DE740269C - Verfahren zum Gerben - Google Patents

Verfahren zum Gerben

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DE740269C
DE740269C DEI63946D DEI0063946D DE740269C DE 740269 C DE740269 C DE 740269C DE I63946 D DEI63946 D DE I63946D DE I0063946 D DEI0063946 D DE I0063946D DE 740269 C DE740269 C DE 740269C
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DE
Germany
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tanning
water
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weight
acid
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DEI63946D
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English (en)
Inventor
Dr Gustav Mauthe
Dr Martin Meister
Dipl-Ing Hermann Noerr
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben .
    Die bei der Sulfitkoehung -des, Holzes in
    großen Mengen-als.:fast wertloses Abfallpro-.
    dukt anfalle nde Ligninsulfonsäiune (Su:l.fit-
    celluIo;sieablauge) wird,. in dem B:estmeblen; süe
    irgendeiner Verwendung zuzuführen, auch als
    Zusatz- zu pflanzlichen Gerbbrühen benützt.
    ,Sie ist dabei als Streckungsnnittcl zu. Abe-
    trachten, dein. erfahrungsgemäß ist ges nicht
    möglich, mit SLllfitaellLiIo;sieablauga ,allein die
    Blöße Hecht zu gerben, d. h. in. vollwertiglei
    Leder zu . verwandeln.
    Eis ist auch schon vorgeschlagen worden;
    Lignihsulfonsäune als R-öhstoff zum Aufbau
    synthetischer Gerbstoffie zu verwenden; dabei
    wixd sie meist mit Abkömmlngen von. Phen-
    olen kondensiert oder
    Natives
    Lignin oder Ligniuve; w:sie ie :durch die, Hydro-
    lyse dies Holzes gewonnen werden können,
    Nitroligxitine, dile - als, Lignite mit dez Natur
    vorkommenden ,Mineralien u.-dgZ. konnten
    bisher .für die Gexfbierei nürht nutzbar gemacht
    werden. -_
    ES wurde gefunden, daß sieh die aus
    Lignins.toffenganz allgemein durch .energische
    Einwirkung von Alkäh-en erhältlichen Stofffe
    vorzüglich zum Gerben eignen. Die, he-bei
    entstehenden Stoffe :sind in der Hauptsache
    in Wasser bei neutraler oder .saurer Re-
    aktion: schon in der Kälte: oder aber in edier
    Hitze löslch oder lassen sich im., löslichere;
    zum Gerben geeignetere Form überführen.
    Sie enthalten. wenigex Methoxylgrüppen als
    die Ausgangsstoffie und können auch völlig.
    entmethylert :sein. Die völlige Entmethylie-
    rung isst allerdings nicht erforderlich. - Sq
    zeigt z: B. ein durch Alkalvschmelze von-
    ligninsulfonsaurem Natrium erhaltener Phen-
    olkörper mit einem Methoxylgehalt von 5 %,,
    also etwa, 1/g, des ursprünglich vorhandenem;
    schon eine vorzügliche Gerbwirkung.
    Bei. der gemannten Alkalibebandlung ent-
    stehen neben geringen Mengeneinfacher Ver-
    bindungen, wie Prototcat-echustäuxe, sowie
    unter Umständen unlöslicher kohleartiger
    Stoffe die gerbenden. Stoffe in: teilweise sehr
    hohen Ausbeuten. Innerhalsb des oben ge-
    kennzeichneten Bereichs zeiken sie etwas ver-
    sdbiedene Löslichkeiten; ihnen allen gemnefin-
    sam aber ist eine Gerbwirkung von der Art
    und Stärke derjenigen der natürlichen Gerb-
    stoffe. je nach dem angewandtem. Ausgangs-
    gut und den Arb:eitsfbledingvmgen ist -der An-
    teil an in Wasser leichter bzw. schwerer
    löslichen Steffen verschieden. Selbst die An-
    teile, die in Wasser noch kaum löslich sind,
    werden infolge ihrer außerorclennttlichen Ad-
    stringenz von der tierischen Haut aufgenom-
    men und verwandeln dabei. die Blöße in
    Leder.
    Als Ausgangsstoffe für die Herstellung der
    bei vorliegendem Verfahren zu vierwendend
    Gerbmmtfiel kommen die versiclhiedensten.
