DE823883C - Verfahren zur Herstellung von Hormonen der Nebennierenrinde - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hormonen der Nebennierenrinde

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Tadeus Reichstein
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J19/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 by a lactone ring

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Hormonen der Nebennierenrinde Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Substanzen mit der Aktivität des Nebennierenrindenhormons, ausgehend von Sarmentogenin und verwandter Substanzen. Aus der Nebennierenrinde kann eine große Anzahl von Steroiden mit wertvollen therapeutischen Eigenschaften isoliert werden, besonders die Steroide mit am Kohlenstoffatom ii angelagertem Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gruppen, wie das Corticosteron und das Dehydro-ii-corticosteron und deren Ester, zeigen sehr wertvolle Eigenschaften.
  • Bis heute wurde in der Natur kein Ausgangsmaterial zur synthetischen Darstellung der genannten Rindenhormone gefunden, welches bereits ein an das Kohlenstoffatom ii angelagertes Sauerstoffatom aufwies. Demzufolge mußte auf chemischem Wege. dieses Sauerstoffatom in ii-Stellung eingeführt werden. Zu diesem Zwecke wurden in jüngster Zeit verschiedene Methoden ausgearbeitet (vgl. T. F. Gallagher in nRecent Progress in Hormone Research«, Bd. i, S. 83. Acad. Press. Inc. New York i947), aber sie sind alle schwer durchführbar und zu umständlich für die Herstellung von Corticosteron und Dehydrocorticosteron im technischen Maßstab.
  • Es wurde nun gefunden, daß Dehydro-ii-corticosteron oder Corticosteron, ausgehend von Sarmentogenin oder von Sarmentocymarin, die beide verhältnismäßig einfach aus Strophantussamen gewonnen werden, leicht erhalten werden.
  • In den Zeichnungen sind verschiedene Strukturformeln zur näheren Erläuterung des Verfahrens angegeben. Seinerzeit haben Tschesche und Bohle (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 69, S. 2499, 1936) für Sarmentogenin die Formel I vorgeschlagen, die einfacher in der Form I a dargestellt werden kann, wobei die stereochemische Konfiguration bei den Kohlenstoffatomen 3, 9 und ii ebenfalls berücksichtigt ist. In diesen Formeln wurde, wie ersichtlich, die Gegenwart einer Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatorn ii angenommen. Die genannten Forscher waren der Ansicht, bewiesen zu haben, daß Sarmentogenin sich von Digoxigenin, welchem die Formel II zugeschrieben wurde (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 69, S. 739, 1936) lediglich durch eine andere sterische Konfiguration am Kohlenstoffatom 9 unterscheidet. Nachdem es sich aber später herausstellte (vgl. M a s o n und H o e h n , Journal American Chemical Society, Bd. 6o, S. 2824, 1938 und Bd. 61, S. 1614, 1939) daß dem Digoxigenin nicht die Formel II, sondern Formel III zukommt, so daß die Hydroxylgruppe nicht am Kohlenstoffatom ii, sondern am Kohlenstoffatom 12 steht, wurde die dem Sarmentogenin von Tschesche zugeteilte Formel ebenfalls unwahrscheinlich. Aber auch wenn die Formel l a die richtige wäre, so würde eine derartige Substanz zur Darstellung von Corticosteron geringe Möglichkeiten eröffnet haben, weil in dieser Formel beim Kohlenstoffatom 9 nicht eine normale, sondern eine Iso-Konfiguration vorliegt und ferner die Struktur des Ringes E nicht derart beschaffen ist, daß er in die für die Rindenhormone charakteristische Ketolgruppe am Kohlenstoffatom 17 leicht übergeführt werden kann.
  • Es war daher eine sehr überraschende Tatsache, daß nach dem vorliegenden Verfahren Sarmentogenin auf verhältnismäßig einfachem Wege in Dehydrocorticosteron und Corticosteron oder deren Ester übergeführt werden kann. Wahrscheinlich kann der Schluß gezogen werden, daß die wirkliche Formel des Sarmentogenins weder der Formel Ia noch einem Stereoisomeren der Formel III entspricht, sondern richtig dargestellt wird durch Formel IV.
