DE607026C - Verfahren zur AEscherung von Leimleder - Google Patents

Verfahren zur AEscherung von Leimleder

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DE607026C
DE607026C DEH133785D DEH0133785D DE607026C DE 607026 C DE607026 C DE 607026C DE H133785 D DEH133785 D DE H133785D DE H0133785 D DEH0133785 D DE H0133785D DE 607026 C DE607026 C DE 607026C
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glue
leather
glue leather
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hydrochloric acid
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ARTHUR HIRSCH DIPL ING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/04Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of hides, hoofs, or leather scrap

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Äscherung von Leimleder Bekanntlich muß Leimleder, bevor es auf Leim verkocht werden kann, mehrere Wochen oder Monate mit Kalkmilch behandelt werden. Diese Behandlung hat im wesentlichen den Zweck,. das Gewebe zu lockern, Fette zu verseifen und die nicht leimgebenden Substanzen teilweise zu lösen; sie muß außerdem verhindern, daß das Leimgut hierbei in Fäulnis übergeht.
  • Es ist schon eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, die dasselbe Ziel in kürzerer Zeit zu erreichen streben. Alle diese Vorschläge brachten aber, soweit sie ihren Zweck überhaupt erfüllten, schwerwiegende Nachteile mit sich. Es sollten entweder statt Kalk z. B. Salze, wie Aluminiumchlorid, benutzt werden,' die für den großtechnischen Betrieb schon viel zu teuer sind; oder es sollte eine Behandlung mit Säuren oder Laugen vorgenommen werden, die indes infolge ihrer livdrolisierenden Eigenschaften in jedem Falle die Ausbeute an Leim oder dessen Qualität schwer beeinträchtigten.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Kälkungsdauer auf einen Bruchteil herabgesetzt werden kann, wenn dem Kalk geringe Mengen C alciumchlorid zugesetzt werden. Das Leimleder wird hierbei also viel schneller sudreif als bei dem üblichen Kälkungsverfahren. Außerdem zeigte sich aber, daß die Ausbeute an Leim nach dein neuen Verfahren wesentlich erhöht wird und daß der Leim eine bessere Qualität besitzt als bei Behandlung mit Kalk ohne Zusatz von Calciumchlorid. Beispiel 9 kg gebrannter Kalk werden gelöscht und in 3001 Wasser aufgeschlämmt. In diese Mischung bringt man r,8 kg Chlorcalcium (85°1oig), das in etwas Wasser aufgelöst worden ist. Man verrührt gut und trägt 3oo kg Leimleder ein. Von Zeit zu Zeit wird das Leimleder gut durchgemischt. Bei diesen Konzentrationen wird die Kälkungsdauer von j Monaten auf etwa 6 Wochen herabgedrückt.
  • An Stelle von Calciumchlorid können auch andere Salze, wie Strontiumchlorid, Bariumchlorid oder Magnesiumchlori.d, verwendet werden, die eine quellende oder peptisierende Wirkung auf das Kollagen haben.
  • Das neue Verfahren hat nichts mit den Verfahren zu tun, die Salze benutzen, um gegerbtes Leder, das auf Leim verarbeitet werden soll, zu entgerben, und bei welchen die Salze nur dazu dienen, die gerbenden Verbindungen mittelbar oder unmittelbar aus dem Leder leer auszulösen.
  • Auch unterscheidet sich das neue Verfahren wesentlich von dem bekannten Verfahren, Leimleder, das zur Enthaarung in Kalkmilch gelegen hatte, mit einer Säure zu übersättigen, damit der in die Poren eingedrungene und durch die Kohlensäure der Luft zu C alciumcarbonat umgesetzte Kalk in lösliche Verbindungen überführt und so die Poren der Haut wieder geöffnet werden. Zwar entsteht nach diesem bekannten Verfahren Calciumchlorid, wenn Salzsäure zur Behandlung des Leim- Leders verwendet wird. Versuche zeigten aber, daß. hierdurch noch nicht die Vorteile erreicht werden, die eintreten, wenn der Kalkbrühe erfindungsgemäß Erdalkalichloride zugesetzt werden. Wenn man etwa i kg Leimleder mit 11 Wasser versetzt und danach Salzsäure zusetzt, bis das Wasser gegen Lackmus gerade eben schwach sauer reagiert, darauf 3o g abgelöschten Kalk zufügt, das Ganze unter zeitweiligem Umrühren 17 Tage stehen läßt, das Leimleder danach auswäscht und im Wasserbad bei etwa 9o° C 7 Stunden lang erhitzt, so zeigt sich, daß das Leimleder lange nicht so weitgehend verkocht ist, als wenn man den Versuch unter genau den gleichen Umständen durchführt, jedoch erfindungsgemäß nicht das Calciumchlorid durch die Zufügung von Salzsäure entstehen läßt, sondern es als Salz in genau der gleichen Menge zufügt. Nach der gleichen Kochdauer sind im Sud kaum noch Leimlederstückchen festzustellen, wenn Calciumchlorid zugesetzt worden war. Wurde das Salz jedoch durch Behandlung des Leimleders mit Salzsäure gebildet, so bleibt noch sehr viel Leimleder unverkocht vorhanden. Der Unterschied des Ergebnisses findet seine Erklärung vermutlich darin, daß bei der Anwendung von Salzsäure eine zonenmäßig fortschreitende Säurequellung des Kollagens eintritt, die starke Gefügeänderungen hervorruft und so bewirkt; daß die Nachäscherung mit Kalk gehemmt wird. Ferner ist bei der Säurequellung in unerwünschter Weise mit Hydrolyse zu rechnen. Bei Anwendung von Neutralsalzen sind diese Übelstände ausgeschlossen.
  • Die vorteilhafte Wirkung des neuen Verfahrens zeigen auch die folgenden Vergleichs-, versuche: i kg Leimleder wird mit Wasser auf ein Gesamtvolumen von 2ooo ccm gebracht. Im Versuch A werden erfindungsgemäß 5 g Ca Cl. und 3o g Ca0 zugesetzt. In Versuch B werden gemäß dem dargelegten bekannten Verfahren 2o ccm Salzsäure vom spezifischen Gewicht 1,16 und 30 g Ca0 zugesetzt. Im Versuch C werden gemäß dem üblichen Verfahren nur 30 g Ca0 zugegeben. Bei den drei Versuchen bleibt der Ansatz 17 Tage unter zeitweiligem Umrühren stehen. Hierauf wird i Stunde lang mit fließendem Leitungswasser gespült, mit 25 ccm Salzsäure neutralisiert, abermals etwa 112 Stunde lang mit fließendem Leitungswasser . gewaschen und darauf das Leimleder im Wasserbad bei 9o° C verkocht. Man macht von jedem der drei Versuche drei Auszüge und bringt das Gesamtvolumen der drei Auszüge auf 2,400 ccm. Die Analyse erzibt dann:
    A B C
    Prozent Leim... zz,o io,o 9,5
    Viscosität
    -bei 25° C.... 20,2 11,4 12,q. Sekunden.
    Es zeigt sich also, daß gemäß der Erfindung mehr und besserer Leim gewonnen wird als bei dem älteren Verfahren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Äscherung von Leimleder für die Gewinnung von Leim und Gelatine, dadurch gekennzeichnet, daß man das Leimleder mit einer mit Erdalkalichlorid versetzten Kalkbrühe behandelt.
DEH133785D 1932-10-27 1932-10-27 Verfahren zur AEscherung von Leimleder Expired DE607026C (de)

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