DE929424C - Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder ihren Additions-verbindungen aus Sterine enthaltenden Mischungen oder Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder ihren Additions-verbindungen aus Sterine enthaltenden Mischungen oder Loesungen

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DE929424C
DE929424C DEP24559A DEP0024559A DE929424C DE 929424 C DE929424 C DE 929424C DE P24559 A DEP24559 A DE P24559A DE P0024559 A DEP0024559 A DE P0024559A DE 929424 C DE929424 C DE 929424C
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DE
Germany
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sterols
addition
cholesterol
bonds
salts
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Expired
Application number
DEP24559A
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English (en)
Inventor
Johannes Thomas Dr-Ch Hackmann
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KONINK VEENENDAALSCHE SAJET EN
Original Assignee
KONINK VEENENDAALSCHE SAJET EN
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Publication date
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Publication of DE929424C publication Critical patent/DE929424C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder ihren Additionsverbindungen aus Sterine enthaltenden Mischungen oder Lösungen
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewin-
    iiiiiig von Sterinen oder ihren Additionsverbindungen
    aus Sterine enthaltenden -Mischungen oder Lösungen,
    insbesondere von Cholesterin oder seinen Additions-
    verbindungen aus Wollfettalkoholen. die als unver-
    seifbarerAnteil bei der Verseifung von Wollfett
    gewonnen werden.
    Es ist bekannt, dal3 Sterine, wie Cholesterin, aus
    Wollfett oder anderem Cholesterin enthaltendem
    Material über die Additionsverbindungen mit Di-
    gitonin abgetrennt «-erden können. In Anbetracht
    des hohen Preises von Digitonin kann aber ein
    solches Verfahren technisch kaliili flllgel\"eildet
    werden.
    Es sind weiterhin auch wohlfeiler arbeitende Ver-
    fahren für die Abtrennung von Sterinen aus Sterin
    enthaltendem Material bekannt.beidenen Additions-
    verbindungen mit Metallsalzen oder OZalsäure ab-
    getrennt «-erden.
    Die niederländische Patentschrift 78 771 betrifft
    e i in Verfahren zur Abscheidting z# von Sterinen als
    Additionsprodukt finit Metallsalzen; bei dieseln Ver-
    fahren muß bei erhöhter Temperatur gearbeitet
    «-erden. Das Arbeiten bei erhöhter Temperatur
    stellt jedoch einen Nachteil des Verfahrens dar. Im
    allgemeinen «-erden als Metallsalze Chloride ver-
    «-endet, die stark hygroskopisch sind und die bei er-
    höhter Temperatur wasserentziehend auf organische
    Verbindungen wirken, so daß Nebenreaktionen auftreten können, was einen weiteren Nachteil dieses Verfahrens darstellt.
  • Auch ein in Ind. Eng. Chem., Bd. 37, S. 374, 1945, beschriebenes Verfahren zur Abtrennung von Sterinen mit Oxalsäure weist einen erheblichen 1. achteil auf, da man in einem wasserfreien 1Iediuni arbeiten muß und das Arbeiten unter Ausschluß von Wasser gewisse Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen voraussetzt.
  • Diese Nachteile werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung vermieden. Dieses gestattet das Arbeiten bei gewöhnlicher Temperatur in Gegenwart von Wasser und vermeidet das Auftreten irgendwelcher unerwünschter Nebenreaktionen. Es ist dadurch gekennzeichnet. daß man das Ausgangsmaterial mit alipliatischen Stickstoffverbindungen, die selbst oder deren Salze eine oder mehrere N H,-Gruppen enti_ialten, behandelt, die gebildeten Additionsprodukte abtrennt und aus diesen gegebenenfalls das freie Sterin zurückgewinnt.
  • Aliphatische Stickstoffverbindungen, die mit besonderem Vorteil in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, sind solche, die gleichzeitig Sauerstoff enthalten, wie Harnstoff oder Formamid oder deren Salze mit organischen oder anorganischen Säuren. Weiterhin sind geeignete Stickstoffverbindungen: Cyanamid, Dicvanamid und äthvlendiamin oder ihre Salze.
  • Zweckmäßig verwendet man jedoch wegen seines niedrigen Preises Harnstoff oder dessen Salze. Das Verfahren kann sowohl bei gewöhnlicher als auch bei erhöhter Temperatur, z. B. bei 9o bis ioo°, durchgeführt werden. Die anzuwendende Temperatur hängt von der Natur des sterinhaltigen Ausgangsmaterials, von der verwendeten Stickstoffverbindung und auch von dem Reaktionsmedium ab.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßig durch Erhitzen von Wollfettalkohol oder einem anderen cholesterinhaltigen Material mit Harnstoff oder einer anderen Stickstoffverbindung eine gewisse Zeit durchgeführt werden, worauf das gebildete Additionsprodukt aus der Mischung durch Behandlung mit einem Lösungsmittel abgetrennt -";erden kann, in dem das ,@dditionsprodukt nicht oder nur geringfügig löslich ist, während die anderen Bestandteile hierin löslich sind. Aceton. Isooctan oder ähnliche Alkane mit verzweigten Ketten und aromatenfreies Gasolin eignen sich als Lösungsmittel für die Abtrenung der Additionsprodukte des Cholesterins.
  • Eine andere Ausführungsform des Verfahrens bestellt darin. dal; man die gegebenenfalls in einem geeigneten Lösungsmittel gelöste Stickstoffverbindung bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur mit einer Lösung des sterinhaltigen Ausgangsmaterials beispielsweise in Aceton oder Isooctan behandelt und die unlösliche Additionsverbindung abtrennt.
