DE2449521C3 - Verfahren zum Extrahieren von Zucker aus Zucker enthaltenden Pflanzengeweben - Google Patents

Verfahren zum Extrahieren von Zucker aus Zucker enthaltenden Pflanzengeweben

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DE2449521C3
DE2449521C3 DE2449521A DE2449521A DE2449521C3 DE 2449521 C3 DE2449521 C3 DE 2449521C3 DE 2449521 A DE2449521 A DE 2449521A DE 2449521 A DE2449521 A DE 2449521A DE 2449521 C3 DE2449521 C3 DE 2449521C3
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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices
    • C13B10/14Production of sugar juices using extracting agents other than water, e.g. alcohol or salt solutions

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Extrahieren von Zucker aus Zucker enthaltenden Pflanzengeweben, Zuckerrübengewebe, mit Auslaugwasser von nicht mehr als 800C.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Zuckerrüben werden die frischen Zuckerrüben gewaschen und zu langen schmalen Streifen, sogenannten »Schnitzeln«, zerschnitten. Diese Schnitzel werden in große Behälter eingeführt, wobei bis zu 12 bis 14 Behälter in Reihe miteinander verbunden werden unter Bildung einer »Auslaugebatterie«. Aus den Zuckerrüben wird der Zucker in diesen Diffusoren (Auslaugetürmen) mit heißem Wasser im Gegenstrom extrahiert. Die aus den Diffusoren erhaltene dunkel gefärbte Lösung enthält extrahierte Saccharose, und diese Lösung wird mit verschiedenen Reagentien, wie Kalk, Kohlendioxyd, Schwefeldioxyd und entfärbender Kohle, behandelt, um einen Teil der Verunreinigungen aus der Lösung zu entfernen. Die Lösung wird anschließend filtriert, in Mehrfachverdampfern eingeengt und in Vakuumpfannen kristallisiert.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Pflanzengewebe in Gegenwart von Äthylen, das eine Konzentration von mindestens 0,03 ppm Äthylen im Auslaugwasser aufweist, extrahiert.
Vorzugsweise werden im erfindungsgemäßen Verfahren Zuckerrübenschnitzel im Gegenstrom zu dem Auslaugwasser durch einen Diffusor geführt und Äthylen in den Diffusor eingeleitet.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Reinheit des aus Zucker enthaltenden Pflanzen extrahierten Zuckers besonders hoch. Außerdem wird eine höhere Diffusionsgeschwindigkeit erzielt werden als bei Verfahren, bei denen die Pflanzengewebe nicht behandelt worden sind. So wurde beispielsweise gefunden, daß die Behandlung oder Vorbehandlung eines Zuckers enthaltenden Pflanzengewebes mit einer wirksamen Menge Äthylen, d. h. mit einer zur Erhöhung des Extraktionswirkungsgrades ausreichenden Menge Äthylen, unabhängig davon, ob die Behandlung oder Vorbehandlung der Pflanze in Form eines trockenen, leuchten oder abgebrühten (abgekochten Pflanzengewebes durchgeführt wird, zu einer beträchtlichen Erhöhung des Extraktionswirkungsgrades und der Reinheit des Diffusionssaftes gegenüber einem unbehandelten, Zucker enthaltenden Pflanzengewebe führt.
ίο
Die Stimulierung bzw. Anregung der Zuckerdiffusion (Zuckerauslaugung) kann bewirkt werden durch Behandlung oder Vorbehandlung eines Zucker enthaltenden Pflanzengewebes, indem man dieses mit Äthylen bei einer Geschwindigkeit von mindestens etwa 0,06 ecm Äthylen pro Minute pro Gramm des behandelten Pflanzengewebes in Berührung bringt Die Pflanzengewebe können entweder im trockenen, feuchten oder abgebrühten Zustand behandelt werden. Die Zuckerrübenschnitzel werden vorzugsweise frisch geschnitten und vor der Einführung in das Diffusionswasser (Auslaugwasser) mit Äthylen behandelt anschließend wird Äthylen in das Wasser eingeleitet
Zu Zucker enthaltenden Pflanzen, die mit Äthylen behandelt werden können, um die Auslaugung von Zucker anzuregen bzw. zu stimulieren, gehören z. B. die Zuckerrübe, Zuckerrohr, Zuckermais, Zuckersorghum und möglicherweise noch andere, weniger ergiebige pflanzliche Quellen für Zucker. Die Zucker enthaltenden Gewebe der Pflanze, z. B. die vergrößerte Wurzel der Zuckerrübe, wird gewaschen, um übermäßigen Schmutz zu entfernen, und zu Schnitzeln zerkleinert So werden beispielsweise 500 g frisch hergestellte Zuckerrübenschnitzel in 500 ml Leitungswasser in 3000-ml-Behälter eingeführt. Dann wird Äthylengas in das Wasser einperlen gelassen oder eingeleitet und die Schnitzel werden vor dem Eintritt in das Wasser mit Äthylen behandelt. Die Zuckerrübenschnitzel (nachfolgend kurz als »Schnitzel« bezeichne«) können im trockenen, nassen oder abgebrühten Zustand mit Äthylen behandelt werden, indem man sie beispielsweise vor der Einführung in das Diffusionswasser (Auslaugwasser) mit siedend heißem Wasser in Berührung bringt
Das Äthylen wird in einer Menge eingeführt, die ausreicht um die Auslaugung (Diffusion) des Zuckers aus dem Pflanzengewebe gegenüber derjenigen zu erhöhen, die ohne Äthylen durch Rühren des Diffusionswassers oder dadurch erhalten wird, daß in das Wasser Stickstoffgas eingeleitet wird. Die Äthylenmenge wird im allgemeinen mit einer Geschwindigkeit eingeführt, die mindestens 0,06 ecm Äthylen als Gas pro Minute pro Gramm des behandelten Pflanzengewebes entspricht. Bei einer erhöhten Diffusion (Auslaugung) können auch größere Mengen an Äthylen verwendet werden, wobei bis zu 3,6 ecm Äthylen pro Minute pro Gramm Pflanzengewebe eine noch höhere Diffusionsgeschwindigkeit ergeben.
