DE17520C - Neuerungen in der Raffination und Krystallisation von Stärkezucker - Google Patents

Neuerungen in der Raffination und Krystallisation von Stärkezucker

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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/10Crystallisation

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Diese Erfindung bezweckt das Raffiniren von Stärkezucker (Traubenzucker) und die Herstellung von Stärkezucker (gewöhnliches Dextrosehydrat) mit krystallmischer Structur.
Stärkezucker, wie er bisher erzeugt wird, enthält aufser einer gröfseren Menge Wasser, als dem Krystallwasser entspricht und zum Krystallisiren nothwendig ist (nämlich 9,09 pCt), auch noch in je 100 Theilen 20 bis 30 Theile unkrystallisirbare und unvergärbare Stoffe von gummiartiger Natur. Die Entfernung dieser Verunreinigungen, welche in Form eines Syrups die festen Zuckertheilchen umschliefsen, und die Herstellung eines reinen Stärkezuckers mit krystallinischem Gefüge bilden den Zweck meiner Erfindung. Diese Erfindung besteht erstens in der Verflüssigung und Entfernung der genannten Substanzen unter Zuhülfenahme von Aethyl- oder Methylalkohol und zweitens in der Krysfallisation von Traubenzucker durch Herstellung eines passend concentrirten, gereinigten Syrups, welchen man bei einer Temperatur von mehr als 300 C. erstarren läfst.
Man schmilzt festen Stärkezucker im Wasseroder Dampfbad und mischt den erhaltenen Syrup mit 70 bis 80 Gewichtsprocenten Weingeist von 80 Volumprocenten (Grade Tralles) oder reinen unverdünnten Holzgeist. Diese dünnsyrupöse Masse wird mit pulverisirtem Stärkezucker gemischt und an einem nicht zu kalten Ort der Erstarrung überlassen. Das Erstarren dauert etwa acht Tage, während welcher Zeit die Masse möglichst oft umgerührt werden mufs. Dasselbe kann natürlich auch mit noch nicht erstarrtem Syrup, welcher für die Gewinnung von festem Stärkezucker dargestellt wurde, ausgeführt werden; man kann auch den einen oder den anderen Syrup so weit erstarren lassen, dafs er sich noch kneten läfst, und ihn dann mit den angegebenen Mengen Weingeist oder Holzgeist mittelst passender Vorrichtungen innig mischen. Oder endlich fester Stärkezucker wird zerrieben, zerdrückt oder pulverisirt und mit den erwähnten Flüssigkeiten in besagten^ Verhältnifs gemischt. Die Menge des Wassers in dem Syrup- und Alkoholgemenge mufs so grofs sein, dafs bei gewöhnlicher Temperatur keine Abscheidung eines flüssigeren Theiles erfolgt. Für einen stark eingedampften Zuckersyrup kann man einen mehr verdünnten Spiritus und für einen dünneren Syrup einen stärkeren Spiritus anwenden. Der auf die oben beschriebene Weise erhaltene Krystallbrei wird mit Hülfe einer sehr kräftigen Filterpresse oder hydraulischen Presse geprefst und in einer Centrifuge geschleudert. Ein weiteres Aussüfsen oder Ausdecken mit den Verdünnungsflüssigkeiten ist sehr empfehlenswerth. Alle diese Operationen werden, soweit als möglich, in geschlossenen Gefäfsen ausgeführt, um Alkoholverluste durch Verdampfung zu vermei-' den. Das Pressen soll so stark, wie möglich geschehen. Die geprefste Masse mufs trocken und pulverig, und darf durchaus nicht klebrig sein. Der Alkohol wird von den Prefskuchen oder centrifugirten Massen getrennt und wiedergewonnen durch Abdestilliren im Vacuum, nachdem die Massen vorher mit oder ohne Zuhülfenahme von Wasser geschmolzen wurden; der Alkohol wird in einer gekühlten Vorlage aufgefangen. Der entgeistete Syrup wird mit so viel Wasser gemischt, um vollständige Ent-

