DE752752C - Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatisierten Steroidverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatisierten SteroidverbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J9/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane
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Description
Wie bekannt, unterscheiden sich die Vertreter der Follikelhormongruppe,. wie das Oestron,
Equilin, Equilenin u. dgl., von den übrigen bekannten Sterinverbindungen in konstitutioneller
Hinsicht insbesondere dadurch, daß sie mindestens einen aromatischen Ring besitzen,
und zwar sind der Ring A bzw. die Ringe A und B des Vierringsystems aromatischer Natur. Hiermit
steht es in Zusammenhang, daß die Vertreter der Follikelhormongruppe im Ringsystem
ein C-Atom weniger besitzen als sämtliche übrigen bekannten und gut untersuchten Derivate
des Cyclopentanopolyhydrophenanthrens; denn der Ring A und/oder Ring B dieses Ringsystems können nicht eher in den aromatischen
Zustand übergehen, bevor die quartäre Methylgruppe an dem ringverknüpfenden C-Atom io
abgespalten bzw. an ein nicht ringverknüpfendes C-Atom verschoben ist.
Diese konstitutionelle Besonderheit der Vertreter der Follikelhormongruppe hat deren
künstliche Darstellung aus leicht zugänglichen Steroidverbindungen vor eine neue und sehr
schwierige Aufgabe gestellt, nämlich der EIi-
minierung eines einzelnen C-Atoms, der sehr fest haftenden und stabilen quartären Methylgruppe
am C-Atom io.
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man die als Ausgangsmaterial
verwendeten Sterinverbindungen in Derivate umwandelt, die einen ganz speziellen ungesättigten
Zustand aufweisen. Dieser spezielle ungesättigte Zustand hat zur Folge, daß die bisher fest
haftende Methylgruppe am Atom io so labil geworden ist, daß sie sich nunmehr im allgemeinen
ohne Zerstörung anderer Stellen des Moleküls von ihrem bisherigen, die Aromatisierung
des Ringes A oder B verhindernden Platz entfernen läßt.
Die Aromatisierung dieser im Ring A zweifach ungesättigten Ketone der Sterinreihe oder ihrer
CH3' X Enolderivate erfolgt erfindungsgemäß durch
Wanderung der Methylgruppe am Kohlenstoffatom 10 bei geeigneten Reaktionsbedingungen
an ein anderes Kohlenstoffatom. Dies wird dadurch bewirkt, daß man die Ausgangsmaterialien
in Gegenwart von Mineralsäuren mit organischen Säureanhydriden oder -Chloriden
behandelt, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und auch unter Druck und in einer Atmo-Sphäre
indifferenter Gase, wie Stickstoff.
Als besonders geeignet haben sich hierbei Gemische von Essigsäureanhydrid und konzentrierter
Schwefelsäure erwiesen. Unter diesen Bedingungen geht die Aromatisierung bereits
bei Zimmertemperatur genügend rasch und mit guter Ausbeute vor sich.
Die Reaktion kann durch folgende Formelbilder veranschaulicht werden:
CH.
CH, X
CH3
CHa X
wobei X Sauerstoff oder die Gruppierung
,R
bedeutet, während Y eine Oxygruppe oder eine darin überführbare Gruppe und R Wasserstoff
oder ein substituierter oder nichtsubstituierter Kohlenwasserstoffrest sein kann.
Als Ausgangsstoff kommt insbesondere das
Δ1'2'· *· 5-Cholestandienon-3 in Betracht. Dieses
Keton kann, wie in den obigen Formeln gezeigt, auch in der Enolform reagieren, die man z. B.
durch Ester- oder Ätherbildung festlegen kann.
Die Festlegung der Endgruppe hat den Vorteil, daß das Sauerstoffatom am Kohlenstoffatom 3
schon von vornherein für den zukünftigen phenolischen Zustand vorgebildet ist.
An Stelle von Δ1" 2! 4" 5-Cholestandien-on-3
können auch andere ähnlich gebaute, ungesättigte, den Sterinkern aufweisende Ketone
als Ausgangsmaterialien Verwendung finden, sofern sie im Ring A am Kohlenstoffatom 3 eine
Ketogruppe und zwischen den Kohlenstoffatomen ι und 2 sowie 4 und 5 je eine Doppelbindung
aufweisen.