    Ligninstoffe in Betracht, wie z. B. natives
    Lignin, wie es, in Holzs.ubsbanz vorliegt;
    Lignite; nach verschiedenen Verfahren mehr
    oder weniger veränderte is(ollexte L ggnine;
    z. B. Salzsäurelignin und Flußsäunehgnn; Ab-
    bau.erzeugnässe und Abkömmlinge des Lig-
    nins, wie chlorierte Lignine oder Lignite,
    oder Nitrolignine, die beim Aufschluß dies
    Holzes: unter Ivlitverwendung von Salpeter-
    säure entstehen; ferner die sog. S@ulfitcellu-
    loseablaugen und Satlfitablaugeerzeugnissen
    vorhandenen Ligninsulfonsäuren der versChi:e-
    den@en Holzarten bzw. ihre Salze.
    Diese Ugninstoffe werden zur Hiersbelluhg
    der erfindungsgemäßen Gerbmitüel in ,an .sich
    bekannter Weise mit hochkonzeniriertex Al-
    kalilauge im Autoklaven auf höhere Temp:e-
    raturen erhitzt oder mit Alkalihydnoxyd:en ge-
    schmolzen: Dabei werden die in den Ligrniav-
    stoffen vorhandenen Methoxylbindungen und
    sonstigen .ätherartigen Bindungen webgehend
    gespalten, und .es entstehen freie Hydroxyl-
    gruppen, die an der Eisienchloxidreakton @er-
    kennbax sind. Wahrscheinlich ist ferner, daß
    das Ligninmolekül dabei mindestens teilweise
    eine Verkleinerung erfährt. Im Falle der
    Ligninsulfonsäuxe wird außerdem ,der Schwe-
    fel weitgehend abgespalten: Im allgemeinen
    haben .sich zur Durchführung der Umsatzung
    Temperaturen zwischen etwa aoo bis 300°
    als zweckmäßig erwiesen, weil in diesem Be-
    reich die Gerbst0ffausheuten besonders gün-
    stig ,sind.
    Aus der durch die Alkalibehandlung ent-
    standenen Masse läßt sich- durch Ansäuern;
    ein schwerer löslicher Anteil A abscheiden.
    Die saure Lösung enthält ,ein: Geariisch leicht
    löslicher, mit organischen Lösungsmitteln, wie
    aliphatisehen Estern, hydrierten Phenolen"
    höheiien aliphatisrhen Alkoholen, @extrahier-
    barer Stoffe, (Anteil B).
    Anteil A läßt :sich auf Grund der verschie-
    denen Löslichkeit seiner Bestandteile bei. ver-
    schiedenen
    weiter zerlegen. Die
    schwexstlöslichen Gexbstoffanteile können hei
    neutraler Reaktion in der Hitze in Wasser
    noch -eben löslich -,.sein, dagegen sind sie
    schwer bzw. praktisch unlöslich in der Kälte.
    Sie haben Phlohaphencharakter.
    Die Gerbmitbel gemäß vorliegender Er-
    findung können in einzelne" Fraktion en ge-
    trennt oder in Mistchungen zum Gerben Ver-
    wendung finden. Falls. ,die Löslichkeit der
    Stoffe nicht genügt, kann :sie in geeigneter
    Weise erhöht werden. Z. B. können die
    9chwerlösUchen Anteile in bekannter Weise
    mit Sulfitoellulos@eab@lauge behandelt werden,
    wobei sie die Rolle der (bei dien bekannten
    Verfahren verwendeten Phenolkondensabe
    spielen. Es, können weiterhin nach bekann-
    ten Verfahren wassexlöslichmachende Grup-
    pen reingeführt werden, z. B. durch Vereste-
    rung mit sulfogruppenhaltigen Verbindungen,
    durch Kondensation mit Aldsehydsulfonsäuren
    u. dgl.
    -Die stärker sauren und gut löslichen An-
    teile: können beispielsweise .auch zLun An-
    säuern von Gembibrühen ;aus pflanzlichen oder
    synthetischen Gerbmitbeln dienen. Ganz all-
    gemein gesagt, können die neuen Gerbmittel
    sowohl für .sich ,allein als in den verschie-
    densten Mischungen mit- pflanzlichen, mine-
    ralischen bzw. künstlichen Geiibmitteln an-
    gewandt werden.
    Hinsichtlich des
    der
    neuen Gerbmittel spei erwähnt; da.ß @es, be-
    kannt ist, Liä in bzw. Sulfitahlauge mit hoch-
    konzenirierten wäßrigen AlkaliIa;ugen zu er-
    hitzen bzw. mit Alkalien. zu schmelzen, unter
    Anwendung großer üb&s,chüsse von Alkali.
