DE749134C - Verfahren zur Herstellung von schlagfaehigem Eiweiss aus Hefe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schlagfaehigem Eiweiss aus Hefe

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DE749134C
DE749134C DEB190011D DEB0190011D DE749134C DE 749134 C DE749134 C DE 749134C DE B190011 D DEB190011 D DE B190011D DE B0190011 D DEB0190011 D DE B0190011D DE 749134 C DE749134 C DE 749134C
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DE
Germany
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protein
yeast
production
whippable
acids
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Expired
Application number
DEB190011D
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English (en)
Inventor
Dr Adolf Hagedorn
Dr Erich Rabald
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roche Diagnostics GmbH
CF Boehringer und Soehne GmbH
Original Assignee
Boehringer Mannheim GmbH
CF Boehringer und Soehne GmbH
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/18Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from yeasts

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
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  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Coloring Foods And Improving Nutritive Qualities (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von schlagfähigem Eiweiß aus Hefe Die Verwertung des in der Hefe enthaltenen Eiweißes als Nahrungs- und Futtermittel ist bekannt. So wird nach dem Verfahren der Patentschrift 1119I5 Hefe bis zur Gerinnung ihres Eiweißes erhitzt, die dabei in Lösung gebliebenen Extraktivstoffe abgetrennt und dann die gewonnenen Eiweißstoffe mittels gespannten Wasserdampfes in die koagulierbare Form übergeführt. Bei diesem Verfahren wird das Eiweiß jedoch weitgehend verändert, insbesondere kann man auf diese Weise kein schlagfähiges Eiweiß erhalten. Es wurde nun gefunden, daß man aus der Hefe das Eiweiß auch unter wesentlich schonenderen Bedingungen gewinnen kann und dabei sogar ein sehr gut schlagbares Eiweiß erhält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht demgemäß im wesentlichen darin, daß aus der Hefe zunächst die gegebenenfalls vorhandenen Bitterstoffe und die in ihr enthaltenen Nucleinsäuren nach bekannten Methoden entfernt werden (vgl. z. B. H. Vogel, »Technik d. Bierhefe-Ver,%vertung«, Stuttgart 1939, S. 23 ff. und S. 58 ff.). Behandelt man den hierbei verbleibenden Rückstand, der im wesentlichen aus Hefeeiweiß, Eiweißabbauprodukten und Hefegummi besteht und daneben gewisse andere Verunreinigungen, wie Farbstoffe u. dgl., in geringer Menge enthalten kann, hierauf mit Alkali, wie Natronlauge oder noch besser mit Kalilauge, unter Einstellung auf ein pH von etwa bis 10, vorteilhaft von etwa 9 bis 10, bei erhöhter Temperatur, so gehen das Eiweiß und seine Abbauprodukte in Lösung, während Hefegummi und sonstige andere Kohlehydrate ungelöst bleiben. Aus der vom Niederschlag getrennten Flüssigkeit kann dann durch Eiweißfällungsmittel das Eiweiß gefällt werden. Insbesondere eignen sich hierfür Säuren, vorzugsweise Essigsäure, wobei man auf ein pH von etwa 2 bis 5 einstellt. Während das hochmolekulare Eiweiß hierbei gefällt wird. bleiben die niedrigmolekularen Eiweißabbauprodukte in Lösung. Statt durch Säurezusatz kann die Fällung des Eiweißes gegebenenfalls auch durch Zusatz. von Metallsalzen oder von finit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln usw. bewirkt «-erden. Das Eiweiß kann hierauf, von der Idauptmenge der Flüssigkeit durch deren Abhebern und Abschleudern befreit, nach irgendeinem gebräuchlichen Verfahren, z. B. im Vakuumtrockenschrank oder durch Verdrängung des Wassers mit Alkohol, Aceton u. dgl. oder in sollst geeigneter Weise getrocknet werden. Vielfach empfiehlt es sich, an dem gewonnenen Eiweiß oder zwischenzeitlich im Laufe seiner Gewinnung, insbesondere an seiner alkalischen Lösung, eine schwache Bleichung, z. B. mittels Wasserstoffsuperoxyd, zur Entfärbung vorzunehmen. Zweckmäßig ist es in Rücksicht auf eine leichtere Löslichkeit des Eiweißes in Wasser bei seiner späteren Verwendung, die Trocknung nicht zu weit zu treiben, sondern eitlen geringen Feuchtigkeitsrest in dem Eiweiß zu belassen.
