DE867348C - Verfahren zur Gewinnung von Wuerzstoffen und sauren weinsauren Salzen aus Weinhefe - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Wuerzstoffen und sauren weinsauren Salzen aus Weinhefe

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DE867348C
DE867348C DEP10297D DEP0010297D DE867348C DE 867348 C DE867348 C DE 867348C DE P10297 D DEP10297 D DE P10297D DE P0010297 D DEP0010297 D DE P0010297D DE 867348 C DE867348 C DE 867348C
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DE
Germany
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wine yeast
salts
sodium
acidic
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DEP10297D
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English (en)
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Borys Dr Korotkyj
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ALFRED MUENZ
Original Assignee
ALFRED MUENZ
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12FRECOVERY OF BY-PRODUCTS OF FERMENTED SOLUTIONS; DENATURED ALCOHOL; PREPARATION THEREOF
    • C12F3/00Recovery of by-products
    • C12F3/06Recovery of by-products from beer and wine
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J3/00Working-up of proteins for foodstuffs
    • A23J3/30Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
    • A23J3/32Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Würzstoffen und sauren weinsauren Salzen aus Weinhefe Die Weinhefe enthält, selbst wenn sie zur Gewinnung von Alkohol und Oenanthäther abgebrannt (entgeistet) wird, noch wertvolle Bestandteile, die wichtige Rohstoffe für verschiedene Industriezweige darstellen. Es handelt sich dabei in erster Linie um Eiweißstoffe für die Nährmittelindustrie und um weinsaure Salze für die chemische Industrie.
  • Bisher hat man bei der Verwertung der Weinhefe lediglich die weinsaurem Salze gewonnen. Der anfallende eiweißhaltige Rückstand wurde lediglich als Viehfutter oder als Düngemittel genutzt. Die Gewinnung vom weinsauren: Salzen aus Weinhefe erfolgt in, der Regel nach folgenden bekannten Verfahren: Die Weinhefe wird, nachdem sie zwecks Gewinnung des in ihr enthaltenen Alkohols gebrannt (entgeistet) worden war, in einem Autoklav allmählich unter einem Druck vorn q. his 6 Atm. längere Zeit, z. B. mehrere Stunden, erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die Masse inf Holzbottiche übergeführt und sodann mit Salzsäure versetzt. Dadurch wird die gesamte im der Masse enthaltene Weinsäure in Freiheit gesetzt. Die Masse wird sodaain,,filtriert .und das Filtrat mit Kallanilch neutralisiert, wobei -#v--inisaurer Kalk ausfällt. Der weinsaure Kalk wird in üblicher Weise weiterverarbeitet, z. B. abgenutsc°ht und getrocknet.
  • Bei einem anderen gLeicHalls@bekannten Verfahren wurde die Weinhefe, und zwar bevor man sie im Autoklav erhitzte, durch Zusatz von Kalkmilch neutralisiert. Nach der Behandlung,der Masse im Autoklav, die in gleicher Weise wie bei dem an erster Stelle erwähnten Verfahren erfolgt, wird die Masse in ein offenes Gefäß übergeführt, sodann möglichst schnell auf 30° C abgekühlt und mit einer entsprechenden Menge von Chlorcalcium versetzt. Dabei wird weinsaurer Kalk ausgeschieden, der in üblicher Weise. weiterverarbeitet wird.
  • Die Behandlung der Weinhefe im Autoklav ist bei dient beiden bekannten Verfahren einte Notwendngkeit, da durch die bei dieser, Behandlungsweise zur Anwendung gelangenden hohen Temperaturen, das in der Hefe enthaltene Eiweiß zum Gerinnen gebracht werden sollte und dieser Gerinnungsvorganig eine Voraussetzung für die Trennung von, weinsauren Salzen. von den übrigen Bestandteilen im Wege einer Filtration bildet.
  • Man könnte selbstverständlich auch daran denken, entgeistete Weinhefe in der Form zu verwerten, daß. aus ihr ein die Weiterverarbeitung auf Würzextrakte für die menschliche Ernährung ermöglichender Rohstoff gewonnen wird. Einer solchen Absicht würde aber der hohe Kaligehalt der Weinhefe schon aus gesundheitlichen Gründen im Wege stehen. Unter diesen Umständen: würde nichts anderes übrigbleiben als @die Verwertung der Rückstände, die nach dem Entzug des weinsauren Kal.iumsalvzes anfallen. Der Würzextrakt, der aus solchen Rückständen herstellbar wäre, könnte schon hinsichtlich seiner Qualität nicht befriedigen. Es würden ihm von vornhereinf die pikanten Aromastoffe fehlen, die bei der Verarbeitung frischer Weinhefe auf Würzextrakte eine wesentliche Rolle spielen. Die bisher übliche Behandlung der Wein liefe im Autoklav unter Anwendung hoher Temperaturen würde außerdem zu einer Denaturierung des Hefeeiweißes und zur teilvveisen_ Zersetzung desselben führen. Praktisch würden also gerade die wertvollen, an sich leicht hydrolysierbaren Eiweißstoffe für die Verwertung verlorengehen.