DE693145C - Verfahren zur Herstellung von d-Glutaminsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von d-GlutaminsaeureInfo
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- DE693145C DE693145C DE1931L0079684 DEL0079684D DE693145C DE 693145 C DE693145 C DE 693145C DE 1931L0079684 DE1931L0079684 DE 1931L0079684 DE L0079684 D DEL0079684 D DE L0079684D DE 693145 C DE693145 C DE 693145C
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Description
Es ist bereits bekannt, zur Gewinnung von Glutaminsäure Schlempe einer sauren Hydrolyse
zu unterwerfen. Die saure Hydrolyse hat aber den Nachteil·, daß die Erzeugnisse häufig
mißfarbig werden und daher eine besondere, verhältnismäßig umständliche Reinigung und
Entfärbung des Erzeugnisses vorgenommen werden muß.
Man hat auch schon vorgeschlagen, Glutaminsäure
aus Schlempe mittels alkalischer Hydrolyse unter Verwendung von Kalk zu gewinnen.
Man muß aber sehr große Sorgfalt bei ihrer Durchführung· beobachten, weil die
optisch, aktive Säure dazu neigt, sich zu
«5 racemisieren, wenn die Behandlung der Flüssigkeit
mit Calriumhydroxyd bei zu hoher Temperatur oder zu langer Zeit durchgeführt
wird. Man hat daher trotz des Nachteils einer besonderen Reinigung bisher die saure Hydro-•ao
lyse vorgezogen.
Die Erfindung gibt nun Maßnahmen an.,
mit welchen es möglich ist, mittels alkalischer Hydrolyse d-Glutaminsäure aus Abwässern der
Zuckerfabrikation, insbesondere Stefiens-Abwässern, in hoher Reinheit zu gewinnen. Sie
bestehen darin, daß man die Abwässer in einem alkalischen Medium·, das eine 3 bis
7 0/0 Natriumhydroxyd entsprechende Alkalität hat, bei einer Temperatur von 80 bis
95°,
100°, zweckmäßig zwischen 85 und
2 Stunden lang hydrolysiert, das Reaktions produkt schnell kühlt, darauf konzentrierte ". wäßrige Salzsäure bis zu einer 2,5 bis 4,5% Chlorwasserstoff entsprechenden Acidität zusetzt, die Lösung unter Vakuum einengt, wieder konzentrierte wäßrige Salzsäure bis zu einem pH-Wert von 2,1 einleitet und durch Kühlen die gebildeten anorganischen Salze abscheidet. Die Abscheidung der d-Glutaminsäure aus der Lösung wird entweder in der Weise durchgeführt, daß man sie mit einem Alkali, z. B. Ammoniak, bis zu einem pH-Wert von ungefähr 3,2 versetzt und sodann kühlt, bis die d-Glutaminsäure auskristallisiert, oder daß man die Glutaminsäure als d-Glutaminsäurehydrodhlorid durch Sättigung der Lösung mit Salzsäuregas zur Ausscheidung bringt. Die d-Glutaminsäure bzw. das d-Glutaminsäurehydrochlorid wird dann in bekannter Weise von der darüberstehenden Lösung abgetrennt, die auf Düngemittel weit er verarbeitet werden kann.
2 Stunden lang hydrolysiert, das Reaktions produkt schnell kühlt, darauf konzentrierte ". wäßrige Salzsäure bis zu einer 2,5 bis 4,5% Chlorwasserstoff entsprechenden Acidität zusetzt, die Lösung unter Vakuum einengt, wieder konzentrierte wäßrige Salzsäure bis zu einem pH-Wert von 2,1 einleitet und durch Kühlen die gebildeten anorganischen Salze abscheidet. Die Abscheidung der d-Glutaminsäure aus der Lösung wird entweder in der Weise durchgeführt, daß man sie mit einem Alkali, z. B. Ammoniak, bis zu einem pH-Wert von ungefähr 3,2 versetzt und sodann kühlt, bis die d-Glutaminsäure auskristallisiert, oder daß man die Glutaminsäure als d-Glutaminsäurehydrodhlorid durch Sättigung der Lösung mit Salzsäuregas zur Ausscheidung bringt. Die d-Glutaminsäure bzw. das d-Glutaminsäurehydrochlorid wird dann in bekannter Weise von der darüberstehenden Lösung abgetrennt, die auf Düngemittel weit er verarbeitet werden kann.
Als Alkalien verwendet man Alkalihydroxyde, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd.
Doch lassen sich, ziemlich gute Ergebnisse bei sorgfältigem Arbeiten auch bei Verwen- dung
von Ammoniumhydroxyd oder Erdalkali- ; hydroxyden, wie gelöschtem "Kalk, erzielen.
