhältnismäßig schnell wirkendes Mittel zu neutralisieren. Hierzu wird im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren keine freie, sondern eine gebundene Säure in Form eines sauren Salzes der stärkeren Säuren und in Gegenwart von im Überschuß dazu vorhandenem Chlornatrium verwendet. Obgleich die Wirkung der Säuren in dieser Form eine sehr milde ist, wird es dennoch vermieden, die Neutralisierung des Kalkes durch die sauren Salze der verhältnismäßig starken Säuren zu Ende führen zu lassen. Zu diesem Zwecke wird vielmehr eine schwache, ebenfalls möglichst an ein Salz gebundene Säure benutzt, die nach Erschöpfung der starken Säure zur Wirkung kommt. Als besonders geeigneter Vertreter einer solchen Säure kommt Borsäure in Betracht.
Um schließlich auch den letzten Kalkrest zu entfernen, ohne Gefahr zu laufen, daß die Hautblößen selbst sauer werden und dadurch die Interzellularsubstanz der Haut angegriffen wird, führt man den Kalk durch den Zusatz von Zucker in Calciummonosacharat über, nach dessen Auswaschung vollkommen neutrale Haut verbleibt.
Die Ausführung des Verfahrens kann in folgender Weise geschehen: Das Hautmaterial wird in üblicher Weise mit etwa 5 bis 8 1 Wasser auf 1 kg Haut in ein entsprechendes Gefäß gebracht. Darauf wird die eigentliche Entkalkungsfiüssigkeit zugesetzt. Diese wird in der Weise hergestellt, daß man in 100 1 Wasser 20 kg Chlornatrium löst und dieser Lösung 30 kg Kaliumbisulfat zusetzt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Borsäure sind die Verhältnisse der einzelnen Bestandteile folgende: 5 kg Kaliumbisulfat, 18 kg Borsäure und 6 kg Kochsalz.
Setzt man noch Zucker hinzu, so verringert sich die Borsäurebeigabe etwas. Die Gewichtsverhältnisse sind dann: 5 kg Kaliumbisulfat, 17 kg Borsäure, 6 kg Kochsalz und 6 kg Zucker. Der schnelleren und besseren Lösung wegen wird die Mischung vor Zusatz des Zuckers aufgekocht; der Zucker wird erst nach dem Erkalten zugesetzt, um das Invertieren zu vermeiden.
Die angegebenen Mengen reichen für etwa 1000 kg Haut. Die erforderliche Stammlösung kann, da die Hautsubstanz durch sie nicht angegriffen wird, wie bereits erwähnt, mit einem Male und im Überschuß in das die zu behandelnden Häute enthaltende Entkalkungsbad gegeben werden. Da das Bad wiederholt benutzt werden kann, geht auch von dem Überschuß nichts verloren; er wird vielmehr bei der Behandlung der nächsten Beschickung ausgenutzt.
Von den Salzen der zwei- und mehrbasischen Säuren haben sich für die Entkalkung im Rahmen vorliegender Erfindung Sulfate, Sulfite, Tartrate, Zitrate und Malaie und auch Phosphate als geeignet ergeben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Entkalken und Beizen von Häuten und Fellen, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Verwendung von sauren Salzen und von Kochsalz im Überschuß, denen außerdem zweckmäßig Borsäure und Zucker oder zuckerhaltige Stoffe zugesetzt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925605C (de) * 1950-04-07 1955-03-24 Joh A Benckiser Ges Mit Beschr Entkaelkungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE925605C (de) * 1950-04-07 1955-03-24 Joh A Benckiser Ges Mit Beschr Entkaelkungsmittel

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