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu entwickeln, durch das im Gegensatz zu den; bekannten Verfahren einerseits eine qualitativ und quantitativ befriedigende Verwertung der in der Weinhefe enthaltenen wertvollen Eiweißstoffe ermöglicht wird, andererseits aber die sauren weinsauren Salze in hoher Reinheit gewonnen: werden können.
  • Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Weinhefe gleich im ersten Stadium ihrer Verarbeitung mit Salzsäure oder einer anderen Mineralsäure in einer solchen Menge und, von solcher Konzentration versetzt wird, daß die in der Weinhefe enthaltenen Eiweißstoffe bei der an schließend. in einem Aütdklav unter mäßigen Temperaturen bis etwa -1¢o°` C erfolgenden Erhitzung lediglich hydrolisiert werden, -d@aß sodann mit Natriumcarhonat, Natriumbicarbonat oder Natriumnydroxyd jedoch lediglich bis zu einem pH-Wert von q., vorzugsweise jedoch von 3,5, neutralisiert wird und d:aß schließlich .die sauren weinsauren Salze aus der anfallenden Reaktionslbsung durch Filtration gewonnen werden, während das Filtrat auf einen Würzextrakt vornehmlich in Form von Suppenwürze, in welcher aminosaure Alkalisalze vorherrschend sind, weiterverarbeitet wird.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform des neuen Verfahrens wird das schon eben erwähnte Filtrat zwecks Gewinnung vorn Suppenwürze erneut mit den obenerwähnten Natriumsalzen oder deren: Lösungen auf einen pH-Wert von etwa 5 neutralisiert und im Vakuum auf die gewünschte Konzentration eingedickt.
  • Das neue Verfahren hat vor allem folgende Vorteile: Erfindungsgemäß gelingt es, die für die menschliche Ernährung ausgezeichnet geeigneten, in der Weinhefe in erheblichem Umfang enthaltenen Eiweißstoffe nicht nur restlos, sondern auch in einer. Beschaffenheit zu gewinnen, die allen Arnfordtrungen entspricht, die in physiologischer Beziehung gestellt werden. Das gilt vor allem hinsichtlich der Erhaltung und Entfaltung der für die Verarbeitung z. B. auf Suppenwürze, Saucen u. dgl. wesentlichen Aromastoffe, insbesondere des würzigen Duftes. Gleichzeitig gelingt es nach dem neuen Verfahren aber auch, die in der Weinhefe enthaltenen sauren weinsauren Salze in einem hohen Reinheitsgrad bei ausreichender Ausbeute zu gewinnen. Diese Vorteile gehen nicht etwa auf Kosten einer komplizierten Arbeitsweise, sondern sie werden im Gegenteil mit denkbar einfachen Mitteln, und zwar in einem einzigen Arbeitsgang verwirklicht. Das hat wiederum erhebliche Ersparnisse an Wärme und Energieaufwand zur Folge.
  • Nachstehend spei ein: Ausführungsbeispiel, für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kurz beschrieben: 25o Teile Weinhefe, die 76,8 Teile Trockensubstanz enthalten, werden mit 12,5 Teilen i5,2°/oiger Salzsäure verrührt und in einem emaillierten Autoklav auf i2o° erhitzt und etwa q. Stunden betentsprechendem Druck auf dieser Temperatur gehalten. Danach wind der Inhalt des Autoklavs auf etwa io5°- C abgekühlt und in ein säurefestes Gefäß übergeführt. Hier wird die Reaktionsmass -e weiter - auf etwa - 30°@ C - abgekühlt. .-Der saure Würzstoff wird von dem Rückstand durch Filtration befreit. Das Filtrat wird mit Natronlauge auf einen p11-Wert von ungefähr 3,5 gebracht, wobei saure weinsaure Salze von hohem Reinheitswert ausfallen. Die ausgefällten sauren, weinsauren Salze werden von dem Würzstoff abgenutscht und das verbleibende Filtrat weiter mit Natronlauge auf etwa p115 neutralisiert. Der so gewonnene Würzstoff wird im Vakuum auf die gewünschte Konzentration eingedickt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann nicht nur frische Weinhefe, d. h. solche, die beim Abstich von W,inen anfällt, verarbeitet werden, sondern auch Weinhefe, die zwecks Gewinnung des in ihr enthaltenen Alkohols gebrannt (entgeistet) wurde. Weiterhin kann gegebenenfalls auch Weinhefe, .die vor oder nach dem Abbrennen getrocknet und nachträglich wieder aufgeschlämmt wurde, im erfindungsgemäßen, Sinn behandelt werden.