Wenn man die Bedingungen, Konzentrationen und Behandlungszeit sorgfältig überwacht,
kann die Hydrolyse in, der angegebenen Weise leicht ohne Umwandlung der
gewünschten d-Form der Glutaminsäure in die unerwünschte 1-Form oder das Racemat
durchgeführt werden. Ferner ist es unnötig, zunächst die anorganischen Stoffe, hauptsächlich. Kalium- und Natriumsalze, aus dem Rohi-
to stoff vor der Hydrolyse zu entfernen, um
ihre Kristallisation mit Glutaminsäure zu verhindern, wie das der Fall ist, wenn man eine
saure Hydrolyse zur Anwendung bringt.
In Japan und China besonders erfreut sich die d-Glutaminsäure einer umfangreichen Verwendung als Ersatz für Fleischextrakt bei der Herstellung von Suppen, Saucen u. dgl., die 1-Verbindung oder das Racemat sind als Würze nicht geeignet, weil sie keinen guten
In Japan und China besonders erfreut sich die d-Glutaminsäure einer umfangreichen Verwendung als Ersatz für Fleischextrakt bei der Herstellung von Suppen, Saucen u. dgl., die 1-Verbindung oder das Racemat sind als Würze nicht geeignet, weil sie keinen guten
ao Geschmack haben.
Das Verfahren wird folgendermaßen ausgeführt :
i. Steffens-Abwasser wird zunächst bis zur Erreichung eines spezifischen Gewichts von
S5 i,34 oder höher konzentriert. Darauf setzt
man Natriumhydroxyd entweder in. fester Form oder in wäßriger Lösung, je nachdem,
zu, bis die Mischung ein spezifisches Gewicht von ungefähr 1,34 und eine Alkalität, auf
NaOH bezogen, von ungefähr 3 bis 7 Gewichtsprozent, zweckmäßig 6 bis 7>7°/o, hat.
Die Temperatur der Mischung soll 1000C
nicht übersteigen, sie wird vorzugsweise auf ungefähr 6o° C gehalten.
_ 2. Die Mischung wird in einem Autoklaven durch einen Heizmantel indirekt oder direkt
durch Einblasen von gespanntem Wasserdampf oder durch Anwendung beider Mittel
ungefähr 21^ Stunden bei einer Temperatur
von 80 bis 1000C (zweckmäßig 85 bis 95° C)
erhitzt. Man läßt sie dann schnell abkühlen, um eine Racematbildung der d-Glutaminsäureverbindungen
zu verhindern.
Der Fortschritt der Hydrolyse wird durch eine Zunahme des Aminostickstoffgehaltes der
Lösung angezeigt; z.B. enthält ein Abwasser mit einem ursprünglichen Aminostickstoffgehalt
von 0,860/0 1,85 bis 1,88o/o Aminostickstoffgehalt
nach Beendigung der Hydro-
}o lyse.
3. Zu der d-Glutaminsäurelösung wird eine
konzentrierte wäßrige Salzsäure (oder HCl-Gas) gegeben (bzw. eingeleitet), bis die
Lösung ·εϊηβ titrierbare Acidität gegen Lacknaus
von ungefähr 2,5 bis 4,5% (zweckmäßig 3,5°/o, bezogen auf HCl) hat, was bei
dem üblichen Steffenschen Abwasser einem
' Ph"Wert von ungefähr 4,5 entspricht.
4. Die Lösung wird dann zweckmäßig unter Vakuum verdampft, bis sie ein spezifisches
Gewicht von 1,48 bei 650 C hat.
5. Konzentrierte wäßrige Chlorwasserstoffsäure
(oder H Cl-Gas) wird noch einmal eingeleitet, bis der pH-Wert 2,1 ist. Die sich
ergebende Verbindung ist von einer Konzern.-■tration,
die hart an der Grenze derjenigen Hegt, bei der Glutaminsäurehydrochlorid auskristallisiert.
6. Darauf wird die Flüssigkeit gekühlt und stehengelassen, bis die anorganischen Salze
auskristallisieren. Die Salze werden durch Zentrifugieren entfernt.
7. Dem Filtrat wird eine starke Natriumhydroxydlösung oder zweckmäßig Ammoniakgas
(NH3) zugesetzt, bis der pH-Wert 3,2 ist.
Dieses ist der isoelektrische Punkt der Glutaminsäure. Man läßt die Lösung dann einige
Tage stehen; in dieser Zeit kristallisiert die Glutaminsäure aus. Die Lösung wird durch
Filtration entfernt, das kristalline Erzeugnis enthält ungefähr 90 0/0 d-Glutaminsäure.
