DE280824C - - Google Patents

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DE280824C
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glutamic acid
hydrochloric acid
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Glutaminsäure
COOH-Ch2-CH2-CH(NH2) -COOH
findet sich bekanntlich in Runkelrübensaft, in der Runkelrübenmelasse sowie in Kürbis- und 'Weizenkeimlingen fertiggebildet vor. Ihre Darstellung erfolgte jedoch bisher ausschließlich, durch Hydrolyse von pflanzlichen und tierischen Eiweißstoffen mit verdünnten Mineralsäuren,
ίο Hierbei entstehen jedoch noch andere Aminosäuren, von denen die Glutaminsäure getrennt werden muß.
In der Patentschrift 243332, Kl. 12 q, ist ein Verfahren zur Gewinnung von Betainhydrochlorid beschrieben, welches darin besteht, daß man Melasseschlempe, Melasse oder andere Abläufe der Rübenzuckerfabrikation mit gasförmiger Salzsäure sättigt.
Beim längeren Stehenlassen der Lösung in der Kälte scheiden sich nun Glutaminsäurehydrochlorid und Alkalichloride unlöslich ab und werden von dem in Lösung bleibenden Betainhydrochlorid abgetrennt.
Das vorliegende Verfahren betrifft nun die Gewinnung der Glutaminsäure und der Alkalien aus diesem Salzrückstande. Ein Salzgemisch von gleicher Zusammensetzung wird natürlich auch gewonnen, wenn man das Betain durch Extraktion oder nach anderen Verfahren entfernt und dann die zurückbleibende Schlempe mit gasförmiger Chlorwasserstoffsäure sättigt.
Zur Trennung der Glutaminsäure und der Alkalichloride wird das Salzgemisch mit Alkohol versetzt und gasförmige Salzsäure eingeleitet. Hierbei bildet sich das außerordentlich leicht lösliche Glutaminsäureesterhydrochlorid, das in Lösung geht, während, die in dem salzsäurehaltigen Alkohol suspendierten Alkalichloride ungelöst bleiben und abfiltriert werden. Das glutaminsäurehaltige Filtrat wird eingedampft, der zurückbleibende Sirup zur Verseifung des Esters mit Wasser gekocht und aus der Lösung in üblicher Weise das Glutaminsäurehydrochlorid und die freie Säure erhalten.
Das vorliegende Verfahren ermöglicht somit die Gewinnung der Glutaminsäure aus einem leicht und billig zugänglichen Ausgangsstoff in einfacher Weise und in technisch befriedigenden Ausbeuten.
Die Säure und ihr Hydrochlorid finden vielfach als Zusatz zu Backpulvern Verwendung und haben außerdem in neuerer Zeit als Bausteine des Eiweiß für die therapeutische Anwendung an Bedeutung gewonnen.
Beispiel.
5 kg Schlempe (vom spezifischen Gewicht 1,42) werden mit 3700 ecm konzentrierter Salzsäure versetzt und gasförmige Salzsäure bis zur Sättigung in der Kälte eingeleitet. Nach mehrtägigern Stehen in der Kälte wird filtriert. Gewonnen werden so 2705 g stark abgepreßte Salze. Diese werden mit 2 1 absolutem Alkohol Übergossen, gasförmige Salzsäure eingeleitet und zur voll-
ständigen Veresterung auf dem Wasserbade erhitzt. Alsdann wird wiederum filtriert, das Filtrat eingeengt, der zurückbleibende Sirup mit 21Z21 Wasser verseift, die Lösung mit Tierkohle entfärbt, eingedampft und das Glutaminsäurehydrochlorid entweder unmittelbar oder durch erneutes Einleiten von gasförmiger Salzsäure in reinerer Form gewonnen. Die Ausbeute beträgt 578,2 g, das sind 11,6 Prozent vom ursprünglichen Gewicht der Schlempe oder 14,2 Prozent auf Trockensubstanz berechnet. Aus der Mutterlauge kann' noch etwas Betainhydrochlorid, das in die Salzfällung eingegangen war, gewonnen werden. Bisweilen kristallisiert das Betainhydrochlorid auch aus der alkoholischen Lösung der Glutaminsäure nach dem Verestern aus.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure und Alkalichloriden aus einem durch Zusatz von konzentrierter Salzsäure oder Einleiten von gasförmiger Salzsäure in betainhaltige oder betainfreie Schlempen, Melassen oder andere Abläufe der Zuckerfabrikation erhaltenen Gemisch von Alkali- 2^ Chloriden und Glutaminsäurehydrochlorid, darin bestehend, daß man die Glutaminsäure durch Behandeln mit Alkohol und gasförmiger Salzsäure in das leicht lösliche Esterhydrochlorid überführt, von den unlöslich zurückbleibenden Alkalichloriden abtrennt, das glutaminsäurehaltige Filtrat zur Sirupdicke eindampft und den Rückstand durch Kochen mit Wasser verseift.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951445C (de) * 1953-09-30 1956-10-31 Basf Ag Verfahren zur Gewinnung von Laevulinsaeure und Aminocarbonsaeuren bzw. deren Estern sowie von Betain aus Melasse
US5736320A (en) * 1993-05-12 1998-04-07 Schlederer; Thomas Method of detecting substances by chemiluminescence

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951445C (de) * 1953-09-30 1956-10-31 Basf Ag Verfahren zur Gewinnung von Laevulinsaeure und Aminocarbonsaeuren bzw. deren Estern sowie von Betain aus Melasse
US5736320A (en) * 1993-05-12 1998-04-07 Schlederer; Thomas Method of detecting substances by chemiluminescence

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