DE959100C - Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden DuengemittelsInfo
- Publication number
- DE959100C DE959100C DEG17579A DEG0017579A DE959100C DE 959100 C DE959100 C DE 959100C DE G17579 A DEG17579 A DE G17579A DE G0017579 A DEG0017579 A DE G0017579A DE 959100 C DE959100 C DE 959100C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- dicalcium phosphate
- soluble
- phosphate
- neutralization
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05B—PHOSPHATIC FERTILISERS
- C05B11/00—Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
- C05B11/04—Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid
- C05B11/06—Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid using nitric acid (nitrophosphates)
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratlösliches Dicalciumphosphat enthaltenden Düngemittels Bei der Herste'Ilung phosphorsäurehaltiger Düngemittel istdafür zu sorgen,daßderPhosphatbestandteil in einer von den Pflanzen leicht aufnehmbaren Form vorliegt. Ist das nicht der Fall, so kommt die Phosphorsäure den Pflanzen nicht zugute, sondern bleibt im Boden festgelegt. Bei den wasserlöslichen Phosphorsäureverbindungen, wie Kalium- und Ammohiumphosphaten, ist die gestellte Bedingung natürlich erfüllt. In der Mehrzahl der im Handel gängigen Düngemittel ist die Phosphorsäure an 'Calcium gebunden, und hier wiederum überwiegend als Diealeiumphosphat, CaHP04, das zwar nicht Wasserlöslich ist, aber doch von den Pflanzen gut a,-ssimiliert wird. Ein Kriterium für den positiven pflanzenphysiologisehen Wert wasserunlöslicher Calciumphosphate ist die Löslichkeit in Ammoniumcitratlösung (Petermannsche Lösung). Dicalciumphosphat z. B. ist darin löslich.
- Die Erfahrung hat nun gelehrt, daß bei der Aufschließung' von Rohphosphat zwecks Herstellung von Dicalciumphosphat, entweder für sich oder in Mischung mit anderen Düngerkomponenten, wie Stickstoff- ' und Kalisalzen, nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen die vollständige Ammoncitratlöslichkeit gewährleistet ist. Mindestens 970/0 der Gesamtphosphorsäure des Düngemittels müssen ammoncitratlöslich sein, wenn es als gut angesprochen werden soll. Das Dicalciumphosphat erfährt nämlich in wäßriger Aufschlämmung eine Art Disproportionierung, etwa im Sinne folgender Gleichung: 3 CaHP04= Ca. (P04)2+ H3P 0, Das entstehende Tricalciumphosphat Ca. (P 04) 2 ist aber nicht mehr hinreichend ammoncitratlöslich genug. Nach der Gleichung kommt es zu einem Gleichgewichtszustand. Nimmt man durch Neutralisation, beispielsweise mit Ammoniak, freie Säure laufend weg, so kann man das Dicalciumphosphat restlos umwandeln. Die Reaktion selbst verläuft meist komplizierter, nämlich unter Bildung von Hydroxylapatit oder in Gegenwart löslicher Fluorverbindungen von Fluorapatit. Der letztere Körper Uldet sich besonders leicht und schnell; er ist nicht ammoncitratlöslich.
- Die praktische Herstellung von Volldüngern auf Dicalciumphosphatbasis bzw. die Abtrennung und Isolierung dieses Phosphates beruht bekanntlich darauf, daß man Rohphosphate mit Salpetersäure aufschließt, die Aufschlußlösung mit Ammoniak neutralisiert und dadurch das Caleilumphosphat ausfällt, während das überschüssige Caleium als Nitrat eliminiert (Tiefkühlung) oder durch Fällung als Sulfat oder Carbonat niedergeschlagen wird, unter gleichzeitiger Bildung von Ammoniumnitrat.
- Die Gefahr, daß beim Neutralisieren mit Ammoniak Bildung von ammoncitratunlöslichen Stoffen eintritt, ist bei Anwendung von Rohphosphat infolge seines Fluorgehaltes besonders groß. Es ist nicht möglich, ohne besondere Maßnahmen bis zum Ende zu neutralisieren (pq-Wert = 7 bio 7,5), wenn man vollkommen ammoncitratlösliche Produkte erhalten will. Man kann nun diese Schwierigkeit umgehen, wenn man die Neutralisation nur bis zum p11-Wert von etwa 5,2 führt und vorher durch Zugabe von Ammoniumsulfat das lösliche C-aleium als Gips fällt. In diesem Stadium ist das gefällte Calciumphosphat noch ammoneitratlöslich; es sind allerdings etwa io% der Phosphorsäure wasserlöslich geblieben. Wenn man aber beabsichtigt, das Caleiumnitrat in Caleiumcarbonat überzuführen, so kann dieser Vorgang frühestens bei einem p,1-Wert von 6,9 bis 7 eingeleitet werden. Es ist bekannt, daß man die Neutralisation bis zu diesem Punkt ohne Gefahr für die Ammoncitratlöslichkeit bisher nur in Gegenwart von Magnesiumsajzen durchführen kann. Sieht man von einer Fällung des löslichen Caleiums als Sulfat oder Carbonat ab, so kann man auch hier die gesamte Phosphorsäure nur dann als ammoncitratlösliches Dicalciumphosphat eliminieren, wenn bei der Neutralisation wiederum Magnesiumsalze anwesend sind.