    Hierbei wurden einerseits harzartige, alkali-
    lösliche Stoffe festgestellt, die von manchen
    Autoren als Humins,äune bezeichnet worden
    sind, andererseits wasserlösliche Stoffe, aus
    denen einfache, chemische: Verbindungen, wie
    Proito,catecluus,äure, Brenzcatechin, Adipin-
    säure, Oxalsäure u. dgl., dargestellt werden
    konnten. Es handelt sich bei diesem. Ar-
    beiten hauptsächlich um Verssuche zur Auf-
    klärung der Konstitution des Lignins. Eine
    technische Anwendung haben sie nur im Hin-
    blick auf die Gewinnung von Pnotocatechu-
    säure und Brenzcatechin ,gefunden. Das Vor-
    handensein großer Mengen von Gerbstoffen i
    in den Erzeugnissen ist bisher unbekannt ge-
    bliehen, ges war nämlich auch nicht voraus-
    zusehen, däß bei einer so lenergischen Be-
    handlung Stoffe ,entstehen; die ähnliche Gerb-
    wirkungen wie die kompliziert aufgebauten:
    pflanzlichen Gerbmittel aufweisen.
    Es ist zwar -schon vorgeschlagen worden,
    zur Herstellung von Gerbmitteln heiße Sulfit-
    ablauge mit Natriumsulfat oder Ammonium-
    sulfat oder Ammoniumbisulfat ni versetzen,
    mit Ammoniak zu behandeln und schließ-
    ]ich zün Trocknen einzudampfen. Es. han-
    delt .sich dabei um eine Neutralisigerung der
    Sulfitahlauge.. Farmer war @es bekannt; pell-
    Pech b,e,exhöbter Temperatur, gegielblenenfalls
    unter Druck, mit einer Ammoniaklösung zu
    behandeln. Das darbei entstehende -Produkt
    wird u:.a. auch für Gerbzwecke vorgeschla-
    gen. Es ist aber verschieden -van den in ,dem
    neuen Verfahren zur Verwendung kommen-
    den Verbindungen, da: ;bei dem bekannten
    Verfahren zwar eine- Abspaltung von schwef-
    liger Säure unter Bildung von Ammonium-
    sulfit, nicht aber eine Entmethylierung statt-
    findet.
    Beispiel r_
    5oo Gewichtsteile Atznatron werden mit
    ioo Gewichtsteilen Wasser- -gelöst und auf
    .24o.' bis: 25o° erhitzt. # In diese Schmelze
    -werden i oo Gewichtsteile Flüßsäurelignin aus
    Fichtenholz eingetragen. Es bildet sich eine
    zuerst .schaumige Masse, die - zusammen-
    schmilzt und pulvexigtro.cken wird. Bei Stei-
    gerung der Teanperatur auf 27o bis 2850
    wird die Masse wieder teigig. -Die letztge-
    nannte: Terlnpgeratur wird etwa 1/2- Stunde _auf-
    rechterhalten. Man gießt die Masse -in
    60o Gewichtsteile Wassler, säuert mit Salz-
    säure an und .säugt den dabei ausfallenden
    Niederschlag ab; der noch einige Male mit
    Wasser . gewaschen v@ird. Das getrocknete
    dunkle Pulver löst .sich in Wasser beim _Ab-
    stumpfen mit Natriumaoetat mit :schwach
    saurer Reaktion (TeilA)
    Das Filtrat .und die Waschwässer werden
    mit Essigester extrahiert, beim Abidestillieren
    des Esters hinterbleibt ein in.- Wasser mit
    saurer Reaktion lösliches Harz (Teil B).
    Teil A - lö.srt sich- in kaltem Wasser- nur
    wenig" wird aber aus wäßriger Suspension
    gut von der Blöße aufgenommen: Durch
    Zusatz von wenig - Essigsäure stellt man
    PH=4,4 ein. Am Ende .der Gerbung ist die
    Gerbbrühe nur noch leicht getrübt.
    ,Der leichtlösliche TeiltB .wird mit wenig
    Essigsäure . zum Gerben gebracht (pes am
    S,chluß der Gerbung--3,7). Es wird eine
    hellbraune, griffige Gerbung erhalten, wäh-
    nend: Teil A dunklere, ,aber gerheblichr vollere
    Leder ergibt. .
