DE402848C - Verfahren der Nachproduktarbeit in Zuckerfabriken - Google Patents

Verfahren der Nachproduktarbeit in Zuckerfabriken

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DE402848C
DE402848C DES58251D DES0058251D DE402848C DE 402848 C DE402848 C DE 402848C DE S58251 D DES58251 D DE S58251D DE S0058251 D DES0058251 D DE S0058251D DE 402848 C DE402848 C DE 402848C
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EISENGIESSEREI A G ZU MAGDEBUR
SUDENBURGER MASCHINENFABRIK
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EISENGIESSEREI A G ZU MAGDEBUR
SUDENBURGER MASCHINENFABRIK
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/02Crystallisation; Crystallising apparatus

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Jellies, Jams, And Syrups (AREA)

Description

  • Verfahren der Nachproduktarbeit in Zuckerfabriken. Das vorliegende Verfahren zur Verarbeitung der letzten Abläufe der Zuckerfabrikation bezweckt, die Nachkampagne zu vermeiden. Das Verfahren besteht darin, daß man erst durch Kornkochen ein Erstprodukt, darauf ebenfalls durch Kornkochen ein zweites Produkt erhält und beim Kornkochen des zweiten Produktes hinsichtlich des Wassergehaltes so kocht, daß der Ablauf des zweiten Produktes ständig annähernd 7o Quotienten zeigt, worauf man diesen Ablauf blank verkocht und durch Abkühlen in Sudmaischen und nachfolgendes Zentrifugieren in Rohzucker dritten Produktes und Melasse zerlegt.
  • Bei dem angeführten ständig gehaltenen Ablaufquotienten von 7o gelingt es leicht und verhältnismäßig schnell, den Ablauf vom zweiten Produkt unter Blankverkochung in einer einzigen Operation in Zucker und Melasse zu zerlegen.
  • Der Quotient des Ablaufes vom zweiten Produkt soll nahezu 7o betragen, keinesfalls über i bis 2 0 mehr oder weniger.
  • Der nach dem vorliegenden Verfahren erforderliche Wassergehalt der zweiten Füllmasse und damit der Grad ihrer Abkochung kann aus den Tabellen von Grill (Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie, Jahrgang 192o, II, S. 45 9) oder mittels des Verfahrens von Dr. H. C 1 a a ß e n (Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie, Jahrgang igi6, ii, S. 8o9) zunächst ungefähr berechnet werden und, falls er beim ersten Versuch sich nicht als genau genug stimmend erweist, entsprechend korrigiert werden. Ergibt sich trotzdem bei einer Bestimmung des Wassergehaltes des den Kristallen anhaftenden Sirups mittels Refraktometer nach Kalshoven eine Abweichung von dem gewünschten, so ist, wenn die Konzentration zu weit gegangen ist, durch entsprechenden Wasserzusatz in der Sudmaische und, wenn sie zu niedrig ist, was aber selten vorkommen wird, durch Zusatz von stärker konzentrierten Sirupen, z. B. Dicksaft, oder auch durch Wiederauflösen von Nachprodukt, der Ablaufsirup auf nahezu 7o Quotienten zu bringen.
  • Es genügt meist, die Verkochung der zweiten Füllmasse so vorzunehmen, daß der anhaftende Ablauf einen refraktometrisch zu bestimmenden Wassergehalt von ungefähr 15 Prozent hat. Dieser Ablauf wird nun in bekannter Weise blank verkocht bis ungefähr auf einen Wassergehalt von 7 Prozent. Die Masse wird dann mit einer Temperatur von nahezu go' C in Sudmaischen ausgefüllt, woselbst sie ohne jeglichen Zusatz durch Abkühlen der Kristallisation überlassen wird. Nach Eintritt der Kornbildung wird die Abkühlungstemperatur durch möglichst schwaches Rühren verlangsamt. Eine stärkere Abkühlung soll erst dann einsetzen, wenn die Menge und Größe der gebildeten Kristalle ausreicht, um die Bildung von Feinkorn hintenan zu halten.