- Es wurde gefunden, daß zur Verhütung der Bildung mehr oder weniger ammoncitratunlöslicher Verbindungen bei der Neutrafisation saurer Rohphosphataufschlußlösungen die Anwesenheit einer Reihe von organischen Stoffen besonders geeignet ist. Solche organischen Stoffe sind gliphatische Verbindungen mit zwei'oder mehreren Carboxylgruppen und einer oder mehreren Hydroxylgruppen, oder auch aromatische Verbindungen mit entweder zwei Carboxylgrujppen oder je einer Carboxyl- und Hydroxylgruppe. So kommen beispfelsweise Weinsäure, Citronensäure, Apfelsäure, als Vertreter der aliphatischen Reihe, und Salicylsäure, als Vertreter der aromatischen Reihe, in Betracht. Die Auswahl des -Schutzstoffes aus diesen Stoffgruppen ist nicht allein durch die rein chemische Wirkung im erwähnten Sinne bedingt, es muß vielmehr dabei auch seine etwaige ungünstige Einwirkung auf die Bodenbakterien bei der Verwendung des Düngemittels berücksichtigt werden. Um die erstrebte Wirkung zu erzielen, genügt ein Zusatz von wenigstens 0,4 bis o,5 % des Schutzstoffes zum sauren Aufschlußgut mit einem normalen P2 0..-Gehalt von etwa i i %. Ein Mehr ist selbstverständlich anwendbar. Die eben genannte Mindestmenge kann auf o,3 % reduziert werden, wenn die Zugabe erst nach einer teilweisen Vorneutralisation (bis 'zum p,1-Wert = etwa 3,2) erfolgt.
- Die Herstellung eines Mischdüngers nach der Erfindung erfolgt beispielsweise so, daß Rohphosphat in bekannter Weise mit Salpetersäure aufgeschlossen wird. Zu je ioo g Aufschlußgut werden o,5 g Weinsäure gegeben, und die Masse wird mit Ammoniakgas neutralisiert bis zum ply-Wert = 6,8 bis 7. Darauf leitet man in die dünnflüssige Paste Ammoniak und Kohlensäure ein zwecks Überführung des Calciumnitrats in Calciumcarbonat. Alsdann werden Chlorkalium und eventuell ein Ballaststoff (Gips) oder auch - zwecks Granulation - Feingut zugefügt. Nach dem Trocknen resultiert beispielsweise ein Volldünger mit den Nährstoffkomponenten N:P:K = io: 8: 18. Die Ammoneitratlöslichkeit liegt bei 980/&, bezogen auf den Gesamtphosphorsäuregehalt.
- Oder man ist darauf bedacht, lediglich das Dicalciumphosphat zu gewinnen. Zu diesem Zweck neutralisiert man nach der erfindungsgemäßen Zugabe von o,5 g Citronensäure mit Ammoniakgas bis zum pH-Wert = 7 bis 7,5, nutscht das ausgefallene Dicalciumphosphat (das in diesem Falle natürlich sämtliche säuxeunlösliche Nebenbestandteile des Rohphosphats enthält) ab, deckt mit einer 2%igen Citronensäurelösun,&. -Diese Manipulation ist erforderlich, um während des Trockenvorganges einen ausreichenden Schutz vor Disproportionierung zu haben, denn durch die Abtrennung des Diealeiumphosphats geht die Citronensäure zum überwiegenden Teil in die Mutterlauge.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHF: i.