    Verwendet man Salzsäurelignin nach. B e r -
    giu;s (ioö Gewichts=teile) -und verfährt ma=n
    gemäß der Arbeitsweise von Fis.c h ie r und
    T r ö p s cl (Gesammelte Abhandlungen zur
    Kenntnis der - Kohle, VI, S.. 276, 1921), SO
    .erhält man nach dem Lösen. und Aussäuern
    der Schmelze feinen. dunklen Niederschlag
    (Lignül,säure), Ausbeute 3 @ Gewichtsteilfe.
    Das Filtrat wird ausgeäthert, man erhält dar-
    aus 30 Gewichtsteile leicht wass@exlö.slicher
    Produkte. 1
    _ Gerbvngen auf Ziegenlblöße bei einem PH
    von etwa 4 jerggeben gute Leder.
    In ähnlicher Weise kann auch das. beim
    Salpetersäureaufscbluß von Buchenholz an-
    fallende Nitroligniri vers,chm@olzen werden.
    D,er nach Aufarbieitung @erhältliche- Phenol-
    körper ergib=t zwar keinen Gerbstoff gleicher
    Güte, doch fällt ,auch hier die große: Ver-
    wandtschaft zur tierischen Haut auf.
    Beispiel 2
    Ablauge von Caldumlbisulfitaufschlüß des
    Buchenholzes wird getrocknet. ioo- Gewichts-
    teile des so- -erhaltenen Pulvers (ioo/o Wass@er-
    gellalt, 7,5% OCHS, 5% S, $,6% CaQ)
    werden in die ;auf 250° erhitzte Lösung vorn
    50a Gewi,ehtsteilen Atznatron und i 5o Ge-
    wichtsbeile Was=ser eingetragen.
    Die anfangs. dünne Masse wird- immer man hält unter Rühren i - Stunde
    auf 25o. biss. 26o°. -
    Die Schmelze wird in möglichst wenig
    Wasser gelöst und bis zur köggasauren Re-
    aktion angesäwext., Durch zwemial2#es Extra=
    hieven mit Essigester werden: 24 Gewichts-
    teile des bei: sehwach saurer Reaktion üii
    Wasser löslichen Gerbstoffes gewonnen.
    Das _ Reakt.ons,exz@eugnis. wird ,mit wenig
    .A`m@nöniak so abgestumpft, daß ges; als wäßrige
    Lösung rioich .sauer reagiert, und so zum
    Gerben gebraucht; nacherfolgter Durchgex-
    bong wird Essigsäure zugesetzt, so da.ß sich
    PH = 44,4- @einistellt..
    Man erhält Reine Gerbung_ von gutem Stand.
    Be@s.pi,el 3 .
    Ioo Gewchts.te#ilie- einer getrockneten zucker-
    ünd kalkhaltigen Fichtenholzsulfitabl#uwgga
    (6:% Ca 0, 6,5% O C H3) werden, wie in
    .B,eispiie12 angergebgen ; mtÄtznatronb@ehandelt.
    Beim Ansäuern: mit Salzsäure fällt ein si=ch
    in der Wärme harzartig zusammenballender
    Niederschlag- :aus, -der zweimal mit wenig
    Wasser gewaschen und dann getrocknet wird.
    Ausb eute: 17,2, Gewichtsteile eines unter Na-
    triumacetätzusatz. in, Wässer praktisch voll-
    ständig löslichen Harzes (Anteil. A-).
    Die saure Lösung und die Waschwässer
    von Teil A jergeben bei der Extraktion mit
    Essigester 23,4 Gewichtsteile Beines wasser-
    löslichen w'ire die Lösung voll. Teil A stark
    gelatinefällenden Stoffes (Tez1B).
    Teil A wird unter Abstumpfen mit wenig
    Ammoniak gelöst, mit Essigsäure angesäuert
    und diese Stammlösung, ohne Rücksicht auf
    ausgefällte Anteile, dem Gerbibad zugesetzt.
    Am Ende der Gerbung ist @die Lösung frei
    von schWerlöslichen Artteilen. Die Gerbung
    ist bei pH-Werten zwischen 4 und 5 vor-
    züglich. TeilB wird ohne weitere Zusätze
    zum Gerben verwendest. Es stellt sich ein
    pH-Wert von 4,7 ein. Milde Gerbung von
    brauner Fa*!e.
    Aus 6öo Gewichtsteilen vergorener, roher
    Fychtenholzsulfitablauge@, die .auf 35' B6 lein-
    gedampft ist, wird durch Alkalischmelze bei
    240 , bis 285° C eine Ausbeute ,an iTeiA:
    71 Gewichtsteile Troickensubstanz, TeilB:
    5o Gewichtsteile Trockensubstanz erhalten.