So sind anwendbar die entsprechenden Ketone anderer Sterine oder Pregnan- und Androstan-HO
verbindungen, ferner 3-Oxocholansäuren und
ihre niederen Homologen, Gallensäuren, ganz allgemein alle Verbindungen, die einen Cyclopentanopolyhydrophenanthrenring
mit einer Methylgruppe am Kohlenstoff 10 und im Ring A die Struktur des Δ1' 2: 4 5-Cholestandienons-3
aufweisen.
Ebenso geeignet sind auch die entsprechenden Enolderivate, die an Stelle der Ketogruppe am
Kohlenstoffatom 3 eine enolische Hydroxylgruppe tragen; die in ihnen neu entstandene
Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen 3 und 4 verschiebt naturgemäß die Δ*' ^Doppelbindung in die Δ5' e-Lage. Besonders
brauchbar sinddie organischen und anorganischen Ester der Enole, wie das Acetat, Benzoat oder
die Halogenverbindungen, doch kann man auch geeignete Äther hierfür verwenden. Derartige 1x5
Ausgangsmaterialien lassen sich z. B. erhalten gemäß dem Verfahren des Patents 722 943.
log Δ1· 2: 4%5-Cholestadienon-3 vom Schmp.
in bis 112° werden unter Erwärmen in 8 ecm
Essigsäureanhydrid gelöst. Zu der abgekühlten
Lösung wird unter Schütteln und Kühlung mit Wasser eine Mischung von 2,6 g konzentrierte
Schwefelsäure und 10 ecm Essigsäureanhydrid
gegeben, wobei sich die Lösung tiefgrün färbt. Nach dem Stehen über Nacht wird mit io°/0iger
alkoholischer Kalilauge bis zur alkalischen Reaktion versetzt und darauf bis zur Trübung
mit Wasser verdünnt. Die beim Stehen abgeschiedenen Kristalle werden abgesaugt und
mit 8o°/oigem Methanol gewaschen. Rohausbeute einschließlich einer zweiten Fraktion
aus der Mutterlauge: 9,2 g vom Schmp. 137 bis 1400. Nach dem Umkristallisieren aus verdünntem
Alkohol erhält man das aromatisierte Produkt von der Zusammensetzung C27H42O in
feinen Nadeln vom Schmp. 145,5 bis 146°. Ausbeute: 8,5 g.
Das Spektrum des so erhaltenen Stoffes weist das gleiche charakteristische Absorptionsmaximum
bei 280 bis 285 μ auf, wie das Oestron. Während sich das als Ausgangsmaterial verwendete
Cholestadienon sehr leicht mittels Palladiummohrs und Wasserstoff hydrieren läßt, bleibt das erhaltene aromatisierte Produkt
unter diesen Bedingungen völlig unangegriffen. Dieses Verhalten steht ebenfalls mit der aromatischen
Natur des erhaltenen Sterinphenols in Einklang.
0,5 g Δ1· 2; 4'5-Androstadiendion-3, 17, erhalten
z. B. nach Beispiel 8 des. Patents 722 943, werden in 5 ecm Essigsäureanhydrid unter
schwachem Erwärmen gelöst. Zu der abgekühlten Lösung wird unter Schütteln und Kühlung mittels Wasser eine Mischung von
0,2 g konzentrierter Schwefelsäure und 1 ecm Essigsäureanhydrid gegeben, wobei sich die
Lösung stark verfärbt. Nach 3 Stunden wird mit io%iger alkoholischer Kalilauge bis zur
alkalischen Reaktion versetzt und die Lösung ι Stunde gekocht. Nun wird mit verdünnter
Schwefelsäure angesäuert, ausgeäthert und die ätherische Lösung zur Entfernung von Nebenprodukten
einmal mit etwa 3°/o^§er Kalilauge
durchgeschüttelt. Der nach dem .Waschen und Verdampfen des Äthers isolierte Anteil wird
durch Hochvakuumdestillation bei 0,0005 mg Hg und 170 bis 180° gereinigt und das' Destillat aus
Methanol umkristallisiert, wobei man das i-Methyl-oestron
in schönen Nadeln vom Schmp. 247 bis 2490 erhält. Ausbeute 50 mg. Das
Methyl-oestron kuppelt mit Benzoldiazoniumchloridlösung sofort unter Bildung eines roten
Azofarbstoffes.
