DE950594C - Verfahren zur Gewinnung von Heparin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Heparin

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DE950594C
DE950594C DEU2856A DEU0002856A DE950594C DE 950594 C DE950594 C DE 950594C DE U2856 A DEU2856 A DE U2856A DE U0002856 A DEU0002856 A DE U0002856A DE 950594 C DE950594 C DE 950594C
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heparin
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DEU2856A
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Lester Lyman Coleman
Lucian Bayard Spaulding
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Pharmacia and Upjohn Co
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Upjohn Co
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
    • A61K31/715Polysaccharides, i.e. having more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic linkages; Derivatives thereof, e.g. ethers, esters

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Heparin Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Gewinnung von Heparin aus einem Heparin-Protein-Gemisch, insbesondere aus solchen Heparin-Protein-(;emischen, die durch Extraktion von tierischen Geweben erhalten werden.
  • Das Verfahren zur Gewinnung von Heparin aus tierischen Geweben,z.B. aus Rinder- oder Schweinelunge, -leber und -muskeln, T?eruht auf den von Charles und schott durchgeführten Arbeiten (J.
  • Biol. Chem. Bd. 102, S. 425 [I933]) und auf den von ihnen in Roy. Soc. Can. Trans.; Bd. 28, Abschnitt 5, S. 55 bis 58 (I934) gemachten Angaben.
  • Das übliche Verfahren wird durch eine im allgemeinen in Gegenwart voll zusätzlichem Wasser und bei erhöhter Temperatur durchgeführten Autolyse der verwendeten tierischen Gewebe gekennzeichnet, der alkalischen Extraktion des autolysierten Gemisches, die gewöhnlich mit Ammoniumsulfat und Natriumhydroxyd zum Abschluß gebracht wird, Erwärmung des erhaltenen Gemisches auf annähernd go° und anschließender Filtration zur Abtrennung der geronnenen Masse. Das erhaltene Filtrat ergibt beim Ansäuern einen aus einem Protein-Heparin-Komplex bestehenden Niederschlag, der nach dem obenerwähnten Verfahren der Einwirkung eines proteolytischen Enzyms, z. B. Trypsin, unterworfen wird, wodurch ein enzymatischer Aufschluß des in dem Komplex enthaltenen dena- turierten Proteinstoffs ei reicht wird. Durch anschließende Behandlung des Aufschfußgem isches mit einem Alkohol oder Aceton wird das gewünschte Heparin in roher Form ausgefällt.
  • Das oben beschriebene Verfahren erfordert notwendigerweise eine lange enzymatische Aufschlußdauer, in den meisten Fällen etwa 72 Stunden um den P rotein-Heparin-Komplex wirksam zu zerstören.
  • Weiterhin enthält das Heparin nach dem enzymatischen Aufschluß und nach Ausfällung mit Aceton oder einem Alkohol noch die hydrolytischen Protein-Endprodukte, wobei ein Heparin-Endprodukt von verhältnismäßig geringer Wirksamkeit anfällt.
  • Es ist bereits bekannt (USA. Patentschrift (USA.-Patentschri ft 2 623 001), Heparin unter milden Bedingungen (ohne Autolyse, alkalische Extraktion oder Erwärmung) derart zu extrahieren. daß eine Denaturierung des Proteins vermieden und das Heparin aus dem erhaltenen wasserlöslichen Heparin-Komplex gewonnen wird, indem man ein lösliches Salz bis zur Sättigung der komplexen Lösung unter Aufrechterhaltung des zwischen 6.5 und IO liegenden p,-Wertes zusetzt, um das Protein auszufällen und das Heparin aus der Lösung zu gewinnen. Es wird jedoch in der genannten Patentschrift festgestellt, daß dieses Verfahren bei denaturiertem Protein nicht durchführbar ist, und daß in dem von Charles u. a. (J. Biol. Chem. Bd. Io2, S. 425 [I9331) beschriebenen Verfahren das an Heparin gebundene Protein nur durch Aufschluß mit Trypsin frei gemacht werden kann.