    Die Gerbungen können yrie varsbehernd be-
    schrieben durchgeführt werden und führen;
    zu ähnlichem Ergebnis.
    Beispiel 4
    Aus Sulfitablauge wird die Ligninsulfo@n-
    säure finit Chinaldin in saurer Lösung _aus-
    gefällt. Das Chinakin wird mit verdünnter
    Natronlauge frei gemacht und mit Wasser-
    dampf abdestilliert. Die Lösung des lignin-
    sulfonsauren Natriums wird zur Trockne ver-
    dampft.
    Das .so isolierte ligninsulfonsaure Natrkun
    wird mit der 5fachen Menge Ätzkali und
    wenig Wässsex verschmolzen. Die Schmelze
    wird in Wasser gelöst, mit Salzsäure ange-
    säuert und mit An'lin verrührt bis sich die
    Menge des entstehenden dünnflüssigen Har-
    res nicht weiter vermehrt. Letzteres wird .ab-
    getrennt und durch Wasserdampfdestillation
    nach Zugabe der zum Freimachen des. Ani-
    ]ins exfordexlichen Menge Soda von Anilin
    befreit. Die Lösung wird eireg etengt und mit
    Essigsäure und Ameisensäure angesäuea-t. Sie
    ergibt @bei pH-Werten von 3,5 bis, 4 gute
    Gerbungen.
    Beispiel 5
    Buahenholzrnehl wird m:it der 5fachen
    Menge Atzkali und wenig Wasser bei 240'
    vermis,aht; unter Rühren wird die Tempe-
    ratur auf 28o' derart gesteigert, daß sie in
    jeweils 2o Minuten mit io° steigt. Die mit
    Salzsäure angesäuerte Lösung der Schmelze
    wird mit .Essigsäuremethylester erschöpfend
    extrahiert. Ausbeute 26,40/0 vom angewand-
    ten lufttrockenen Holzmehl.
    2oo/o Troickensubsitanz dieses Gerbstoffes
    (auf Gewicht der angewandten Ziegenblöße
    bexechmet) werden in melmexen Anteileau im
    Läufe .eines Tages -ins Faß gegesbien, in dem
    Sie Blöße mit 300% ihres Gewmchtes Wasser
    rotiert. Nach einem weiteren Tag ist die
    Gerbung beendet; ,auch: die schwerer löslichen Anteile des. Gerbmittels, sind vorn :der Haut abs.orbiert.
  • Man spült kurz; ölt vorn Narben leicht ab und trocknet an Stangen. Man erhält volle, weiche, griffige' Leder. Beispiel 6
    Mit Fichtenhodzmehl wird wie in Be-
    spie15, jedoch mit der 5fachen Menge Atz-
    natron, verfahren. Das beim Ansäuern der
    gelösten Schmelze ausfallende Harz wird ab-
    getrennt, gewaschen und getroick.et (1o%
    des ,angewandten hrfttroickenen Holzmehls).
    Beim Abst.irnpden mit Natriumaoetat ist die-
    ser Anteil. zum größten Teil mit schwach
    saurer Reäktrion in Wasser löslich (TeilA).
    Die saure Lösung der Schmelze und die
    Waschwässer ergeben bei der Extraktion mit
    Methylaoatat 1o% (ber. auf die lufttrockene
    Holzsuhstanz) eines mit stark saurer Re-
    aktion in Wasser löslichen Harzes (Teil B).
    Teil A wird unter Zusatz von, wenig tech-
    nisichem Ammogpiak in Wasser ,gelöst, die
    Blöße zugegeben und während das. Rotierens
    des Gerbfasses finit Essigsäure, die in meh-
    reren Anteilen, zugesetzt wird, so@ angesäuert,
    daß die nach 2tägigex Laufzeit weitgellimid.
    erschöpfte Gerblösung ein pH von 4,3 zeigt.
    Es wird eine , volle, :griffige Gerhung er-
    halten..