Obgleich die Erfindung vorstehend und nachfolgend insbesondere in bezug auf die Behandlung und Vorbhandlung eines Zucker enthaltenden Pflanzengewebes mit gasförmigem Äthylen beschrieben wird, ist es für den Fachmann selbstverständlich, daß zur Durchführung der Erfindung auch eine andere Methode angewendet werden kann. So können zusätzlich zu gasförmigem Äthylen auch wäßrige Lösungen von Äthylen, Äthylenvorläufern und analogen Verbindungen, welche die gewünschte Menge an Äthylen liefern, gleichermaßen verwendet werden. Ein Äthylenvorläufer oder ein Äthylenanalogon ist eine chemische Verbindung, die Äthylen entwickelt oder bewirkt, daß die Zelle oder das Pflanzengewebe Äthylen ergibt. Zu solchen Verbindungen gehören feste und flüssige Materialien, wie N-Amino-jö-alanin, jS-Hydroxyäthylhydrazin, Natrium-monoäthylsulfat, Methionin und 2-Chioräthylphosphonsäure.
Eine Vorrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendet werden kann,
ist für den Fachmann ohne weiteres naheliegend. Obgleich die nachfolgend beschriebenen Laborversuche statische Versuche waren, wurden in einem Versuchsanlagen-Diffusor unter fabrikmäßigen Bedingungen auch dynamische Versuche durchgeführt. Es wurde ein geneigter Versuchsanlagen-Diffusor mit einer Kapazität von 9,07 kg Rübenschnitzeln pro Stunde verwendet
Der Diffusor war mit Temperaturkontrolleinrichtungen ausgestattet und wurde mit variablen Beschickungsund Senneckengeschwindigkeiten betrieben. Zusätzlich zu zwei Einleitungsöffnungen in dem Körper wurde Äthylen in die Diffusorbeschickung eingeführt. Die Rübenschnitzel wurden im Gegenstrom zu dem Diffusions wasser durch den Diffusor bewegt. Im Vergleich zu KontroHversuchen ergaben die Behandlung und die Vorbehandlung der Schnitzel mit Äthylen eine vollständige Auslaugung (Diffusion) derselben innerhalb von weniger als 50% der Zeit und auch bei niedrigeren Temperaturen. Unter ähnlichen Bedingungen erhielt man einen Diffusionssaft mit höherer Reinheit, und es wurde eine höhere Gesamtextraktion erzielt wegen des höheren Zuckergehaltes in dem Pulpenpressensaft.
Nachfolgend sind die Ergebnisse der Laborversuche angegeben:
Frisch geschnittene Zuckerrübenschnitzel wurden aus einer Zuckerrübenfabrik erhalten, und in allen Versuchen wurden 500g Schnitzel in 500 ml Leitungswasser in 3000-ml-Behältern eingeführt. In das Wasser wurde Äthylengas eingeleitet, und die Rübenschnitzel wurden vor dem Eintritt in das Wasser mit Äthylen behandelt
Die in der folgenden Tabelle I angegebenen Ergebnisse zeigen, daß eine gewisse Erhöhung der Zuckerextraktion gegenüber dem Kontrollversuch durch Einleiten von Stickstoffgas auftrat, was offenbar allein darauf zurückzuführen war, daß das Wasser gerührt (bewegt) wurde. Die Ergebnisse zeigen auch, daß durch Einleiten von Äthylen eine Zuckerextraktion erzielt wurde, die besser war als in dem Kontrollversuch und auch besser war als bei der Einleitung von Stickstoff bei einer Umgebungstemperatur von 24°C und einer erhöhten Temperatur von 70°C.