Claims (2)

färbung durch Knochenkohle erzielen zu können. Nach vollständiger Entfärbung wird der Syrup in der Vacuumpfanne bei einer Temperatur von nicht mehr als 60° C. weiter eingedampft. Die Darstellung von durchscheinendem harten Stärkezucker mit deutlich krystallinischem Gefüge, in welcher Form der Stärkezucker bisher noch nie, weder in kleiner, noch in grofser Menge, dargestellt wurde, gründet sich auf folgende bisher unbekannte Thatsache: Während Stärkezuckerlösungen bei gewöhnlicher Temperatur in der Weise erstarren, dafs sich undurchsichtige, warzige Anhäufungen mikroskopischer Krystalle von Tafelform bilden, entstehen bei einer Temperatur von über 300C. aus Stärkezuckerlösungen von entsprechend hoher Concentration durchsichtige säulenförmige, mit freiem Auge deutlich sichtbare Krystalle. Eine Stärkezuckerlösung, welche nur wenige fremde Bestandtheile enthalten darf, wird im Vacuum concentrirt, bis der Syrup, bei 90 ° gewogen, ein specifisches Gewicht von 1,37 bis 1,48 (ungefähr 40 bis 46° B.), am besten 1,40 bis 1,42 zeigt. Wird der Syrup während der Verdampfung, oder wenn diese unterbrochen wird, trübe, dann sind Krystalle genug zur Einleitung des krystallinischen Erstarrens vorhanden; bleibt aber der Syrup klar, dann mufs ein Theil des auf 80 bis 900 C. erhitzten Syrups stark gerührt werden, bis er trübe wird. Man mischt ihn dem übrigen Syrup bei und füllt in Formen. Um den zähen Syrup leichtflüssiger zu machen, erwärme man ihn vor dem Einfüllen in Formen auf 80 bis 900C. Die Krystallisation erfolgt am schönsten, wenn die Masse bis zu einer Temperatur von 35 bis 500C. langsam abgekühlt und bei dieser Temperatur am besten in einem Wasserbad bis zum völligen Erstarren so constant wie möglich erhalten wird. Die einzuhaltende Temperatur hängt von der Concentration und der Reinheit der Zuckerlösung sowohl, wie von der gewünschten mehr oder weniger körnigen Beschaffenheit des Products ab. Für weniger reine Zuckerlösungen ist eine Temperatur von 3 5 bis 40 ° und für reinere eine solche von 40 bis 500 empfehlenswerth. Das Festwerden findet in zwei bis drei Tagen statt. Die Formen müssen dann umgekehrt werden, um die kleinen Ueberreste von Flüssigkeit zu vertheilen und zum Erstarren zu bringen. Die Formstücke müssen aus den Formen in noch feuchtem Zustande genommen werden und dann an einem trockenen Ort, bei gewöhnlicher Temperatur oder mäfsiger Wärme, dem Trocknen überlassen werden. Aus den alkoholischen Syrupen wird der Alkohol durch Destillation, am besten in einer Vacuumpfanne mit gekühlter Vorlage, wiedergewonnen; der rückständige Syrup kann nach Entfärbung wie Stärkezuckersyrup verwendet werden, oder er kann, wenn er krystallisirbar ist, nach dem beschriebenen Verfahren wieder gereinigt oder mit Schwefelsäure auf festen Stärkezucker gekocht werden. PATENτ-Ansprüche:
1. Das Verfahren, Stärkezucker zu reinigen durch Verflüssigung der imkrystallisirbaren und unvergärbaren Substanzen, welche in der Form eines Syrups vorhanden sind und die festen Zuckertheilchen einschliefsen, vermittelst Aethyl- oder Methylalkohol und Trennung des nun dünnflüssigen Syrups von den festen Zuckertheilchen durch Anwendung von Pressen, Centrifugalmaschinen oder anderen passenden Vorrichtungen.
2. Das Verfahren der Darstellung von festem durchscheinenden Stärkezucker (gewöhnliches Dextrosehydrat C5 JT12 O'6 -J- JT% O) mit deutlich krystallinischer Structur durch Herstellung eines concentrirten Stärkezuckersyrups und Erstarrenlassens desselben bei einer Temperatur von über 300C.
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