DE139980C - - Google Patents

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DE139980C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F5/00Softening water; Preventing scale; Adding scale preventatives or scale removers to water, e.g. adding sequestering agents
    • C02F5/08Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents
    • C02F5/10Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents using organic substances

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  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Seeds, Soups, And Other Foods (AREA)

Description

4 feiijwbiiil· be
I1·· r-;u: ι t i'
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, das Kesselspeisewasser zwecks Verhütung der Kesselsteinbildung mit aus Pflanzenteilen bezw. Früchten gewonnenen Lösungen, Pflanzenauszügen und dergl. zu behandeln (vergl. die deutsche Patentschrift 45108, Klasse 12, britische Patentschrift 18879/98; Fischer, die chemische Technologie des Wassers, 1878, S. 236, und Storck, die Verhütung und Beseitigung des Kesselsteines, 1881,
S. 90). Bei jenen Verfahren handelt es sich um die Anwendung von Kesselsteinmitteln, welche Pflanzenalbumin enthalten.
Diesen bekannten Verfahren gegenüber soll nach vorliegender Erfindung ein Kesselsteinmittel zur Verwendung gelangen, das auf der Einwirkung des Legumins bezw. Pflanzen-Caseüns beruht. Zu diesem Zweck wird ein löslicher Pflanzenauszug aus den Pflanzen der Hülsenfrüchte (Leguminosen) und insbesondere aus den Pflanzen der Schmetterlingsblütler (Papilionaceen) hergestellt.
Zum Beweis dafür, daß die Wirkung des Legumins als Kesselsteinmittel bedeutend größer als diejenige des Pflanzenalbumins zu dem gleichen Zweck ist, sind von den Erfindern vergleichende Versuche angestellt worden, die nachstehend in Kürze angedeutet werden sollen:
A. Legumin.
Durch Vermischung von Linsenmehl mit kaltem Wasser und Absetzenlassen erhält man neben einer kleinen Men'je Stärke eine trübe gelbe Flüssigkeit, welche, nach sorgfältiger Trennung von der Stärke aufgekocht, keine Fällung liefert, woraus zu schließen ist, daß sie Albumin nicht enthält.
Einem abgetrennten Teil dieser zurückgebliebenen Flüssigkeit werden einige Tropfen verdünnter Essigsäure zugesetzt: Es bildet sich ein weißer, flockiger Niederschlag und über demselben eine reine Flüssigkeit, nach deren Trennen von dem festen Körper sich ein Niederschlag von Legumin bildet.
B. Pflanzenalbumin.
Durch Zusatz von Wasser zu zerriebenen und zerquetschten Kartoffeln erhält man eine Lösung, welche aus Stärke und einer braunen trüben Flüssigkeit (B) besteht. Kocht man letztere auf, so bildet sich ein grauer, flockiger Niederschlag von Albumin und nach Abfiltrieren desselben auf Zusatz einiger Tropfen verdünnter Essigsäure eine sehr geringe graue Trübung von Albumin.
In je eins von drei Gefäßen C, D und E von gleichem Inhalt wurde ein mit Wasser vollgesaugter Würfel aus Kesselstein von 8 g Gewicht in geringem Abstand über dem Boden des Gefäßes eingehängt, jedes Gefäß nahezu voll Wasser gefüllt und in das Gefäß D 4 g der Flüssigkeit B von i° B., in das Gefäß C die gleiche Menge von der Flüssigkeit A (1 ° B.) und in das Gefäß E nur Wasser eingebracht.
Der Inhalt der drei Gefäße wurde dann 3 Stunden lang gekocht. Die Kesselsteinwürfel wurden sorgfältig den Gefäßen entnommen,
abgetrocknet und gewogen. Die Wägung ergab, daß der Kesselsteinwürfel aus C 2,7 g, aus D ι g und aus E 0,7 g an Gewicht verloren hatte. Hieraus folgt, daß das weiche Wasser allein schon eine ganz erheblich auflösende Wirkung auf den Kesselstein ausübte und daß die Wirkung der Flüssigkeit A sich zu derjenigen der Flüssigkeit B verhielt wie 2 (= 2,7 — 0,7).: 0,3 (== ι — 0,7) oder wie ungefähr 6:1. Die Einwirkung des Legumins auf den Kesselstein war aber 6 mal größer als diejenige des reinen Pflanzenalbumins.
Der zur Ausführung des neuen Verfahrens zu benutzende Auszug kann aus den grünen Zweigen, den Stengeln, der Wurzel oder den Hülsen der Pflanze oder aus dem reifen oder unreifen Samen derselben gewonnen und flüssig, halbflüssig oder fest oder als Zusatz zu anderen Massen verwendet werden.
Es können beispielsweise die billigen Wicken, Platterbsen, Linsen und andere Erbsenarten (am besten die grünen Pflanzenteile zusammen mit dem reifen oder noch unreifen Samen) verwendet werden.
Bei gemeinsamer Verwendung der grünen Teile und des Samens der Pflanze läßt sich der Auszug wie folgt herstellen.
Die getrockneten grünen Pflanzenteile werden in einer hierzu geeigneten Maschine fein zerrieben und mit einem Ätzalkali (oder mehreren) und Wasser behandelt, um das Legumin aufzulösen; dies kann auch bei einer etwas über dem Siedepunkt des Wassers liegenden Temperatur in einem geschlossenen Gefäß erfolgen, welches mit Dampf von einem wenig über dem Atmosphärendruck liegenden Druck geheizt wird. Nach dem am besten einige Stunden fortgesetzten Aufkochen ist die gesamte lösliche Legumin- oder Pflanzen-Casei'nmasse aufgelöst und die Lösung zähflüssig. Sie wird dann durch Filtrieren abgeschieden und in ein Sammelgefäß abgelassen. Am besten kocht man die zerschnittene Masse etwa 8 Stunden lang bei etwa 105 ° C.
Bei Verwendung des Hülsenfruchtsamens wird reifer Samen zunächst in Mehl verwandelt, der noch unreife Samen dagegen zerschnitten, zerquetscht oder gemahlen und dann mit einem Atzalkali (oder mehreren) und Wasser oder nur mit Wasser in einem Gefäß mit Rührvorrichtung behandelt, um die Auflösung des im Samen enthaltenen löslichen Casei'ns zu erleichtern. Sind fast sämtliche löslichen Case'inteile aufgelöst, so werden die festen und ungelösten Bestandteile durch eine Schleudertrockenvorrichtung aus der Lösung entfernt. Die klare oder filtrierte Case'inlösung wird dann der Case'inlösung zugesetzt, welche durch Aufkochen aus den grünen Hülsenfruchtteilen erhalten ist, und das Gemisch eingedickt. Es können auch beide Lösungen getrennt eingedickt und dann miteinander vermischt werden. Das Eindicken der einzelnen Lösungen oder der zusammengemischten Lösungen kann entweder nur bis zur Erzielung einer strengflüssigen, sirupartigen Flüssigkeit oder bis zur Bildung einer halbfesten oder festen Masse fortgesetzt werden. Am besten dampft man so lange ein, bis die Lösung dickflüssig und klebrig geworden ist. Diese Lösung wird dann mit einer porösen, die Flüssigkeit aufnehmenden und leicht in Pulver umzuwandelnden Masse, wie trockenem Moor oder Torf, vermischt, worauf dieselbe getrocknet, zu einem feinen Pulver oder zu Preßkuchen verarbeitet und in dieser Form verwendet wird.
Der Leguminauszug aus Pflanzen kann bei Verwendung für Dampfkessel entweder allein oder mit anderen Körpern zusammengemischt verwendet werden, indem man ihn z. B. dem Kesselspeisewasser im Kessel selbst zusetzt oder aber auch vorher in anderen Gefäßen, welche zum Vorwärmen und Aufspeichern des Speisewassers dienen.
Der Legumin- oder Pflanzen - Caseinauszug wird in verschiedenen Mengen verwendet. In einem durch Kesselsteinansammlung fast nicht betriebsfähigen Lokomotivkessel wurde z. B. nahezu der gesamte Kesselstein dadurch aus den Rohren und den übrigen Kesselteilen entfernt, daß man etwa je 500 g eines Gemisches des Auszuges mit einer denselben aufsaugenden Masse nach je 24 Stunden etwa 6 Tage lang dem Kesselspeisewasser zusetzte, nach welcher Zeit der Kesselstein sich als weiches Pulver auf dem Kesselboden abgesetzt hatte; letzteres wurde dann von Zeit zu Zeit durch Ausblasen entfernt. In einem reinen Kessel diente eine bedeutend geringere Menge, beispielsweise nur die Hälfte der alle 24 Stunden in den Speisewasserbottich eingebrachten Menge solcher Masse, zur sicheren und dabei ganz oder nahezu vollständigen Reinhaltung der Innenfläche eines großen Kessels von Kesselstein.

