DE607927C - Verfahren zur Gewinnung von fluechtigen Fettsaeuren, insbesondere Essigsaeure, aus Gaerfluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von fluechtigen Fettsaeuren, insbesondere Essigsaeure, aus Gaerfluessigkeiten

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DE607927C
DE607927C DE1930607927D DE607927DD DE607927C DE 607927 C DE607927 C DE 607927C DE 1930607927 D DE1930607927 D DE 1930607927D DE 607927D D DE607927D D DE 607927DD DE 607927 C DE607927 C DE 607927C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12JVINEGAR; PREPARATION OR PURIFICATION THEREOF
    • C12J1/00Vinegar; Preparation or purification thereof

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von' flüchtigen Fettsäuren, insbesondere Essigsäure, aus Gärflüssigkeiten Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von flüchtigen Fettsäuren, besonders von Essigsäure, aus Zuckerlösungen durch Gärung in Gegenwart thermophiler Organismen.
  • Man hat gefunden, daß eine Zuckerlösung, wie Melassemaische beispielsweise, mit thermophilen Organismen geimpft, d. h. mit Organismen, die Cellulose unter Bildung von Fettsäuren vergären, nur geringe Mengen Essigsäure liefert, sofern die Konzentration der Zuckerlösung nicht außerordentlich gering ist. Bei Konzentrationen, wie sie normalerweise bei Gärvorgängen Anwendung finden, entstehen nichtflüchtige Säuren, und nur kleine Mengen von Essigsäure werden gebildet. Nimmt aber die Konzentration der Zuckerlösung ab, so wächst die Ausbeute an flüchtigen Säuren, hauptsächlich an Essigsäure, bis bei ganz geringem Zuckergehalt der Maische praktisch die ganze gebildete Säure flüchtiger Natur ist. Essigsäure aus sehr stark verdünnten Zuckerlösungen herzustellen, erweist sich als unpraktisch und unwirtschaftlich; erst in Lösungen, die o,5 bis r,o°ja Zucker enthalten, würde die Bildung nichtflüchtiger Säuren vermieden .werden, die entstehenden nichtflüchtigen Säuren, die bei einer solchen Gärung entstehen, besitzen eine zu geringe Konzentration, um wirtschaftliche Ausbeuten zu liefern.
  • Gemäß vorliegender Erfindung werden Zuckerlösungen periodisch oder kontinuierlich einer Kultur thermophiler Organismen in einer verdünnten Zuckerlösung zugesetzt, und zwar in einer solchen Menge, daß die Zuckerkonzentration niemals die Grenze überschreitet, oberhalb der eine vermehrte Bildung nichtflüchtiger Säuren stattfindet.
  • Die Wasserstoffionenkonzentration der Gärflüssigkeit wird optimal für die betreffenden Organismen gewählt, was durch periodische oder kontinuierliche Zugabe von Alkalien, wie Natriumbicarbonat, Ammoniak, Kalkwasser, Calciumcarbonat, bewirkt wird.
  • Die Gärflüssigkeit wird, wenn notwendig, mit Nährstoffen versetzt, wenn gewünscht, kann diese Zugabe gleichzeitig mit dem Zusatz der Zuckerlösung erfolgen. Auf diese Weise kann man eine ausreichende Konzentration an fettsauren Salzen erzielen, besonders an essigsauren Salzen, aus denen man nach bekannten Methoden die Essigsäure selbst gewinnen kann.
  • Die Gärung kann kontinuierlich ausgeführt werden, und das gegorene Gut kann in Abständen oder kontinuierlich entnommen werden.
  • Als Zuckerlösungen können dienen: verdünnte Melasselösungen, die aus der Rohrzucker- oder Rübenzuckerfabrikation stammen, ferner Zuckerlösungen aus roher Saccharose (Sucrose), Glucoselösungen, Zuckerlösungen, gewonnen aus Zuckerhirse, Johannisbrot und anderen Pflanzenprodukten, die Zucker enthalten, ferner Zuckerlösungen, die bei der Hydrolyse von Cellulose oder cellulosehaltigem Material entstehen, wie beispielsweise bei der Behandlung von Sägespänen mit Säure oder bei der Sulfitbehandlung von Holz zur Herstellung von Zellstoff, ferner Zuckerlösungen, die bei der Behandlung von Stärke und stärkehaltigem Material entstehen.
  • Beim Arbeiten in großem Maßstabe wäre es nicht ratsam, in einem Gärbottich eine Maische (wash) herzustellen, die die erforderliche niedrige Zuckerkonzentration aufweist, und dann Teilmengen abzunehmen und äquivalente Mengen frischer Zuckerlösungen hinzuzusetzen, die von gleicher niedriger Konzentration sind, denn der geringe Prozentsatz an flüchtigen Fettsäuren, die in den entnominenen Flüssigkeitsmengen enhalten sind, und die Kosten, die durch die Konzentration dieser Lösungen entstehen, machen diese Arbeitsweise höchst unlohnend. Andererseits, wie bereits erwähnt, ist es nicht möglich, die Gärung in hochkonzentrierten Zuckerlösungen vor sich gehen zu lassen. Beim Arbeiten nach vorliegender Erfindung läßt man die Gärung in einer großen Flüssigkeitsmenge von geringer Zuckerkonzentration vor sich gehen und fügt periodisch oder kontinuierlich relativ geringe Mengen von verhältnismäßig hochkonzentrierten Zuckerlösungen hinzu, aber in solchen Mengen, daß die Zuckerkonzentration der Ausgangsmenge nicht höher wird, als dies bei der Gärung unter Vermeidung der Bildung nichtflüchtiger Fettsäuren wünschenswert ist. Dem Zusatz der Zuckerlösungen entsprechen Entnahmen der Maische.
