DE437001C - Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen

Info

Publication number
DE437001C
DE437001C DEJ25767D DEJ0025767D DE437001C DE 437001 C DE437001 C DE 437001C DE J25767 D DEJ25767 D DE J25767D DE J0025767 D DEJ0025767 D DE J0025767D DE 437001 C DE437001 C DE 437001C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alkali
acid
degradation products
alkalis
substances
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEJ25767D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEJ25767D priority Critical patent/DE437001C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE437001C publication Critical patent/DE437001C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzein. Die heutige Proteinkörpertherapie vermag ihre Wirkungen und2 vor allem die zellaktivierende nur durch parenterale Einverleibung auszulösen. Bis heute ist noch keine Eiweißsubstanz abgeschieden worden, welcher, pei os gegeben, eine therapeutisch auswertbare zellaktivierende Wirkung eigen ist. Prof. Weichardt konnte zwar aus dem Tierkörper durch Behandlung mit Milchsäure im Brutschrank (vgl. Jahreskurse für ärztlicbe Fortbildung, Heft io, Jahrgang 22) gewisse Extrakte gewinnen, welche auf Infektionserreger eine hohe Aktivierung im Versuch nachweisen ließen; jedoch ist dieses Verfahren nicht daiu anwendbar, derartige Stoffe systematisch herzustellen.
  • Nach vorliegender Erfindung ist es gelungen, Proteinkörper zu gewinnen, welche nicht nur im Versuch auf Mikroorganismen, sondern auch im klinischen Versuch beim Menschen eine einwandfreie, äußerst hohe zellaktivieren de Wirkung besitzen.
  • Hergestellt werden die Proteinkörper aus tierischer Decksubstanz verschiedenster Art, beispielsweise Haaren, Wolle, Häuten, Horn oder Federn. Gewonnen werden hieraus zwei verschiedene -Körper, die beide wasserunlöslich sind'. Der eine Körper stellt eine Säure dar, ist in Alkalien löslich, mit denen er Salze bildet, -und läßt sich aus seinen löslichen Salzyerbindungen durch Zugabe von Säure wieder aussalzen. Der andere ist än -sich ebenfalls im Wasser unlöslich, geht aber auf Zusatz von Säure in Lösung und wird von Alkalien -wieder ausgefällt. Die Gewinnung dieses Proteinkörpers aus der tierischen Decksubstanz erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß man diese zweckmäßig nach vorheriger gleichmäßiger Zerkleinerung einer alkalischen Hydrölyse unterwirft. Die Zerkleinerung empfiehlt sich, um bei möglichst geringer Bildung von rein wasserlöslichen Stoffen einen gleichmäßigen Aufschluß zu erreichen, da die rein wasserlöslichen Stoffe eine störende und oft sogar giftige Wirkung erzeugen. Zweckmäßig arbeitet man bei der Hydrolyse unter gelindem Druck im Autoklaven. Anwendung von Säu-Ten bewirkt zwar auch einen Aufschluß, aber die dabei erhaltenen Produkte sind infolge des ungleichmäßigen Aufschlusses und der Bildung von Säureaddidonsprodukten. und ihres schlechten Geschmackes wenig brauchbar.
  • Man hat zwar früher schon Horn u. dgl. mit Wasserdampf unter Druck aufgeschlossen und so Düngemittel oder stark säure- oder salzhaltige Abbauprodukte hergestellt. Diese Produkte sind aber mit den hier erhaltenen nicht gleichartig und gestatten vor allen Dingen keine längere Verfütterung in großen- Mengen ohne schädliche Nebenwirkung.
  • Die nach vorliegendem Verfahrefi erhaltenen beiden Proteinkörper kennzeichnen sich durch Geschmacklosigkeit, völlige Ereihleit von wasserlöslichen Spaltprodukten, Säuren und 'Salzen Baus und stellen reine Eiweißkomplexe dar, die durch die oben angegebenen Eigenschaften gekennzeichnet sind. - Die mit ihnen vorgenommenen# zellaktivierenden Versuche wurden an gut - dosierbaren Mikroorganismen #Diphtherie) durchgeführt und ergaben unzweifelhaft dieaußerordentlich leistungssteigernde Wirkung auf die Fermente dieser Einzeller, die nach dem geringsten. Zusatz Gruppen verwerten, welche sie -vorher nicht verwenden konnten.
  • Zum Beweise sei eine der zahlreichen Versuchsreihen angefübxt.
    Hauptversuch
    Diphterie- o,o-- Promille 1. Kontrolle 11. Kontrolle
    Proteinkörper A in 0,02 Promille Tyrodelösung mit
    stamm Tyrodelösung mit Proteinkörper A i ProzentNa asp. u.
    i ProzentNa asp. u. in Tyrodelösüng i Prozent Glycerin
    Nr i Prozent Glycerin
    2o85 47952 115
    2979 32264 140 5
    2o85 38793
    2979 52979 16o
    Außerdem ergaben über virschiedenejahre ausgedehnte klinische Versuche die einwandfreie zellaktivierende Eigenschäft, und - zv#ar nicht nur am gesunden Menschen durchmeßbare Leistungssteigerung, sondern vor allem am kranken und schwachen Organismus. Stets konnte auch dieAnregung derSekretion, vor allem derjenigen der Geschlechtsdrüse, festgestellt werden. Durch die omnizellulare Wirkung zeigten sich bei den verschiedensten Erkrankungen erstaunliche Wirkungen.
  • Beispiel r.
