DE619455C - Verfahren zur Herstellung von Adenosinphosphorsaeure und Adenosinpolyphosphorsaeuren aus tierischen Organen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Adenosinphosphorsaeure und Adenosinpolyphosphorsaeuren aus tierischen Organen

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DE619455C
DE619455C DEH140404D DEH0140404D DE619455C DE 619455 C DE619455 C DE 619455C DE H140404 D DEH140404 D DE H140404D DE H0140404 D DEH0140404 D DE H0140404D DE 619455 C DE619455 C DE 619455C
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adenosine
acid
phosphoric acid
animal organs
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CHEM PHARM WERK GmbH
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GEORG HENNING DR
CHEM PHARM WERK GmbH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Adenosinphosphorsäure und Adenosinpolyphosphorsäuren aus tierischen Organen Es ist bekannt, daß Muskel und andere tierische Organe nach Zerstörung ihrer Gewebestruktur sehr bald Ammaniakbildung aufweisen. Dieser sogenannte traumatische Effekt ist bei Vermahlung oder einer anderen Zerkleinerung der Gewebe unvermeidlich; die Quelle dieses Ammoniaks bilden Adenosinphosphorsäure bzw. deren Phosphorverbindungen, z. B. Adeiosiniriphosphorsäure im Muskel, Diadenosinpentaphosphorsäure im Herzen. Infolgedessen ist die Ausbeute an den erwähnten Adenosinphosphorverbndungen stets um vieles geringer als der Gehalt derselben im unveränderten Gewebe. Während z. B. das Muskelgewebe in i kg ungefähr i, 5 g Adenylsäure enthält, beträgt die beste Ausbeute nach Angaben der bisherigen wissenschaftlichen und Patentliteratur kaum o, 5 g aus i kg Fleisch.
  • Es wurde nun gefunden, daß Alkali- oder Erdalkaliphosphate für die Dauer von etwa 1/4 bis 1/2 Stunde imstande sind, die durch Fermente sonst verursachte Desamination vollständig zu hemmen, und zwar wird durch die -phosphorsauren Salze die Abspaltung von Phosphorsäuren aus den Adenosinpalyphosphorsäuren verhindert, welche der Desaminierung vorangeht.
  • Die chemische Wirkung der Phosphate beruht darauf, daß aus Phosphationen und den Abbauprodukten- des im Gewebe enthaltenen Glykogens Phosphatspender, hauptsächlich Phosphobrenztraubensäure und Phosphoglyeerinsäure, gebildet werden, welche Phosphatgruppen auf die Adenylsäure spezifisch übertragen und sie auf diese Weise vor der Desaminierung schützen.
  • Der Zusatz von Phosphaten kann nun I., wenn es sich um wasserlösliche phosphorsaure Salze handelt, unmittelbar in einer Lösung erfolgen, II. bei schwer löslichen Phosphaten durch Zusatz des fein gepulverten Salzes während des Zernia11lens der Organe und nachfolgende Aufschwemmung des Gewebebreies in Wasser, zweckmäßiger jedoch durch Zusatz einer Lösung von Alkaliphosphat und nachträgliche Einführung von Erdalkali.. Auf letztere Weise verbleiben nämlich infolge der kollovdschützenden Wirkung des Gewebeeiweißes mehr Erdalkaliionen in Lösung, als es bei: der unmittelbaren Aufs@chwemmung dieser schwer löslichen Salze möglich- wäre.
  • Ein Nebenvorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Enteiweißung der Organauszüge wesentlich erleichtert wird. Schließlich kann. man durch Zusatz von phosphorsauren Salzen zum Organbrei, bewirken, daß die diesem Brei zugesetzte Adenyls,äure zu Addenosinpolyphosphorsäure synthetisiert wird. Beispiel i io kg frisches Pferdefleisch werden auf einer mechanisch getriebenen Fleischmühle rasch vermahlen; während des Vermahlens werden i o 1 eines 1/1o oder 51 eines 1/s molaren Phosphatpuffers von PH 7,5, bestehend aus Kaliumphosphat KH, P 04 und Natriumphosphat Nag HP04 2H20, eingerührt.
  • Das Gemisch wird- nun 5 bis io Minuten lang gründlich zerrieben und unter Einleitung von überhitztem Wasserdampf rasch zum Sieden erhitzt. Diese Masse wird nun mit Essigsäure bis zur stark lalanussauren Reaktion versetzt und 15 Minute. im Sieden erhalten, hierauf mit Natronlauge alkal,slert, durch weitere 5 Minuten gekocht, wieder mit Essigsäure, angesäuert, rasch abgekühlt, filtriert und abgepreßt.
  • Die weitere Verarbeitung des Filtrats geschieht genau nach Beispiel i der Patentschrift 583 303. Die Ausbeute an Adenylsäure beträgt i o bis 12 g.
  • Beispiel 2 Wie i, mit dem Unterschied, daß an Stelle des Kaliumnatriumphosphatpuffers seine reine Lösung von:
    a) io 1 m/io primäres Kaliumphosphat
    b) io 1 m/io - Natriumphosphät
    c) io 1 m/io sekundäres Kaliumphosphat
    d) io 1 m/io - Natriumphosphat
    e) ial m/io primäres Ammoniumphosphat
    f) iö l m/io sekundäres -
    zur Anwendung kommt. Ausbeute wie unter i.