  • Die technischen Wirkungen und Vorteile des Arbeitens nach der Erfindung werden durch die folgenden Ergebnisse von Vergleichsversuchen veranschaulicht: Eine gewisse Menge von Rübenmelasse wurde durch Zusatz von Wasser auf eine Stärke von etwa io °/o, auf Melasse berechnet, verdünnt und wurde bei der üblichen Temperatur (etwa 6o° C) mittels eines thermophilen Cellulosevergärungsorganismus vergoren. Die Wasserstoffionenkonzentration wurde in der üblichen Art in geeigneten Grenzen gehalten. Nach 6 Tagen wurde gefunden, daß die erzeugte Gesamtsäure, auf Essigsäure berechnet, gleich etwa 58 °(e ausgedrückt durch die Menge des umgewandelten Zuckers war. Weniger als die Hälfte hiervon (nur 2-8,3o °J,) war aber flüchtige Säure. Dieser niedrige Prozentsatz flüchtiger Säure beruht, wie bereits erläutert, darauf, daß die der Gärung unterworfene Lösung zu konzentriert im Zuckergehalt ist.
  • Die Vermeidung eines so hohen Prozentsatzes nichtflüchtiger Säure und die fast vollständige Umwandlung des Zuckers in flüchtige Säure (Essigsäure) könnte dadurch erzielt werden, daß man die Melasse so weit verdünnt, daß man mit einer Flüssigkeit von i % (oder noch weniger) Zuckerkonzentration beginnt und dann die Gärung unter denselben bekannten Bedingungen durchführt. Man würde aber dabei ein weit größeres Gärgefäß brauchen, und am Ende der Gärung müßte die entsprechend sehr große Menge der sehr verdünnten Lösung des Salzes der flüchtigen Säure (Essigsäure) durch Eindampfen konzentriert werden, so daß die Kosten das Verfahren wirtschaftlich unmöglich machen würden.
  • Erfindungsgemäß werden die Kosten einer übermäßigen Eindampfung dadurch vermieden, daß man wie folgt verfährt: Dieselbe Melassemenge wird verwendet, und dasselbe Gärgefäß wird benutzt wie beim ersten Versuch, und die Melasse wird auf dieselbe Stärke verdünnt; sie wird aber in ein Vorratsgefäß gebracht. Dann wird ein kleiner Teil, z. B. 118, des Inhalts des Vorratsgefäßes in das Gärgefäß überlaufen gelassen, und es wird Wasser zugesetzt, bis der Zuckergehalt i °/o oder weniger beträgt. Die Gärung wird dann in derselben bekannten Art eingeleitet, mit dem Resultat, daß nur oder hauptsächlich flüchtige Säure (Essigsäure) erzeugt wird, die in der üblichen Art neutralisiert wird. Die Zuckerkonzentration wird natürlich fortschreitend kleiner als i °/o, wenn der Zucker in Säure umgewandelt wird. Dann wird ein Teil des Inhalts des Gärgefäßes abgezogen (genug, um für ein zweites Achtel der Lösung aus dem Vorratsgefäß Raum zu schaffen), und das zweite Achtel der Flüssigkeit aus dem Vorratsgefäß wird in das Gärgefäß überlaufen gelassen, so daß die Zuckerkonzentration darin wieder etwa 10/, oder weniger beträgt, worauf die Gärungsbedingungen nötigenfalls wiederhergestellt werden und die Gärung fortgesetzt wird. Weitere periodische Abzüge aus dem Gärgefäß und periodische Zuführungen aus dem Vorratsgefäß zum Gärgefäß werden gemacht, bis das Vorratsgefäß leer ist. Auf diese Weise ist die Gesamtmenge der Melasse der Vergärung bei etwa 10/, Stärke oder weniger unterworfen worden; die schließlich einzudampfende Flüssigkeitsmenge ist aber relativ gering, wobei aber das darin enthaltene Fettsäuresalz so gut wie ausschließlich das Salz einer flüchtigen Säure (Essigsäure) ist.

Claims (1)

  1. PATENT_1 \ SPRL CH Verfahren zur Gewinnung von flüchtigen Fettsäuren, insbesondere Essigsäure, aus Gärflüssigkeiten finit Hilfe fettsäurebildender thermophiler Bakterien, dadurch gekennzeichnet, daß die Gärflüssigkeiten zur Verhütung der Bildung nichtflüchtiger Fettsäuren stark verdünnt und unter Zusatz an sich gebräuchlicher säurebindender Stoffe, z. B. Alkalien, kontinuierlich oder Periodisch vergoren werden.
DE1930607927D 1929-09-30 1930-09-30 Verfahren zur Gewinnung von fluechtigen Fettsaeuren, insbesondere Essigsaeure, aus Gaerfluessigkeiten Expired DE607927C (de)

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