  • 50 'kg Federn werden zuerst gereinigt, dann in einem Duplikator mit 500 1 Natriumcarbonatlösung von 3' B6 versetzt und nun so lange erhitzt, bis das Naturfett der Federn verseift ist und die Federn selbst ihren physikalischen Zustand so weit geändert haben, daß die Elastizität verschwunden ist. Darauf wird die braune Lauge abgelassen, die Masse mit Wasser gewaschen und nach dem Ab- pressen und Trocknen zu feinstem Pulver ge- mahlen. Dieses feine Pulver wird nun irl einem Autoklaven mit einer Lösung von i Prozent Natronlauge und 3 Prozent Natriumcarbonat so lange bis etwa auf iio' erhitzt, bis ,eine leimige Masse entstanden ist. Diese leimige Masse wird ia ein zweites großes, mit Wasser gefülltes Gefäß gepreßt und dort mit Säure, beispielsweise Salzsäure (etwa 3okg), im überschuß versetzt. Hierbei fällt dersaure Proteinkörper A aus, der abfiltriert und zweckmäßig unter Druck säurefrei gewaschen wird. Durch nochmaliges Lösen dieses Körpers in Ammoniak oder Natriumcarbonatlösung und Filtrieren dieser Lösung sowie nachfolgendes Ausfällen mit Salzsäure und Auswaschen mit Wasser unter Druck erhält man den reinen Proteinkörper A, der alsdann noch durch Behandeln mit Alkohol und Äther von geringen Unreinigkeiten, die ihm anhaften, befreit werden kann.
  • Auch die AlkaliZerbindung (Ammonium öd-er Natriumverbi-ndung) kann nun -durch fraktionierte Lösung in absolutem Alkohol, auf injektionsfähige Körper weiterverarbeitet werden.
  • Die bei der Säurebehandlung entstandene Ablauge wird nach Abfiltrieren des Körpers A mit Alkalien, z. B. mit Amm ' oniak oder Natriumcarbonat, in Lösung im überschuß versetzt, wobei man den übergang zur alkalischen Reaktion mit Lakmus kontrolliert; hierbei erfolgt die Ausscheidung des Proteinkörpe-rsB. Dieser wird abfiltriert und mit Wasser unter Druck ausgewäschen;- zur Reinigung wird umgekehrt wie bei Körper A verfahren, indem man mit schwacher Säure löht, filtriert und mit Alkali fällt und daiin alkalifrei wäscht: Be.iSpiel 2.
  • 5o kg Rehhaare Ader Schafwolle werden zuerst äuf bekannte We' ise entfettet und darauf genau wie in Beispiel i mit Sodalösung -behandelt, bis sie ihre physikalischen Eigenschaften verloren haben und mahlfähig geworden sind. Darauf werden sie getroclmet und zu einem feinen Pulver gemahlen, das unter Druck von i bis 3 Atm. bei einer Temperatur von etwa iio'C mit Animoniak be--handelt wird. Es entsteht hier ebenfalls eine leinÜge Masse, welche ebenso wie bei Bei spiel i weiterbehandelt wird.
  • Man hat bereits Keratin mit dem - Ziele der Herstellung -#on Protalbumosen und Deutero albumosen einer länger dauernden Einwirk-ung von Alkalien unterworfen (vgl. H o p p e Seiler, Zeitschrift für Physiologische Chemie, Bd. io8 [1919/1920], S. 23o bis 242). Dabei aber ist die Hydrolyse stets so weit getrieben worden, daß als Häuptprodukt eine Deuteroalbumose, als Nebenprodukt eine Protalbumose, beides in Wasser lösliche Körper, erhaltend wurden. Der dabei entstehende, in Wasser unlösliche Schlamm, der, wie die Nacharbeitung zeigte, 11/2 _biS 2 Prozent des Aus-gangsstoffes ausniachte, war auch in Al- kallen und Säuren nicht löslich, ist also wahrscheinlich als oxydiertes huminartiges Produkt, nicht aber als ein Albuminat anzusehen. Um Albuminate zu erhalten, müßte dieHydrolyse viel früher unterbrochen werdün, als es nach den in jener Literaturstelle gegebenen Arbeitsvorschriften geschieht.
  • Weiter konnte auch die gereinigte Schalen-, haut des Hühnereies durch Erwärmen im Wasserbade mit i- bis 2pro7entiger Natronlauge leicht gelöst und aus der Lösung durch Säurefällung ein Produkt vom Charakter eines Alkalialbuminates erhalten wcrden (vgl. Jahresbericht über die Fortschritte der T#erchemie, 11. [18821, S, 38 und 39).- Im Filtrat der Säurefällung befand sich nur noch Pepton. Diese leichte überführbarkeit der Sclialenhaut in eine vollkommene Lösung und, die Nichtbildung eines in einem Alkaltüberschuß unlöslichen Albuminates zeigen, daß die Schalenbaut des Hühn-ereie& entsprechend ihrer Funktion, die von der der eigentlichen Decksubstanz des Tierkörpers durchaus abweicht, ganz anders zusammengesetzt ist, so daß sie nur allenfalls als Keratinoid angesprochen werden kann. Mithin unterscheidet sich das vorliegende Verfahren von dem hier beschriebenen sowohl bezüglich des Ausgangsstoffes wie auch bezüglich der Art der Alkalihydrolyse. Die Unterbrechung in einem bestimmten Augenblick, die bei der Alkalihydrolyse, der echten Keratine so wichtig und notwendig ist. kommt bei diesem Keratinoid gar nicht hi Fxage.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHF: Verfahren zur Darstellung von Ab- bauprodukten aus Keratinsubstanzen unter Verwendung von Alkali als Spaltmitiel, dadurch gekennzeichnet, daß tierische Decksubstanzen mit Alkalien so lange hydrolysiert werden, bis der Ausgangsstoff gerade seine anatoliiische Form verloren hat und in eine gallertige Dispersion übergegangen ist, aus der dann durch Fällung mit Säure ein albuminatartiges Abba-uprodukt abgeschieden wird, das in Wasser unlöslich, in Alkalien löslich ist, worauf - aus dem Säurefiltrat gegebenenfalls noch ein basisches Abbauprodukt durch Zufügung von Alkalien gewonnen werden kann.
  2. 2. Ausführungsforin des Verfahrens nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbauprodukte durch Behandlung mit Wasser unter Druck gereinigt werden. 3. Ausführungsforrn des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die geformten Ausgangsstoffe der Deck. substanz durch Vorbehandlung mit schwachen Alkalilösungen aufgeweicht und noch vor Beginn der eigentlichen Alkalihydrolyse aufs feinste zermahlen werden.
DEJ25767D 1925-02-18 1925-02-18 Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen Expired DE437001C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ25767D DE437001C (de) 1925-02-18 1925-02-18 Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ25767D DE437001C (de) 1925-02-18 1925-02-18 Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE437001C true DE437001C (de) 1926-11-15