Claims (1)

  1. PATEITAISPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von in der Hauptsache aus Salzen von Aminosäuren bestehenden Würzstoffen und von sauren weinsauren Salzen aus frischer oder entgeisteter Weinhefe, dadurch gekennzeichnet, daß man die Weinhefe zunächst mit Salzsäure oder einer anderen Mineralsäure versetzt und anschließend die in der Weinhefe enthaltenen! Eiweißstoffe in einem Autoklav unter mäßigen Temperaturen bis etwa 14o° C hydrolisiert, sodann mit 1,Tatriumcarbonat, Natriumbicarbon.at oder Natriumhydroxyd, jedoch lediglich bis, zu einem pH-Wert von 4, vorzugsweise jedoch von 3,5, neutralisiert und schließlich die sauren weinsauren Salze aus der anfallenden Reaktionslösung durch Filtration gewinnt, während das Filtrat auf Würzstoffe, insonderheit auf Suppenwürze, weiterverarbeitet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daß bei der Gewinnung von Suppenwürze das Filtrat erneut mit Natriumcarbon,at, Natriumbicarbonat oder Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von etwa 5 neutralisiert und im Vakuum auf die gewünschte Konzentration eingedickt wird.
DEP10297D 1946-08-02 1948-10-02 Verfahren zur Gewinnung von Wuerzstoffen und sauren weinsauren Salzen aus Weinhefe Expired DE867348C (de)

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DE (1) DE867348C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1097426B (de) * 1954-05-15 1961-01-19 Benckiser Gmbh Joh A Verfahren zur Gewinnung von weinsaurem Kalk aus Weinhefegelaegern
FR2481079A1 (fr) * 1980-04-28 1981-10-30 Inst Evoljutsionnoi Morfolo Procede de preparation d'un concentre vitaminique alimentaire a partir de levures alimentaires et concentre vitaminique obtenu par ledit procede

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1097426B (de) * 1954-05-15 1961-01-19 Benckiser Gmbh Joh A Verfahren zur Gewinnung von weinsaurem Kalk aus Weinhefegelaegern
FR2481079A1 (fr) * 1980-04-28 1981-10-30 Inst Evoljutsionnoi Morfolo Procede de preparation d'un concentre vitaminique alimentaire a partir de levures alimentaires et concentre vitaminique obtenu par ledit procede

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