DE752371C - Verfahren zur Herstellung von Enolaethern von 3-Ketosteroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Enolaethern von 3-Ketosteroiden

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DE752371C
DE752371C DESCH115124D DESC115124D DE752371C DE 752371 C DE752371 C DE 752371C DE SCH115124 D DESCH115124 D DE SCH115124D DE SC115124 D DESC115124 D DE SC115124D DE 752371 C DE752371 C DE 752371C
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DE
Germany
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acid
ethers
preparation
enola
testosterone
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Expired
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DESCH115124D
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English (en)
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Erwin Dr Schlenk
Bradley Whitman
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Bayer Pharma AG
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Schering AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

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  • Steroid Compounds (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 9. FEBRUAR 1953
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 O GRUPPE 25 οι
Sch 115124 IVc/120
sind als Erfinder genannt worden
Schering A. G., Berlin
(Ges. v. 15. 7.51)
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Enoläthern von 3-Ketosteroiden.
Es wurde gefunden, daß es möglich ist, die 3-Ketogruppe solcher Steroide in Enoläther dieser Ketogruppe umzuwandeln. Die so erhaltenen Produkte besitzen nicht nur die gegebenenfalls vorher im Ring A und B entweder in i, 2- oder in 4,5-Stellung vorhandene eine Doppelbindung, sondern noch eine neue Doppelbindung, so daß ein System von zwei konjugierten Doppelbindungen im Ring selbst gebildet werden kann, wenn man von solchen 3-Ketonen ungesättigter Steroide ausgeht, die in a, /^-Stellung eine Doppelbindung aufweisen.
Die erfmdungsgemäße Umsetzung wird durchgeführt durch Einwirkung von Estern der Orthoameisensäure HC(OH)3 in Gegenwart einer kleinen Menge von Mineralsäure, die als Katalysator wirkt. Da sich das Gemisch manchmal erwärmt, ist es ratsam, es zu kühlen, um die heftige Reaktion abzuschwächen. Die neuen Verbindungen kristallisieren aus dem
Reaktionsgemisch aus,,da sie in organischen Lösungsmitteln schwerer löslich sind als das Ausgangsmaterial. Die Reaktion ist an Hand der folgenden Formelbilder, die nur den Ring A darstellen und woselbst R einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, veranschaulicht.
(I)
(II)
RO
— ROH
RO —I
(III)
Die Diäther (II) werden also zuerst gebildet, aber unter den erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen spalten sie alsbald ein Molekül Alkohol ab, so daß als Endprodukt die Monoäther (III) isoliert werden. Das Absorptionsspektrum dieser Verbindungen zeigt eine starke Absorption bei 240 μμ, die anzeigt, daß beide Doppelbindungen im Ring A vorliegen. . Die erhältlichen Verfahrensprodukte sind entweder selbst im Sinne von Keimdrüsenhormonen physiologisch wirksam oder können als Zwischenprodukte zur Herstellung solcher Stoffe Verwendung finden.
Soweit die verwendeten Ausgangsstoffe selbst hormonal wirksam sind, wird durch die Herstellung der Enol'äther die Wirkungsdauer stark verlängert. Es handelt sich also um die Erscheinung, die als protrahierte Wirkung bezeichnet wird. Berücksichtigt man ferner, daß bei Verwendung gleicher Dosen des freien Hormons und des Enoläthers im letzteren Falle eine kleinere Hormonmenge zur Anwendung gelangt, so ergibt sich, daß auch die Wirkungsstärke des Enoläthers, bezogen auf gleiche Hormonmengen, größer ist als die des freien Hormons. Solche Stoffe sind daher zu therapeutischer Verwendung geeignet.
