DE960719C - Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von GlutaminsaeureInfo
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- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J3/00—Working-up of proteins for foodstuffs
- A23J3/30—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
- A23J3/32—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C227/00—Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
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Description
AUSGEGEBEN AM 28. MÄRZ 1957
C 11534 IVb/12 q
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Glutaminsäure aus Proteinhydrolysate^ insbesondere
aus den Hydrolysaten von Glutenen.
Die bekannten Verfahren zum Herstellen und Gewinnen von Glutaminsäure aus proteinhaltigen
Stoffen wie Glutenen schließen Hydrolyse mit Säure unter geeigneten Bedingungen ein. Das sich
ergebende Hydrolysat, welches die einzelnen Aminosäuren in saurer Lösung enthält, wird auf
verschiedene Weise behandelt, um daraus die einzelnen Aminosäuren oder deren Gemische zu gewinnen.
Beispielsweise können Tyrosin und Leucin dadurch entfernt werden, daß der pH-Wert des
Hydrolysats auf etwa 4 bis 7 eingestellt und nach Entfernung unlöslicher Verunreinigungen die erhaltene
Lösung über den Sättigungspunkt von Tyrosin und Leucin hinaus konzentriert wird. Nach
deren Entfernung wird der pH-Wert der verbleibenden Lösung auf einen Wert von etwa 3,2, das
ist den isoelektrischen Punkt der Glutaminsäure, eingestellt, bei welchem unmittelbare Kristallisation
der Glutaminsäure möglich ist.
Keines der bekannten Verfahren führt jedoch zu einer aschefreien Glutaminsäure ohne Zuhilfenahme
einer langen verwickelten und kostspieligen Behandlung. Wenn Salzsäure als Hydrolysiermittel
verwendet wird, wird im allgemeinen Natriumhydroxyd als Neutralisationsmittel benutzt. Das sich
ergebende Natriumchlorid ist keine nachteilige Verunreinigung von Glutaminsäure, aber es kann
in die Mutterlauge übergehen, aus welcher Glutaminsäure kristallisiert. Ferner bestehen Korro-
sionsschwierigkeiten im Zusammenhang mit der Verwendung von Salzsäure. Schwefelsäure ist
wohlfeiler und weniger korrodierend als Salzsäure, aber die bei ihrer Verwendung entstehenden Nebenprodukte,
nämlich Natriumsulfat und Calciumsulfat, sind nachteilige Verunreinigungen der Glutaminsäure,
und zusätzlich verunreinigt das erstere die Mutterlauge.
Ziel der Erfindung ist ein neues Verfahren zur
ίο Gewinnung von Glutaminsäure in guter Ausbeute
und in einem hohen Reinheitsgrad aus Schwefelsäurehydrolysaten von Glutenen, welche im
wesentlichen aschefrei und leicht und in hohen Ausbeuten in Mononatriumglutamat überführbar
ist.
Es wurde gefunden, daß Glutaminsäure in guter Ausbeute und mit einem hohen Reinheitsgrad aus
einem Schwefelsäurehydrolysat von Gluten gewonnen werden kann, wenn eine neue Entaschungsstufe
unter kritisch kontrollierten Bedingungen eingeschaltet wird.
Wenn Kalk zum Einstellen des pH-Wertes eines
Schwefelsäurehydrolysats von Gluten auf etwa 4 bis 7 zwecks Entfernung von Leucin und Tyrosin
verwendet wird, kann der größere Teil des sich ergebendien Calciumsulfats leicht, z. B. durch Filtration,
entfernt werden, aber das verbleibende Calciumsulfat, ebenso wie das an die Aminosäuren
gebundene Calcium, läßt sich nur mit großen Schwierigkeiten, wenn überhaupt, entfernen. Im
allgemeinen kristallisiert es später mit der Glutaminsäure. Es wurde gefunden, daß das im letzten
die Glutaminsäure enthaltenden Konzentrat zurückbleibende Calciumsulfat in einen Zustand gebracht
werden kann, der eine leichte Entfernung ermöglicht, wenn zuerst der pH-Wert des Konzentrats auf
2,8 bis 3,5, vorzugsweise 3,2, mit Schwefelsäure eingestellt und dann die Flüssigkeit rasch auf 65
bis ioo°, vorzugsweise auf etwa 8o°, erhitzt und auf dieser Temperatur 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise
etwa 15 Minuten bei 8o°, gehalten wird. Eine mögliche und nützliche Maßnahme bei dem Verfahren
ist der Zusatz von Entfärbungskohle nach der Einstellung des pH-Wertes vor der Wärmebehandlung.