8. Die festen und flüssigen Rückstände der Verfahrensstufen 6 und 7 können zur Gewinnung
von Stoffen mit Düngerwert weiterverarbeitet werden. \
Ausf ührttngsib eispjiel
690 g festes'Natriumhydroxyd, in 11 Wasser
gelöst, werden zu 7,571 konzentriertem Steffens-Abwasser
zugesetzt. Die entstehende Mischung hat ein spezifisches Gewicht von i,349>
ihre Alkalität, bestimmt durch Titration gegenüber Schwefelsäure, beträgt 7,0 o/o, ausgedrückt als
NaOH.
Diese Mischung wird 135 Minuten lang bei 850C hydrolysiert. Zu dem Hydrolysat werden
4,2 kg 340/oige Salzsäure zugesetzt. Das
Volumen der Masse beträgt alsdann 13,1 1 mit einer Acidität von pH —4,55.
Das angesäuerte Hydrolysat wird eingedampft und mit 2,78 kg 340/oiger Salzsäure versetzt.
Die Menge des konzentrierten Hydrolysates beträgt 10,21 mit einer Acidität ρ jj—2,01.
Anorganische Stoffe, insbesondere Kaliumchlorid, werden durch Filtration entfernt. Zu
dem Filtrat wird wäßrige Ammoniaklösung vorsichtig zugesetzt, bis die Acidität einem
pH-Wert von 3,2 entspricht.
Nach mehrtägigem Stehen des Filtrates werden durch Filtration 727 g rechtsdrehetnder
Glutaminsäure von 96,50/oiger Reinheit erhalten.
Die Verwendung von Ammoniakgas (NH3)
als Neutralisationsmittel in Verfahrensstufe 7 wird deswegen vorgezogen, weil dadurch eine
unerwünschte Verdünnung der konzentriertem Lösung vermieden wird, denn die erforderliche
Neutralisationsgenauigkeit kann mit anderen alkalischen Stoffen nur dann erreicht
werden, wenn diese in gelöstem Zustande vor- leo liegen. Auch ist das so gebildete Ammoniumsalz
löslicher als die entsprechenden Alkali-
Claims (1)
- salze an sich. Es hat nicht die Neigung, auszukristallisieren und die d-Glutaminsäure zu verunreinigen. Der in Form von NH3 zu-• geführte Stickstoff erhöht den Wert des- flüs-S sigen Rückstandes hinsichtlich seiner Düngereigenschaften. Aus allen diesen Gründen ist die Verwendung von Ammoniak wichtig und wertvoll.Zur Abscheidung der Glutaminsäure alsίο d-Glutarninsäurehydrodhlorid wird an Stelle des Alkalizusatzes (Verfahrensstufe 7) das Filtrat nach Abscheidung der anorganischen. Salze (Verfahrensstufe 6) mit Salzsäuregas gesättigt und die gesättigte Lösung stehenge-lassen, bis das d-Gkitaminsäurehydrochlorid auskristallisiert. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens fällt das gewonnene Erzeugnis bereits beim ersten Male in viel höherer'Reinheit an als bei den bisher bekannten Verfahren.Patenta'nsi'uuca:Verfahren zur Herstellung von d-Glutaminsäure oder ihren Verbindungen aus glutaminsäurebildenden Rohstoffen durch alkalische Hydrolyse, dadurch gekennzeichnet, daß man Abwasser der Zuckerfabrikation, insbesondere Steffens - Abwasser, in einem alkalischen Medium·, das eine 3 bis 70/0 NaOH entsprechende Alka-Ktät hat, bei einer Temperatur von 80 bis ioo° C, zweckmäßig zwischen 85 und 95° C, 2 Stunden lang hydrolysiert, das Reaktionsprodukt schnell kühlt, darauf konzentrierte wäßrige Salzsäure bis zu einer 2,5 bis 4,50/0 HCl entsprechenden Acidität zusetzt, die Lösung unter Vakuum einengt, wieder konzentrierte wäßrige Salzsäure bis zu einem pH-Wert von etwa 2, ι einleitet und durch Kühlen die gebildeten anorganischen Salze abscheidet, worauf die Lösung in an sich bekannter Weise entweder mit 'einem Alkali, z. B. Ammoniak, bis zu einem pH-Wert von ungefähr 3,2 versetzt und sodann gekühlt wird, bis die d-Glutaminsäure auskristallisiert oder mit Salzsäuregas gesättigt wird, worauf die Kristalle abgetrennt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US693145XA | 1931-04-29 | 1931-04-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE693145C true DE693145C (de) | 1940-07-03 |
Family
ID=585818
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1931L0079684 Expired DE693145C (de) | 1931-04-29 | 1931-10-28 | Verfahren zur Herstellung von d-Glutaminsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE693145C (de) |
-
1931
- 1931-10-28 DE DE1931L0079684 patent/DE693145C/de not_active Expired
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