DE407412C - Verfahren zur Herstellung von reinem, isoliertem Traubenzucker aus zellulosehaltigem Material - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem, isoliertem Traubenzucker aus zellulosehaltigem Material

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DE407412C
DE407412C DEM73146D DEM0073146D DE407412C DE 407412 C DE407412 C DE 407412C DE M73146 D DEM73146 D DE M73146D DE M0073146 D DEM0073146 D DE M0073146D DE 407412 C DE407412 C DE 407412C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K13/00Sugars not otherwise provided for in this class

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von reinem, isoliertem Traubenzucker aus zellulosehaltigem Material. Die bisher bekannten Verfahren zur Verzuckerung der Zellul#ose ermöglichen es nicht, auf unmittelbarem Wege zu reinem Traubenzucker zu gelangen, saferri von zellulosehaltigen Abfallprodukten -. wie Sägespäne u.dgl., ausgegangen wird. Holz enthält nämlich über 5o Prozent Nichtzellulosestoffe, welche nach dem bisherig-en Verfahren vor der eigentlichen Verzuckerung nicht entfernt werden können, teilweise in Lösung gehen, die Kristallisation der Glulkose behindern und so die Gewinnung eines reinen Produktes äußerst erschweren.
  • Zuweilen finden sich in der Literatur Verfahren zur Verzuckerung der Zellulose, die zu reinem Traubenzucker führen sollen; dics ist jedoch nur zutreffend, wenn als Ausgangsinaterial reine Zellulose verwendet wird, was aber zur Traubenzuckerfabrikation aus wirtschaftlichen Gründ--n nicht in Betracht kommt.
  • Die Bedeutung der bisher bekannten Verfahren liegt hauptsächlich in der Herstellung von z Äthylalkohol und Glyzerin oder tierischen Kraftfuttermitteln, wogegen das vorliegende Verfahren ausschließlich der Gewinnung von reinem-, isoliertem Traubenzucker dienen soll.
  • NVesentlich für das beanspruchte Verfahren im Gegensatz zu den bekannten ist ferner die Absicht, die Zellulose nicht sofort bis zur Glukose, sondern zu einem mit Wasser fällbaren Holzdextrin abzubauen, dieses zu isolieren und auf diese Weise zu einem von Verunreinigungen freien, leicht hydrolisierbaren Ausgangsmaterial für die eigentliche Verzuckerung zu kommen. Zur Herstellung dieser Dextrine wird zunächst die Zellulose des Holzes durch Salzsäure in Lösung gebracht. Die Löslichkeit der Zellulose in Salzsäure ist bekannt. D a u -z i v i 11 # löst Zellulose durch Einwirkung gasförrniger Salzsäure in mit Wasser angefeuchtetes Zellulosematerial. W i 11 s t ä t t e r bringt durch Anwendung von 42proz#entiger Salzsäure bis zu 15 Prozent Zellulose in Lösung.
  • Die Herstellung hochprozentiger Zelluloselösungen ist aus Gründen der Rentabilität für das Verfahren von Wichtigkeit. Sie ,gelang uns durch Einwirkung von Salzsäuregas unter Druck auf mit starker Salzsäurg angefeuchtetes Zellulosematerial. Die Einwirkung von Salzsäuregas unter Druck dient hier lediglich zur Erhöhung des Lösungsvermögens der Säure und zur Beschleunigung, des Lösungsvorganges, jedoch soll hier keineswegs die Verzuckerungsreaktion der Zellulose begünstigt oder beschleunigt werden.
  • Das Lösen der Zellulose erfolgt bei niederen Temperaturen -, es sollen io' C nicht überschritten werden-, da schon geringere Temperaturerhöhungen den Abbau der Zellulose zu unerwünschten wasserlöslichen Produkten stark beschleunigen und dadurch die Aus-r beute an 1ällbaren Holzdextrinen beträchtlich herabsetzen. Um das überschreiten der angegebenen Temperaturgrenze zu vermeiden, ist es zweckmäßig, zum Anfeuchten der trockenen Sägespane vorgekühlte Salzsäure zu verwenden.
  • Wie schon erwähnt, wird das Zelluloselösungsvermögen der Säure durch Einwir-kung v-,-)ii Salzsäuregas unter Druck wesentlich erhöht und außerdem eine starke B-schleunigun- des Lösungsvorganges erzielt, da sehr rasch AbsDrption erfolgt. Dauernd kräftiges Rühren der unter Druck des Salzsäuregases stehenden Masse ist unerläßlich.
  • Schon durch überdrucke von etwa 0, 4 Atin. lassen sich -u.te Erfolge g bei Zimmertemperatur erzielen. Auf diese Weise kann nach einer Einwirkungsdauer von etwa 2oMinuten eine konzentrierte Zelluloselösungg aus Sägespänen erhalten werden.
  • Stärkere Drucke gestalten den Lösungsvorgang noch günstiger, auch ist der Druckerhöhung 'keine enge Grenze gesteckt. Durch. Anwendung eines Überdrucks von i Atm. unter gleichzeitigem kräftigen Rühren gelang es uns, Salzsäure-Zelluloselösungen bis zu einem Gehalt von 4o Prozent herzustellen.
  • Der größte Teil der Nichtzellulosestoffe bleibt bei dieser Behandlung ungelöst, ist zunächst in der Zelluloselösung suspendiert und läßt sich hiervon durch Abpressen trennen..
  • Nach der Filtration wird der Salzsäuregehalt des Preßsaftes durch Evakuieren oder durch Lüften in bekannter'#NIeise herabgesetzt. Aus der teilweise entgasten Lösung werden durch Verdünnen mit weniger als dem gleichen Volumen Vasser die enthaltenen Zellulosedextrine als rein weiße-, Produkt gefällt. Die abgeschiedenen Dextrine sind z# nun um das Zehnfache leichter hydrolisierbar als Zellulose selbst und wegen ihrer Reinheit zur Darstellung von reinem Traubenzucker vorzüglich geeignet.
  • Die gefällten Dextriiie werden von der Säure möglichst vollständig getrennt, wobei etwa eine 2oprozentige Säure zurückgewonnen( #vird.
  • Dann wird der Salzsäuregehalt der Zellulosedextrine auf etwa o, i Prozent herabgesetzt und schließlich das Dextrin *in 2oprozentiger Suspension der eigentlichen Verzuckerung unterworfen.
  • Eine überführung der Zellulosedextrine in Glukose unter Bedingungen, wie sie bei der Stärkezuckerfabrikation angewandt werden, gelingt jedoch nicht-. da diese, Dextrine gegen hydrolisierenden Agenzieri weit widerstandsfähiger sind als Stärke, wenngleich sie sich, Nvie bereits erwähnt, um das Zehnfache leichter abbauen lassen wie Zellulose.
  • Daß man trotzdem bei der Verzuckerung der Zellulosedextrine mit ein-er Salzsäurekonzentration von weniger als 0,3 Prozent auskommen kann, war bisher nicht bekannt.
  • Auf Grund eigener Versuche gelang es, die Hydrolyse bei einer Salzsäurekonzentration von weniger als o,i Prozent mit 8oprozentiger Ausbeute in etwa 3o Minuten bei einer Temperatur von 170 C durchzuführen.
  • Die durch diese eigentliche Verzuckerung erhaltene Zuckerlösung wird filtriert, entfärbt, der schwache Salzsäuregehalt mit Soda a11-)gestumpft, eingeengt und kristallisiert. Aus f ührungsbeispiel. Ein Teil trockener Sägespäne wird mit 3 Gewichtsteilen vorgekühlter konzentrierter Salzsäure befeuchtet. Dann wird unter kräftigem Rühren Salzsäuregas unter überdruck von mehr als li, Atrii. eingeleitet. Die Temperatur steigt dabei auf io bis 15' C-Nach 2o Minuten ist die anfangs zäh viskose Masse in eine leicht bewegliche Suspensi-on. verwandelt. Diese wird filtriert, der Preßsaft entgast und mit weniger als dem gleichen Volumen '\7#Tassers versetzt, worauf sich das Holzdextrin weiß abscheidet. Das Dextrin wird von der Säure möglichst vollständig getrennt und mit so viel -#NTa--s.er au%-enommen, daß sich eine etwa 2oprozentige Dextrinsuspension bildet. - Der Salzsäuregehalt der Suspension wird durch Wä#sserii auf c),i Proze#nt gebracht, worauf man etwa 30 Minuten auf 170' C erhitzt, die entstandene Zuckerlösung filtriert, entfärbt, neutralisiert, einengt und kristallisiert.