  • Die abgetrennten Additionsverbindungen können leicht zersetzt werden, beispielsweise mit Wasser oder einem anderen wäßrigen Mittel oder durch 1lolekulardestillation; anschließend können die frei gemachten Sterine gegebenenfalls weitergereinigt «erden, beispielsweise durch eine erneute Behandlung mit Additionsprodukte bildenden Stickstoffverbindungen, durch Umkristallisieren. durch Behandeln mit Extraktionsmitteln oder auf andere geeignete Weise.
  • Die für die Bildung der gewünschten Additionsprodukte notwendige Menge an Stickstoffverbindungen ändert sich je nach der Natur des zu gewinnenden Sterins und der verwendeten Stickstoffverbindung. In vielen Fällen enthält die Additionsverbindung i 11o1 Stickstoffverbindung je Mol Sterin. Wenn hingegen Stickstoffverbindungen in Form ihrer Salze angewendet werden, «-erden häufig anders zusammengesetzte Additionsverbindungen gefunden, bei denen das Verhältnis Sterin zu Stickstoffverbindung 2 : i beträgt.
  • Es ist im allgemeinen empfehlenswert, einen geringen Überschuß, beispielsweise etwa 1o bis 200/0, der Stickstoffverbindung über die theoretisch not-«-endige -Menge zu verwenden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch für die Gewinnung von Cholesterin aus anderem cholesterinhaltigem Material, wie Gehirn oder Eidotter, benutzt werden sowie auch für die Gewinnung von anderen Sterinen, wie Sitosterin, Phvtosterin oder Ergosterin, aus diese enthaltenden 1@Iischungen.
  • Neben der Gewinnung von Sterinen können die erfindungsgemäß gewonnenen Additionsprodukte auch für pharmazeutische Zwecke Verwendung finden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel i 5oo g Wollfettalkohole mit einem Cholesterinhalt von 28,7% werden 30 Minuten auf ungefähr 90° mit 13 g Harnstoff unter heftigem Rühren er-,värmt. Nach dem Abkühlen auf 3o bis 35° wird die Reaktionsrnischung langsam in 25oo ccm Isooctan unter Rühren eingegossen. Der sich bildende Niederschlag des Additionsproduktes wird abzentrifugiert und mit iooo ccm Isooctan gewaschen. Dieser Niederschlag, dessen Stickstoffgehalt 3,400/0 (theoretisch 3,37%) beträgt, wird anschließend mit 25o ccm Wasser bei Zimmertemperatur behandelt, wodurch das Additionsprodukt in seine Bestandteile zerlegt wird, während der Harnstoff sich löst. Das unlösliche Rohcholesterin wird nun von der Lösung abgetrennt, Ausbeute 95,3 g entsprechend 47,7%, Reinheitsgrad 72,6%.
  • Dieses Rohcholesterin kann durch I:mkristallisieren aus Alkohol gereinigt werden, wodurch reine Cholesterin mit einem Schmelzpunkt von 146' gewonnen wird.
  • Beispiel -2 750 ccm einer Lösung von ungefähr 3,5% Cholesterin in Aceton werden 3,5 g Harnstoff zugesetzt, der in möglichst wenig Äthylalkohol gelöst wurde. Nach kurzem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur kristallisiert das Additionsprodukt aus einem 1Jol Cholesterin und einem Mol Harnstoff aus. Dieses
    _lc@ditionsprodulct bildet eine filzähnliche Kristall-
    inasse finit einem Schmelzpunkt von 1.11°. Der
    Cliolesteringelialt beträgt N6.1 "/o entsprechend
    #f1,5@@U der Theorie. «-Iihi'eiirl der Stickstoffgehalt
    22 0,'o beträgt, entsprechend 0.2"-o der Theorie.
    Wenn llarnstofflivdroclilori<i an Stelle von Harii-
    stofi verwendet wird, bildet sich ein Additions-
    produkt aus 2 llol Cholesterin und i llol Harn-
    stoffflicdroclilorid, das hei i3o schmilzt und eben-
    falls eine filzähnliche Kristallmasse bildet. Der
    Cholesteringehalt dieses Produktes ist 8o.illla ent-
    sprechend 88,90,%o der Theorie.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRL-C11L: i. \"erfahren zur Gewinnung von Stei-inen oder ihren _ldditions\-erliindtingeii atis Sterine enthaltenden -Mischungen oder Lösungen. insbe- solidere von Cholesterin oder seinen Additions- verLindungen aus Wollfettalkoholen, dadurch gekenilzeichnet, dal# inan das Ausgangsmaterial mit aliphatischen Stickstoffi erbindungen, die selbst oder deren Salze eine oder mehrere \ H= Gruppen enthalten, behandelt, die gebildeteil
    Additionsprodukte abtrennt und aus diesen ge- gebenenfalls das freie Sterin zurückgeNvilint. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeiclinet, daß inan solche alipliatische Sticlk- stoffcerbindungen, die gleichzeitig Sauerstoff enthalten, wie Harnstoff oder dessen Salze, ver- wendet. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, dalß die Abtrennung der Ad- ditionsverbindungen mit Hilfe solcher organi- scher Lö stuigsmittel. wie Aceton oder Isooctan, durchgeführt wird, in denen die Additionsver- bindungen nicht oder mir schwer löslich sind. .1. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aliphatische Stickstoff- verbindung in einem geringen L berschuß über die theoretisch benötigte -Menge angewendet wird.
    .lllgezogene Druckschriften: Ind. Eng. Cheln., Bd. 37, 1915, S. 374; Fiat Berichte, Toin Reel 1.1;3, veröitelltlicllt an1 22. 5 . 19.16.
DEP24559A 1947-01-09 1948-12-14 Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder ihren Additions-verbindungen aus Sterine enthaltenden Mischungen oder Loesungen Expired DE929424C (de)

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