DE334589C - Verfahren zum Entbittern von Lupinensamen, Rosskastanien u. dgl. - Google Patents

Verfahren zum Entbittern von Lupinensamen, Rosskastanien u. dgl.

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DE334589C
DE334589C DE1918334589D DE334589DD DE334589C DE 334589 C DE334589 C DE 334589C DE 1918334589 D DE1918334589 D DE 1918334589D DE 334589D D DE334589D D DE 334589DD DE 334589 C DE334589 C DE 334589C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/34Removing undesirable substances, e.g. bitter substances using chemical treatment, adsorption or absorption
    • A23L11/35Removing undesirable substances, e.g. bitter substances using chemical treatment, adsorption or absorption combined with heat treatment

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Description

  • Verfahren zum Entbittern von Lupinensamen, Roßkastanien u. dgl. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Entbittern von Lupinensamen, Roßkastanien u. dgl. unter Entfernung der in ihnen enthaltenen Giftstoffe.
  • Die Samen der Lupinen stehen bekanntlich hinsichtlich ihres Gehaltes an assimilierbaren Nährstoffen unseren Hülsenfrüchten wenig oder gar nicht nach, indessen verhindern die in den Lupinensamen enthaltenen Bitter- und Giftstoffe deren Verwendung zur menschlichen und selbst zur tierischen Ernährung. Um die Lupinensamen für Ernährungszwecke verwendbar zu machen, sind im Laufe der Zeit verschiedene Vorschläge zur Entfernung der in denselben enthaltenen Bitter- und Giftstoffe gemacht worden; so hat man sie zu diesem Zweck mit Pottaschelösung, solohaltigem M'asser, schwacher Ätznatronlösung, heißer Kalkmilch, schwacher Chlorkalziumlösung, Alkohol, heißem Dampf oder heißem `Nasser unter Zusatz von Essigsäure und Seesalz behandelt und dann mit Wasser ausgewaschen.
  • Diese Verfahren haben bisher teils ein brauchbares Resultat nicht geliefert, teils sind sie zu kostspielig und umständlich, als daß sie sich in der Praxis hätten einbürgern können.
  • Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren stellt sich im Vergleich zu diesen bekannten Verfahren wesentlich vorteilhafter, weil bei ihm die fast wertlosen und lästigen Mutter- oder Endlaugen benutzt werden, welche sich bei der Kalifabrikation als Abfall ergeben. Anderseits liefern die nach dem vorliegenden Verfahren entbitterten und von den anhaftenden Giftstoffen befreitenLupinensamen, wenn sie gemahlen sind, ein einwandfreies, geruch- und geschmackloses Mehl, welches wegen seines hohen Nährwertes und seiner leichten Verdaulichkeit für die menschliche Ernährung besonders geeignet ist.
  • Die Mutterlaugen der Kalifabriken sind ziemlich konstante Gemische von Chlormagnesium; Chlorkalzium, Kalziumsulfat, Chlornatrium und ähnlichen Chlorverbindungen und sind bisher so gut wie wertlos gewesen, weil eine Abscheidung und Trennung der einzelnen Verbindungen wegen der damit verbundenen hohen Kosten nicht ausführbar ist.
  • Das Verfahren wird folgendermaßen ausgeführt. Die von den Alkaloiden, Saponinen usw. zu befreienden Lupinensamen sind zunächst zu schälen (in den Schalen sind die Saponinen usw. bekanntlich nur in verschwindend geringen Mengen vorhanden). Die Entfernung der Schalen kann, nachdem taube und unausgebildete Samen durch Auslesen nach Möglichkeit beseitigt sind, in beliebiger bekannter Art durch Ritzen oder durch nasse Behandlung bewirkt werden; die abfallenden Schalen können in geeigneter Weise zu Kaffee-Ersatzmitteln weiter verarbeitet werden.
  • Die geschälten Lupinensamen werden alsdann in geeigneten Gefäßen in im Verhältnis von Z : 25 mit Wasser verdünnter Mutter- oder Endlauge der Kalifabrikation eingeweicht. Durch Einleiten von Abdampf oder in ähnlicher Weise wird nun der Inhalt der Gefäße ungefähr eine Stunde lang auf 95 bis Zoo' C erwärmt. Nachdem die Mischung langsam abgekühlt ist, wird die Flüssigkeit abgelassen. Die Lupinensamen werden hierauf zweimal je ungefähr zwei Stunden lang mit im gleichen Verhältnis (1:25) mit Wasser verdünnter Mutterlauge der Kalifabrikation unter ständigem Rühren bei etwa 5o' C behandelt, wobei die Samen ebenfalls von der Flüssigkeit bedeckt zu halten sind. Nachdem die verdünnte#Läuge`älfgelassen ist, werden die Samen dann während etwa 12 Stunden gut gewässert"'-itm iid`letz@dn beste der Lauge zu beseitigen.
  • Die in dieser Weise behandelten Lupinensamen zeigen keinerlei Reaktion auf Bitter-oder Giftstoffe mehr, die Samenlappen haben eine helle Farbe erhalten und sind nahezu -geschmacklos.
  • Die entbitterten Samen werden getrocknet und vermahlen, man erhält so ein Mehl von sehr heller Farbe, das ebenfalls fast geschmacklos ist. Für die menschliche Nahrung hat sich dieses Mehl als sehr geeignet erwiesen, wie durch zahlreiche Versuche in einwandfreier «'eise festgestellt ist.
  • Bei Behandlung des feinen Mehles mit künstlicher hlagensaftlösung ergibt sich eine Verdaulichkeit des darin enthaltenen Rohproteins von über go Prozent.
  • In der gleichen Weise wie Lupinensamen können auch die Samen der Reißmelde, Roßkastanien u. dgl. entbittert und von den darin enthaltenen Giftstoffen befreit und so für N=ahrungszwecke verwendbar gemacht werden.
  • Durch entsprechende Angliederung an Kalifabriken stellt sich das neue Verfahren sehr billig, da damit solchen Fabriken unter Ersparung von Transportkosten eine Gelegenheit zur nutzbringenden Verwendung der lästigen und sonst wertlosen Abfallaugen geboten wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH: `=erfahren zum. Entbittern von Lupinensamen, Roßkastanien u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise von ihren Schalen befreiten Samen zunächst etwa eine Stunde bei einer Temperatur von etwa 95 bis roo ° C mit einer verdünnten Lösung (_ :25)der Ablauge der Kalifabrikation behandelt werden, worauf man -die Flüssigkeit abläßt und die Samen zweimal je ungefähr zwei Stunden lang der Einwirkung von im gleichen Verhältnis (z :25) verdünnter gleicher Mutterlauge unter ständigem Umrühren bei etwa 50' C aussetzt, um nach Ablassen der Lauge die Samen in bekannter Weise gut zu wässern, zu trocknen und gegebenenfalls zu feinem Mehl zu vennahlen.
DE1918334589D 1918-12-05 1918-12-05 Verfahren zum Entbittern von Lupinensamen, Rosskastanien u. dgl. Expired DE334589C (de)

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