  • Demzufolge besteht das Verfahren nach der Erfindung darin, daß die Doppelbindung im Ring E des Sarmentogenins oder einer verwandten Substanz durch Oxydation geöffnet, die Ketolgruppe am Kohlenstoffatom 17 durch Verseifung freigelegt, die Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom 14 unter Bildung einer Doppelbindung beseitigt, die Ketolgruppe verestert wird. Die beispielsweise erhaltene Verbindung Pregnen-14-triol-3, 11, 21-on-2o-acylat-21 wird auf bekannte Weise in Corticosteron oder Dehydrocorticosteron durch Hydrierung und Oxydation in wahlweiser Aufeinanderfolge, nachfolgender partieller Dehydrierung einer möglicherweise vorhandenen Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom 3 und die Einführung einer Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen 4 und 5, ebenfalls auf bekannte Weise, übergeführt.
  • Das Öffnen der Doppelbindung im Ring E kann vorteilhaft durch Einwirkung von Ozon erfolgen, es können aber auch andere Oxydationsmittel, wie Kaliumpermanganat oder Chromsäure, verwendet werden, wobei auch die Hydroxylgruppen an den Kohlenstoffatomen 3 und ii zu Ketogruppen oxydiert werden können. Das auf diese Weise erhaltene Produkt wird in Pregnen-14-o1-2i-trion-3, 11, 20-acylat-2i durch Verseifung und Veresterung der Ketolgruppe am Kohlenstoffatom 17 mit nachfolgender Beseitigung der Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom 14 übergeführt, worauf die erhaltene Substanz durch Anwendung derselben Methoden, wie für Pregnen-14-triol-3, 11, 21-on-2o-acylat-2i beschrieben, in Corticosteron oder Dehydrocorticosteron übergeführt werden kann.
  • Die Reaktionsfolge der genannten Umwandlungen wird durch die Formeln IV bis XV erläutert. Gemäß dem schematisch gezeigten Verfahren wird beispielsweise Sarmentogenin (Formel IV, R = X = H) oder Sarmentocymarin (Formel IV, R = Cymarosidrest X = H) oder deren Ester, zum Beispiel das Acetat, gelöst in einem Lösungsmittel, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen - 8o und - 20° mit wenigstens einem Mol Ozon behandelt, und das Ozonid auf die übliche Weise, vorzugsweise durch Reduktion, zersetzt. Dabei werden Produkte erhalten, welchen wahrscheinlich die Formel V zugesprochen werden kann (Glyoxylsäureester), wobei keine Isolierung der reinen Substanz notwendig ist. Durch milde Verseifung, z. B. mit Kaliumbicarbonat, in wässerigem Methanol oder mit Säuren können diese Ester in freie Ketone übergeführt werden (Formel VI), die zum Teil kristallisieren. Wird von acetyliertem Sarmentocyrnarin ausgegangen, so wird bei dieser Stufe die Acetylgruppe des Cymaroserestes auch weitgehend verseift. Durch Erwärmen der Ketole (Formel VI) oder einfacher direkt der Glyoxylsäureester (Formel V) mit verdünnter Mineralsäure, wobei man zweckmäßigerweise Alkohol zusetzt, wird ein ungesättigtes Ketol gemäß der Formel VII erhalten. Dieses kann ebenfalls in rohem Zustande weiterverarbeitet werden. Durch eine vorsichtige Acylierung wird in guter Ausbeute ein Monoacylderivat (Formel VIII) erhalten, welches auch in diesem Fall keiner Isolierung bedarf. Es wird in Eisessig mit Platin als Katalysator hydriert, wobei die Hydrierung ohne Schaden so lange fortgesetzt werden kann, bis die Ketogruppe am Kohlenstoffatom 2o teilweise zu einer sekundären Alkoholgruppe reduziert ist. Je nach den Umständen werden Produkte gemäß Formel IX oder X oder eine Mischung von beiden erhalten, die sofort mit einem Überschuß von Chromsäure zu der Triketoverbindung dehydriert werden können. Es wird in guter Ausbeute das Monoacylat der Formel XI erhalten, welches auf bekannte Weise in Dehydro-ii-corticosteronester (Formel XII, R = Ac) oder in freies Dehydrocorticosteron übergeführt werden kann.
