DE874061C - Verfahren zur Herstellung einer blutgerinnungsfoerdernden Substanz aus Lunge - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer blutgerinnungsfoerdernden Substanz aus Lunge

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DE874061C
DE874061C DEF4024D DEF0004024D DE874061C DE 874061 C DE874061 C DE 874061C DE F4024 D DEF4024 D DE F4024D DE F0004024 D DEF0004024 D DE F0004024D DE 874061 C DE874061 C DE 874061C
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DE
Germany
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blood
substance
lungs
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lung
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DEF4024D
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English (en)
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Carl Ludwig Dr Lautenschlaeger
Willy Dr Ludwig
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Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
    • A61K31/715Polysaccharides, i.e. having more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic linkages; Derivatives thereof, e.g. ethers, esters

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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer blutgerinnungsfördernden Substanz aus Lunge Es ist bereits bekannt. blutgerinnungsfördernde Substanzen aus Blut, Hirn, Lunge und anderen Geweben nach verschiedenen Methoden zu gewinnen.
  • So erhält man aus Hirn eine solche Substanz dadurch, daß man frisches Kaninchen- oder Pferdehirn zu einem gleichmäßigen Brei in einem Mörser verreibt und steigende Mengen Aceton zusetzt. Die so erhaltene entwässerte und ext.rahierte Hirnsubstanz wird fein zerrieben und getrocknet. Zur Gewinnung der blutgerinnungsför dernden Substanz wird das Trockenhirn mit physiologischer Kochsalzlösung kurze Zeit bei Brutschranktemperatur extrahiert. Besonders zu beachten ist. daß das Hirn frisch verwendet werden muß, da schon wellige Stunden altes Ausgangsmaterial ein Präparat mit bedeutendem Anstieg der Gerinnungszeit zur Folge hat.
  • Lungenextrakte werden beispielsweise so hergestellt, daß man frisches Lungengewebe zerkleinert, auf einem Gazefilter mit physiologischer Kochsalzlösung blutfrei wäscht, dann das Lungengewebe in einem Mörser mit Glasscherben zerkleinert und die homogene Masse 15 Minuten lang mit physiologischer Kochsalzlösung, die v orhelr schwach alkalisch gemacht wurde, wässert und bei niedriger Temperatur im Kühlschrank extrahiert.
  • Die erhaltenen Extrakte werden bei -5° C gefroren gehalten und sind in gefrorenem Zustand einige Monate, ohne Einbuße an Wirksamkeit, haltbar. Vor dem Gebrauch muß der Extrakt aufgetaut, nochmals kurz auf 60° C erhitzt werden, um evtl. vorhandenes Prothrombin zu zerstören.
  • Alle bisher bekanntgewordenen Präparate haben den Nachteil, vor ihrer Anwendung nochmals erhitzt werden zu müssen. Außerdem sind sie fast durchweg nur sehr kurze Zeit haltbar, wenn der Reinheitsgrad so weit durchgeführt wird, daß einigermaßen klare wirksame Lösungen vorliegen.
  • Weiter sind die bisher bekanntgewordenen Substanzen, besonders die aus der Lunge, die zeitlich nur kurz sehr schwach alkalisch behandelt werden, nicht ohne weiteres für Injektionen zu verwenden, da sie trübe, zum Teil flockige Niederschläge enthalten, wie sie lediglich für Prüfungen des Blutes auf seine Gerinnungszeit, nicht aber für Injektionszwecke brauchbar sind.
