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Verfahren zur Gewinnung von schlagfähigem Eiweiss aus Hefe
Es ist bekannt, zur Herstellung von eiweiss- haltigen Nährmitteln aus frischer oder entbitterter
Abfallhefe und Zucker die feuchte Hefe unter
Zusatz von Alkali abzutöten, die Masse durch
Verdampfen zu entwässern und nach Zusatz von
Zucker zu sirupartiger Konsistenz einzudampfen, worauf der Zucker mittels frischer Hefe teilweise invertiert und das Produkt bis nahe zum Siede- punkt erhitzt wird. Ferner ist zur Herstellung von Nährmitteln vorgeschlagen worden, Hefe u. dgl. einer sauren Hydrolyse, z.
B. mit
Mischungen von Mineralsäuren und organischen
Säuren, unter Erhitzung und Druck im Auto- klaven zu unterwerfen und den so gewonnenen
Auszug allenfalls nach Neutralisation einzudampfen und mit Geschmacksstoffen sowie allenfalls Hart- fett, Butter, Käse, Zucker, Gelatine, Fleisch- extrakt, Malzmehl u. dgl. zu Suppenwürzen,
Nährpräparaten, Backzusätzen u. dgl. zu ver- arbeiten.
Weiterhin ist schon beschrieben, dass wässerige
Lösungen von abgebauten Eiweissstoffen, wie Acidalbumine, Albumosen, Peptone u. dgl. sich leicht zu einem sehr umfangreichen Schaum schlagen lassen und aus diesem Grunde als Zusatz zu Eialbumin gemeinsam mit Pektinstoffen oder Kleber und Leimstoffen (Gelatine) verwendet werden können.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von schlagfähigem Eiweiss aus Hefe in Form von Lösungen, die für sich ohne jeden Gehalt an Hühnereiweiss leicht zu einem stabilen Schaum von ausgezeichneten Geschmack übergeführt werden können, der für die Zwecke, für welche im allgemeinen Schnee (Schaum) aus Hühnereiklar verwendet wird, brauchbar ist.
Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht im Wesen darin, dass in Wasser suspendierte Hefe einem milden alkalischen Abbau bei höherer Temperatur unterworfen, die gekühlte Lösung der Abbauprodukte, welche auch noch die Hefereste enthalten kann, verdünnt und mit Säure, vorzugsweise Salzsäure, angesäuert wird, worauf die von den Feststoffen abgetrennte Eiweisslösung, allenfalls über Adsorptionsmittel filtriert und sterilisiert wird. Obgleich man die bei dem alkalischen Abbau gewonnene Lösung von den Heferückständen abtrennen und sodann der weiteren Behandlung unterwerfen kann, hat sich gezeigt, dass eine Abtrennung der Feststoffe vor der Ansäuerung nicht notwendig ist.
Das Verfahren gemäss der Erfindung lässt sich vielmehr zweckmässigerweise so durchführen, dass man die Lösung mit den in Suspension befindlichen Heferückständen ansäuert, wobei Ausscheidungen auftreten und sodann alle Feststoffe aus der angesäuerten Lösung durch Filtrieren oder Zentri-
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Die abgetrennten Feststoffe können z. B. für die Herstellung von Suppenwürze od. dgl. oder für Zwecke der Viehfütterung benutzt werden.
Man kann bei diesem Verfahren sowohl von
Trockenhefe als auch von Nasshefe ausgehen.
Die Konzentration an Natronlauge, auf die Hefe bezogen, kann in weiten Grenzen schwanken.
Im allgemeinen hat sich eine Konzentration von
8% NaOH, auf die Hefe bezogen, bewährt, doch kann auch mit geringeren Konzentrationen, z. B.
4% NaOH, das Auslangen gefunden werden, wobei die Einwirkungszeit allenfalls verlängert wird. Eine obere Grenze für die Alkalimenge, die zum Aufschluss verwendet wird, ist dadurch gegeben, dass das Alkali in Form seiner Salze (bei Verwendung von Salzsäure zur Ansäuerung als Kochsalz) in der Lösung verbleibt und der Salzgehalt aus geschmacklichen Gründen nicht übermässig hoch bemessen werden soll. Die erhaltenen Eiweisslösungen können in flüssiger Form in den Handel gebracht oder allenfalls z. B. nach dem Sprühverfahren konzentriert oder in ein reversibles Trockenprodukt übergeführt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung verfährt man beispielsweise wie folgt :
60 kg Hefeflocken werden langsam unter ständigem Rühren in 6001 Trinkwasser eingetragen. Danach wird Natronlauge (zirka 40% ig) in der Menge von 6 kg NaOH pro Ansatz hinzugefügt. Unter ständigem Rühren wird die Suspension auf 95-100'erhitzt und 60 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Die erhaltene flüssige Lösung, in welcher die Rückstände suspendiert bleiben, wird über einen Kühler geführt, wobei die Kühlung so geregelt wird, dass die aus dem Kühler kommende Flüssigkeit eine Temperatur von etwa 300 C aufweist.
Das gewonnene Hydrolysat wird durch Zusatzvon Wasser im Verhältnis von 1 : 1, bezogen auf die ursprüngliche Wassermenge, verdünnt und unter Rühren
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werden etwa 16. 61 30%iger Salzsäure benötigt. Die Lösung wird nun von den Heferesten und den bei der Ansäuerung ausgefallenen Niederschlägen, z. B. in Zentrifugen, separiert. Die erhaltene, von Festbestandteilen befreite Lösung, welche etwa 3hot% Trockensubstanz enthält, wird über Kohlefilter filtriert und dann bei 100 0 C durch 20 Minuten sterilisiert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von schlagfähigem Eiweiss aus Hefe, dadurch gekennzeichnet, dass in Wasser suspendierte Hefe einem milden alkalischen Abbau bei höherer Temperatur unterworfen, die gekühlte Lösung der Abbauprodukte verdünnt und mit Säure, vorzugsweise Salzsäure, angesäuert wird, worauf die erhaltene Eiweisslösung von den Feststoffen abgetrennt und allenfalls über Adsorptionsmittel filtriert und sterilisiert wird.