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung eines Kesselsteinmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den fein zerteilten, grünen und getrockneten Teilen von Hülsenfrüchten (Leguminosen bezw. Papilionaceen oder aus dem gepulverten oder in anderer Weise zerkleinerten Samen derselben) durch Kochen mit Wasser event, unter Zusatz von Ätzalkali einen löslichen Legumin- oder Pflanzen-Case'inauszug herstellt, die festen oder nicht aufgelösten Bestandteile aus der gebildeten Lösung abscheidet und die ge-
    wonnene Lösung bis zur Zähflüssigkeit oder bis zur Trockne eindickt.
  2. 2. Ausführungsform des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß die eingedickte Pflanzen-Case'inlösung mit einer dieselbe aufsaugenden porösen Masse (wie Moor oder Torf) vermischt, das Gemisch getrocknet und zu feinem Pulver verwandelt oder zu Kuchen zusammengepreßt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0266779A2 (de) * 1986-11-07 1988-05-11 Katayama Chemical Works Co., Ltd. Kesselsteinverhütungsmittel

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0266779A2 (de) * 1986-11-07 1988-05-11 Katayama Chemical Works Co., Ltd. Kesselsteinverhütungsmittel
EP0266779A3 (en) * 1986-11-07 1989-03-08 Katayama Chemical Works Co., Ltd. Scale inhibitor

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