Beispiel 1
5 g Cholestenon werden aufgelöst in 10 ecm Orthoameisensäureäthylester, worauf 1 ecm Ameisensäure hinzugefügt wird. In dieses Gemisch, das bis auf 150 abgekühlt wird, bringt man einen Tropfen konzentrierte Schwefelsäure; das Gemisch färbt sich gelb und orange, dann dunkelbraun und endlich blaugrün. Die Temperatur steigt langsam an, und es ist ratsam, vorsichtig zu erhitzen und das Gemisch 15 Minuten lang bei einer Temperatur von 40 bis 500 (innen gemessen) zu halten. Man läßt das Gemisch 20 Stunden stehen und arbeitet dann auf, indem man die ausgefallenen Kristalle abfiltriert, in Äther auflöst und die Ätherlösung sorgsam mit Wasser, Sodalösung und wieder mit Wasser wäscht und dann trocknet. Die Ätherlösung wird gelb, und nach der Verdampfung wird ein gelber, öliger Rückstand erhalten, der leicht kristallisiert. Dieses Material wird als Aceton umkristallisiert. Man erhält sehr schöne Kristalle vom Schmelzpunkt 82 bis S50 in einer Ausbeute von 80°/o. Der Mischschmelzpunkt mit Cholestenon zeigt ein Absinken von 150. Das Produkt entspricht dem Formelbild
' Γ
C-H8O-
Cholestä-2', 4-dien-3-ol-äthyläther. go
Beispiel 2
5 g Testosteronbenzoat werden zusammen mit 20 ecm Orthoameisensäureäthylester und 2 ecm Ameisensäure erhitzt. Beim Abkühlen kristallisiert das Material wieder aus. Dann wird ein Tropfen konzentrierte Schwefelsäure zugefügt, das Gemisch vorsichtig auf 500 C erwärmt und V2 Stunde bei dieser Temperatur gehalten, worauf sich das Material zuerst gelb und endlich blaugrün färbt. Beim Abkühlen wird das Reaktionsgemisch fest, man läßt es 20 Stunden stehen und arbeitet, wie in Beispiel ι beschrieben, auf. Das in einer Ausbeute von 75 °/o erhaltene Produkt wird zweimal aus Aceton umkristallisiert und bildet schöne glänzende Blättchen vom Schmelzpunkt 1890 C. Der Mischschmelzpunkt mit Testosteronbenzoat zeigt ein Absinken von ungefähr 15 bis 2O°. Die Analyse und Äthoxylbestimmung zeigen, daß die Verbindung die Formel O28 H36 O3 hat, die dem folgenden Formelbild entspricht:
O · COC.H,
C2H5O —^ y .
3-Äthoxy-I7-benzoyloxyandrosta-2, 4-dien.
Beispiel 3
ι g Testosteron wird in 2 ecm Orthoameisen-
säureäthylester aufgelöst, worauf man erst V2 ecm Ameisensäure, dann einen kleinen Tropfen Phosphorsäure hinzufügt, wobei das gleiche Färbungsphänomen eintritt, wie es in den vorhergehenden Beispielen beschrieben wurde. Nachdem die Reaktion in der vorbeschriefbenen Weise durchgeführt worden ist, isoliert man das Produkt. Es besitzt einen Schmelzpunkt von 1520; beim Mischen mit Testosteron tritt ein starkes Absinken des Mischschmelzpunktes ein.
Beispiel 4
2 g Isocholestenon werden in 5 ecm Orthoameisensäureäthylester aufgelöst, worauf man ι ecm Ameisensäure, die ein Tropfen Schwefelsäure enthält, hinzufügt. Die Reaktion geht ähnlich in der Art und Weise vor sich, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben, und das Reaktionsgemisch wird in der gleichen Weise aufgearbeitet. Sehr schöne Kristalle werden in einer Ausbeute von 83 °/o aus Aceton erhalten, die bei iio° zu schmelzen anfangen und bei 120'0' geschmolzen sind. Ein Mischen mit dem Ausgangsmaterial wie auch mit den isomeren Verbindungen, die in Beispiel 1 beschrieben sind, verursacht ein starkes Absinken des Schmelzpunktes. Auch andere Äther als die oben beschriebenen können erhalten werden bei Anwendung der entsprechenden Ester der Orthoameisensäure. So sind mit den Methyl-, Butyl-, Allyl- und anderen Estern der Orthoameisensäure die Methyl-, Butyl-, AlIyI- und andere Äther der Ausgangsmaterialien gewinnbar. Die erfindungsgemäße Reaktion kann auch mit allen anderen Cyclopentanopolyhydrophenanthrenverbindungen ausgeführt werden, die eine Ketogruppe in α-Stellung zu einer Doppelbindung im Ring A besitzen, wie z. B. mit Isotestosteron, Androstandion, Pregnan-19-01-3-on und anderen ähnlichen Verbindungen. Auch kann die Schwefelsäure durch gasförmige ChlorwasserstofEsäure oder andere vorzugsweise starke Mineralsäuren ersetzt werden.
