-
Verfahren zur Herstellung von Eiweiß-Abbauproqtikten. Die in der Patentschrift
129031 beschriebene Protalbinsäure wird durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweißes
dargestellt, wobei eine Ausbeute von 3o bis 5o Prozent erzielt wird.
-
Es wurde nun gefunden, daß ein wesentlich gleichmäßigerer Abbau durch
das milder wirkende Calciurrihydroxyd erfolgt. Das neue Produkt zeigt eine einheitlichere
Beschaffenheit als die in der erwähnten Patentschrift beschriebene Verbindung und
wird in einer Ausbeute von 6o bis 8o Prozent erhalten. Die neue Verbindung besitzt
große Ähnlichkeit mit der durch alkalische Hydrolyse dargestellten Protalbinsäure,
doch- dürfte sie den Proteinen näherstehen als letztere. Die Verbindung zeigt die
Biuretreaktion etwas tieftoniger als die durch alkalische Hydrolyse dargestellte
Protalbinsäure. Die Verbindung läßt sich durch Hitze auch bei Salzgegenwart nicht
koagulieren, wird jedoch durch Ammoniumsulfat, Alkohol und Aceton aus ihren Lösungen
ausgefällt.
-
Das neue Verfahren besteht darin, daß man Eiweiß in wäßriger Lösung
mit Kalkmilch versetzt und am Wasserbade bei mäßiger Wärme von 6o bis 7o' bis zur
Lösung der entstandenen Gallerte 4 bis 6 Stunden lang behandelt. Nach Absitzen
des -überschüssigen Caleiumhydroxyds und ' einiger unlöslicher Flocken wird
filtriert, mit Essigsäure angesäuert, die ausfallend#Verbin(lung mitWasser gewaschen,
dialysiert und im Vakuum bei niedriger Temperatur getrocknet. Statt Kalkmilch können
auch die anderen Erdalkalih#droxyde angewendet werden.
-
Von Eiweißkörpern sind Albumine (Serumalbumin, Ovalbumin) verwendbar.
-
Das Verhältnis der Reaktionskomponenten wird zweckmäßig so gewählt,
daß das Eiweiß in ioprozentiger Lösung mit etwa einViertel des Gewichtes Erdalkalihydroxyd
in ebenfalls i:oprozentiger wäßriger Suspension zur Reaktion gebracht wird.
-
Beispiel i.
-
Abbau vonEieralbumin mitStrontiumhydroxyd. ioo g trockenes
Hühnereiweiß, in 11 Wasser aufgelöst, oder i kg frisches Hühnereiweiß
werden mit 25 g Strontiumhydroxyd in 25o g
Wasser versetzt und am Wasserbad
bei mäßiger Wärme 4 bis 6 Stunden lang behandelt. Nach Absitzen und Filtrieren
wird der abgebaute Eiweißkörper durch Essigsäure oder Salpetersäure gefällt, gewaschen,
gegebenenfalls dialysiert und getrocknet.
-
- Der Abbau mit Magnesiumhydroxyd verläuft
wesentlich
langsamer und unvollständig. Auch ist dabei zu beachten, daß die Temperatur nicht
'über 6o1 steigt.
-
Beispiel 2.
-
Ioo g Eiweiß werden in 5oo g Wasser gelöst und hierauf
mit einer Aufschlemmung von etwa 5o g frisch gefälltem Magnesiumhydroxyd
und 200 g Wasser versetzt. Die Mischung wird hierauf bei niedriger Temperatur
(50') durch 3 bis 4 Tage behandelt. Vorteilhaft ist es, diesen Vorgang unter
Druck zu bewirken. Die Mlischung wird in der ersten Zeit steif gallertartig, allmählich
lösen sich Anteile der Koagulationsmasse auf. Der gelöste Anteil wird hierauf abfiltriert
und aus der Lösung das auf diese Weise erhaltene Abbauprodukt (Protansäure) mit
Essigsäure ausgefällt. Es wird hierauf durch Dekantieren gewaschen und im Vakuum
bei niedriger Teniperatur ge-
trocknet.
-
EIementarzusammensetzung der Eiweiß-Abbauprodukte.
Spaltiiiittul Asche S C H N |
Ca(OHI, 0,3 o,6 52,7 7,0 14,6 |
Sr (0 H;" 2,73 0,7 52,4 7,1 1:4,4 |
Mg (0 H)., 2,37 1,0 52,4 6,9 14,5 |
Die Alkalisalze der neuen Abbauprodukte sind in Wasscr leicht löslich und wie jene
der Protalbinsäure befähigt, Metalloxyde aus deren Salzen in kolloidaler Form abzuscheiden.
Die neue Verbindung soll in Form ihrer Salze diätetiSche und therapeutische Verwendung
finden.
-
In der Patentschrift 304003 ist ein Verfahren zur Reinigung von Spaltungsprodukten
der Eiweißkörper beschrieben, nach welchem die Rohlösungen der Abbauprodukte mit
Calcium-oder Magnesiumhydroxyd behandelt werden, um Nebenprodukte zu entfernen,
die mit den in hartem Wasser enthaltenen Calcium- und Magnesiumsalzen unlösliche
Niederschläge bilden würden. Der Abbau der Eiweißstoffe wird gemäß der genannten
Veröffentlichung jedoch ebenso wie bei dem Verfahren nach der Patentschrift i29o3i
durch Erhitzen mit Alkalihydroxydlösungen bewirkt, und die Spaltungsprodukte sind
demgemäß dem Wesen nach mit der Paalschen Protalbin- und Lysalbinsäure identisch.
Nach dem vorliegenden Verfahren hingegen wird der Abbau selbst nicht durch Alkalihydroxyde,
sondern durch Erdalkalihydro.xyde herbeigeführt, was gegenüber den bekannten Verfahren
die eingangs geschilderten Vorteile bedingt.