  • Dieselben Ergebnisse werden erhalten, wenn man von Sarmentogenon statt von Sarmentogenin ausgeht. Unter Sarmentogenon versteht man ein Keton, entstanden durch vorsichtige Oxydation von Sarmentogenin, in dem die Ketogruppe sich wahrscheinlich an der ii-Stelle befindet (s. Tschesche und Bohle, Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 69 D, S. 2498/99) Wird Acylsarmentocymarin als Ausgangsmaterial verwendet, so werden Substanzen gemäß den Formeln VI, VII und VIII erhalten, die meistens eine Acyloxygruppe am Kohlenstoffatom ii aufweisen. Bei Verwendung der Carbobenzoxyester wird während der Hydrierung gemäß Formel VIII die Estergruppe abgespalten.
  • Ausgehend von der Triketoverbindung XI wird durch energische Hydrierung und Reoxydation der am Kohlenstoffatom 3 erhaltenen Hydroxylgruppe nach der Methode von O p p e n a u e r (vgl. Recueil des Traveaux chimiques des Pays-Bas, Bd. 56, S. 137, 1937) die bekannte Verbindung XIV und aus dieser Corticosteron gemäß Formel XV und deren Ester erhalten. Auffallenderweise scheint dies nicht möglich zu sein, wenn statt der Verbindung XI die Verbindung IX direkt nach der Oppenauer-Methode oxydiert wird. Vermutlich ist in der letztgenannten Verbindung die Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom ii a-ständig, also umgekehrt wie im Corticosteron, bei dem diese Hydroxylgruppe ß-ständig ist. Andererseits ist es ebenfalls möglich, die Verbindung gemäß Formel VIII mit Chromsäure zu dehydrieren und zunächst die Verbindung XVI zu erhalten, die durch energische Hydrierung unter Sättigung der Doppelbindung, Überführung der Ketogruppen in Hydroxylgruppen unter Bildung der Verbindung XIII und nachfolgender Dehydrierupg nach O p p e n a u e r wieder in XIV übergeführt werden kann.
  • Beispiel i i g Sarmentogenin (Schmelzpunkt 265°) wird in der eben erforderlichen Menge heißem Äthylacetat gelöst, die Lösung schnell auf -8o' abgekühlt und innerhalb 2o Minuten etwa 400 cm3 trockener ozonisierter Sauerstoff, mit 4,5% Ozon, durchgeleitet. Die blauviolette Lösung bleibt weitere 2o Minuten bei einer Temperatur von - 8o° stehen, wobei die Farbe nicht verschwinden soll, und wird dann im Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt. Man achte hier und bei den folgenden Stufen darauf, daß das Material vor Verunreinigungen, insbesondere durch Gummiteilchen, geschützt wird. Die eingeengte Lösung wird mit io cm3 Eisessig und unter Umschütteln allmählich mit Zinkstaub in kleinen Portionen versetzt. Hierbei wird Wärme entwickelt, so daß durch äußerliches Abkühlen die Temperatur auf 3o bis 35° gehalten wird. Sobald ein Tropfen der Lösung feuchtes Jodkaliumstärkepapier nicht mehr bläut, wird sie abfiltriert, dann mit Chloroform nachgewaschen und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird in Chloroform aufgenommen und einige Male mit eiskaltem Wasser ausgewaschen, sodann mit einer kalten Natriumcarbonatlösung behandelt und nochmals mit einer sehr geringen Menge von eiskaltem Wasser nachgewaschen, dann über entwässertem Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Es wird ein farbloses Harz in einer Ausbeute, zwischen o,9i und i,o g, das auf eine alkalische Silberdiamminlösung stark reduzierend wirkt, als Rückstand erhalten. Dieses Produkt ist der Glyoxylsäureester V. Der Ester wird in 20 cm3 Äthanol gelöst und am Rückflußkühler 1/2 Stunde mit i cm3 konzentrierter Salzsäure gekocht. Sodann werden io cm3 Wasser zugesetzt, der Alkohol im Vakuum abgedampft, die Lösung nochmals io Minuten auf eine Temperatur. von 70° erhitzt, dann abgekühlt und wiederholt mit Chloroform ausgeschüttelt. Die Chloroformlösung wird wiederholt mit kleinen Portionen gesättigter Kaliumbicarbonatlösung bei einer Temperatur von o° ausgezogen und im Vakuum vollständig eingedampft.