  • Es ist auch bekannt, aus tierischem Gewebe durch Auswaschen mit physiologischer Kochsalzlösung und anschließende mehrtägige Behandlung mit schwach alkalischer physiologischer Kochsalzlösung eine blutgerinnungsfördernde Substanz zu gewinnen. Ferner ist es bekannt, zur Herstellung von reinem Heparin heparinhaltige Lösungen bei niedrigem pE-Wert einer enzymatischen Spaltung und anschließend einer Trypsinverdauung zu unterwerfen.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung von Heparin aus einem Heparin-Protein-Gemisch, das durch Autolyse und alkalische Extraktion von heparinhaltigem Gewebe erhalten wird. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Heparin, bei dem der gewöhnlich zur Entfernung des Proteins angewendete enzymatische Aufschluß umgangen wird. Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Heparin, bei dem die zur Freimachung des Heparins aus tierischen Geweben erforderliche Zeit verringert wird. Die Erfindung betrifft auch noch ein Verfahren, nach dem man ein reineres Heparin mit größerer Antikoagulations-Wirksamkeit, ausgedrückt in U.S.P.-Heparin-Einheiten je Milligramm, als bisher durch den enzymatischen Aufschluß erhält.
  • Es wurde gefunden, daß man Heparin aus einer Prntein-Hepann-Mischung frei machen kann, wenn man der wäßrigen alkalischen Lösung der Protein-Heparin-Mischung ein geeignetes Salz zusetzt, die so erhaltene wäßrig-alkalische Salzlösung zur Ausfällung des Proteins ansäuert, den erhaltenen Niederschlag abtrennt und das gewünschte Heparin aus dem Filtrat gewinnt.
  • Wie bereits erwähnt, ist bereits bekannt Protein aus einer wäßrigen Lösung eines Heparin-Protein-Komplexes auszufällen, indem man die Lösung mit einem Salz sättigt; ein derartiges Verfahren läßt sich aber nicht durchführen, wenn das Protein bei spielsweise durch Autolyse, alkalische Extraktion oder Wärmeeinwirkung denaturiert worden ist.
  • Weiterhin wird bei einem solchen Verfahren das Protein von dem Salz ausgefällt, während dies bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung durch die Säure geschieht und das Salz offenbar nur die Zusammenballung des Proteins und des Heparins in der Ausfällung verhindert. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist jedoch sowohl bei denaturierten wie bei unveränderten Proteinen anwendbar, so daß eine genaue Überwachung der zuerst erfolgenden Gewebeextraktion zur Vermeidung einer Denaturierung nicht erforderlich ist.
  • Obgleich der Vorgang der Ausfällung noch nicht genau untersucht ist, wird angenommen, daß das negative Ion des angewandten Salzes sich mit dem unerwünschten Proteinanteil vereinigt, so daß bei der anschließenden Ansäuerung des Gemisches das Protein frei von Heparin ausfällt. Man kann so nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung den bei der bisherigen Arbeitsweise erforderlichen enzymatischen Aufschluß umgehen. Nach dem neuen Verfahren ist ferner eine weitere Reinigung des Heparins möglich, wenn dieses aus dem einen oder dem anderen Grunde mit Proteinen, insbesondere denaturierten Proteinen, verunreinigt ist. Weiterhin kann man nach der Erfindung äußerst reines Heparin durch eine verhältnismäßig einfache Behandlung des Filtrats gewinnen, wie nachfolgend noch eingehender beschrieben werden wird.
  • Nach einer Ausführungsart der vorliegenden Erfindung wird der in üblicher Weise, beispielsweise nach dem oben zur Erläuterung beschriebenen Verfahren, ausgefällte Protein-Heparin-Komplex in Wasser gelöst, das einen pH-Wert von mindestens 7. vorteilhafterweise sogar einen alkalischen pH-Wert von 8 bis einschließlich IO hat. In dieser Mischung wird ein Salz gelöst, die erhaltene Salzlösung angesäuert und zur Entfernung des ausgefällten Proteins zentrifugiert oder filtriert, worauf man teilweise gereinigtes Heparin durch Zusatz von Alkohol, Aceton od. dgl. aus dem Filtrat gewinnen kann. Die am besten geeigneten Salze sind wasserlösliche, dissoziierte Salze, die mit anderen Bestandteilen des Systems keine Fällungen geben, die die Salze oder das Heparin aus der Lösung entfernen würden. Beispiele für vorteilhaft verwendbare Salze sind unter anderem die Alkali- (einschließlichAmmonium-) -citrate, -halogenide, -acetate. -sulfate oder -thiocyanate oder die Erdalkalihalogenide, -acetate oder -citrate.