  • Alle Präparate wurden bisher nur aus frischem Ausgangsmaterial hergestellt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus Lunge eine blutgerinnungsfördernde Substanz mit guter Ausbeute erhalten kann, die als Trockensubstanz lange Zeit ohne Einbuße an Wirksamkeit aufbewahrt werden kann. Die zerkleinerte Lunge wird durch Auswaschen mit physiologischer Kochsalzlösung und scharfes Zentrifugieren blutfrei gewaschen, der Gewebebrei nach Verdünnung mit physiologischer Kochsalzlösung schwach alkalisch eingestellt und während 2 bis 4 Tagen bei dieser Alkalität durch mehrmaliges Nachalkalisieren gehalten. Der durch scharfes Zentrifugieren erhaltene Extrakt wird sofort 10 Minuten auf 550 C erhitzt, wobei die vorher klare Lösung schwach kolloidal getrübt wird.
  • Dann wird die Lösung rasch abgekühlt und anschließend gefroren getrocknet. Nach der Gefriertrocknung wird die Substanz in Wasser aufgenommen, von geringen Mengen flockigem Eiweiß durch Zentrifugieren befreit und die klare Lösung nach bekannten Verfahren, z. B. Hochvakuumgefriertrocknung, getrocknet.
  • Wie weiter gefunden wurde, läßt sich das Verfahren auch auf längere Zeit in gefrorenem Zustand aufbewahrte Lunge anwenden, ohne daß eine Einbuße an wirksamer Substanz erfolgt. Dies ist besonders wichtig, da man auf diese Weise größere Mengen gleichmäßigen Ausgangsmaterials trotz längerer Anlieferungswege und -zeiten verarbeiten kann.
  • Nach dem Auflösen der verfahrens mäßig erhaltenen Substanz in Wasser oder phys-iologischer Kochsalzlösung bedarf es einer Erhitzung zur Zerstörung etwa vorhandenen Prothrombins nicht mehr, und man gelangt zu einer klaren Lösung, die auch für Injektionszwecke geeignet ist. Die erhaltene Substanz ist lange Zeit unverändert haltbar, klar wasserlöslich, zeigt eine starke gerinnungsfördernde Wirkung und soll in der Therapie Anwendung finden.
  • Beispiel 1 kg Rinderlunge wird in der Fleischmaschine zerkleinert, blutfrei gewaschen und zentrifugiert.
  • Die gewaschene Lunge wird mit der gleichen Menge physiologischer Kochsalzlösung versetzt, unter gutem Rühren auf pn 7,8 bis 8,o eingestellt und im Kühlschrank 2 bis 3 Tage stehengelassen. Die Alkalität, die nach mehreren Stunden nachläßt, wird erneut auf PA 7,8 bis 8,o gebracht und während der gesamten Extraktionsdauer gehalten. Nach be endeter Extraktion wird der Gewebebrei sofort scharf zentrifugiert, die erhaltene Lösung auf 55° C erhitzt, die Temperatur 10 Minuten lang gehalten und anschließend sofort abgekühlt. Die kolloidal getrübte Lösung wird gefroren getrocknet, die Trockensubstanz in etwa 80 ccm Wasser je Gramm Substanz gelöst und ein geringer unlöslicher Niederschlag abzentrifugiert. Die klare uberstehende Flüssigkeit wird in bekannter Weise auf Trockensubstanz aufgearbeitet und ergibt eine weiße bis schwach gebliche Substanz, die sich in Wasser leicht und klar löst und kühl und trocken gelagert länger als I Jahr haltbar ist. Etwa 20 mg dieser Substanz in 2 ccm Wasser gelöst ergeben eine Gerinnungszeit von etwa 15 bis 20 Sekunden an recalcifiziertem Oxalatplasma von Kaninchen.
  • PATENTANSPRSCHE: 1 Verfahren zur Gewinnung einer blutgerinnungsfördernden Substanz aus neutral und blutfrei gewaschener Lunge, dadurch gekennzeichnet, daß das Lungenmaterial bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mehrere Tage alkalisch behandelt wird, der erhaltene Extrakt kurze Zeit auf etwa 50 bis 600 C erhitzt, sofort abgekühlt und gefroren getrocknet wird und nach Wiederaufnahme in Wasser und Entfernung unlöslicher Eiweißstoife erneut nach bekannten Methoden in Trockensubstanz übergeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von längere Zeit gefroren gelagerter Lunge.
DEF4024D 1942-01-16 1942-01-16 Verfahren zur Herstellung einer blutgerinnungsfoerdernden Substanz aus Lunge Expired DE874061C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE950594C (de) * 1953-07-01 1956-10-11 Upjohn Co Verfahren zur Gewinnung von Heparin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE950594C (de) * 1953-07-01 1956-10-11 Upjohn Co Verfahren zur Gewinnung von Heparin

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