Family

ID=7202358

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEJ25767D Expired DE437001C (de) 1925-02-18 1925-02-18 Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE437001C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2809559A1 (de) * 1977-03-07 1978-09-21 Sekisui Chemical Co Ltd Keratinartige substanz mit hohem adsorptionsvermoegen, deren herstellung und verwendung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2809559A1 (de) * 1977-03-07 1978-09-21 Sekisui Chemical Co Ltd Keratinartige substanz mit hohem adsorptionsvermoegen, deren herstellung und verwendung

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2705670C3 (de) Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Elastin-Hydrolysaten
CH646981A5 (de) Verfahren zur herstellung von oligopeptiden.
DE437001C (de) Verfahren zur Darstellung von Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen
DE750119C (de) Verfahren zur Herstellung von Eiweissstoffen aus Muskelfasern tierischer Herkunft
DE537916C (de) Verfahren zur Herstellung und Trennung schwefelhaltiger Spaltprodukte der Saeurehydrolyse von Keratin bzw. Keratinsubstanzen
DE877655C (de) Verfahren zur Herstellung von Heilmitteln aus tierischem Gewebe und innersekretorischen Druesen
DE437669C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Horn und aehnlichen keratinhaltigen Stoffen
DE128419C (de)
DE184215C (de)
DE736714C (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Genuss-, Nahrungs- und Futtermitteln
DE375702C (de) Verfahren zur Herstellung einer reinen, von Eiweissstoffen freien Staerke
DE1442045A1 (de) Verfahren zum Maelzen von Getreidekoernern
DE2520012B2 (de)
DE874061C (de) Verfahren zur Herstellung einer blutgerinnungsfoerdernden Substanz aus Lunge
DE331234C (de) Verfahren zur Verwendung von Spaltungsprodukten der Eiweisskoerper
AT127117B (de) Verfahren zur Herstellung möglichst geruchloser Knoblauchpräparate.
DE856835C (de) Verfahren zum Enthuelsen von Johannisbrotsamen
DE736936C (de) Verfahren zum Herstellen eines wachstumfoerdernden, Schlunderkrankungen guenstig beeinflussenden Ereugnisses
DE357680C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten haltbaren Praeparaten fuer die Indigogaerungskuepe
DE879389C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminosaeuren
DE952680C (de) Herstellung von Fischmehl
AT212493B (de) Verfahren zur Herstellung von Blutplasmaersatzmitteln
DE733896C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fischeiweiss
DE591926C (de) Verfahren zur Gewinnung einer Adenosinphosphorsaeure
AT144031B (de) Verfahren zur Herstellung von Aminosäuren.