    Beispiel 7
    I so Gemchtsteile dbs- beim Ansäuern der
    in Wasser gelösten Schmelze von 1ign!insulfo-
    siaurem Natrium ausgefallenen, gewaschenen
    und Vorsichtig getrockneten harzartigen,
    dunklen Stoffes werden mit Wässer auf 750
    Gewichtsteile aufgefüllt und heiß mit so viel
    Ammoniak versetzt daß die Lösung eben
    noch Kauf Kongopapier anspricht. Die. Lösung
    ist .in der Wärme völlig klar und beliebig
    verdünnbar. Beim Abkühlen und mehrstündi-
    gen Stehen bildet sich ein ,gut filtrienbaner
    Niedersichlag. Es wird abfiltriert und mit
    etwas kaltem Wasser gewaschen.
    a) Das klare, .schwach sauer reagierende
    Filtrat enthält 62 Gewichtsteile Trockensub-
    stanz und ergibt folgende Analyse: i o g
    ioo%ig,e Substanz enthalten: 7,9g Gerbstoff,
    2, i g Nicbitgexb,stoff. Bei. PH = 4,4 wird auf
    Ziegenblöße ,eine hervorragend volle Geubu mg
    von brauner Farbe verhalten: Die Gerbbrühe
    ist während des ganzer. Versuches klar.
    Dien Filterrückstand ist mit schwach saurer
    Reaktion in 'heißem Wassier löslich; auch
    .er besitzt .stark genbedde Eigenschaften.
    b) io Gewichtsteile .davon werden mit
    2o Gewichibteilea :eines dispiergßerend wir-
    kenden synthetischen' Gerbstoffs (z. B. mit
    dem- Gerbstoff --,gemäß _ 'Beispiel 3 des - fran-
    zösischen Patents ' 8 r4 z22) - in der" Wärme:
    innig vermischt. Die M.isehüng läßt sich ver-
    dünnen und zum Gerben verwenden, wöbiei
    ein Leder von dunkler Farbe, aber großex
    Fülle und vege-tabilis,chem Charaktererhalten
    wird.
    c) Der .schwerer lösliche Anteil, der für
    sich. .allein: in, kaltem Wasser -,bei saurer
    Reaktion kaum -löslich erscheint, kann trotz-
    dem auch ohne dispiergierend wixkendie Zu-
    sätze zum Gerb,en_ verwandt weiden. So ge-
    nügt schon die Walkärbieit eines, Getbdass,es,
    um selbst Rinüblöße diirchzugexben.
    _B eisp@i:e,l 8
    Das beim Antäuem der wäßrigen Löisumg
    .einer wie in- Beespel4. bLeschrüeben:-dürehge-
    führten Schmehe .ausfallende, phenolische
    Hydro@xylgmpp,en ienthaltende Harz' wird .ge-
    waschen und wie- folgt weiterverarbeitet:
    :Die 7 5 ' Geewxchtsteilen Trockenstoff ,ent-
    sprechende Menge wird mit der 2o.o Gewichts-
    teilen Trockenstoff entsprechenden -Menge
    Sulfitablauge von-35°-Be; die vorher 3 Stun-
    den mit z z % ihres: Trockengewichts an Ätz-
    natron .auf 95' erhitzt worden war, ver-
    mischt. Es wird so lange in der Wärme (70°)
    gerührt, bis völlige .HOmogensmerung einge;-
    treten ist.
    Die warme Mischung wird unter Rühren
    mit Salzsäure kräftig kongoisawer gestellt,
    dann Werden 25 Gewichtsteile Ammonsulfat
    gelöst in Wässer zur Vervollständigung der
    Ausfällung zugegebien. Der entstandenc Ne-
    derscIflag wird scharf abgesaugt; nochmals
    i eT - gleichen M e i o o/6iger -4mmun-
    m it -d eng
    sulfatlösung, die mit wenig Salzsäure ange-
    säuert worden war, b,ei gewöinlicher TeIn-
    pexatur verrührt, nochmals.abgesaugt und
    lufttrocken ,gemacht. _ _
    Man. erhält 175 Gewichtstenle eines leicht
    in- Wasb:er löslichen 'Pulvers mit folgenden
    Kennzahlen (Einwaage: 4 g Rewngerb.sitöfF)
    Konzentration 85,;9%, Gerbs,toe 79,i %; Nichtr-
    gerbeotff 6,.8%, Säurezahl 92, Sulfatasiche
    4,o, Anteilzahl 92. Das Pulver -ward in Wasser
    gelöst und ohne weitere Säumezugabie in gier
    Menge von 20o/6 Trockensubstanz, berechnet
    auf das Gewicht der zu gerbenden Blöße, .in
    vier Artelen im Lauf es Tages. ins Gerb-
    faß gegeben. Ge;sam,tflo@ttenMenge 250%. Die
    Durchgerbungerfolgt bei pH -- 4,.3 rasch und
    gleichmäßig. Nach 21!2 Tagen_ whxd auf den
    Bock geschlagen, i/2 Stunde gespült, leicht
    abgeölt und an Stangen getrocknet. Man
    ,erhält sein: Leder- von brauner Färbe und
    dunklem Schnitt. Die Schleifbarheit, ist .sehr
    gut und wie die- eines pflanzlich- .gegerbten
    Leders.