  • Es gelingt nach dem Verfahren innerhalb von 8 Tagen, aus Abläufen von 7o,2 Quotienten eine Melasse von 61 Quotienten zu erhalten und sogar Melasse von niedrigerem Quotient, z. B. 6o, während man ein gleichmäßig kristallisiertes, gut schleuderbares drittes Produkt erzielt.
  • Das Verfahren gestattet weiter, den ersten Schleudersirup in Quotienten höher als jetzt üblich zu halten, dt-mgemäß die erste Füllmasse schwächer als bisher abzukochen, wodurch das Schleudern erleitert und beschleunigt wird.
  • Das zweite Produkt läßt sich leichter trcekenschleudern, so daß es bei Rückführung in den Vorderbetrieb, der bcsonders bei der Weißzuckerarbeit üblich ist, viel weniger anhaftenden Sirup mit zurücknimmt, ala bei Verkochung auf Korn geschieht. Der Vorderbetrieb wird hierdurch entlastet, die Arbeit in ihm beschleunigt und eine Ersparnis an Heizdampf erzielt. Da beim Blankkochen im Vergleiche zum Kornkochen eine geringere Zuckerzerstörung stattfindet, so steigt die Ausbeute an festem Zucker, wozu auch die gleichmäßige Ausarbeitung der Melasse beiträgt.
  • Da das zweite Produkt von vornherein reiner ausfällt, kann man es auch auf Weißzucker verarbeiten und die letzten Abläufe richtig ausarbeiten, ohne dabei die tägliche Rübenverarbeitung stark herabsetzen zu müssen, wie dies jetzt fast überall sich als notwendig erwiesen hat.
  • Beispiel, Die Füllmasse des zweiten Produktes wird so eingekocht, daß sie einen Reinheitsquotienten von 83 besitzt und einen Trockensubstanzgehalt von 88 Prozent. Aus dieser Masse wird bei einer Rührdauer von 3 bis 5 Tagen etwa 1,82 Prozent Zucker als zweites Produkt auf Rüben berechnet gewonnen. Der Ablauf hat einen Quotienten von 70 und 78,4 Prozent Trockensubstanz. Er wird in 2 bis 3 Stunden bis auf einen Trockensubstanzgehalt von 92 blank verkocht und darauf 8 Tage in den Sudmaischen gerührt und bei 45' C geschleudert. Auf Rüben berechnet werden 0,53 kristallisierter Zucker gewonnen, wodurch sich die Reinheit der Melasse auf einen Quotienten von 59 vermindert. Das Ergebnis des Verfahrens ist die Erzielung einer größeren Menge von Zucker in fester Form (auf Rüben berechnet etwa 0,44 Prozent), als wenn man etwa nur ein Erst-.und ein Nachprodukt erzeugt.
  • Man hat (Gröger, Chemisch-technisches Vademekum für Zuckerfabriken igoi, S. 314, Abs. 2, und S. 33o, Abs. 4) vorgeschlagen, Nachprodukte auf Korn zu verkochen, indem man nach der Kornbildung mit Abläufen von über 8o Quotienten zum Wachsen des Korns auch Abläufe von geringerer Reinheit verwendet.
  • Dieses Verfahren ist sehr zeitraubend. Das gebildete Korn kann sich mit abnehmender Reinheit der züi verkochenden Abläufe in der Wärine leicht auflösen, was aus Versuchen von S c h u k o w über die zunehmende Löslichkeit des Zuckers bei höherer Temperatur folgt. ",Vährend das bekannte Verfahren ein Kornkochverfahren ist, wird nach dem vorliegenden Verfahren der Ablauf des zweiten Produktes blank verkocht. Der gleiche Unterschied besteht auch gegenüber dem Verfahren von Eger. Es ist praktisch unmöglich, Abläufe von etwa 7o Quotienten noch auf Korn zu verkochen, weil ein zu großer Zeitraum für das Wachsenlassen desKorns ßrforderlichwäreunddasAbschleudern in der Zentrifuge wegen der schlechten Bildung des Korns schwer oder gar nicht ausführbar ist. Der erhaltene Nachproduktenzucker ist unverkäuflich und kann nur in der Fabrik selbst zum Wiedereinwerfen benutzt werden.
