DE255326C - Eisengerbverfahren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 255326 KLASSE 2Sa. GRUPPE

Eisengerbverfahren.

Zusatz zum Patent 255324.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Oktober 1911 ab. Längste Dauer: 22. März 1925.

In dem Hauptpatent und dem Zusatzpatent 255325 werden die mit Ferrosalz getränkten Blößen zur Erzeugung eines stark basischen Ferrisalzes mit einem eisenoxydhaltigen Oxydationsmittel behandelt. Das Ferrosalz liefert hierbei nicht nur das Material für das durch Oxydation entstehende basische Ferrisalz, sondern es schützt auch die Blöße vor einem zu starken Angriff des Oxydationsmittels. Es hat sich nun gezeigt, daß die neutralen Alkalisalze in gleicher Weise schützend wirken. Infolgedessen kann man die bisher beobachtete Reihenfolge der Bäder umkehren. Man läßt die Blößen zunächst das Oxydationsmittel gemeinsam mit neutralen Alkalisalzen aufnehmen und behandelt sie erst nachträglich mit Ferrosalzlösung. Diese Anordnung hat vor der entgegengesetzten den Vorteil, daß man mit ι bis 2 Prozent des Oxydationsmittels auskommt, während früher 5 bis 10 Prozent erforderlich waren.

Bei der praktischen Ausführung nimmt man auf 100 kg Blöße etwa 1 bis ■ 2 kg eines der in dem Hauptpatent und in dem Zusätzpatent ²553²5 genannten Oxydationsmittel, fügt die drei- oder mehrfache Menge Kochsalzes oder eines anderen neutralen Alkalisalzes hinzu und löst das Salzgemisch in so viel Wasser, daß die Blößen eben bedeckt sind. In diesem Bade werden sie so lange behandelt, bis sie am Schnitt eine gleichmäßige Farbe aufweisen. Hierauf werden sie herausgenommen, ausgereckt, wenn notwendig von dem Überschuß durch Waschen mit Wasser befreit und nun in einem zweiten Bade der Wirkung eines Ferrosalzes von 5 bis 10 ° Be. ausgesetzt. Dieses wird beim Eindringen in die Blöße oxydiert unter Bildung eines unlöslichen basischen Salzes. Eine Ausscheidung von unlöslichen Eisensalzen außerhalb der Blöße findet auch hier nicht statt, wodurch sich das Verfahren vorteilhaft von den bisher bekannten Eisengerb verfahren unterscheidet. Die Gerbung ist beendet, sobald die Leder am Schnitt eine gleichmäßige Farbe erhalten haben. Sie werden nach gründlichem Waschen in der üblichen Weise zugerichtet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Abänderung des Verfahrens nach Patent 255324 und dem Zusatzpatent 255325, dadurch gekennzeichnet, daß die Blößen zuerst mit dem eisenoxydhaltigen Oxydationsmittel gemeinsam mit einem neutralen Alkalisalz und nachher mit Ferrosalz behandelt werden.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI,