DE703342C - ungen der Androstanreihe aus Sterinen - Google Patents

ungen der Androstanreihe aus Sterinen

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DE703342C
DE703342C DE1936L0089725 DEL0089725D DE703342C DE 703342 C DE703342 C DE 703342C DE 1936L0089725 DE1936L0089725 DE 1936L0089725 DE L0089725 D DEL0089725 D DE L0089725D DE 703342 C DE703342 C DE 703342C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane

Description

  • Verfahren zur Darstellung von 3-Oxy-17-ketoverbindungen der Androstanreihe aus Sterinen Es ist bereits bekannt, daß man durch Abspalten der Seitenkette von Sterinen zu Verbindungen der Androstanreihe gelangt. Die dafür gebrauchten Oxydationsmittel waren stets Chromsäure, wenn es sich um gesättigte Seitenketten handelte. Ozon wurde angewendet, wenn ungesättigte Seitenketten vorhanden waren. Alle älteren Arbeiten zogen lediglich die bei der Reaktion entstandenen sauren Fraktionen und aliphatischen Ketone in den Kreis der Untersuchungen.
  • R u z i c k a (Helvetica Chimica Acta 1934, Bd.17, S.1389) gelang es in einer Reihe neuerer Untersuchungen, aus den Produkten der Chromsäureoxydation von gesättigten Sterinen die Ätiocholanone zu isolieren, die bei gänzlicher Entfernung der Seitenkette entstehen; er wies den Weg zur künstlichen Darstellung einer Reihe von Substanzen, die eng mit dem Testikelhormon verwandt sind.
  • B u t e n a n d t (Zeitschr. f. physiol. Chem. 1935 Bd. a37, S.71) und R u z i c k e (Helv. Chim. Acta 1935 Bd.18, S.986) zeigten wenig später in fast- gleichzeitigen Arbeiten, daß die dibromierten Acetate gewisser natürlicher Sterine mit dem gleichen Erfolg der Chromsäureoxydation unterworfen werden können und dabei zum 3-Oxy-,-5, 6-ätioallocholenon führen, einem Körper, der im Männerharn vorkommt und auch unter dem Namen trans-Dehydroandrosteron bekannt ist.
  • Die Chromsäureoxydation, wie sie von den genannten Autoren und später auch von anderen (F,e r n h o 1 z, Journ. Amen Chen1. Soc. 1935, Bd.57, S.15°5; Dirscherl, Zeitschr. f. physiol. Chem. I935, Bd. a35, S. I angewandt wurde, hat jedoch den schwerwiegenden Nachteil, daß der größte Teil der ursprünglich gebildeten Ringketone zerstört wird, so daß die besten, für diese wertvollen Substanzen bisher angegebenen Ausbeuten unter 3 % bleiben.
  • Vorliegende Erfindung zur Herstellung von Oxyketonen durch systematischen Abbau von Sterinen stützt sich auf die interessante Feststellung, daß Bleitetraacetat die Eigenschaft besitzt, bei der Einwirkung in essigsaurer Lösung auf die Ester halogenierter Sterine, wie Cholesterin, Sitosterin, Cinchol usw., Was= serstoffatome, d. h. im wesentlichen nur an tertiäre Kohlenstoffatome gebundenen Wasserstoff und hier wiederwn insbesondere oder ausschließlich solchen der Seitenkette, durch die Acetoxygruppe entsprechend folgendem Reaktionsschema zu ersetzen
    Pb (OCOCH3)4 -;- R3-CH-r R.; . C (OCOCH3) -f- CH,COOH -f- Pb (OCOCH,).,.
    Die so gebildeten tertiären Acetate lassen sich durch Verseifen in tertiäre Alkohole überführen, die eine weitere sekundäre Alkoholgruppe in der 3-Stellung des Moleküls tragen. Wenn man nun eine z. B. essigsaure Lösung dieser gemischten Alkohole in Gegenwart einer kleinen Menge einer Mineralsäur,
    oder einer anderen starken Säure, wie z
    von p-Toluolsulfonsäure, erwärmt, erfo@t'
    unter Eliminierung der tertiär gebundeep;
    Hydroxylgruppe Wasserabspaltung, währem
    die sekundäre Hydroxylgruppe in 3-Stellung erneut acyliert wird. Man erhält so ein Gemisch ungesättigter Sterinester, die durch Ozonbehandlung nach hierfür typischen Methoden und nachfolgende Spaltung der Ozonide in ein Gemisch von Säuren und Betonen übergeführt werden können, unter denen sich in bedeutender Menge das dem Ausgangsmaterial entsprechende Ätiocholanon neben dem 1%-fethylketon mit 21 C-Atoinen befindet. Auch gewisse Anteile an Aldehyden können nebenher entstehen. Wenn man auf die Gewinnung des schwieriger zu isolierenden Methylketons keinen Wert legt, so gestaltet sich die Aufarbeitung der Oxydationsprodukte bedeutend einfacher, wenn man die Aldehyde zunächst zu Säuren oxydiert. Dies kann z. B. durch Behandlung der Ozonide mittels Chromsäure nach der von H a r r i e s und Adam (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. ao, S. 103,1) empfohlenen Methode geschehen. Hierbei wird aber gleichzeitig das Metliylketon mit den 21 CAtomen zerstört.
  • Führt man die so beschriebenen Reaktionen vom dichlorierten Cholesterin ausgehend durch, so erhält man schließlich nach Enthalogenierung und Behandlung mit Ketoreagenzien als Hauptprodukt die Ketoverbindung des Acetats oder sonstigen Esters des J-5, 6-trans-Dehydroandrosterons, beispielsweise das Semiearbazon des Acetats vom Schmelzpunkt 268 bis 27o° (unkorr.). Diese Verbindung läßt sich leicht, z. B. durch Umkristallisieren in Pyridin, reinigen. Durch Verseifung erhält man das trans-Deliydroandrosteron.
  • Beispiel 'i Zu einer auf 6o bis 7o- erwärmten und dauernd lebhaft gerührten Lösung von i ooo g Dichlorcholesterinacetat (2 Mol) in 7 1 Eisessig werden in kleinen Anteilen im Verlauf von i bis 11/2 Stunden 184g (2;:; Mol) Mennige gegeben. Das gebildete Bleitetraacetat wird jeweils sofort verbraucht; wenige Minuten nach Zugabe der letzten Portion ist die Reaktion beendet.
  • Man kühlt ab und sammelt auf dem Filter nicht weiter umgesetztes dichloriertes Acetat, das, durch frisches Dichlorcholesterinacetat wieder auf i ooo g ergänzt, der gleichen Behandlung unterworfen wird. So verfährt man dann noch dreimal, so daß die Reaktion im ganzen fünfmal durchgeführt wird, wobei insgesamt 2ooo g Dichlorcholesterinacetat in die Reaktion eingeführt werden. Aus den vereinigten Mutterlaugen der fünf einander folgenden Operationen wird das Blei durch Zu-
    '' ,@ e der berechneten Menge 2ofach normaler
    als Bleisulfat entfernt, worauf
    'v säure
    flltrierte essigsaure Lösung im Vakuum
    ' `nzentriert wird; hierbei werden nochmals
    gewisse Mengen von dem viel schwerer als das acetoxylierte Produkt löslichen dichlorierten Cholesterinacetat zurückgewonnen, die zusammen mit dem den 5. Reaktionsansatz nicht umgesetzt wieder verlassenden Dichlorcholesterinacetat etwa i ooo g betragen. Man fällt nach Filtration durch Eingießen in Wasser, nimmt in Äther auf, wäscht die ätherische Lösung wiederholt mit Wasser und erhält nach Abdestillieren des Äthers eine zähe, farblose Masse (740,-", die als solche keine Neigung zur Kristallisation zeigt.
  • Man löst die Masse in der 7- bis Machen Menge absoluten Alkohols, versetzt mit 5 o,oiger Schwefelsäure und kocht etwa 2 Stunden am Rückflußkühler zur \'erseifung des Essigsäureesters. Nach Neutralisation der alkoholischen Lösung wird der Alkohol abdestilliert und der Rückstand i Stunde unter Rückfluß mit Eisessig, der 30 g kristallisierte Phosphorsäure pro Liter enthält, gekocht. Man gibt hierauf unter Berücksichtigung des bei der Wasserabspaltung freigemachten Wassers eine für die Wiederacetylierung der alkoholischen Hydroxylgruppe in Stellung 3 ausreichende Menge Essigsäureanhydrid zu, in der Praxis etwa die halbe Gewichtsmenge der verbrauchten Mennige, kocht noch i Stunde am Rückflußkühler und isoliert dann das Produkt in der hierfür üblichen Art.
  • Von dem als nicht kristallisierende braune Masse anfallenden Rückstand (68o g) werden dann nach Ro s e n m u n d (Zeitschr. f. arigew. Chemie 1924, Bd.37, S.54) die Doppelbindungen titriert. Die Bromzahl zeigt, daß etwa 4o bis 6oo,'o des Produktes ungesättigter Natur ist. Man löst in Eisessig und leitet durch die Lösung einen Strom ozonierten Sauerstoffs, der so viel Ozon enthält, als 'zur Ozonierung aller Doppelbindungen erforderlich ist. Darin gibt man eine solche Menge einer 5@@oigerl Lösung von Chromsäureanhydrid in Essigsäure zu, daß auf jedes angelagerte Ozonmolekül i Mol Chromsäureanhydrid kommt. Man läßt zunächst etwa 24 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur stehen, dann erwärmt man langsam auf 6o°, bei welcher Temperatur dann noch 2 Stunden gehalten wird. Hierauf wird ein großer überschuß an Zinkfeile hinzugegeben und bis zur vollständigen Enthalogenierung gesch üttelt.
  • Zur Vermeidung einer schädlichen Wirkung des Zinkchlorids bei der nachfolgenden Destillation wird eine Lösung von Bleiacetat in Essigsäure in geringem überschuß zugegeben. Man filtriert vom Bleichlorid ab und dampft das Filtrat im Vakuum ein.
  • Der Rückstand wird in Isopropyläther aufgenommen, die Lösung wird mit Wasser ge= waschen und dann mit -einem überschuß normaler Natronlauge geschüttelt; dann wird zentrifugiert. Die isopropylätherische Lösung der Neutralfraktion wird zur Trockne verdampft, der Rückstand in Alkohol aufgenommen und die alkoholische Lösung in üblicher Weise mit Semicarbazidacetat im überschuß behandelt. Es scheidet sich rasch ein Rohsemicarbazon ab, das man mit Alkohol, Äther und schließlich mit Wasser wäscht und das nach erforderlichenfalls mehrmaliger Umkristallisation aus Pyridin den konstanten Schmelzpunkt von 268 bis 270' (unkorr.) besitzt. Ausbeute 6o bis 8o-. Es stellt das Semicarbazon des Acetats des trans-Dehydroandrosterons vor, aus dem letzteres z. B. durch Behandlung mit wäßrig-alkoholischer ScliivefQlsäure leicht gewonnen werden kann. Beispiel 2 1176 g Dibromocholesterinacetat werden, wie in Beispiel i, acetoxyliert. Nach dem Abdestillieren des Äthers erhält man eine zähe Masse von 840g- Man verseift mit alkoholischer Schw efelsätire, wie in Beispiel i, neutralisiert und entwässert nach Abdestillieren das Lösungsmittel durch einstündiges Kochen unter Rückfluß mit 70 g Toluolsulfonsäure in 11 wasserfreier Essigsäure. Man erhält nach erneutem Acetylieren der alkoholischen Hydroxylgruppe in Stellung 3 einen Rückstand von 612 g. Eine Aufarbeitung nach Beispiel i ergibt schließlich 5o g Semicarbazon des Acetats des trans-Dehydroandrosterons. Beispiel 3 Zu einer Lösung von 527g Dichlorositosterinaeetat in 40o ccm Eisessig werden im Laufe von 11/2 Stunden i o g Mennige hinzugefügt. Nach dem Aufarbeiten gemäß Beispiel i erhält man 35 g acetoxyliertes Produkt. Nach dem Verseifen wird i Mol Wasser durch mehrstündiges Kochen mit 21 wasserfreier Ameisensäure abgespalten. Nach dem Aufarbeiten erhält man 2,4 g trans-D ehydroandrosteronacetatsemicarbazon. Beispiel 4 430 g Dihydrocholesterinacetat werden nach Beispiel i unter Fortlassen der Enthalegonierungsmaßnähme behandelt. Man erhält 32 g Isoandrosteronacetatsemicarbazon.

Claims (1)

  1. PATLNTANSPRUCFI: Verfahren zur Darstellung von 3-Oxy-1 7-ketoverbindungen der Androstanreihe durch einen oxydativen Abbau von Sterinen unter milden Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ester von halogenierten Sterinen mit Bleitetraacetat behandelt, die so entstandenen Aoetoxyverbindungen verseift, aus den Verseifungsprodukten Wasser abspaltet, an die dadurch entstehenden Doppelbindungen Ozon anlagert, die Ozonide spaltet und die Oxyketone von den gleichzeitig entstehenden Säuren und gegebenenfalls unter sich trennt.
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