  • Matt hat zwar schon den Eiweißkörper Kasein einer Alkali- und Säurebehandlung unterworfen (s. z. B. C oh nh e i m : »Chemie der Eiweißkörper«, 3. Aufl., 1911, S. 283). Aus dieser Methode zur Reinigung von Kasein konnte jedoch nicht das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von schlagbarem I?iweil; aus Hefe gefolgert werden, da die beiden Eiweißarten bekanntlich gänzlich voneinander verschieden sind. Jeder iFachmann weiß, daß die einzelnen Eiweißarten sich in ihren Eigenschaften und in ihrem Verhalten zti sehr unterscheiden, als daß Versuche mit der einen Art als Grundlage für solche mit einer anderen gelten könnten. Dies geht gerade auch mehrfach aus der vorstehend ;;mannten Literaturstelle hervor; so heißt es z. B. dort auch bezüglich des Kaseins, daß man dieses unter Innehaltung besonderer Maßnahmen aus den Ausgangsmaterialien ohne die darin enthaltenen anderen Eiweißkörper ausfällen könne.
  • Das auf diese Weise zu erhaltende Eiweiß zeichnet sich durch Geschmacklosigkeit, leichte Löslichkeit in Wasser und seine Schlagfähigkeit zu einem steifen Schaum aus. Es ist leicht verdaulich und geeignet, das Hühnereiweiß in der menschlichen Ernährung und bei den verschiedensten Verarbeitungen vollwertig zu ersetzen. Die Wasserlöslichkeit des Eiweißes und die Haltbarkeit des aus ihm erzeugten Schaums kann durch Zusatz geringer Mengen von einem schwachen Alkali, wie Bicarbonat, und von etwas Pektin noch erhöht «-erden.
  • Gemäß der Erfindung erhält man nicht nur ein für die menschliche Ernährung ohne weiteres geeignetes hochwertiges Eiweiß. sondern es bedeutet auch einen besonderen Vorteil des vorliegend beschriebenen und beanspruchten Verfahrens, daß im gleichen Arbeitsgang die pharmazeutisch wichtigen Nucleinsäuren, der für die Verarbeitung auf Klebstoff geeignete Hefegummi sowie niedermolekulare Eiweißabbauprodukte, insbesondere Komplexe von Aminosäuren, die ihrerseits. als wertvolle Schaummittel und Stabilisatoren für Sole Verwendung finden können und hierbei den bekannten Stabilisatoren aus Lysalbinsäure und Protalbinsäure ähnlich sind, gewonnen werden können, also eine praktisch vollständige Aufarbeitung der Hefe in ihre nutzbaren Bestandteile erfolgt. Beispiele i. io kg Preßhefe mit einem Gehalt an Festsubstanz. von etwa 8o bis go°lo «-erden zwecks Entfernung der in ihnen enthaltenen Nucleinsäuren mit etwa ioo 1 eisgekühltem Wasser verrührt. Dann wird mit Natronlauge auf ein pH von etwa io bis 12 eingestellt. worauf man das Gemisch nach etwa 2omitiutigem Stehen mittels Essigsäure schwach lackmussauer macht. Der Rückstand, der das Hefeeiweiß, Eiweißabbauprodukte, wie Aminosäuren, und Hefegummi enthält, wird abgetrennt und voll der anhaftenden Flüssigkeit abgepreßt, worauf er in noch feuchtem Zustand mit 5o 1 Wasser aufgeschwemmt wird. Nach Zusatz von Natronlauge bis zur Erreichung eines pH von etwa 9,5 wird dann auf etwa 9o'@ erhitzt und einige Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen wird die nahezu klare Flüssigkeit vom verbliebenen Rückstand abgehebert