  • Die für das Verfahren günstigsten Salzkonzentrationen sollten mindestens so hoch sein, daß eine Anionenkonzentration zwischen etwa I Mol je Liter Mischung und der Sättigung besteht, also z. B. mindestens I Mol Natriumchlorid, Natriumthiocyanat, oder Natriumsulfat oder mindestens t/2 Mol Calciumchlorid. Das für das Verfahren der vorliegenden Erfindung meistverwendete Salz ist Natriumchlorid, und zwar in einer Anionenkonzentration von mindestens etwa 6o g, vorzugsweise etwa IOO bis etwa I50 g/Liter. Falls bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die ursprünglichen oder undenaturierten Proteine an das Heparin gebunden sind, kann man durch Verwendung einer konzentrierten Salzlösung, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, einen Teil des Proteins ausfällen.
  • Bei der nachfolgenden Ansäuerung wird jedoch das unerwünschte Protein noch vollständiger entfernt, und man erzielt dementsprechend eine größere Ausbeute an wertvollem Heparin.
  • Die Temperatur der Proteinausfällung wird vorzugsweise zwischen etwa 20 und 600 gehalten. Man kann aber auch bei tieferen Temperaturen, bis herunter zu etwa oO, öder bei höheren Temperaturen, bis zu etwa I00°, arbeiten. Erwärmung während oder nach der Ansäuerung ist für die Koagulierung des Proteins nützlich.
  • Man fällt das Protein aus, indem man beliebige starke Säuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Trichloressigsäure od. dgl., zusetzt. Jede beliebige Säure, die den pH-Wert bis zur Koagulation des Proteins senken kann, ist brauchbar. Der für diesen Zweck erforderliche pH-Wert liegt unter 3, mit Vorteil bei etwa 2,5.
  • Nachdem das ausgefällte Protein durch Zentrifugieren oder sonstige Filtration abgetrennt worden ist, behandelt man das Filtrat zur Gewinnung des Heparins. Dies geschieht gewöhnlich durch Zusatz von Methyl- oder Äthylalkohol, Aceton oder anderen mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln zur Ausfällung des Heparins. Wenn das Salz, beispielsweise Natriumsulfat, in Äthylalkohol oder Aceton nicht sehr löslich ist, empfiehlt es sich, zur Vermeidung von Verunreinigungen des ausgefällten Heparins durch das Salz, das Filtrat zur Entfernung des unerwünschten Salzes vor der Ausfällung des Heparins zu dialysieren. Man kann aber auch das mit dem Salz verunreinigte ausgefällte Heparin nachträglich reinigen, indem man es wieder in Wasser löst, diese Lösung zur Beseitigung des unerwünschten Salzes dialysiert und das Heparin nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Erreichung höherer Reinheit mit Alkohol oder Aceton ausfällt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man das ausgewählte Salz auch dem ursprünglichen alkalischen Extrakt des Gewebes zusetzen; in diesem Fall fällt das darin enthaltene Protein bei der ersten Ansäuerung aus. Das Protein kann dann durch Filtrieren entfernt und das Heparin aus dem Filtrat durch den Zusatz von Alkohol oder Aceton, wie oben beschrieben, ausgefällt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner zur weiteren Reinigung von unreinem Heparin dienen. Zum Beispiel mischt man unreines Heparin mit irgendeinem durch Säure gut ausfiällbaren Protein, z. B. mit Kasein, und säuert die Mischung an, worauf die erhaltene, aus dem Heparin-Protein-Komplex bestehende Fällung nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren weiterbehandelt wird, um ein reineres Heparinprodukt zu ergeben.