Beispiel 5
2,86 g A ^ 5-Androstendion-(3, 17) werden in 10,0 ecm Benzol gelöst; dann werden 5,0 g Orthoameisensäureester und 1,4 g absoluter Äthylalkohol hinzugegeben. Schließlich werden 10 Tropfen einer 8,4°/oigen absolut alkoholischen Salzsaure eingetropft. Danach wird 2 Stunden auf 500 C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird dann mit methylalkoholischer Natronlauge deutlich alkalisch, gemacht, in Wasser gegossen und mit Äther extrahiert. Die ätherische Lösung wird neutral gewaschen, getrocknet und verdampft. Der Verdampfungsrückstand kristallisiert beim Verreiben mit schwach pyridinhaltigern Äthylalkohol. Isoliert werden 2,56 g zl4'5-Androstendion-(3, i7)-enoläthy]äther-(3); Fp. 1520 C; [α]*0 = — 89)3 Ο (CHCl3).
70 O
H5C2O-
Die Mutterlauge wird nach Zusatz von wenig 2 η-wäßriger Salzsäure 20 Minuten auf dem Wasserbad erhitzt. Dann wird mit Wasser versetzt und mit Äther extrahiert. Beim Verdampfen der neutral gewaschenen und getrockneten ätherischen Lösungen werden 0,49 g J4i5-Androstendion vom Fp. 171°; [a]£,° = + 193,9° (CHCl3) zurückgewonnen. Die Ausbeute des Enoläthers aus umgesetztem A-4, 5-Androstendion beträgt somit 98,7 °/o.
Beispiel 6
3 g Androstandion werden in 20 ecm Xylol gelöst und mit 4,2 g Orthoameisensäureäthylester, 3 g absolutem Alkohol und 20 Tropfen einer 8,4°/oigen wasserfreien alkoholischen Salzsäure langsam zum Sieden erhitzt. Nach etwa einstündigem Erhitzen wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand aus pyridinhaltigem Aikohol umkristallisiert. Man erhält so> den Androstandion-3-enoläthyläther vom Schmelzpunkt 105 bis io6° und der spezifischen Drehung Md" = ~f~ 1260· (in Dioxan) in einer Ausbeute von etwa 95%.
Beispiel 7
Man löst 2 g Testosteron und 1 g Äthylenglykol in 60 ecm Toluol und läßt das Gemisch nach Zusatz einiger Kristalle von p-Toluolsulfosäure etwa 18 Stunden unter Entfernung des gebildeten Wassers zum Sieden erhitzt stehen. Dabei scheidet sich ein farbloses Kristallisat aus, das man absaugt und mit heißem Alkohol, dann mit Äther auswäscht. Danach zeigen die Kristalle einen Schmelzpunkt von 245 bis 2470. Durch Hydrolyse mit alkoholischer Salzsäure wird Testosteron zurückerhalten. Nach der Analyse kommt dem Produkt die Formel C40 H58 O4 zu, so daß man ihm die Struktur
CHo CH3
CH3 CH3
HO-/ '
OH
\ A
\ //—0 — CH2-CH2-O- , zuerkennen muß. Ausbeute 0,9 g.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Enoläthern von 3-Ketosteroiden, vorzugsweise von solchen, die im Ring A eine Doppelbindung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten 3-Ketosteroide einer Behandlung mit Orthoameisensäureestern in Gegenwart saurer Katalysatoren unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Ameisensäure und einer starken Mineralsäure arbeitet.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Testosteronester mit Orthoameisensäureäthylester in Gegenwart von Ameisensäure und einer verhältnismäßig kleinen Menge einer starken Mineralsäure behandelt und die erhaltenen 3 - Äthoxy -17 - acyloxy. androsta-2, 4-diene abtrennt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoff Testosteron verwendet.
    © 5686 1.53
DESCH115124D 1937-02-26 1938-02-25 Verfahren zur Herstellung von Enolaethern von 3-Ketosteroiden Expired DE752371C (de)

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