Die Daten in der weiter unten folgenden Tabelle II zeigen den Einfluß der Äthylenkonzentration auf die Zuckerextraktion bei Temperaturen von 24 und 70'C. Die dargestellten Äthylenströmungsgeschwindigkeiten betrugen 0,09, 0.3, 0,6 und 1,8 1 pro Minute. Bei einer Äthylenströmungsgeschwindigkeit von 0,091 pro Minute trat nur eine geringe oder keine Erhöhung der Zuckerextraktion auf. Bei den mittleren Strömungsgeschwindigkeiten von 0,3 und 0,61 Äthylen pro Minute schien die Zuckerextraktionsstimulierung etwa gleich, jedoch größer als bei der niedrigeren Geschwindigkeit zu sein. Bei der höheren Strömungsgeschwindigkeit von 1,8 I Äthylen pro Minute war die Stimulierung bzw. Anregung viel höher als bei den niedrigeren Strömungsgeschwindigkeiten. Da in jedem
ίο Falle die Menge der behandelten Schnitzel 500g betrug, entsprachen die Strömungsgeschwindigkeiten von 0,09, 0,3, 0,6 und 1,8 1 pro Minute jeweils 0,18, 0,6, 1,2 und 3,6 ecm pro Minute pro Gramm der behandelten Zuckerrübenschnitzel. Daraus geht hervor, daß die Äthylenströmungsgeschwindigkeit allgemein so hoch sein muß, daß sie ausreicht, um mindestens eine Konzentration von 0,03 ppm Äthylen in dem Diffusionswasser (Auslaugwasser) zu erzielen. Zur Erzielung besserer Ergebnisse sollte die Konzentration
2« vorzugsweise etwa 0,10 ppm Äthylen betragen. Der Prozentsatz der Erhöhung der Zuckerdiffusion bei höheren Temperaturen ist stets geringer als bei niedrigeren Temperaturen mit Äthylenstimulierung, weil bei den höheren Temperaturen die Zellen stärker
2") zerreißen, ein schnelleres Abtöten der Zellen mit der Zeit auftritt und der Zucker löslich ist Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens können zur Erzielung einer höheren Zuckerausbeute verhältnismäßig niedrige Temperaturen angewendet werden.
Dies führt natürlich zu verfahrensmäßigen Vorteilen sowie der Gewinnung eines qualitativ höherwertigen Produktes, weil die anderen Zellbestandteile außer Zucker sich im allgemeinen nicht so schnell aus der Zelle heraus bewegen wie der extrahierte Zucker.
j> Dadurch wird die Reinheit erhöht.
Die Diffusion (Auslaugung) durch die Zellmembranen von Zuckerrüben tritt nicht auf durch die Zellwände von lebenden Zellen, sondern sie tritt erst auf, nachdem die Rübenzellen durch eine geeignete physikalische oder chemische Behandlung abgetötet worden sind. Dies kann dadurch erzielt werden, daß man sie mit bestimmten Chemikalien in Berührung bringt, oder durch physikalische Einwirkung, wie z. B. Erhitzen. Bisher wurde gefunden, daß bei einer Temperatur von 60°C zum Abtöten der Rübenzellen 60 Minuten erforderlich waren gegenüber nur 5 Minuten bei 8O0C. Es wird angegeben, daß die Zellabtötung (Zellzerstörung) bei einer Temperatur von nur 500C auftritt, die erforderliche Zeit beträgt jedoch 80 bis so 90 Minuten.
Tabelle 1
Einfluß der Gaseinleitung auf die Zuckerdiffusion (Zuckerauslaugung)
Zeit in Min. Kontrollversuch 5,5 Einleitung von Einleitung von Einleitung von Einleitung von Einleitung
6,8 0,6 1 Äthylen/ Stickstoff 0,6 I Äthylen/ Stickstoff von 0,6 1
15,5 Min. Min. Äthylen/
16.0 Min.
(ohne Gas
einleitung) 14,5 13,0 14,8 15,0 16,8
16,3 14,3 15,7 16,0 17,9
Wassertemperatur 24°C 17,4 15,6 17,0 16,9 18,3
5 18.4 16.4 17,8 18,0 19,8
10
15
30
/e il in Mm knnlrnll1. ersuch
lohne Gys-
ciiilcitung ι
Linleilung \on
O.M \ih\lon/
Mm.
I inleiUing win
Stil.ksl.lll
lmleiumg win
(1.6 I \lh\lcn/
Min.
l'.inleilung von
Stickstoff
I inlcitung
von 0,6 I
Äthylen/
Min.
W; issertemperatur "(I (
S 19.7 23.(1 18.5 20,0 21,0 22,8
K) 28.2 29.2 24.5 26.0 28.0 28,7
15 32.0 33.0 31,0 32,7 32,0 33,5
30 34.4 35.4 37,0 38.3 35,0 36,1
60 34,9 38.0 36,0 38,0
Alle Werte bedeuten Gramm Saccharose pro Liter.
Tabelle!!
EinlluLS der Älhylenslrömungsgeschwindigkeit auf die ZuckerdiH'usion (Zuckerauslaugung)
Zeit Konlroll- 9.0 18.5 0.(14 I C !4.0 C 19.5 Kontroil- (Ul Konlroll- 0,6 I Kontroll 1,81
in Min. versuch 13.8 23.0 Äthvlen/ 15.0 23.0 versuch Älhvlen/ versueh \thylen/ versuch Äthylen/
ohne Gas !6 > r.x Min. !8.2 28.0 ohne Gas Min. ohne Gas- Mm. ohne Gas- Min.