  • Die folgenden Beispiele, in denen alle Teile, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsteile sind, dienen zur Erläuterung des Verfahrens und der Produkte nach vorliegender Erfindung.
  • Beispiel I Ein Gemisch von 100 Gewichtsteilen gemahlener Rindslunge mit dem gleichen Gewicht Wasser blieb bei 370 20 Stunden lang stehen und wurde danach mit IO Teilen Ammoniumsulfat und 3 Teilen Natriumhydroxyd in 45 Gewichtsteilen Wasser versetzt. Die Mischung wurde nun gerührt, I Stunde lang auf 450 gehalten und zuletzt kurz auf 800 erwärmt, worauf man die festen Bestandteile durch Filtration entfernte. Das erhaltene heparinhaltige alkalische Filtrat wurde mit so viel Schwefelsäure angesäuert, bis der pH-Wert 2,5 betrug, und danach 15 Minuten lang auf 650 erwärmt. Der dabei erhaltene, aus einem Heparin - Protein - Komplex bestehende Niederschlag wurde durch Zentrifugieren abgetrennt, mit Alkohol gewaschen, in 20 Gewichtsteilen Wasser von PH IO gelöst und mit je IO Gewichtsteilen Natirumchlorid auf je Ioo Gewichtsteile der alkalischen Lösung versetzt. Das entstehende Gemisch aus alkalischer Lösung und Salz wurde mit Schwefelsäure bis auf ein PH von 2,5 angesäuert und der erhaltene Proteinniederschlag durch Zentrifugieren abgetrennt. Nach Einstellung des pH-Wertes der oberen Flüssigkeitsschicht auf 5,5 wurden 2 Raumteile Äthylalkohol zugesetzt, die Heparinfällung durch Zentrifugieren abgetrennt, mit Aceton gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute betrug 0,026 Gewichtsteile Heparin mit einem Gehalt von 93 U.S.P.-Einheiten je Milligramm.
  • Beispiel 2 Zu 200 Gewichtsteilen einer alkalischen Lösung des Heparins und Proteins, die nach dem im Beispiel I beschriebenen Verfahren aus 2000 Gewichtsteilen Rindslunge hergestellt worden war, wurden 45 Gewichtsteile gepulvertes Ammoniumsulfat bei PH 7,5 zugegeben. Nach vollständiger Auflösung des Ammoniumsulfats wurde der pH-Wert -durch einen Zusatz von Qhlorwasserstoffsäure auf einen Wert von 2,5 gebracht, und der erhaltene Niederschlag wurde durch Zentrifugieren entfernt. Die das Heparin enthaltende Flüssigkeit wurde mit Natriumhydroxyd auf pn 5,5 eingestellt und mit 2 Raumteilen Äthanol versetzt. Die entstehende Fällung läßt man absetzen, die klare überstehende Flüssigkeit wurde dekantiert und verworfen. Der Niederschlag wurde nun erst einmal mit 670/oigem Äthanol, dann mehrmals mit Aceton gewaschen und unter vermindertem Druck bei600 getrocknet; dabei wurden 41 Gewichtsteile rohes Heparin mit einer Wirksamkeit von 0,62 U.S.P.-Einheiten je Milligramm gewonnen. Das rohe Heparin wurde durch Entfernung des Arnmoniumsulfats (das bei Zusatz des Äthanols zusammen mit dem Heparin ausgefällt worden war) gereinigt, indem man es in Wasser löste und die Lösung dialysierte, wodurch die Sulfatkonzentration auf weniger als 1 0/o zurfickging. Dann wurde das Heparin durch Zusatz von 2 Raumteilen Äthanol zu dem wäßrigen Gemisch ausgefällt. Der Heparinniederschlag wurde weiterhin mit 670/obigem Äthanol und dann nochmals mit Aceton gewaschen und schließlich getrocknet. Das so erhaltene Heparin wurde aus dem rohen Produkt in 940/oiger Ausbeute gewonnen und hatte eine Wirksamkeit von I04 U.S.P.-Heparin-Einheiten je Milligramm.