  • Hierbei wird das Rohprodukt VII als eine gelbliche glasige Masse in einer Ausbeute von ungefähr 0,7 g erhalten. Eine partielle Acetylierung wird durch Lösen der Masse in 2 bis 3 cms absolutem Dioxan, Zusatz von 0,4 cm3 Pyridin und nach Abkühlen auf - 2o° mit o,29 cm3 Essigsäureanhydrid durchgeführt. Die Lösung bleibt i Stunde bei - 20°, dann 16 bis 24 Stunden bei o° und endlich i Stunde bei 15 bis 20° unter Ausschluß von Feuchtigkeit stehen. Nach der üblichen Aufarbeitung wird rohes Monoacetat in einer Ausbeute von o,8 g erhalten (Formel VIII). Dieses wird in io cms reinstem Eisessig gelöst. Um Katalysatorgifte auszuscheiden, wird die Lösung über Aktivkohle filtriert, die vorher wiederholt mit heißem Wasser und Eisessig ausgewaschen worden war. Es werden 0,2 g Platinoxyd zugesetzt und die Lösung in einer Wasserstoffatmosphäre so lange geschüttelt, bis i Mol HZ angelagert und der Katalysator reduziert ist. Dann wird filtriert, mit etwas Eisessig nachgewaschen und eine Lösung von 0,4 g Chromsäureanhydrid in i cm Wasser und 8 cm3 Eisessig zugesetzt. Die erhaltene Lösung wird 4 Stunden bei einer Temperatur von 15 bis 20° stehengelassen.- Eine Probe auf freie Chromsäure wird ausgeführt durch Schütteln eines Tropfens der Lösung mit zwei Tropfen verdünnter Schwefelsäure und etwas Äther und einem Tropfen einer io°/oigen Wasserstoffsuperoxydlösung, wobei eine blaue Färbung erhalten wird. Ist keine freie Chromsäure nachweisbar, so wird etwas mehr Chromsäurelösung zugesetzt, bis nach 4 Stunden eben noch Chromsäure nachweisbar ist. Dann wird die Lösung im Vakuum zu einem Sirup eingedampft, etwas Wasser zugesetzt und mit viel Äther ausgeschüttelt. Der Extrakt wird mit etwas verdünnter Schwefelsäure ausgewaschen, mit Sodalösung nachgewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach Verdunsten des Äthers wird eine farblose Masse in einer Ausbeute von ungefähr o,65 g als Rückstand erhalten. Diese wird in Benzolpetroläther gelöst. Nach Chromatographieren über 2o g Aluminiumoxyd nach der Durchlaufmethode werden die mit absolutem Benzol eluierbaren Anteile aus Ätherpetroläther umkristallisiert und liefern das 2i-Acetoxypregnantrion-3, 1i, 20 in Gestalt farbloser Nadeln mit dem Schmelzpunkt 151 bis i53°, das mit der bereits von A. Lardon und T. R e i c h s t ei n (Helvetica Chimica Acta, Bd. 26, S. 747, 1943) auf anderem Wege erhaltenen und in ii-Dehydrocorticosteronacetat übergeführten Verbindung identisch ist. Um aus diesem Produkt Corticosteron zu erhalten, werden o,5 g in io cm3 tisessig gelöst und mit Platinoxyd hydriert, bis 3 Mol H2 absorbiert sind, und die Gasabsorption vollständig aufhört. Das auf bekannte Art isolierte Rohprodukt ist eine Mischung der Isomeren. Es wird 30 Stunden mit 22 cm3 absolutem Benzol, 4 cm3 trockenem Aceton und 1,2 g reinem Aluminiumphenolat auf ioo° erhitzt. Die Mischung wird sodann mit einer großen Menge Äther verdünnt, wiederholt mit einer Lösung von Seignettesalz ausgewaschen, mit Sodalösung nachgewaschen und eingedampft. Das Phenol wird durch vorsichtiges Erhitzen im hohen Vakuum von etwa o,i mm Hg entfernt und der Rückstand über 15 g alkalifreiem Aluminiumoxyd chromatographiert. Nach Eluierung mit Benzoläther (bis 50°/o Äther) und Umkristallisieren aus Äther wird das Pregnandiol-iI-ß-2i-dion-3, 20 -in farblosen Nadeln von Schmelzpunkt 155 bis i57° erhalten, das mit dem Präparat von Von E uw , L a r d o n und R e i c h s t e i n (Helvetica Chimica Acta, Bd. 27, S. 1287, 1944) identisch ist und, wie von den genannten Autoren beschrieben, in Corticosteron übergeführt werden kann.