einleitung 20.2 31.0 20,8 30.4 einleitung einleilung einlcitung
Wassertemperatur 24 21,8 32.4 21.5 31.8
Wassertemperatur "0 9.0 14.9 8,2 13.5 11,5 16,0
10 13.5 16.5 12.0 16.0 13,5 19,8
15 10 u_- \\4 13,5 17.8 16.3 23,0
30 15 18.7 21.2 17.5 19.9 22.3 26,2
60 30 20,0 22.6 19.3 21.3 23,4 27,7
60
19.0 26.2 18.8 23,0 16,0 18,8
24.3 30.0 28.0 29,2 21.2 25,7
30.2 33.6 32.0 33.2 27,2 31,6
36.5 38.3 34.4 35.3 32,1 36,0
36.8 38.5 34.6 38,0 32.7 36,8
Die Wene bedeuten Gramm Saccharose pro Liter
Die Daten der nachfolgenden Tabelle III zeigen den Einfluß der Äthylenvorbehandlung auf Zuckerrübenschnitzel, und sie zeigen, daß durch Äthylen die Zuckerextraktion stimuliert (angeregt) wird.
Der Mechanismus, nach dem Äthylen in der Lage ist, die Zuckerextraktion aus einem Pflanzengewebe zu verbessern, ist, wie angenommen wird, der, daß Äthylen offenbar die Fähigkeit hat, die Permeabilität der Zellwand und der Membran zu verändern. Es wurde eine Untersuchung der Permeabilität der Zelle durchgeführt, wobei die in der weiter unten folgenden Tabelle IV angegebenen Ergebnisse erhalten wurden. Aus einer Zuckerrübe wurden mit einem Korkbohrer Stopfen herausgeschnitten, und 10 dieser Stopfen mit einem Gewicht von jeweils 1 g wurden 15 Minuten lang in einer Äthylenatmosphäre behandelt, während Vergleichsstopfen mit Luft behandelt wurden. Die Stopfen jeder Behandlung wurden dann in 40 ml destilliertes Wasser eingeführt und zxim Wiegen in Zeit· abständen von 5. 10. 20. 45, 60. 75 und 90 Minuteri herausgenommen, um die Gewichtszunahme aufgrüne des absorbierten Wassers zu bestimmen. Die Stopfer waren in einem Falle trocken und im anderen FaIk naß, wenn sie mit Äthylen in Berührung gebrach' wurden.
Der Zuckergehalt in dem Pulpenpressensaft in der Diffusionsversuchen war bei den mit Äthylen behan delten Zuckerrübenschnitzeln stets höher als bei den: Vergleichsmaterial. Um dies zu bestätigen, wurder zwei Versuche durchgeführt. Aus einer Zuckerrüben fabrik wurde eine Pulpe erhalten, aus der der Haupt Zuckergehalt ausgelaugt worden war. Es wurden jeweil;
t>5 500-g-Proben mit gleichem Gewicht verwendet, voi denen eine mit Äthylen behandelt und die andere als Kontrollprobe verwendet wurde. Die Pulpe wurdt in einen Kunststoffbeutel eingeführt und 15 Minuter
lang mit Äthylen behandelt. Das Auspressen und die Analyse waren für beide Behandlungen identisch, und alle Analysen wurden auf eine industriell unerkannte Weise durchgeführt. Die mit Äthylen behandelte Probe enthielt mehr Pulpenpressensaft, der PuI-penpressensaft enthielt mehr Zucker, und es blieb weniger Zucker in der Pulpe zurück als bei der unbehandelten Vergleichsprobe. Die weiter unten folgende Tabelle V zeigt die Ergebnisse dieser Versuche.
Tabelle III
Einlluß der Äthylenvorbehandlung auf Zuckerrübenschnitzel
Wassertemperatur 50 C"
Zeil in Min. Konlrollversuch Mit Äthylen Kontrollvcrsuch Mit Äthylen Kontrollversuch Mit Äthylen
trocken feucht behandelt im ab
behandelt gebrühten
Zustand
behandelt
5 13,8 14,3 9,0 9,8 12,6 14,0
10 18,7 19,7 13,2 14,5 16,6 18,2
15 22,5 23,9 15,8 16,9 20,4 22,9
20 25,4 26,9 17,8 19,5 23,3 25,9
30 28,3 29,5 20,5 22,2 27,1 29,1
60 33,5 34,5 27,7 29,8 30,0 30,9
Die Werte sind in Gramm Saccharose pro Liter angegeben.