    Belspi,el.9
    Eine gemäß Beispiel 4 hergesi4ollte S,chmdze-
    wird in wenig Wasser gelöst, mit Salzsäure
    stark an;ges,äwert und mit Methylaoetat er-
    schöp,fend @extmaMert.
    ä Dier Extxaktrückstand, der nur teilweise biet
    saurer Reaktion, in. kaltem Wasser löslich ist,
    wird wie folgt weiterverarheütet:
    ioo Gewichtsteile. werden mit zoo Gewichts;-
    teilen Wasser" 3o Teüen Ammoniak (techn.)
    und 5 'G#ewichts#teü!en wasserfreüem Natriunk-
    sulfit unter RÜckfiuß 4: Stunden grlcocht. Die
    Anälysie (Einwaage: 8 g/1, Zusatz Von 24,cem
    technischer 3 o %iger Essigsäure)- erhgab : Kou-
    zentration 45,2%, Gerbstoffe 36,7%, Nicht-
    gerbstoffe 8,5%, S,äu:rezahl 44,8, pH 4,7, An-
    teilzahl: 81,2. Die, z o Gewichtsteilen Trok -
    kenstoff entsprechende Menge wird mit 3 Ge-
    wIchtsteiilen technischer 3oo/oägier Essigsäume
    angesäuert und znyn G@erbien von 4o Gewichts-
    Geilen Ziegenblöße hhenutzt.
    Gerbstoff wie Säure werden-in viel An-
    teilen im Lauf vom, i12 Tagen zu - der mit
    8o Gewichtsteilen Wasser im Gerbf äß lau-en-
    den Blöße zugegeben. Giesamtlaufzeit: 3 Tage,
    Der Gerbstoff wird gut und vollständig
    aufgenommen. Das Leder wird 1/2 Stunde
    gespült, ausgestoßen, leicht abbeölt und [bei:
    gewöhnlicher Temperatur ain Stangen ge-
    trocknet. Es ist von dunkelbrauner Farbe;
    voll, von gutem Stand und sehr ,elastischen
    När ben: -
    Beispiel IQ
    s
    Weshberwälder Lignit (Grube. Alexandria),
    ein hellbraunes Mineral von hoäzartgem Ge-
    füge, das @cheanisch kaum verändertes Ligndn-
    dars:tellm dürfte, wind mit der 5fachen Menge
    Ätznatron und wenig Wasser verschmolzen.
    Man hält die Schmelze ,etwa r Stunde auf
    270 .bis -28o°; säuert die gelöste Schmelzie
    an und extxtahert mit Metlylacetät. Das nach
    dem Abdesaillvemen ,des Esters hnnüeeleibencle
    - Harz wird in Wasser unter Zusatz von wän7,g
    Ammoniak bis; zur schwach sauren, Reaktion
    gelöst. Man gerbt mit 20% Tro,ekenswbstanz,
    auf Blößen;ghawcht gerechnet, im. 3oo% Was-
    ser im Faß. Nacherfolgter Zmgabie (in meh-
    reren Anteibeu im Vexlawf von 4. stunden)
    gibt man verdünnte Essigsäure zu, ,bis sich
    .ein pg vom, 4,1 einstellt. Nach: 2t er Gerb-
    dauer wird, w!e, bei lobgaren Ledern üblich,
    fertiggemacht. Manerhält - ,ein mit braun-ex
    Farbe und guter-Nar4benbildung und Fülle
    auftro,cknendhes Leder. _ -
    Beispiel ii
    Vergöriene, kalk- und eisienfrei ',gemachte
    Fichtenholzsulf:tablauge (Zoo Gemichtstele
    Trockensubstanz) wird mit er Mischung
    aus 5o Gewichts-teilen .(ioo%ige- Waxe) von.
    Teil. A aus Beispiel 3, 6 Gewichtsteilen tech-
    ni!sichem Ammoniak lind @o Geunehtsteäl-Ort
    Wasser- bei 8o° kräftig verrührt, bis völlige
    Homogensieriung eingetreten ist.
