DE591926C - Verfahren zur Gewinnung einer Adenosinphosphorsaeure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung einer AdenosinphosphorsaeureInfo
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Description
- Verfahren zur Gewinnung einer Adenosinphosphorsäure Durch E m b den und S c h m i d t (Zeitschrift für physiologische Chemie 181 [r929], 130) ist bekanntgeworden, daß die von ihnen im Muskel entdeckte Adenosinphosphorsäure (Muskeladenylsäure) von der schon länger bekannten, aus Hefe durch Spaltung gewonnenen Adenosinphosphorsäure (Hefeadenylsäure) verschieden ist.
- Es wurde nun gefunden, daß man durch Behandlung von aus Hefe durch saure Extraktion bzw. Plasmolyse gewonnenen, Adenosintriphosphorsäure (Adenylpyrophosphorsäure) enthaltenden Rohextrakten mit hydrolysierenden Mitteln bei gewöhnlicher oder schwach erhöhter Temperatur und Behandeln der gewonnenen Rohextrakte mit Ballaststoffe abscheidenden Mitteln bzw. Fällungsmitteln zu einer Adenosinphosphorsäure gelangt, welche von der Hefeadenylsäure verschieden,, dagegen mit der Muskeladenylsäure identisch ist.
- Als Ausgangstoff können die Adenosintriphosphorsäure enthaltenden Extrakte verwendet werden, die man äus Hefe nach den für die Aufarbeitung von Muskeln bekannten Methoden oder durch Behandeln von bei niederer Temperatur gewonnenen Plasmolysaten mit Wasser und Entfernen von Ungelöstem gewinnen kann. Man verfährt z. B. so, daß man durch Extraktion von Hefe mit Trichloressigsäure vor oder nach erfolgter Plasmolyse in bekannter Weise einen die Adenosintriphosphorsäure enthaltenden Rohextrakt herstellt und diesen z. B. mit Bariumhydroxyd oder Natronlauge oder auch mit Säuren einer Hydrolyse unterwirft. Hierbei ist selbstverständlich dem Charakter der bekanntlich weiter aufspaltbaren Adenylsäure durch nicht zu heftige Reaktionsbedingungen Rechnung zu tragen. Aus diesem Grunde wählt man auch die Temperaturbedingungen so, daß man die Hydrolyse bei Zimmertemperatur oder schwach erhöhter Temperatur ausführt. Nach erfolgter Hydrolyse wird die entstandene Adenosinphosphorsäure durch Abtrennung der Ballaststoffe gereinigt.
- Man hat bereits Hefenucleinsäure oder diese Säure enthaltende Ausgangsstoffe einer Hydrolyse unterworfen (vgl. Zeitschrift für physiologische Chemie 131 [z923] S. 16o letzter Absatz ff.; Zeitschrift für physiologische Chemie 12o [I922] S.292 ff.; Journal of Biological Chemistry 62 [192q./1925] S. 559 und 73 [I927] S. 75). Hierbei wird jedoch die obenerwähnte, von der Muskeladenylsäure verschiedene Hefeadenylsäure erhalten. Bei dein beanspruchten Verfahren dagegen kommt ein Ausgangsstoff zur Verwendung, welcher durch saure Extraktion bzw. Plasmolyse von Hefe erhalten wird, wobei keine Hefenucleinsäure, die bei der Spaltung Hefeadenylsäure liefern könnte, entsteht. Es ist auch bereits die Vermutung ausgesprochen worden (Die Naturwissenschaften 17 [192,g] S. 624 bis 625), daß die aus Hefe erhältliche Pyrophosphatverbindung mit Adenylpyrophosphorsäure aus Muskeln identisch sei, ohne daß jedoch bisher diese Pyrophosphatverbindung in reiner Form abgetrennt worden ist. Daraus ließ sich nicht der Schluß ziehen, daß die Darstellung reiner Muskeladenylsäure aus Hefe gelingen würde.
- Die Adenosinphosphorsäure soll in der Therapie des Kreislaufes Verwendung finden. Beispiele 1. 2 kg Brauereihefe werden mit Essigester plasmolysiert. Das Plasmolysat wird in 31 kochendes Wasser eingetragen, die Mischung durch Einleiten von Dampf zum Sieden gebracht und rasch abgekühlt. Die durch Abschleudern erhaltene klare Lösung wird mit Natronlauge deutlich phenolphthaleinalkalisch gemacht und über Nacht auf 50° erhitzt. Dann wird filtriert, schwach angesäuert, Kupfersulfatlösung zugesetzt und hierauf mit einer Aufschlämmung von Calciumhydroxyd stark alkalisch gemacht. Hierbei erhält man eine Fällung, die die mit der Muskeladenylsäure identische Adenosinphosphorsäure enthält. Die Kupferkalkfällung wird in bekannter Weise zerlegt und die erhaltene Lösung auf Adenosinphosphorsäure weiterverarbeitet.
- 2. 2 kg Brauereihefe werden plasinolysiert und mit 31 5°/oiger Trichloressigsäure verrührt. Die nach dem Abschleudern erhaltene klare Lösung wird mit Salzsäure auf einen Gehalt von 1 % eingestellt und das Ganze über Nacht in einem kühlen Raum stehengelassen. Nach dem Filtrieren wird die Lösung nach dem Verfahren von D r u r y und S z e n t - G y ö r g y i (Journal of Physiol. 68 S. 216) verarbeitet und als Endprodukt die reine kristallisierte Adenosinphosphorsäure erhalten.
Claims (1)
- _PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung einer Adenosinphosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man Adenosintriphosphorsäure enthaltende, durch saure Extraktion bzw. Plasmolyse von Hefe gewonnene Rohextrakte mit hydrolysierenden Mitteln bei gewöhnlicher oder schwach erhöhter Temperatur behandelt und die erhaltene Adenosinphosphorsäure von Ballaststoffen befreit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI40782D DE591926C (de) | 1931-02-24 | 1931-02-24 | Verfahren zur Gewinnung einer Adenosinphosphorsaeure |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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---|---|
DE591926C true DE591926C (de) | 1934-01-29 |
Family
ID=7190385
Family Applications (1)
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DEI40782D Expired DE591926C (de) | 1931-02-24 | 1931-02-24 | Verfahren zur Gewinnung einer Adenosinphosphorsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE591926C (de) |
-
1931
- 1931-02-24 DE DEI40782D patent/DE591926C/de not_active Expired
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