und dieser noch ein oder mehrmals der gleichen alkalischen Behandlung unterworfen. Die vereinigten alkalischen Auszüge werden, gegebenenfalls nach Zugabe von etwas Wasserstoffsuperoxyd zur Entfärbung der Flüssigkeit, mit Säure, vorzugsweise Essigsäure, versetzt, bis ein pH von etwa 2 bis 5, insbesondere von etwa 3 bis 5, erreicht ist. Das hierdurch gefällte Eiweiß wird zweckmäßig nach Abhebern der überstehenden Flüssigkeit zunächst durch Abschleudern weitgehend entwässert, worauf eine weitere Trocknung mit oder ohne zusätzliche Verwendung von Entwässerungsmitteln, wie Alkohol, Aceton u. dgl., erfolgt. Die Ausbeute an lufttrockenem Eiweiß, beträgt etwa 2o "/o der Festsubstanz der eingesetzten Hefe.
  • 2. Man arbeitet gemäß Beispiel i mit dem Unterschied, daß an Stelle von Natronlauge Kalilauge zur Anwendung gelangt. Hierdurch erhöht sich die Ausbeute um etwa 5 bis ioo/o.
  • 3. Man arbeitet gemäß Beispiel i oder a, wobei die Fällung des Eiweißes durch Zugabe von Metallsalzen, wie z. B. durch Sättigung der Lösung mit Kochsalz, statt durch Säurezusatz bewirkt wird.
  • Man arbeitet gemäß Beispiel i oder 2 und bewirkt die Fällung des Eiweißes durch Zusatz von Aceton statt durch Säuren.
  • 5. Man arbeitet nach einem der vorbeschriebernen Beispiele mit derMaßgabe, üaß man den von den Nucleinsäuren befreiten Rückstand einige Zeit bei niedriger Temperatur sich selbst überläßt, wobei eine Autolyse eintritt. Man erreicht hierdurch eine leichtere Extraktion des Eiweißes bzw. seiner Trennung vom Hefegummi, so daß dann eine zweimalige Extraktion mit Alkali zur technisch vollen Erfassung des gesamten vorhandenen Eiweiges genügt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von schlagfähigem Eiweiß aus Hefe; dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Gewinnung von Nucleinsäuren und gegebenenfalls nach Entfernung der Bitterstoffe auf bekannte Weise erhaltene Heferückstand zunächst mit Alkalilösungen ausgezogen und filtriert und dann aus dem Filtrat das Eiweiß mit bekannten Fällungsmitteln, wie z. B. Säuren, vorzugsweise Essigsäure, gefällt und nach Abtrennung zweckmäßig entwässert wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: ' Deutsche Patentschriften Nr. i i i 9i 5, 248 561, 157 626; H. Vogel, »Technik der Bierhefe-Verwendung«, 1939 S. 23 und 58; Cohnheim, »Chemie der Eiweißkörper«, 1911, 3. Aufl., S.283; Heegers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, i925, Bd. i, S. 866.
DEB190011D 1940-03-02 1940-03-02 Verfahren zur Herstellung von schlagfaehigem Eiweiss aus Hefe Expired DE749134C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE919452C (de) * 1948-01-21 1954-10-21 Ici Ltd Verfahren zur Gewinnung von Protein aus proteinhaltigem Material
DE926662C (de) * 1948-11-23 1955-04-21 Gustav Dr-Ing Butschek Verfahren zur Herstellung eines schlagfaehigen Eiweissaustauschmittels aus Hefe und anderen hefeaehnlichen Pilzen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE157626C (de) *
DE248561C (de) *
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