A1· 2i 4i 5-Androstadienol-i7-on-3 werden in
3,2 ecm Essigsäureanhydrid unter schwachem Erwärmen gelöst und unter Kühlung mit lucern
einer Essigsäureanhydrid - Schwefelsäure - Mischung,
die in 4,1 ecm Essigsäureanhydrid 0,134 ccm konzentrierter Schwefelsäure enthält,
versetzt. Nachdem die Mischung 4 Stunden bei Zimmertemperatur gestanden hat, wird das
Ganze in eine eisgekühlte wäßrige Bicarbonatlösung geschüttet. Man nimmt das i-Methyloestradioldiacetat
in Äther auf und wäscht mit 5%iger Sodalösung und Wasser. Nach dem
Trocknen mit Natriumsulfat dampft man die Ätherlösung ein und kristallisiert den Rückstand
aus Methanol um. Es werden auf diese Weise 119 mg i-Methyloestradiol-diacetat vom Schmp.
135 bis 136° erhalten. .
Zur Darstellung des freien Phenols wird der Ester 1I2, Stunde in 15 ecm einer 5°/oigen methylalkoholischen
Kalilauge gekocht. Nach dem Erkalten wird mit verdünnter Salzsäure angesäuert. Die ausgefallenen Kristalle werden aus
Essigester-Benzin umkristallisiert. Man erhält so das i-Methyloestradiol in farblosen Nadeln
vom Schmp. 231 bis 2320. Ausbeute 82 mg.
Man erhitzt ein Gemisch aus 2 g Δ lf 2; 4' 5-Cholestadienon-3,
50 ecm Essigsäureanhydrid und ι ccm konzentrierter Jodwasserstoffsäure (1,96)
3 Stunden lang auf dem Wasserbad. Nach dem go
Erkalten gibt man zu der Lösung unter Kühlung alkoholische Kalilauge bis zur Alkalisierung und
verdünnt dann das Gemisch mit Wasser. Dabei scheidet sich das in Beispiel 1 beschriebene
Sterinphenol aus, das abgetrennt und aus verdünntem Alkohol umkristallisiert wird. Ausbeute
0,65 g. Das Produkt zeigt im Gemisch mit dem Produkt des Beispiels 1 keine Schmelzpunkterniedrigung.
Setzt man es durch Erwärmen mit 3, 5-Dinitro-benzoylchlorid in Pyridinlösung
um, so bildet es ein Dinitrobenzoat, das nach Umkristallisieren aus Alkohol, in dem
es schwer löslich ist, Kristalle vom Schmp. 179 bis i8o° darstellt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatischen Steroidverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß im Ring A zweifach ungesättigte 3-Ketone von Steroidverbindungen,
die am Kohlenstoffatom 10 eine Methylgruppe enthalten, z. B. A1' 2:
4/ 5-Cholestadienon-3, oder deren Enolderivate
in Gegenwart von Mineralsäuren mit organischen Säureanhydriden oder -Chloriden
behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- lao
kennzeichnet, daß man in Gegenwart von Schwefelsäure arbeitet.
3· Verfahren nach Anspruch ι und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlung bei erhöhter Temperatür und gegebenenfalls
unter Druck durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoffe
Verbindungen der Strukturformel
CH, X
bzw. CH3 X
Verwendung finden, wobei X Sauerstoff oder die Gruppierung <^ bedeutet, während Y a5
eine Oxygruppe oder eine in eine Oxygruppe überführbare Gruppe und R Wasserstoff
oder ein substituierter odernichtsubstituierter Kohlenwasserstoffrest sein kann.
1 5786 2.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH125045D DE752752C (de) | 1939-05-03 | 1939-05-03 | Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatisierten Steroidverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE752752C true DE752752C (de) | 1954-03-01 |
Family
ID=7451849
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH125045D Expired DE752752C (de) | 1939-05-03 | 1939-05-03 | Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatisierten Steroidverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE752752C (de) |
-
1939
- 1939-05-03 DE DESCH125045D patent/DE752752C/de not_active Expired
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