  • Auch kann Pregnantetrol-3, 1i, 14, 2i-on-2o (VI, X = R = H) aus dem obenerwähnten Zwischenprodukt V, dem rohen Glyoxylsäureester, folgendermaßen hergestellt werden.
  • 0,4 g des neutralen Ozonisierungsproduktes V (mit X = R = H) werden in 20 cm3 Methanol gelöst, eine kalte Lösung von 0,4g Kaliumbicarbonat in io cm3 Wasser zugesetzt und 16 Stunden bei einer Temperatur von 15 bis 20° stehengelassen. Das Methanol wird im Vakuum entfernt, der Rückstand wiederholt mit je 5o cm3 Chloroform ausgezogen, und die Chloroformauszüge werden über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach Einengen bei vermindertem Druck wird als Rückstand das freie Ketol VI erhalten. Es kann aus wenig Aceton umkristallisiert werden. Das Produkt zeigt aber keinen scharfen Schmelzpunkt und wird daher, wie oben beschrieben, im rohen Zustand weiterverarbeitet. Beispiel 2 i g Sarmentocymarin wird in io cin3 Chloroform und 5 cm3 absolutem Pvridin gelöst. Bei einer Temperatur von o° werden 2 g Chlorameisensäurebenzylester tropfenweise zugegeben und die 'Mischung 5 Stunden bei einer Temperatur von o° und i Stunde bei 15 bis 20° stehengelassen. Es wird mit Eis zersetzt und mit einer Mischung aus Chloroform und Äther ausgeschüttelt. Der erhaltene Extrakt wird wiederholt bei o° mit verdünnter Salzsäure ausgewaschen und mit Natriumcarbonatlösung nachgewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und eingedampft, wobei ungefähr i,8 g rohes Carbobenzoxysarmentocymariti erhalten werden, welches ozonisiert und gemäß Beispiel i aufgearbeitet wird.
  • In gleicher Weise wird Carbobenzoxysarmentogenin in Dehydrocorticosteron und Corticosteron übergeführt. Andere Ester von Sarmentocymarin oder Sarmentogenin sind ebenfalls geeignete Ausgangsstoffe ebenso wie das Sarmentocymarin selbst, vorausgesetzt, daß deren Verseifung nicht zu schwierig ist.

Claims (1)

  1. PATE\TA\SPRLCH: Verfahren zur Herstellung von Hormonen der Nebennierenrinde mit einer sauerstoffhaltigen Gruppe am Kohlenstoffatom (i i) und bzw. oder deren Estern, dadurch gekennzeichnet, daß in Sarmentogenin, Sarmentocymarin oder deren Derivaten im Ring E die Doppelbindung durch oxydierende Mittel geöffnet, die Ketolgruppe am Kohlenstoffatom (i7) durch Verseifung des Reaktionsproduktes freigelegt, die Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom (i4) unter Einführung einer Doppelbindung abgespalten und schließlich die Ketolgruppe verestert wird, worauf das erhaltene ,Zwischenprodukt, beispielsweise Pregnen-i4-triol-3, 1i, 2i-on-2o-acylat-2I oder Pregnen-i4-ol-2I-trion-3, II, 2o-acylat-2I, in an sich bekannter Weise durch in wahlweiser Reihenfolge erfolgende Hydrierung und Oxydation in Corticosteron oder Dehydro-ii-corticosteron oder deren Ester überführt wird, worauf eine am Kohlenstoffatom (3) möglicherweise vorhandene Hydroxylgruppe partiell dehydriert und zwischen den Kohlenstoffatomen (4) und (5) in an sich bekannter Weise eine Doppelbindung eingeführt wird.
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