- Verfahren zur Herstellung eines ammoneitratlöslichen Dicalciumphosphats bzw. eines solches enthaltenden Düngemittelgemisches aus Rohphosphat durch Aufschluß mit Salpetersäure, nachfolgende Neutralisation mit Ammoniak mit oder ohne Ausfällung des überschüssigen, nicht an Phosphorsäure gebundenen Calciums als Sulfat oder Carbonat und Weiterverarbeitung in bekannter Weist, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Neutralisation der Masse mit Ammoniak auf ioo Gewichtsteile Aufschlußgut mindestens 0,4 bis o,5 Gewichtsteilt eines organischen Stoffes aus der aliphatischen Reihe mit zwei oder mehreren Carboxylgruppen und einer oder mehreren Hydro-kylgruppen, insbesondere feste Wein-, Citronen- oder Apfelsäure, oder einer aromatischen Verbindung mit entweder zwei Carboxylgruppen oder je einer Carboxyl- und Hydroxylgruppe, insbesondere Salicylsäure, zugegeben werden. :2.
- Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Schutzstoffes nach einer Vorneutralisation entsprechend dem pR-Wert = 3,2 der Masse in einer Menge von 0,3)/e vorgenommen wird. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Abtrennung und Isolierung des Dicalciumphosphats aus der keaktionslösung dieses mit einer etwa :Weigen Lösung des Schutzstoffes aus Weinsäure oder Citronensäure nachgedeckt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG17579A DE959100C (de) | 1955-07-15 | 1955-07-15 | Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG17579A DE959100C (de) | 1955-07-15 | 1955-07-15 | Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE959100C true DE959100C (de) | 1957-02-28 |
Family
ID=7120866
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG17579A Expired DE959100C (de) | 1955-07-15 | 1955-07-15 | Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE959100C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1093805B (de) * | 1958-12-09 | 1960-12-01 | Kalk Chemische Fabrik Gmbh | Verfahren zur Ammonisierung von sauren, Calcium-, Phosphat- und gegebenenfalls Fluorionen enthaltenden Loesungen oder Maischen |
-
1955
- 1955-07-15 DE DEG17579A patent/DE959100C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1093805B (de) * | 1958-12-09 | 1960-12-01 | Kalk Chemische Fabrik Gmbh | Verfahren zur Ammonisierung von sauren, Calcium-, Phosphat- und gegebenenfalls Fluorionen enthaltenden Loesungen oder Maischen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE621586C (de) | Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger, Stickstoff, Phosphorsaeure und gegebenenfalls Kali enthaltender Mischduenger | |
DE959100C (de) | Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels | |
DE3229890A1 (de) | Verfahren zum aufschluss von phosphathaltigem gestein zwecks gewinnung von phosphorsaeure und/oder phosphatduengemitteln und verwendung des verfahrens zur herstellung eines pulverfoermigen np-duengemittels mit langzeitwirkung | |
DE685086C (de) | Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen Duengemitteln | |
DE631234C (de) | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln | |
DE686447C (de) | Verfahren zur Herstellung eines lagerbestaendigen und streufaehigen Mischduengers | |
DE750331C (de) | Verfahren zur Herstellung von Stickstoff, Phosphorsaeure und gegebenenfalls Kali enthaltenden Duengemitteln | |
DE665144C (de) | Verfahren zur Herstellung der als Duengemittel verwendbaren Calciummagnesiumphosphate | |
DE863948C (de) | Verfahren zur Herstellung von als Duengemittel verwendbaren Kalkmagnesiumphosphaten | |
DE966114C (de) | Verfahren zur Vermeidung der Loeslichkeitsverschlechterung von Phosphatduengemitteln | |
DEG0017579MA (de) | ||
AT223216B (de) | Verfahren zur Herstellung eines zusammengesetzten stickstoff-, kalk- und phosphathaltigen Kunstdüngers | |
DE580521C (de) | Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat und Ammoniumsalzen aus Rohphosphaten | |
DE926187C (de) | Verfahren zur Herstellung nichthygroskopischer Mehrstoffduengemittel | |
DE650105C (de) | Verfahren zur Herstellung von Dicalciumphosphat enthaltenden Mischduengern | |
DE928171C (de) | Verfahren zur Herstellung von magnesiumhaltigen Phosphorsaeure-duengemitteln mit hoher PO-Ausnutzung | |
DE1292674B (de) | Verfahren zur Herstellung komplexer NPS-Duengemittel | |
DE818500C (de) | Verfahren zur Herstellung von Phosphat-Mischduengern | |
DE641247C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels durch Aufschluss von Rohphosphat | |
DE700921C (de) | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln | |
DE549540C (de) | Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Duengemitteln | |
DE594316C (de) | Verfahren zum Ammonisieren von auf nassem Wege hergestellten Schlackenphosphaten | |
DE603235C (de) | Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Phosphatduengemitteln | |
DE588140C (de) | Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln durch Aufschluss von Rohphosphaten mit Salzsaeure | |
DE561284C (de) | Verfahren zur Herstellung von Dicalciumphosphat und Ammoniumsulfat |