DE917971C - Verfahren zur Herstellung von Steroidlactamen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Steroidlactamen

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DE917971C
DE917971C DEF7941A DEF0007941A DE917971C DE 917971 C DE917971 C DE 917971C DE F7941 A DEF7941 A DE F7941A DE F0007941 A DEF0007941 A DE F0007941A DE 917971 C DE917971 C DE 917971C
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DE
Germany
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lactams
steroid
melting point
production
pyridine
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Expired
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DEF7941A
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English (en)
Inventor
Dr Werner Fritsch
Dr Josef Schmidt-Thome
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J43/00Normal steroids having a nitrogen-containing hetero ring spiro-condensed or not condensed with the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Steroidlactamen Steroide mit einer Lactongruppierung im Ring D sind verschiedentlich hergestellt worden; einige von ihnen zeigen eine hemmende Wirkung auf die Ausschüttung gonadotroper Hormone. Entsprechende D-Ring-Lactame sind von St. Kaufmann (J. Am. Chem. Soc. Bd. 73, 101, S. 1779) durch Beckmannsche Umlagerung von 17-Oximen der Steroidreihe mittels einer Mischung von Pyridin und p-Acetylaminobenzolsulfochlorid gewonnen worden. Auf diesem Wege wurden das Dehydroisoandrololactam, das Testololactam und das Östrololactam dargestellt. Die Ausbeuten an Lactamen betragen nach diesem Verfahren 5o °/o.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die Ausbeuten bei der Beckmannschen Umlagerung von i7-Oximen der Steroidreihe, die gesättigt oder ungesättigt sein und außerdem noch andere Substituenten tragen können, sich erheblich verbessern lassen, wenn man sie mit einer Mischung von Phosphoroxychlorid und Pyridin behandelt. Man erhält die Lactame in einer Ausbeute von 6o bis 7o °/o. Als Nebenprodukte entstehen Substanzen, die sich von den Lactamen durch einen Mindergehalt von i Mol Wasser unterscheiden und deren Konstitution noch nicht bekannt ist. Die Umlagerung wird, falls die Oxime noch OH-Gruppen tragen, nach Schutz dieser Gruppen durch Acylierung vorgenommen. Nach der Umlagerung wird die Acylgruppe durch Verseifung wieder abgespalten. Die Lactamgruppierung bleibt bei Anwendung der üblichen Verseifungsbedingungen für Acetate unverändert.
  • Die Beckmannsche Umlagerung der 17-Steroidoxime verläuft einheitlich nur in einer der beiden an sich möglichen Richtungen: das Stickstoffatom der Lactamgruppe ist mit dem Kohlenstoffatom 13 verknüpft. Die Reaktion verläuft z. B. nach folgendem Schema: Führt man die Umlagerung mit i7-Monoximen von Polyketonen durch, so erhält man Ketolactame; so entsteht beispielsweise aus d 4-Androstendion- (3,17) -monoxim-(17) (erhältlich z. B. durch Dehydrierung des entsprechenden Oxy-l7-1,etonoxims mit Metallalkoholaten und einem Keton in inertem Lösungsmittel) das Testololactam. Zu der gleichen Verbindung gelangt man auch durch Oxydation des Dehydroisoandrololactams z. B. mit Hilfe eines Ketons und eines Metallalkoholats in neutralem Lösungsmittel oder mit anderen Oxydationsmitteln Die Lactame werden als Zwischenprodukte oder als Therapeutika benutzt.
  • Beispiel i io g Dehydroisoandrosteronacetatoxim werden in i5o ccm trockenem Pyridin gelöst und unter Eiskühlung und Rühren eine auf o' gekühlte, frisch bereitete Lösung von 5o ccm Phosphoroxychlorid in ioo ccm Pyridin zufließen gelassen. Die Mischung wird 3 Stunden bei o' aufbewahrt. Dann wird sie unter gutem Umrühren in eine Mischung von etwa 8oo g zerstoßenem Eis und 30 ccm konzentrierter Salzsäure eingetropft. Danach wird mit Salzsäure zu Ende neutralisiert. Nach Stehen über Nacht im Eisschrank wird der fast farblose Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Ausbeute 8,7 g, Schmelzpunkt 285" (Sinterung bei igo'). Das Rohprodukt kann aus Methanol umkristallisiert werden.
  • Zur Abtrennung eines bei der Reaktion entstandenen Nebenproduktes kann eine chromatographische Reinigung durchgeführt werden: das Rohprodukt wird in der gerade ausreichenden Menge Benzol gelöst und an eine Säule von 3,5 X io cm Aluminiumoxyd (nach Brockmann) absorbiert. Aus dem Eluat mit Benzol erhält man 1,9 g eines Öls, «,-elches nach kurzer Zeit erstarrt. Nach dem Umkristallisieren aus Methanol erhält man schöne Nadeln vom Schmelzpunkt ioi'. Das Produkt enthält nach der Analyse i Mol Wasser weniger als das Hauptprodukt. Bei der nachfolgenden Elution erhält man 6,6 g Dehydroisoandrololactamacetat in schönen Blättchen vom Schmelzpunkt 2g5'. Zur Verseifung werden 1,32 g des Lactams in einer Lösung von 1,2 g Natriumhydroxyd in q ccm Wasser und 2o ccm Äthanol 2o Minuten auf dem Wasserbad zum Sieden erwärmt. Die Lösung wird in Wasser eingegossen, der entstandene Niederschlag abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 1,o4 g Dehydroisoandrololactam vom Schmelzpunkt 292 bis 295' in Gestalt kleiner Prismen. Die Substanz läßt sich aus Methanol umkristallisieren.