Tabelle IV
Einfluß des Äthylens auf die Wasseraufnahme (Zellpermeabilität) bei 1 g-Zuckerrüben-Stopfenproben
Zeit in Gewicnt Γ in g versuch mit Äthylen ml 5,6 lmtrockenen In der Pulpe
Minuten Kontroll behandelt Saft 6,0 Zustand mit zurück
versuch Im feuchten Kontroll- 9,7 aus 7,0 Äthylen gebliebene
Zustand 9,7 500 g 8,1 behandelt % Zucker
10,7 Pulpe 9,6 2,1
10 3,4 11.5 3,3
20 4,5 12.9 5,1
45 5,2 Versuchen. 6,8
60 6,1 7,2
75 6,3 Einfluß des Äthylens auf der
Mittelwert aus zwei die Pulpe
Tabelle V ι Pulpenpressensaft und
Behandlung
% Zucker
in dem
Pulpen
pressensaft
Versuch 1
Äthylen 72 0,9096 0,70
Kontrollversuch 63 0,8778 0,80
Versuch 2
Äthylen 79 0,9574 0,72
Kontrollversuch 71 0,8791 0,82 Mittelwert aus den Versuchen 1 und 2
Äthylen 76 0,9335 0,71
Kontrollversuch 67 0,8784 0,81
Es wurden die nachfolgend beschriebenen Versuchsanlagentests durchgeführt:
Die Versuche der weiter unten folgenden Tabelle VI wurden unter Verwendung eines geneigten Versuchsanlagen-Diffusors mit einer Kapazität von 9,07 kg Zuckerrübenschnitzeln pro Stunde durchgeführt. Der Versuchsanlagendiffusor wies geeignete Temperaturkontrolleinrichtungen auf und war mit variablen Beschickungskontrolleinrichtungen ausgestattet und wurde mit geeigneten Schneckengeschwindigkeiten betrieben. Mit dieser Einheit konnten Fabrikherstellungsbedingungen erzielt werden. Neben den beiden Einleitungsöffnungen in dem Körper wurde das Äthylen noch in die Diffusorbeschickung eingeführt. Die mit Äthylen behandelten Proben erlaubten im Vergleich zu den Kontrollproben eine vollständige Auslaugung in der Hälfte der Zeit, die für die vollständige Auslaugung der Kontrollproben erforderlich war. Die vollständige Auslaugung der mit Äthylen behandelten Proben wurde außerdem bei niedrigeren Temperaturen erzielt, bei ähnlichen Betriebsbedingungen wurde ein Diflusionssaft mit höherer Reinheit erhalten, und es wurde eine höhere Gesamtextraktion erzielt, wie der höhere Zuckergehalt des Pulpenpressensaftes zeigte. In den Proben 3, 5, 8 und 10 bis 13 wurde das Äthylen in den Diffusor eingeführt, um eine Strömimgsgeschwindigkeit von etwa 5 bis etwa 81 pro Mi nute zu erzielen. Die Schnitzel wurden vor der Einfühlung in den Diffusor, der eine Kapazität von etwa 9,07 kg Rübenschnitzel pro Stunde hatte, nicht mit Äthylen vorbehandelt Die Äthylenkonzentration in
ω dem Diffusor variierte von etwa 5 bis etwa 81 pro Minute, das entspricht etwa 0,5 bis etwa 0,9 ecm pro Minute pro Gramm Pflanzengewebe. Es scheint keine obere Grenze für die verwendbare Äthylenkonzentration zu geben.
Die in den folgenden Tabellen VI und VII angegebenen Ergebnisse zeigen die Reproduzierbarkeit der Herstellung von Diffusionssäften mit einem höheren Zuckergehalt, wenn Äthylen in den Versuchsanlagen-
ίο
diffusor eingeleitet wird. Es wird ein Vorteil in Form von höheren Reinheiten erzielt. Wenn Äthylen vorhanden ist, tritt eine höhere DifTusionsgeschwindigkeit (Auslauggeschwindigkeit) des Zuckers aus dem Zuckerrübengewebe auf. Die wirksame Äthylenkonzentration in dem Diffusionssaft liegt in der Größenordnung von etwa 0,03 bis etwa 0,21 ppm, wobei eine bevorzugte Konzentration bei etwa 0,10 ppm liegt.
Obgleich nicht genau bekannt ist, wie durch die Anwesenheit von Äthylen der Wirkungsgrad der Diffusion (Auslaugung) erhöht wird, wird angenommen, daß das Äthylen offenbar die Zellpermeabilität beeinflußt. Die Löslichkeit von Äthylen in Lipiden der Zellmembran kann Änderungen der Verteilung der Lipide, Poren und Enzyme der Zellmembran induzieren. Es hat auch den Anschein, daß Äthylen die Aktivität von verschiedenen membrangebundenen Enzymen einschließlich ATPase, Polyphenoloxydase und Peroxydase erhöht.
Äthylen weist eine reaktionsfähige Doppelbindung zwischen seinen beiden Kohlenstoffatomen auf. Durch Säure katalysierte Hydratationsreaktionen liefern unter den Bedingungen des Diffusors Äthanol, es ist jedoch zweifelhaft, ob die auf diese Weise gebildete geringe Menge bei der Extraktion von Zucker wirksam ist. Durch die Oxydation von Äthylen mit atmosphärischem Sauerstoff wird Kohlendioxyd gebildet Bei der außerordentlich großen Anzahl von funktioneilen Gruppen in den Zellmembranen können Säureadditionsreaktionen auftreten. Durch die Anwesenheit von vielen reaktiven, solubilisierenden oder komplexbildenden Faktoren für Äthylen in dem Diffusionssaft wird seine Löslichkeit darin über diejenige in Wasser hinaus erhöht. Dies geht aus den in der Zeichnung angegebenen Daten hervor.
