DE56466C - Verfahren zur Reinigung von Zuckerlösungen mittels Wasserstoffsuperoxyds - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Zuckerlösungen mittels Wasserstoffsuperoxyds

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DE56466C
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DENDAT56466D
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E. PECHNIK in Grofs-Peterwitz bei Ratibor, C. BOGEL in Brieg, Reg.-Bez. Breslau, Wagnerstr. 6, und S. STEIN in Grofs - Peterwitz bei Ratibor
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/08Purification of sugar juices by oxidation or reduction

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Jellies, Jams, And Syrups (AREA)
  • Storage Of Fruits Or Vegetables (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. W
Dm zuckerhaltige Pflanzensäfte, überhaupt Zuckerlösungen, sowie Syrupe und Melassen nach diesem neuen Verfahren zu reinigen, verfährt man wie folgt:
Man versetzt die zuckerhaltige Lösung mit Kalk, Alkali oder Ammoniak, und zwar mit so viel, dafs die Lösung eine Alkalität 0,02 bis 1,0 besitzt, wenn diese Alkalität nicht schon vorhanden war. Zweckmäfsig hält man die Alkalität auf 0,06.
Es ist zweckmäfsig, jedoch nicht erforderlich, beim Zusatz des Kalkes Temperaturen von 300 C. nicht zu überschreiten. Man kann die mit Kalk versetzte Lösung von einem etwa entstandenen Niederschlage abfiltriren, bei nur geringer Menge desselben jedoch ist es nicht nothwendig. Hierauf setzt man der Lösung Wasserstoffsuperoxyd zu. Der Zusatz richtet sich nach deren Farbe und Alkalität und variirt von Y20 bis 5 pCt., beträgt bei sehr dunklen Zuckerlösungen auch noch mehr. Der Zusatz erfolgt unter stetigem Umrühren, und zweckmäfsig bei niederer Temperatur, z. B. in einem Kühlmaischer.
Nachdem man das Wasserstoffsuperoxyd einige Zeit, je nach der fortschreitenden Entfärbung, hat einwirken lassen, erhitzt man die zuckerhaltige Lösung fast bis zum Sieden, versetzt mit ungefähr 1J2 bis 1 pCt. Kalk, saturirt unter Erwärmen mit Kohlensäure, treibt den fertig saturirten Saft durch Filterpressen und trennt dadurch oder auf andere mechanische Weise vom Niederschlage. Die Saturation soll zweckmäfsig die Alkalität von 0,03 nicht überschreiten. Hierauf setzt man dem von den Filterpressen abgezogenen klaren Saft Magnesia und Phosphorsäure zu.
Es genügt von der Magnesia etwa 0,3 pCt. vom Gewichte des in der Lösung enthaltenen Zuckers. Von der Phosphorsäure genügen etwa 0,6 pCt. vom Gewichte des Zuckers. Die zuckerhaltige Lösung soll beim Zusatz der Chemikalien am besten eine Temperatur von 50 bis 6o° C. zeigen, nie aber unter 200, jedoch kann man die Temperatur auch bis zur Siedehitze steigern. Den durch Zusatz der Magnesia und der Phosphorsäure entstehenden Niederschlag trennt man von der vollständig gereinigten zuckerhaltigen Lösung und kann letztere dann direct durch Verkochen auf Zucker verarbeiten.
Syrup und Melassen werden, bevor sie dem neuen Verfahren unterworfen werden, zweckmäfsig mit Wasser bis auf 10 bis 15 pCt. Zuckergehalt verdünnt.
Beim jetzt gebräuchlichen Verfahren der Fabrikation von Zucker aus Rüben kann man auch in einer beliebigen Station der Fabrikation in den zuckerhaltigen Rübensaft zwecks Zerstörung der organischen Nichtzuckersubstanzen Wasserstoffsuperoxyd einführen, z. B. sofort bei der Diffusion der Rübenschnitzel, und zwar zweckmäfsig als Zusatz für denjenigen Diffuseur, welcher neu in die Batterie eingeschaltet ist, oder mit dem Diffusionswasser.
Ebenso kann man das Wasserstoffsuperoxyd dem noch nicht geschiedenen Rübensaft oder den Säften in jeder Stufe der weiteren Verarbeitung einschliefslich des Fertigkochens oder den Syrupen und Nachproducten zusetzen.
Um Zucker aller Art in Krystallen oder fester Form mit Wasserstoffsuperoxyd zu reinigen, stellt man sich eine gesättigte wässerige Lösung her, welche bekanntlich keinen Zucker weiter auflöst, und versetzt dieselbe mit etwa ι pCt. Wasserstoffsuperoxyd. Es ist nicht nothwendig, zur Darstellung dieser Lösung reinen Zucker zu verwenden, da selbst eine gesättigte gefärbte Zuckerlösung von Wasserstoffsuperoxyd vollständig entfärbt wird.
Man deckt oder wäscht nun mit dieser mit Wasserstoffsuperoxyd versetzten, vollständig entfärbten Zuckerlösung den zu reinigenden Zucker in bekannter Art in Centrifugen, Formen oder dergl. Ebenso kann man in Formen gekochte Zuckerfüllmasse mit einer so dargestellten, mit Wasserstoffsuperoxyd versetzten gesättigten Zuckerlösung vollständig ausdecken.
In den ablaufenden Syrupen ist noch Wasserstoffsuperoxyd enthalten. Um dasselbe besser auszunutzen, kann man dieselben in andere zuckerhaltige Säfte einführen und dann das Gemisch dem neuen Verfahren unterwerfen.
Um beim Zusatz des Wasserstoffsuperoxydes, welches organische Stoffe sehr energisch angreift, Verlust von Zucker infolge von Zersetzung desselben zu vermeiden, welche bei Betriebsstörungen eintreten könnte, versetzt man zweckmäfsig die nach dem neuen Verfahren gereinigten Säfte, Syrupe oder auch die zum Decken bestimmten, mit Wassserstoffsuperoxyd versetzten gesättigten Zuckerlösungen mit Salicylsäure.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von bereits mit Kalk geschiedenen oder saturirten Zuckerlösungen aller Concentrationen und von Syrupen und Melassen, darin bestehend, dafs man dieselben bei Temperaturen von ο bis höchstens 850C. mit Wasserstoffsuperoxyd und darauf bei beliebigen Temperaturen mit Phosphorsäure und Magnesia versetzt und vom entstandenen Niederschlage trennt.
2. Die Verwendung der beim Verfahren gemäfs Anspruch 1. sich ergebenden, Wasserstoffsuperoxyd enthaltenden Lösungen zum Decken von Rohzucker und die Verwendung der hierbei ablaufenden Syrupe statt des Wasserstoffsuperoxydes zum Einbringen in andere zuckerhaltige Flüssigkeiten.
3. Der Zusatz von Salicylsäure zu den gemäfs Anspruch 1. und 2. gereinigten Säften oder Zuckerlösungen.
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