  • o,3 g Dehydroisoandrololactam werden in etwa 25o ccm Toluol gelöst, das Lösungsmittel wird bis auf etwa 2o bis 30 ccm abdestilliert, unbeschadet eines Wiederauskristallisierens der Substanz, 5 ccm Cyclohexanon und eine Lösung von 6oo mg Aluminiumisopropylat in q. ccm Toluol werden zugefügt und die Mischung 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Hierbei geht der anfangs gebildete amorphe Niederschlag allmählich wieder in Lösung. Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt, mit Wasser versetzt, mit Salzsäure stark angesäuert und mit Äther extrahiert. Nach Abtrennung der Ätherschicht, die verworfen wird, wird die wäßrige Phase unter Eiskühlung mit Natronlauge alkalisch gemacht und viermal mit je i5o ccm Äther ausgeschüttelt. Die vereinigten Ätherlösungen werden getrocknet, der Äther abdestilliert, der Rückstand in Methanol aufgenommen, filtriert, die Lösung auf einige Kubikzentimeter eingeengt und in Wasser eingegossen. Nach kurzer Zeit scheidet sich ein Kristallisat ab, das abfiltriert wird und einen Schmelzpunkt von 237 bis 239' zeigt. Ausbeute an Rohprodukt 130 mg. Zur Reinigung kann es in benzolischer Lösung an Aluminiumoxyd chromatographiert oder aus Aceton umkristallisiert werden. Man erhält das reine Testololactam vom Schmelzpunkt 263#. Beispiel i g d4 Androsten-3, i7-dion-i7-monoxim «erden in 14 ccm Pyridin gelöst und eine Lösung von 2 ccm Phosphoroxychlorid in 6 ccm Pyridin wie im Beispiel i zufließen gelassen. Nach 3stündigem Stehen bei o@ wird auf Eis gegossen, mit Salzsäure neutralisiert und die entstandene Emulsion mit Chloroform extrahiert. Die Chloroformlösung wird im Wasser gewaschen, getrocknet und das Lösungsmittel abdestilliert. Der feste Rückstand wird aus Aceton-Petroläther (3o bis 40°) umkristallisiert. Man erhält o,68 g Testololactam vom Schmelzpunkt 256°. Es kann durch Chromatographie gereinigt «erden, wobei der Schmelzpunkt auf 263° ansteigt.
  • Beispiel 3 500 mg Östronbenzoatoxim werden in 6 ccm Pyridin gelöst und bei o' mit einer Lösung von 2 ccm Phosphoroxychlorid in .4 ccm Pyridin versetzt. Nach 31/2stündigem Stehen bei o° wird auf Eis gegossen, mit Salzsäure neutralisiert und mit Chloroform ausgeschüttelt. Nach dem Waschen mit Wasser und Trocknen wird das Chloroform abdestilliert. Der Rückstand wird aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 29o mg Östrololactambenzoat vom Schmelzpunkt 303 bis 3i4`. Die Mutterlauge dieses Kristallisats wird, wie im Beispiel i beschrieben, in Benzol an Aluminiumoxyd chromatographiert. Bei der Elution mit Benzol erhält man 55 mg eines unbekannten Nebenproduktes vom Schmelzpunkt i27°. Weitere Elution mit Benzol-Aceton i : 4 ergibt noch 35 mg Lactam. Gesamtausbeute an Östrololactambenzoat 325 mg. Es kann durch Umkristallisieren aus Methanol in ganz reiner Form erhalten werden und zeigt dann einen Schmelzpunkt von 304 bis 3i4°.
  • no mg Östrololactambenzoat werden in einer Mischung von 6 ccm Methanol und ioo mg Kaliumbicarbonat 2 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Beim Abkühlen kristallisiert das Östrololactam in kleinen Nädelchen aus, deren Schmelzpunkt über 35o° liegt. Ausbeute 8o mg.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Steroidlactamen, dadurch gekennzeichnet, daß man gesättigte oder ungesättigte i7-Oxime der Steroidreihe, die außerdem noch Substituenten tragen können, gegebenenfalls nach Schutz von Oxygruppen durch Acylierung, der Beckmannschen Umlagerung mit einer Mischung von Phosphoroxychlorid und Pyridin unterwirft und gegebenenfalls die nach Verseifung der Acyloxygruppen erhaltenen Oxylactame durch Oxydation in Ketolactame überführt.
DEF7941A 1951-12-21 1951-12-21 Verfahren zur Herstellung von Steroidlactamen Expired DE917971C (de)

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