DE1263660B - Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure aus Gaerfluessigkeit - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure aus GaerfluessigkeitInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
i 263 660 Int. CL:
C12d
Deutsche.Kl.: i6.b -16/02
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1263 660
A 32955 IV a/6 b
30. September 1959
.21. März 1968
A 32955 IV a/6 b
30. September 1959
.21. März 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Gärflüssigkeit.
Nach einem älteren Vorschlag zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Glutaminsäure enthaltenden zellfreien
Gärflüssigkeiten durch Ansäuerung der Gärflüssigkeit auf einen pH-Wert von 3,0 bis 3,5 und
wobei man zur Ansäuerung der Gärflüssigkeit einen Teil der aus einer vorhergehenden Charge nach Abtrennung
der präexistenten Glutaminsäure gewonnenen konzentrierten und in an sich bekannter Weise
hydrolysierten, von Huminsubstanzen befreiten Mutterlauge, die nun keine Kohlenhydrate, aber
einen gewissen Gehalt von aus Pyrrolydoncarbonsäure, Glutamin und löslichem Protein gebildeter
Glutaminsäure enthält, zusetzt, wird das Verhältnis von Glutaminsäure zum Kohlenhydrat zugunsten der
Glutaminsäure verschoben, wodurch die Abtrennung der Glutaminsäure mit guten Kristalleigenschaften
und guten Ausbeuten gelingt.
Es wurde nun gefunden, wenn man bei einer solchen Arbeitsweise die Zellen von der Glutaminsäure
enthaltenden Gärflüssigkeit nicht abtrennt, ebenfalls in gleicher Weise die Glutaminsäure mit guten
Kristalleigenschaften und guter Ausbeute abgetrennt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Garflüssigkeit durch Zufügen
von Mutterlauge aus dem vorhergehenden Arbeitsgang, die durch Einstellen der ursprünglichen Gärflüssigkeit
auf einen pH-Wert von 2,5 bis 3,5 und Abtrennen der auskristallisierten Glutaminsäure erhalten
wurde und die sodann konzentriert und durch Säurezusatz und Erhitzen hydrolysiert sowie von
Huminsubstanz befreit wurde, zu der Gärflüssigkeit, die weder hitzesterilisiert noch konzentiert wurde, bis
zum pH-Wert 2,5 bis 3,5, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Mikroorganismenzellen vor der
Kristallisation nicht abtrennt und die Mutterlauge mit den Zellen in an sich bekannter Weise konzentriert
und hydrolysiert.
An Hand des Beispiels wird die Erfindung erläutert:
Zu 10kg Glutaminsäuregärflüssigkeit mit einem Gehalt an 1,5% Zellen (auf Trockensubstanz bezogen),
4,8% Glutaminsäure, 0,5 % Glutamin und Pyrrolydoncarbonsäure, und 0,8% Zucker wurde
schrittweise 1 kg konzentrierte und von Huminsubstanzen befreite, säurebehandelte Mutterlauge zugefügt,
die aus dem vorhergehenden Arbeitsgang stammte und 25% Glutaminsäure und 20% Salzsäure
enthielt. Der pH-Wert wurde hierbei auf 3,0 eingestellt. Es wurde auf 17° C abgekühlt und
Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Gärflüssigkeit
Anmelder:
Ajinomoto Co., Inc., Tokio
Vertreter:
Dr. O. Faust, Patentanwalt,
3300 Göttingen, Am Goldgraben 26
Als Erfinder benannt:
Shinichi Motozaki,
Mei Ohno, Tokio;
Kotaro Fujiwara, Kamakura-shi (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 27. Mai 1959
Japan vom 27. Mai 1959
30 Stunden lang gerührt. Die Lösung, in welcher die Glutaminsäure auskristallisierte und zusammen mit
den Zellen suspendiert war, stand 30 Minuten still zum Absetzen der Glutaminsäurekristalle. Die Glutaminsäurekristalle
wurden durch Dekantieren abgetrennt. Die erhaltenen Kristalle wurden zweimal mit
ecm Wasser gewaschen und zentrifugiert. Die danach erhaltenen Glutaminsäurekristalle hatten
einen Reinheitsgrad von 97,5%. Umgerechnet auf 100% Reinheitsgrad wurde 520 g Glutaminsäure gewonnen.
Die Mutterflüssigkeit enthielt die Bakterienzellen in suspendiertem Zustand und wurde auf einen pH-Wert
von 1,0 angesäuert und im Vakuum auf 2 kg konzentriert. Sie wurde mit 500 g konzentrierter SaIzsäure
versetzt und 3 Stunden auf 110° C erhitzt. Glutamin und Pyrrolydoncarbonsäure und die Zellen
wurden zu Glutaminsäure hydrolysiert. Der rückständige Zucker wurde auch durch diese Säurebehandlung
in Huminsubstanz übergeführt (130 g Trockensubstanz), die abfiltriert wurde.
Das Mutterlaugenfiltrat wurde auf 1,3 kg konzentriert. Der größte Teil hiervon wurde wieder zur Gär-
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flüssigkeit zugefügt, also dem Rohmaterial für den nächsten Arbeitsgang. Aus dem verbleibenden Teil
des Mutterlaugenfiltrats kann Glutaminsäure gemäß der konventionellen Behandlungsweise gewonnen
werden.
Das Rohmaterial, 10 kg Gärflüssigkeit, hatte 480 g Glutaminsäure, 50 g Glutaminsäure in Form von
Glutamin und Pyrrolydoncarbonsäure und 15 g Glutaminsäure in Form von Eiweißzellen enthalten, also
insgesamt einen Gehalt von 545 g Glutaminsäure. Demgemäß entsprechen die obenerwähnten, auf
100 % Reinheitsgrad umgerechneten 520 g der erhaltenen Glutaminsäure der Ausbeute von 95%; das
entspricht einer so hohen Ausbeute wie 108 %, wenn man die Ausbeute auf die ursprünglich vorhandene
reine Glutaminsäure berechnet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Gärflüssigkeit durch Zufügen von Mutterlauge aus dem vorhergehenden Arbeitsgang, die durch Einstellen der ursprünglichen Gärflüssigkeit auf einen pH-Wert von 2,5 bis 3,5 und Abtrennen der auskristallisierten Glutaminsäure erhalten und die sodann konzentriert und durch Säurezusatz und Erhitzen hydrolysiert sowie von Huminsubstanz befreit wurde, zu der Gärflüssigkeit, die weder hitzesterilisiert noch konzentriert wurde, bis zum pH-Wert 2,5 bis 3,5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mikroorganismenzellen vor der Kristallisation nicht abtrennt und die Mutterlauge mit den Zellen in an sich bekannter Weise konzentriert und hydrolysiert.809 519/200 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
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