Nach der Wärmebehandlung sollte die heiße Flüssigkeit unverzüglich filtriert, das Filtrat gekühlt
und die Glutaminsäure auskristallisiert werden. Durch die beschriebene Wärmebehandlung
wird das Calciumsulfat in eine leicht filtrierbare Form übergeführt und einevörzeitigeKristallisation
der Glutaminsäure vermieden, welche sonst bei diesem Punkt verlorengehen könnte. Durch Zusatz
von Entfärbungskohle bei diesem Punkt wird die folgende Kristallisation von Glutaminsäure begünstigt,
und Farbstoffe werden entfernt. Die Kristalle von Glutaminsäure sind größer, gleichförmiger und
leichter filtrierbar, als wenn die Kohlebehandlung •ausgelassen wird.
Nach der Erfindung ist es möglich, in einer einzigen Kristallisation Glutaminsäure in einer Reinheit
von 94 bis 98 °/o und darüber und mit einem so niedrigen Aschegehalt wie 0,040Zo zu erhalten.
Dies ist ein Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren, welche gewöhnlich zu Aschegehalten von
4 bis 7% führen. Demnach stellt die Erfindung einen großen Fortschritt in der Technik dar, da sie
zum erstenmal die Vorteile von Schwefelsäure als Hydrolysiermittel für Proteine ohne die Nachteile
der schwierigen Entfernung unlöslicher Asche aus Glutaminsäure verfügbar macht.
Entstärktes Maissorghumgluten (75% Protein, das ist 85% Proteintrockenbasis) in einer Menge
von 2950 g wurden in einen Autoklav mit 6370 ml Wasser und 1935 ml konzentrierter Schwefelsäure
gegeben. Eine Temperatur von 1270 wurde unter Rühren 5 Stunden aufrechterhalten. Der Inhalt
wurde gekühlt, und ein Brei von gelöschtem Kalk wurde unter Rühren und weiterem Kühlen zugegeben,
bis ein beständiger pH-Wert von 5,6 (5 bis 6,5) bei 500 erhalten wurde. Die Mischung von einem
Volumen von 17000 ml wurde sofort filtriert und
der Kuchen auf einem Filter mit 9500 ml Wasser bei 80 bis 900 gewaschen.
Die vereinigten Filtrate wurden bei 400 auf 7000 ml eingedampft. Unlösliche Aminosäuren
wurden abfiltriert und der Kuchen gewaschen. Filtrat und Waschwässer wurden auf 5000 ml eingedampft
und weitere unlösliche Aminosäuren entfernt. Filtrat und Waschwässer wurden auf pH 3,2
mit 200 ml konzentrierter Schwefelsäure eingestellt und 36 g Aktivkohle zugesetzt. Die Lösung
wurde auf 8o° erwärmt, darauf 15 Minuten bei dieser Temperatur gehalten und sofort filtriert. Der
Filterkuchen wurde zweimal mit je 100 ml heißem Wasser (70 bis 8o°) aufgeschlämmt.
Die vereinigten Filtrate von 6o° wurden langsam unter Rühren während 5 Tagen auf 4 bis 70
gekühlt. Die kristalline Glutaminsäure wurde abfiltriert und nacheinander mit 500 und 100 ml Eiswasser
gewaschen. Das bei 85 ° getrocknete Produkt wog 412 g. Der Gehalt der erhaltenen Glutaminsäure
betrug 97% und die Asche 0,04%. Wenn die Glutaminsäure zu einer Lösung von Natriumhydroxyd
gegeben wurde, wurde eine Lösung von Mononatriumglutamat erhalten, welche klar war,
was den niedrigen Aschegehalt anzeigt.
Wenn das obige Verfahren ohne Zusatz von Kohle an dem angegebenen Punkt wiederholt
wurde, waren Reinheit und Aschegehalt im wesentlichen die gleichen, aber die Kristalle waren kleiner
und ungleichförmiger, und die Filtrierzeit war verdoppelt.
