DE750212C - Verfahren zur Gewinnung der 3-Acyloxybisnorcholensaeure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung der 3-AcyloxybisnorcholensaeureInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J9/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane
Description
In den Mohrrüben, den Knollen von GIoriosa superba, in der Calabar- und vor allem
in der Sojabohne sind Gemische mehrerer Phytosterine enthalten, aus denen man nur
durch verhältnismäßig sehr mühselige und kostspielige Verfahren die Einzelsterine gewinnen
kann. Nach den Arbeiten von Windaus u. a. weist das aus diesem Steringemisch
erhältliche Stigmasterin eine Doppelbindung in der Seitenkette auf, und an dieser Stelle
läßt sich nach E. Fernholz (Annalen der Chemie 507, 132 [1933]) das Molekül nach
Acetylierung der Hydroxylgruppe und Absättigung der Kerndoppelbindung mit Brom durch Einwirkung von Ozon aufspalten. Auf
diesem Wege erhält man die Oxybisnorcholensäure, ein gesuchtes Ausgangsmaterial für
Synthesen in der Sterinreihe, aber nur in technisch nicht verwertbarem Ausmaße. Dies
liegt vor allem daran, daß die Abscheidung des Stigmasterins aus dem Phytosteringemisch
äußerst verlustreich ist, vor allem auch, weil man das gewonnene Stigmasterin bzw. sein Acetat erst durch sehr verlustreiches
Umkristallisieren reinigen muß, ehe man es mit Erfolg für die Ozonisierung verwenden
kann.
Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise die Gewinnung der 3-Axyloxybisnorcholensäure
oder ihres für weitere Synthesen noch erwünschteren Methylesters sich viel wirtschaftlicher gestalten läßt, wenn man
die Trennung von Stigmasterin und Sitosterin aus dem Rohphytosterin überhaupt vermeidet
und einem Phytosterinester, beispielsweise das quantitativ erhältliche Phytosterinacetat
direkt zur Umsetzung verwendet. Wenn man das Gemisch von Stigmasterinacetat (Molekelgewicht
454) und Sitosterinacetat (Molekelgewicht 456) mit genau· der auf 2 Atome
Brom berechneten Menge Brom in Chloroform versetzt! so wird sowohl Stigmasterinacetat
wie Sitosterinacetat im Kern bromiert und bei der Einwirkung von etwa 125 °/0 der
berechneten Menge Ozon nur die Seitenkette des Stigmasterins abgespalten.
Das Mengenverhältnis von Sitosterin und Stigmasterin in den Phytosteringemischen ist
'je nach der Herkunft der Phytosterine verschieden und schwankt im allgemeinen zwisehen
10 bis 2o°/0 Stigmasterin. Der Gehalt an Stigmasterin kann durch Darstellung des
Tetrabromids festgestellt werden. Die Einwirkung von Ozon auf das bromierte Phytosterinacetat
richtet sich nach der Menge des im Phytosterin enthaltenen Stigmasterins. Man wird zweckmäßig etwas mehr als die
berechnete Menge Ozon einwirken lassen,
und zwar hat sich, wie gleichfalls bereits angegeben, eine Menge von etwa 1.25 % als
zweckmäßig- erwiesen.
Man kann die weitere Aufarbeitung auf die übliche Weise vornehmen. Da die Reinigung
der erhaltenen 3-Acetoxybisnorcholensäure verlustreich ist, ist es vorteilhaft, das
Rohprodukt sofort zu verestern, beispielsweise zu methylieren. Die Ausbeute an beispielsweise
S-Acetoxyblsnorcholensäure aus 1000 g
Phytosterin = 1100 g Phytosterinacetat beträgt
47,29 g, sie ist ganz bedeutend höher als nach dem bekannten Verfahren. Unter der Annahme, daß das verwandte Phytosterin
20% Stigmasterin enthält, beträgt die Ausbeute
25,20Z0 der Theorie bis zu dieser Stufe.
1100 g Phytosterinacetat, die aus 1000 g
Sojaphytosterin erhalten worden waren, werden in 200 g trockenem Chloroform gelöst
und die filtrierte Lösung unter Eiskühlung, Feuchtigkeitsausschluß und mechanischem
Rühren mit einer aus 385 g Brom in 1800 g
trockenem Chloroform frisch bereiteten Lösung vorsichtig versetzt. In die Lösung wird
sofort unter guter Kühlung mit Eiskochsalz durch eine möglichst große, weitporige Glasfritte
(Schott ti. Gen., Tena, Go.) unter Feuchtigkeitsausschluß 29 g Ozon eingeleitet.
Da das Phytosterinacetat ungefähr 20 o'„
Stigmasterin enthält, entspricht diese Ozonmenge 125 °/0 der theoretisch erforderlichen.
Die benutzte Ozonapparatur liefert bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 20 1 je Stunde
Sauerstoff stündlich 1,008 g Ozon. Der Versuch wird nach 29 Stunden unterbrochen und
aufgearbeitet.
Das Chloroform wird vorsichtig bei Unterdruck verdampft, der Rückstand mit Zinkstaub
und Eisessig entbromt, die Lösung mit Wasser verdünnt und ausgeäthert. Beim Durchschütteln der Ätherlösung mit eiskalter
'Natronlauge scheidet sich das Xatriumsalz der Acetoxybisnorcholen.säure aus, das mit
verdünnter Schwefelsäure zersetzt wird. Die in Äther aufgenommene .Säure wird nach
Verdampfen des Lösungsmittels als gelbliches Rohprodukt erhalten und mit ätherischer
Diazomethanlösung methyliert. Nach Umlösen des Methylesters aus Methanol wird er in einer Ausbeute von 49 g und vom
Schmelzpunkt 1390 erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung der 3-Acyloxybisnorcholensäure, dadurch gekennzeichnet, daß man Stigmasterin enthaltende Phytosteringemische nach Acylierung und nach Absättigung der Kerndoppelbindung mit Brom der Ozonisierung mit einer die zur Abspaltung der Seitenkette des Acylstigmasterins theoretisch erforderliche, um 25 °/0 übersteigenden Menge Ozon unter guter Kühlung mit Kältemischung unterwirft und hierauf die Kerndoppelbindung wiederherstellt.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Liebigs Annalen der Chemie. Bd. 507, 1933,S. 128, 132, 133.
Berichte der deutschen Chemischen Gesell-schaft, Bd. 39, S. 4378, 43S0.
Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, 2. Auflage, 1932, S. 699.BERLIN. GKDRtTCKT ΪΝ DEH
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES115827D DE750212C (de) | 1934-10-23 | 1934-10-23 | Verfahren zur Gewinnung der 3-Acyloxybisnorcholensaeure |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES115827D DE750212C (de) | 1934-10-23 | 1934-10-23 | Verfahren zur Gewinnung der 3-Acyloxybisnorcholensaeure |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE750212C true DE750212C (de) | 1945-01-05 |
Family
ID=7533708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES115827D Expired DE750212C (de) | 1934-10-23 | 1934-10-23 | Verfahren zur Gewinnung der 3-Acyloxybisnorcholensaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE750212C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE919046C (de) * | 1950-01-04 | 1954-10-11 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von 3-Acyloxy-bisnor-5-cholensaeure |
-
1934
- 1934-10-23 DE DES115827D patent/DE750212C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE919046C (de) * | 1950-01-04 | 1954-10-11 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von 3-Acyloxy-bisnor-5-cholensaeure |
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