Die Zeichnung zeigt, daß die Löslichkeit von Äthylen in dem Diffusionssaft umgekehrt mit der Temperatur variiert. Die Versuche Nr. 1 und 6 in der Tabelle VI zeigen, daß bei Anwendung normaler Retentionszeiten sowohl bei den Kontrollproben als auch bei den mit Äthylen behandelten Proben der gleiche Zuckergehalt in dem Diffusionssaft erhalten wurde. In den Versuchen Nr. 3 bis 9 ermöglichte eine Verdoppelung der Geschwindigkeit der Schneckenrotation und eine Herabsetzung der Temperatur des Diffusors die Extraktion von mehr Zucker, wenn Äthylen verwendet wurde. Durch Einleiten von Stickstoff in die Probe Nr. 6 wurde die Zuckerextraktion nicht erhöht, jedoch stieg bei Verwendung von Äthylen in der Probe Nr. 7 der Zuckergehalt des Diffusionssaftes um 0,5%. Ähnliche Ergebnisse wurden in der Probe Nr. 9 bei einem höheren Saftabzug und einer niedrigeren Temperatur erhalten.
Die Pulpenverlusie in den Proben der Tabelle VI waren hoch wegen der unvollständigen Entwässerung
Tabelle VI
der Pulpe, weil das Wasserniveau in dem Diffusor höher als erforderlich war. Die Reinheiten der Diffusionssäfte (D. J.) und der Dünnsäfte (T. J) wichen nicht in signifikanter Weise von denjenigen der Kontrollprobe bei Verwendung von Äthylen ab. Beim Extrahieren von Invertzucker und Raffinose mit Äthylen wurde keine Spezifität beobachtet.
In der weiter unten folgenden Tabelle VII sind die bei der Behandlung von weiteren Proben in dem Versuchsanlagendiffusor erhaltenen analytischen Ergebnisse zusammengestellt. Die verschiedenen Proben wurden unter nahezu identischen Bedingungen behandelt, und die statistische Signifikanz der Ergebnisse konnte nach dem T-Test (statistisches Verfahren zur Bestimmung des signifikanten Unterschieds zwischen zwei Werten) wie folgt ermittelt werden:
Ergebnis der Äthylenbehandlung
Differenz
Statistische Signifikanz
0,8% Zucker
2,5%
2,3 Reinheitseinheiten
0,4 pH-Einheiten
18,5% diff.
53,0% diff.
53,0% diff.
15,0%
1,0%
10,0%
2,5%
2,5%
Erhöhung des
D. J.-Zuckergehaltes
Erhöhung der scheinbaren D. J.-Reinheit*)
Erhöhung des
D. J.-pH-Wertes
Wahre T. J.-GLC-Rein-
heit**)
Abnahme des T. J.-Ra(Ti-
nosegehaltes
Abnahme des T. J.-Invertzuckergehalies
T. J.-Natriumgehalt
Abnahme des T. J .-Invertzuckergehaltes
T. J.-Natriumgehalt -
T. J.-Kaliumgehalt
T. J.-Aminostickstoff- -
gehalt
Feuchtigkeit der gepreßten Pulpe
4Γ) Pulpenverluste -
Zuckergehalt des Pulpen- -
preßwassers
*) Unter der scheinbaren Reinheit wird das Zuckerverhältnis verstanden, das durch direkte Polarisation bestimmt wird, bezogen auf die Feststoffe und ausge drückt in %. Die Feststoffe werden mittels des Brix-Hydrometers odeV mittels eines Refraktometers bestimmt.
**) Mittels der Gas-Flüssigkeits-Chromatographie bestimmte Reinheit.
Ver Probe Reten- Saft Durch- Zucker Schein Wahre Invert- Raffi- Zucker * (%)
such tions- abzug*) schn. gehalt bare Doppel- zucker- nose- gehalt des
Nr. zeit Temp. in dem Reinheit säure- gehalt des gehalt Pressen
D.-Saft des reinh.**) D.-Saftes in des saftes
D.-Saftes des Dünn mg/100 D.-Saftes
saftes RDS***) in mg/100
(Min.) CQ (%) RDS
1 Kontrolle 70 100 77 12,7 78,9 94,73 20,72 4,48 5,9
2 Äthylen 60 100 77 12,7 79,1 92,01 30,57 4,42 5,0
Il
12
rortsetzurm Probe Rcten- Saft Durch- Zucker Schein Wahre Invcrt- Raffi- Zucker
Ver tions- abzug*) schn. gehalt bare Doppcl- zucker- nosc- gehalt des
such zeit Temp. in dem Reinheil säure- gehalt des gchalt Pressen
Nr. D.-Saft des rcinh.**) D.-Saftes in des saftes
D.-Sal'tes des Dünn mg/100 D.-Saftcs
sartcs Rl)S***) in mg/100
(Min.) ( Ο (%) RDS (%)
Kontrolle 40 100 65 9,7 86,5 93,42 27,53 5,74 2,6
3 Äthylen 30 100 69 12,1 89,7 92,67 25,19 4,35 4,4
4 Kontrolle 40 100 71 12,4 89,2 92,93 42,49 3,55 4,1
5 Stickstoff 40 100 72 12,3
6 Äthylen 30 100 72 12,9 90,8 93,20 37,04 ■ 3,63 5,6
7 Kontrolle 40 138 67 11,5 90,8 92,70 19,06 4,11 4,6
8 Äthylen 30 138 66 12,0 88,3 92,99 24,75 5,04 3,2
9
D = Diffusion.
*) Saftabzug = Gewicht des Diffusionssaftes dividiert durch das Gewicht der Rüben · 100. **) Doppelsäureeinheit ist die nach dem Carbonisieren und Filtrieren erzielte Reinheit. ***) RDS = Refraktometrische Trockensubstanz.