  • Beispiel 3 I5 g ungereinigtes Heparin mit einer Wirksamkeit von 20 internationalen Einheiten je Milligramm wurden nach der Methode von Kuizenga und Spaulding (Journ. Biol. Chem., 148, 64I-7 [I943]) hergestellt und in 500cm3 destilliertem Wasser gelöst. Das Gemisch wurde mit Natriumhydroxyd auf einen pE-Wert von g bis 9,5 gebracht und, um die Auflösung zu beschleunigen, auf 500 erwärmt. Dann wurden 30 g gereinigtes Casein in dem Gemisch gelöst. Unter kräftigem Rühren wurde der pE-Wert durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure auf 2,5 gebracht. Dann wurde die Temperatur auf 600 gesteigert und das Gemisch unmittelbar darauf durch einen Buchner-Trichter mit Diatomeenerde als Filtrierhilfsmittel (bekannt unter dem Handelsnamen Celite Nr. 5I2) filtriert.
  • Der Niederschlag wurde auf dem Filter einmal mit IOO cm3 heißer, wäßriger Salzsäure von pl3 2,5 gewaschen. Darauf wurde der Niederschlag in 500 cm3 I2°/oiger Natriumchloridlösung aufgeschlämmt und der PH Wert der Aufschlämmung durch Zusatz von Natriumhydroxyd auf IO gebracht. Nach einstündigem Rühren bei 500 wurde der poWert mit konzentrierter Salzsäure wieder auf 2,5 herabgesetzt. Die Suspension wurde auf 600 erhitzt und erneut über Diatomeenerde als Filtriermittel filtriert. Der Niederschlag wurde auf dem Filter zweimal mit je IOO cm3 angesäuerter, I2°/oiger Natriumchloridlösung von600 gewaschen. Die Filtrate und Waschwässer wurden dann vereinigt und mit Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 6,5 gebracht. Dann wurde diese Lösung bei 250 24 Stunden lang gegen langsam fließendes destilliertes Wasser dialysiert. Zur Dialyse wurden Dialysierhülsen aus regenerierter Cellulose verwendet. Nach der Dialyse war die Probe auf Chlorid nur schwach positiv. Zur Erzielung einer Konzentration von 1 0/o wurde der Lösung die entsprechende Menge Natriumchlorid zugegeben. Nachdem noch das doppelte Lösungsvolumen an Äthanol zugegeben worden war, blieb das Gemisch über Nacht bei 250 stehen. Der gebildete Niederschlag wurde abfiltriert, zuerst mit Alkohol, dann mit Aceton gewaschen und anschließend 24 Stunden lang bei 600 im Vakuum getrocknet. Das erhaltene Produkt war rein weiß und besaß eine Wirksamkeit von go 1. E. je Milligramm. An antikoagulierender Wirksamkeit wurden 700/0 zurückgewonnen.
  • PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zur Gewinnung von Heparin, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung eines Protein-Heparin-Gemisches mit einem p-Wert von mindestens 7 herstellt, der Lösung so viel lösliches Salz zusetzt, daß eine Anionenkonzentration von wenigstens I Mol je Liter besteht, die salzhaltige Lösung zur Ausfällung des Proteins ansäuert und das Heparin aus der verbleibenden Lösung gewinnt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung eines Protein-Heparin-Gemisches mit einem pn-Wert zwischen etwa 7 und IO herstellte Natriumchlorid in einer Konzentrafion von etwa IOO bis I50 g je Liter dieser Lösung zusetzt und das Protein bei einem pH-Wert unter 4 aus der salzhaltigen Lösung ausfällt.
    3. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung eines Protein-Heparin-Gemisches mit einem p-Wert von etwa 8 Eherstellt, Natriumchlorid in einer Konzentration von etwa IOOg je Liter dieser Lösung zusetzt und das Protein bei einem p-Wert von etwa 2,5 ausfällt.
    4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der wäßrigen Lösung des Protein - Heparin - Gemisches einen Protein-Heparin-Komplex verwendet, der in bekannter Weise durch Autolyse und Extraktion von tierischen Geweben, Erwärmen des Extrakts, Filtrieren der geronnenen Bestandteile und Ansäuern des Filtrats erhalten wurde.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 874 o6I, 879 oo6, 7I2 564.
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