Claims (2)

  1. PATE,XT-ANspRücHF,: 1. Verfahren zur Herstellung von reinem, isoliertem Traubenzucker, dadurch gekennzeichnet, daß man eine hochprozentige Lösung von Zellulose in Salzsäure von den säureunlöslichen Rückständen (Lignin) durch Abfiltrieren oder Abpressen trennt, worauf man in an sich bekannter Weise aus dem Filtrat die entstandenen Zellulosedextrine durch Verdünnen mit Wasser fällt, die säurelöslichen Nichtzellulosestoffe von den Zellulosedextrinen abfiltriert und die so erhalten-en reinen Zellulosedextrine in Glukose überführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die hochprozentige Zelluloselösung durch Einwirkung von Salzsäuregas unter Druck auf mit Wasser, besser mit Salzsäure angefeuchtetes Zelhiloseinaterial herstellt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Konzentrationsgrad der zur Hydrolyse der erhaltenen Zellulosedextrine verwendet-en Salzsäure 0,3 Prozent nicht übersteigt, so daß das Neutralisationsprodukt, Kochsalz, den Geschmack des Zuckers nicht beeinträchtigt und daher beim Zucker belassen werden kann.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2419351A1 (fr) * 1978-03-08 1979-10-05 Purdue Research Foundation Procede de recuperation et d'utilisation de la cellulose a l'aide d'acide sulfurique

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2419351A1 (fr) * 1978-03-08 1979-10-05 Purdue Research Foundation Procede de recuperation et d'utilisation de la cellulose a l'aide d'acide sulfurique

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