    Die Mischung wird mixt Essigsäure auf
    Säurezahl i oo (auf Troichensubstanz umger
    rechnet) gebracht. Swe ist ohne weiteres klar
    in Wasser löslich und beliebig verdünavbar.
    ioo Gewichtsteile Ziegenblöße und 3oo Ge-
    wichtsteile Wasser werden ins. EU gebracht;
    durrch die hohle Achse gibt ,man 20 Ge=
    ivichts,teile (i oo o/olgie Ware) des angesäuer-
    ten Gerbmittels in vier Anteilen im Lauf
    .eines Tages zu -und läßt esinen zweiten Tag
    weitexlaudien. Das gilt durchgegerbte Leder
    wird gespült, ab,geölt und an der Stange ge-
    tto@cknet.
    Bez@spi-el 12
    Bei: der Herstellung von sog. Gambirnappa
    tvird .aufbro!scldertes Glaceleder mit Gambä
    in Anwesenheit vom :oxydiexeend wirlkendean
    Kaliumbichromat nachgegexJbt. Manerhält so
    ein volles, außerordentlich angenehmten Griff
    aufweisendes Handschuhleder. An Stelle von
    Gmnbir kann mit demsellben Erfolg die in
    Beispiel 7 unter a -b:eschriabiene Gerbsto@ff-
    lösumg treten.
    Beispiel 13
    S!ulfitablanrge wird gemäß der in Monats-
    hefte für Chemie q.a, S.3q.i (igi9) beschrie-
    benen Arb:eitsweisie wie folgt behandelt: Die
    im Vakuum ,eingeengte, kalkfreie Lauge wird
    mit dem gleichen Völnnnen Schwefelsäure
    (i : i) versetzt. Die ausfallenden Li;gninsulfo-
    säu13en werden abfiltriert, in. Wasser ;gelöst
    und mit Bariumcaizbonat neutralisiert. Die
    trübe Lösung wird abgegoissen und im Va
    knium zu einem Sirup eingeengt, der noch
    3o% Wasser sowie Bariimnsulfat -enthält.
    36o Gemchtsteile diesies- Sirups werden in
    eine ,auf 24o° ierhitzte. Schmelze vom. q:oo Ge-
    wichtsteilen Kaliumhydroxyd - unk q:oo Ge-
    wichts-tezlen Wasser eingetragen' Danachwird
    die Tempexatur auf 30ö°- gesteigert !und
    io Minuten. lang ,auf dieser- Hölle gehalten.
    Schließlich läßt man die Schmelze erkalten,
    löst sie in Wasser, stellt- kongasäuer und
    filtriert -in entstehenden Niederschlag ab.
    Der Niederschlag enthält, nebien Bariutn,sul-
    fa.t, ;geit gerbende,:schwer- lösliche, amorphe
    Produkte (Lign@ns,äniren). Er- kann durch Ex-
    trahier!en mit Essigester vom Bariumsulfat
    getrennt werden. Aus dem Filtrat lassen sich
    durch Extrahieren mit o@rganis;chen Lösungs-
    mitteln weitere Mengen. -güt. gerbender, wasser-
    lö:sIicher Stoffe, gewimven.
    Mist diesen Kärpen waxdeai-Gerbüngen, wie
    in vöratehend,#n Beispielen -besohrielben, auf
    Ziegenblöße ausgeführt. Die Gerbbrühen
    werden dabei: in üblicher Weise auf geeignete
    pH-Werte eingestellt, beispielsweise 4,6- bei
    dem. @schwerläsUehen Anteil und q., i bis 4,2
    bei dem leichtlösli:ehen Änteil. Man verhält
    gut dumchgegeTbte; weiche und volle Leder
    von vegetabiUschem Charakter.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.. Verfahren zum Gerbien, -dadurch ge- kennzieicli,#et, däß man dazu die aus Ligniastorffen durch energische- Behand- lung mit fixen Alkalien erhältlichen Stoffe benutzt. 2. Verfahren nach @risprüch i, dadurch gekennzeichnet, daß man he aus - L bann- atoffen durch energische Behandlung finit fixen Alkalien: errhältlichen und in be- kannter Wielse. lösIieh gemachten Stoffe benutzt.
    i- i der Verordnung vom i 2.-5.43 ent- fällt.
DEI63946D 1939-02-28 1939-02-28 Verfahren zum Gerben Expired DE740269C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967471C (de) * 1952-04-19 1957-11-14 Bayer Ag Verfahren zum Beizen von Holz

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DE967471C (de) * 1952-04-19 1957-11-14 Bayer Ag Verfahren zum Beizen von Holz

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