Tabelle VII
Ver Probe - Kontrolle R.-Zeit Saft Durch- Zucker pH- Schein Wahre Invert- Raffinose-
such Kontrolle abzug schn. gehalt Wert bare GLC- zucker- gehalt des
Nr. Kontrolle Temp. des D. des D. Reinheit Reinheit*) gehalt des Dünnsaftes
Kontrolle Saftes Saftes des D.- des Dünn Dünn in mg/100
Mittelwert Saftes saftes saftes in RDS
1,0 l/Min. mg/100
0,5 l/Min. (Min.) (C) (%) RDS
1 0,25 l/Min. 50 176 69 8,55 6,3 86,1 89,61 41,0 167,9
2 0,1 l/Min. 50 156 74 8,60 6,0 86,0 92,12 27,4 132,3
3 Mittelwert 50 161 70 7,59 5,8 85,4 92,31 46,6 79,4
4 kalt vorbehandelt 50 169 66 7,97 6,0 82,8 96,14 35,7 94,0
kalt vorbehandelt 50 165 70 8,18 6,0 85,1 92.54 37,7 118,4
5 45 165 72 8,97 6,4 87,0 91,98 15,7 114,0
6 45 161 69 8,67 6,4 83,3 92,14 20,1 114,3
7 45 160 70 8,97 6,4 90,7 90,12 33,0 80,0
8 45 162 73 9,30 6,4 88,6 - 2,3 77,6
45 162 71 8,98 6,4 87,4 91,41 17,8 96,5
9 50 168 63 8,64 6,3 83,9 22,0 211
10 50 164 65 7,24 6,0 76,2 42,9 196
Mittelwert
166 64 7,94 6,1 80,0
32,5
11 Kontrolle 50 145 68 8,55 5,8 89,2
12 kalt vorbehandelt 50 147 67 9,65 6,2 78,8
13 abgebrüht
14 Kontrolle 55 155 71 8,53 5,3 85,5
15 abgebrüht
16 vorbehandelt 55 158 66 8,62 5,4 82,5
86,40
88,59
69,5 50,9
74,1 59,3
Fortsetzung
Versuch
Probe
R.-Zeit
(Min.)
Saft Durch- Zucker pH- Schein Wahre lnvert- Raffinose-
abzug schn. gehalt Wert bare GLC- zucker- gehalt des
Temp. des D. des D. Reinheit Reinheit*) gehalt des Dünnsaftes
Saftes Saftes des D. des Dünn Dünn in mg/100
Saftes saftes saftes in RDS
mg/100
( C) (%) RDS
173 66 7.85 6,3 84,4 23,1 125
176 65 7,96 5.7 82,5 25,5 85
17 abgebrüht
-18 Kontrolle 55
19 abgebrüht
20 vorbehandelt 55
*) Mittels der Gas-Flüssigkeits-Chromatographie bestimmte Reinheit.
R = Retentionszeit.
D = Diffusion.
Bei Änderung der Äthylenzuführungsgeschwindigkeit in der Versuchsanlagenvorrichtung von der niedrigst möglichen Geschwindigkeit bis zu der höchstmöglichen Geschwindigkeit änderte sich die Wirksamkeit des Äthylens in bezug auf die Erhöhung der Zuckerextraktion nicht. Der Schwellenwert für die wirksame Verwendung von Äthylen betrug mindestens 0,6 ecm Äthylen pro Minute pro Gramm Pflanzengewebe, vorzugsweise mindestens 3.6 ecm Äthylen pro Minute pro Gramm Pflanzengewebe.
Der in den Diffusionssäften (Auslaugsäften) zurückbleibende Äthylengehalt bei einer Einführung des Äthylens mit 1,0, 0.5. 0,25 und 0,1 1 pro Minute betrug 0.14, 0,24, 0,13 bzw. 0.03 ppm. Die Äthylenkonzentration in dem Diffusionssaft sollte offenbar mindestens etwa 0,03, vorzugsweise mindestens etwa 0.1 ppm Äthylen betragen.
Die Retentionszeit der mit Äthylen behandelten Proben in dem Versuchsdiffusor war kürzer als die der Kontrollproben, weil die Äthylenblasen das Mittragen der Schnitzel unterstützten. Die aus dem Mittelwert von vier Proben errechneten Diffusionskonstanten betrugen nach der Silin-Gleichung jeweils 6,82 · 10~5 und 7,70 · 10~5 für die Kontrollproben bzw. die mit Äthylen behandelten Proben. Eine erhöhte Diffusion führte zu einem größeren Wert der Diffusionskonstanten. Die Geschwindigkeit der Schneckenrotation war wiederum doppelt so hoch wie die normale Geschwindigkeit, und durch die daraus resultierende kür-
y·* zere Retentionszei' (Verweilzeit) wurde die Reinheit des Diffusionssaftes verbessert, insbesondere bei Verwendung von Äthylen.
Das Äthylen übte offensichtlich eine gewisse Pufferwirkung auf den Diffusionssaft aus. Bei Verwendung
jo von Äthylen wurden pH-Werte von 6,4 in dem Diffusionssaft gefunden, während in den Vergleichsproben stets niedrigere Werte erhalten wurden.