Maissorghumgluten (691Vo Protein Trockenbasis)
wurde in gleicher Weise behandelt und er-
ab 0,154 kg Glutaminsäure pro kg Ausgangsprotein. Die Reinheit des Produkts war 94%, der
Aschegehalt 0,3 °/o.
Weizengluten (79 % Protein) wurde in gleicher Weise behandelt und ergab 0,255 kg Glutaminsäure
pro kg Ausgangsprotein. Die Reinheit der Glutaminsäure war 94,5 %>, der Aschegehalt 0,23 %>.
Ein Schwefelsäurehydrolysat von Maisgluten (70 °/o Protein) wurde von unlöslichen Aminosäuren
und gebildetem Calciumsulfat bei pH 5,6 (5 bis 6,5) befreit. Das sich ergebende Glutaminsäurekonzentrat
wurde mit Schwefelsäure zu einem pH-Wert von 3,2 angesäuert und auf 900 erwärmt,
wobei sich Festes ausschied und heiß abfiltriert wurde. Das Filtrat gab beim Kühlen kristalline
Glutaminsäure von 93 °/o Reinheit und 0,04 % Asche. Ein Kontrollversuch unter Auslassen des
Erwärmens und Filtern bel· pH 3,2 gab Glutaminsäure
mit 7,.7 %> Aschegehalt.
Ein Maissorghumglutenhydrolysat wurde hergestellt und wie im Beispiel 1 behandelt, außer daß
das Ansäuern auf pH 3,2 bei 45° ausgeführt und
dann die angesäuerte Flüssigkeit unverzüglich auf 8o° erwärmt, bei dieser Temperatur 15 Minuten
gehalten und dann filtriert wurde. Das Filtrat wurde gekühlt und 3 Tage bei io° gehalten,
um das Auskristallisieren von Glutaminsäure zu erlauben. Der Aschegehalt der Glutaminsäure bei
zwei Versuchen war 0,14 und 0,16 %>. Bei zwei Versuchen ohne Wärmebehandlung war der Aschegehalt
3,6 und S %.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Schwefelsäurehydrolysaten von proteinhaltigen Stoffen, insbesondere Gluten, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hydrolysat kühlt und mit Kalk auf pH 4,7, vorzugsweise 5 bis 6,5, einstellt, die Mischung filtriert, das Filtrat konzentriert und Unlösliches daraus entfernt, dann den pH-Wert der Flüssigkeit mit Schwefelsäure auf 2,8 bis 3,5, vorzugsweise 3,2, einstellt, die angesäuerte Flüssigkeit gegebenenfalls nach Zusatz von aktiver pflanzlicher Kohle schnell auf 65 bis ioo° erhitzt, bei dieser Temperatur 5 bis 30 Minuten lang hält, Unlösliches aus der erwärmten Flüssigkeit unverzüglich abtrennt, die Flüssigkeit kühlt, die Glutaminsäure auskristallisieren läßt und abtrennt.© 609 656/49+9.56 (609 845 3.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US510044A US2810751A (en) | 1955-05-20 | 1955-05-20 | Recovery of glutamic acid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960719C true DE960719C (de) | 1957-03-28 |
Family
ID=24029138
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC11534A Expired DE960719C (de) | 1955-05-20 | 1955-07-10 | Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2810751A (de) |
DE (1) | DE960719C (de) |
GB (1) | GB771417A (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2505129A (en) * | 1948-08-27 | 1950-04-25 | Int Minerals & Chem Corp | Protein hydrolysis and recovery of glutamic acid |
US2598341A (en) * | 1948-09-22 | 1952-05-27 | Int Minerals & Chem Corp | Manufacture of protein hydrolysates |
US2688037A (en) * | 1951-03-08 | 1954-08-31 | Int Minerals & Chem Corp | Manufacture of glutamic acid |
-
1955
- 1955-05-20 US US510044A patent/US2810751A/en not_active Expired - Lifetime
- 1955-07-06 GB GB19541/55A patent/GB771417A/en not_active Expired
- 1955-07-10 DE DEC11534A patent/DE960719C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2810751A (en) | 1957-10-22 |
GB771417A (en) | 1957-04-03 |
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