    Bleispiel 3
    iokg frisches Pferdefleisch werden unter
    Zusatz von 38og tertiärem Natriumphosphat
    bzw. 2 i 2 g _, tertiärem Kaliumphosphat oder
    z52 g primärem Calciumphosphat zermahlen,
    mit i o 1 Wasser durch 5 bis i o Minuten zu
    einem innigen Brei verrühirt und rasch auf-
    gekocht. Weitere Verarbeitung und Ausbeute
    genau wie unter i und 2.
    Beispiel q:
    Darstellung der Adenosintriph!osphors;äure
    aus Adenylsäure: iokg frisches -Pferdefleisch
    Werden mit einem Kaliumnatriumphosphat-
    puffer von PH 7,5, besonders vorteilhaft 7,5
    bis 8,o, unter Zusatz °von i/lo Äquivalent
    Mg.--Ionen und -einer Lösung von 20g
    AdenyIs.äure gründlich durch 5 bis i o Kinu-
    ten verrührt. Die Mischung wh°d hierauf
    mit einem der bekannten. Enteiweißulngsmit-
    tel, am besten Trichloressi,gsäure, enfieiweißt,
    filtriert und abgepreßt. Das Filtrat wird auf
    pH 6,8 neutralisiert und die Adenosyntriphos;
    phorsäure mit Bariumadetat alsi Bariumsalz
    gefällt. Zugleich mit dem Bariumsalz der
    Adenosintriphosphorsäure werden auch ge-
    wisse Mengen von anorganischen Phosphaten
    mitgefällt. Der Gehalt des Bariumn;ieder-
    schlages an Adenosintriphosphorsäure wird
    auf, fermentativem oder chemisch-analytischem Wege ermittelt. Falls eine weitere Reinigung notwendig ist, wird der Niederschlag in verdünnter Salpetersäure aufgelöst, mit Quecksilbersulfat versetzt, wobei die Adenosintriphosphorsäure ausgdfällt wird, während anorganische Phosphate in Lösung bleiben. Durch die Wiederholung dieser Maßnahme gelangt man zu einem nahezu reinen Quecksilbersalz der Adenosintriphosphorsäure. Das Quecksilbersalz wird nun in io 1 Wasser aufgeschwemmt, mit Schwefelwasserstoff zersetzt und durch Lüftung von überflüssigem Schwefelstoff befreit. Aus. der Lösung wird durch Zusatz von 11 2 5 % Bariumace@at und dem dreifachen Volumen Äthylalkohol die Adenosintriphosphorsäure nahezu quantitativ als Bariumsalz ausgefällt. Der Reinheitsgrad des so dargestellten Bariumsalzes der Adenosintriphosphorsäure schwankt zwischen 8o bis ioo %.
  • Aus iokg Pferdefleisch. und Zog Adenylsäure erhält man etwa 5o bis bog Bariumsalz der Adenosintnphosphorsäure, was etwa einer Umsetzung von 6o bis 70 % der zugesetzten Adenylsäure zu Adenosintriphosphorsäure entspricht. .
  • Für die technische Darstellung nach i bis 3 kommen folgende Organe in Betracht: i. Skelettmuskulatur, 2. Herzen, 3. glatte Muskulatur - Magen -, q.. Blut.
    Ausbeute
    i. io bis 12, g @' .
    2. 6 bis 8 g
    3. 5 bis 6 g aus io-kgAusgangsstoff
    q.. etwa ,2 g
    Große Drüsenorgane, , Leber, Niere, kommen .ebenfalls in Betracht; hier muß jedoch nach dem Aufkochen vollständig enteiweißt werden. Ausbeuten wie beim Verarbeiten von Herzen.
  • Tiergattungen: Pferde, Rind, Schaf, Schweine und Fischfleisch.
  • Die Ausbeuten sind beim Fischfleisch gegenüber den. anderen Fl@eis,chsorten etwas geringer und betragen 6 bis 7 g Fleisch aus i o kg Fleisch.
  • Für die Darstellung nach 4 kommt hauptsächlich die quer gestreifte Muskulatur in Betracht. Bei Anwendung von Herzen, glatter Muskulatur und Blut sind die Ausbeuten viel geringer.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. ?Verfahren zur Herstellung -von Adenosinphosphorsäure und Adenosinpolyphosphorsäuren aus tierischen Organen, dadurch gekennzeichnet, daß in Breiform gebrachte frische tierische Organe zwecks Vermeidung der Desaminierung durch Fermente mit Alkali oderErdalkaliphosphaten versetzt und. sodann nach bekannten Methoden auf Adenylsäure bzw. Adenosinpolyphosphorsäuren verarbeitet werden. z. Verfahren zur Herstellung von Adenosinphosphorsäure und Adenosinpolyphosphorsäuren aus tierischen Organen, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem aus Organbrei und phosphorsauren Salzen laut Anspruch z hergestellten Gemisch Adenylsäure oder deren Salze hinzugesetzt werden, die in Anwesenheit der Phosphate und unter dem Einfluß der im Brei enthaltenen Fermente ohne Diesaminierumg in Adenosinpolyphosphorsäuren übergehen, worauf nasch bekannten Methoden diew-eitere Verarbeitung auf Adenosinpolyphosphorsäuren bzw, deren Erdalkalisalze erfolgt.
DEH140404D 1934-06-17 1934-06-17 Verfahren zur Herstellung von Adenosinphosphorsaeure und Adenosinpolyphosphorsaeuren aus tierischen Organen Expired DE619455C (de)

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