  • Nach der Deutschen Zuckerindustrie 1889, Spalte 85o bis 853, werden die Abläufe von etwa 64 bis 68 Reinheit in den Raffinerien blankgekocht und in Kästen auskristallisiert. Das vorliegende Verfahren hält dagegen die Abläufe nicht niedriger als ungefähr 7o und bringt die blankgekochten Abläufe nicht in Kästen, sondern in Sudmaischen zur Kristallisation. Das Verfahren ist wesentlich kürzer als das vorher erwähnte und kann mit den nach der Veröffentlichung angewandten Ab- läufen von 64 bis 68 Quotienten nicht ausgeführt werden. Der bei dem vorliegenden Verfahren vorgeschriebene Quotient der Abläufe des zweiten Produktes hat die Wirkung, daß die Kristallisation der blankgekochten Sirupe genügend rasch vonstatten geht. Bei höheren Quotienten würde man beim Blankkochen und anschließendem Abkühlen in Sudmaischen mit Rührwerk wegen Bildung von übermäßigem Feinkorn ein schlechtschleuderbares Nachprodukt erhalten.
  • NachClaaßen, »Zuckerfabrikation,* 4.Aufl. S. 257 und 958, bringt man reinere Sirupe durch Vermischen mit Melasse auf 7o bis 7?, Reinheit, kocht auf etwa io Prozent Wassergehalt blank und bringt die Masse in Sudmaischen, wo die Zerlegung in Zucker und Melasse stattfindet.
  • Im Gegensatz hierzu wird bei dem vorliegenden Verfahren von vornherein die zweite Füllmasse durch Kornkochung so eingekocht, daß der erhaltene Ablauf stets nahezu 7o Quotienten hat, der dann blank verkocht und in Sudmaischen gekühlt wird. Verwendet man, wie es Claaßen tut, Melasse, so erhält man einen schlechten Zucker, weil er aus unreinen Lösungen kristallisiert. Man braucht mehr Decke bei der Affination. Das vorliegende Verfahren erzeugt überhaupt keinen Sirup von 63 bis 65 Quotienten, der nach dem Vorschlage von Claaßen durch Zugabe reinerer Sirupe wieder hochgebracht werden kann. Es vermeidet also gerade die bekannte Maischarbeit, die keinen günstigen Zucker liefert. Bei dem Verfahren von Cl a a ß e n muß das Kochen auf zweites Produkt verlängert werden, wenn man in einer Operation die zweite Füllmasse in zweites Produkt und Melasse zerlegen will. Das Aufmaischen unreinerer Sirupe mit reineren erfordert auch bcsondere Apparatur und besonderen Raum. Dieser Nachteil wird g Aeichfalls bei dem vorliegenden Verfahren dadurch vermieden, daß man bewußt die zweite Füllmasse so einkocht, daß ständig der Ablauf init dem Quotienten 7o erhalten wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCII: Verfahren der Narhproduktarbeit in Zuckerfabriken, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise durch Kornkochung erstes und zweites Produkt erzielt wird und hierbei die Verkochung des zweiten Produktes mit einem derartigen Wassergehalt geschieht, daß der vom zweiten Produkt erhaltene Ablauf stets nahezu 7o Prozent besitzt, worauf man in bekannter Weise diesen Ablauf blank verkocht und durch Abkühlen in Sudmaischen und nachfolgendes Zentrifugieren in Rohzucker dritten Produktes und Melasse zerlegt.
DES58251D 1921-12-04 1921-12-04 Verfahren der Nachproduktarbeit in Zuckerfabriken Expired DE402848C (de)

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