In der folgenden Tabelle VIII ist das Zuckergleichgewicht für die in der Tabelle VII angegebenen Ver-
<~> suchsanlagentests angegeben. Etwa 15% des Zuckers sind bei einigen wenigen Kontrollproben nicht erklärbar, und 9% sind bei den mit Äthylen behandelten Proben nicht erklärbar. Diese Nicht-Erklärbarkeit ist zweifellos auf experimentelle Fehler zurückzuführen, die mit Äthylen erzielbare höhere Zuckerextraktion geht jedoch auf die Diffusionssaftunterschiede zurück. Die mittlere Differenz des Difiusionssaftzuckergehaltes zwischen den mit Äthylen behandelten Proben und den Kontrollproben beträgt 0,091 kg Zucker pro
J5 Stunde oder sie ist um 1 % größer, bezogen auf die behandelten Zuckerrüben.
Tabelle VIII Diffusionssaft kg/sm. kg PulpenprelS wasser kg/Std. kg Pulpenverlustc kg Gcsamt- Gesamt
(Durch Zucker/ (Durch Zucker/ Zucker/ uusstoß zufuhr
Zuckergleichgewicht % schnitt) Std. % schnitt) Std. bezogen Std. kg kg
\ er- Liter Zucke>- Zucker auf d. Zucker/ Zucker/
SUCh CtHj 15.98 1.36 4.08 0.04 Zucker 0.03 Std. Std.
Nr. pro 14.16 1.21 4,42 0,02 rüben 0,02
Minute 8.55 14,61 1.10 0.99 4,44 0.04 0.351 0.04 1,43
S. 60 15.34 1,22 0,56 4.44 0,02 0,263 0.01 1,26
15.02 1.23 1.06 3.17 0.03 0.404 0,03 1.18
1 0 7.47 0.47 0,147 1.25
2 0 8.18 0.77 0.291 1.27
0
4 0
Mittelwert
15 kg/Std. kg 24 49 521 0,70 kg/Std. kg 16 kg Gesamt Gesamt-
(Durch 1,10 (Durch Zucker/ Zucker/ ausstoß zufuhr
Forlsetzung DifFusionssaft schnitt) 0,59 schnitt) Std. Pulpenverluste Std.' kg kg
Ver- Liter Pulpenpreßwasser 0,97 Zucker/ Zucker/
such C2H4 % 14,98 0,84 2,72 0,02 bezogen 0,03 Std. Std.
Nr. pro Zucker 14,63 % 16,92 4,35 0,05 auf d. 0,03
Viinute 14,52 Zucker/ Zucker 16,58 4,44 0,03 Zucker 0,02 1,38
14,70 Std. 16,75 3,99 0,04 rüben 0,03 1,34
8,97 14,70 3,85. 0,03 0,279 0,03 1,22
5 1,0 8,67 % Zucker 1,34 0,365 1,43
6 0,5 8,97 % Zucker 1,26 0,213 1,38
7 0,25 9,30 1,30 0,342 1,53
8 0,1 8,98 1,36 Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 0,299 1,50
Mittelwert 9 Zuckerrübenschnitzel 1,32 1,52
10 Zuckerrübenschnitzel =
Mittelwert =

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Extrahieren von Zucker aus Zucker enthaltenden Pflanzengeweben, insbesondere Zuckerrübengewebe, mit Auslaugwasser von nicht mehr als 80°C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanzengewebe in Gegenwart von Äthylen, das eine Konzentration von mindestens 0,03 ppm Äthylen im Auslaugwasser aufweist, extrahiert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man die Pflanzengewebe vor dem Inberührungbringen mit dem Auslaugwasser mit Äthylen vorbehandelt
DE2449521A 1973-11-16 1974-10-17 Verfahren zum Extrahieren von Zucker aus Zucker enthaltenden Pflanzengeweben Expired DE2449521C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
US416637A US3925097A (en) 1973-11-16 1973-11-16 Stimulation of sugar diffusion from plant tissue with the use of ethylene, ethylene precursors, and analogs

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2449521A1 DE2449521A1 (de) 1975-05-22
DE2449521B2 DE2449521B2 (de) 1978-02-09
DE2449521C3 true DE2449521C3 (de) 1978-09-28

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BE (1) BE822190A (de)
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DE (1) DE2449521C3 (de)
DK (1) DK522874A (de)
FR (1) FR2251623B3 (de)
GB (1) GB1450638A (de)
NL (1) NL170967C (de)
SE (1) SE404027B (de)

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Family Cites Families (2)

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JPS5425094B2 (de) 1979-08-25
DK522874A (de) 1975-08-11
SE7414087L (de) 1975-05-20
NL170967C (nl) 1983-01-17
GB1450638A (en) 1976-09-22
NL7414921A (nl) 1975-05-21
JPS5094144A (de) 1975-07-26
SE404027B (sv) 1978-09-18
NL170967B (nl) 1982-08-16
DE2449521B2 (de) 1978-02-09
US3925097A (en) 1975-12-09
FR2251623A1 (de) 1975-06-13
BE822190A (fr) 1975-05-14
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CA1025443A (en) 1978-01-31

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