DE528042C - Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe

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DE528042C
DE528042C DE1930528042D DE528042DD DE528042C DE 528042 C DE528042 C DE 528042C DE 1930528042 D DE1930528042 D DE 1930528042D DE 528042D D DE528042D D DE 528042DD DE 528042 C DE528042 C DE 528042C
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DE
Germany
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formic acid
production
acid
acidic
cellulose
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Application number
DE1930528042D
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English (en)
Inventor
Dr Arthur Franz
Dr Albert Palm
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Publication of DE528042C publication Critical patent/DE528042C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/08Removal of fats, resins, pitch or waxes; Chemical or physical purification, i.e. refining, of crude cellulose by removing non-cellulosic contaminants, optionally combined with bleaching
    • D21C9/086Removal of fats, resins, pitch or waxes; Chemical or physical purification, i.e. refining, of crude cellulose by removing non-cellulosic contaminants, optionally combined with bleaching with organic compounds or compositions comprising organic compounds

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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe Die von der Natur gelieferte CelluIosz, wie Baumwolle oder Membrancellulose (Zellstoff), ist von Stoffen begleitet, die ihrer Weiterverarbeitung hinderlich sind. Solche Stoffe sind Fette, Harze, Wachse, Hemicellulosen, Lignin usw.
  • Die Entfernung dieser Begleitstoffe erfolgt gewöhnlich durch Behandlung mit alkalischen Mitteln und Bleichen, Verfahren, die wohl bei der Baumwolle, aber nicht bei Zellstoffen hochviskose reine Cellulosen liefern. Während Baumwollcellulose beispielsweise durch Bäuchen mit r- bis 2prozentiger Natronlauge sogar unter Druck gereinigt werden kann, werden Membrancellulosen unter diesen Bedingungen bereits stark abgebaut und liefern Zellstoffe von mehr oder weniger stark herabgesetzter Viskosität. (Unter Viskosität K ist zu verstehen die Viskositätskonstante nach A. r r h e n i u s , gemessen an einer Lösung der nitrierten Cellulose in Aceton bei 25°.) Es wurde nun gefunden, daß dieser Nachteil behoben wird, wenn auch die Reinigung der auf saurem Wege aufgeschlossenen Membra.ncellulosen unter Ausschluß von Alkali., also im wesentlichen nur mit sauren Mitteln, vorgenommen wird. Auf diese Weise können aus Membrancellulosen Zellstoffe von bisher nicht erreichter Viskosität hergestelltwerden, die sich sehr gut für die Herstellung von Cellulosederivaten, insbesondere Celluloseestern, eignen. Da aber die Viskosität nicht nur durch Behandlung mit - selbst sehr schwach wirkenden - alkalischen Mitteln vermindert wird, sondern auch durch stärkere Säuren und -- namentlich bei längerer Dauer der Behandlung - auch zu hohe Temperaturen, kommen für die Herstellung reiner hochviskoser Zellstoffe nur solche Stoffe in Frage, die unter hinreichend milden Bedingungen aus den aufzuschließenden Membranen gewonnen werden können, z. B. alle Arten von Holz. .
  • Der Aufschluß der Zellmembranen wird nach einem der bekannten Verfahren auf saurere Wege, z. B. mit Calciumbisulfit, Natri.umbisulfit, Ammoninmbisulfit, schwefliger Säure usw., oder mit Salpetersäure oder mit Chlor, Chlordioxyd oder mit Chlorsäure (Chlorätsalzsäure) unter- die Membrancellulose möglichst schonenden Bedingungen durchgeführt. Hierauf wird das aufgeschlossene Gut in feuchtem oder getrocknetem Zustand einer sauren Nachbehandlung unterworfen. Bei aufgeschlossenen Stoffen, die noch Lignin enthalten, ist es zweckmäßig, vor und/oder nach der Behandlung eine saure oder neutrale Bleiche vorzunehmen.
  • Als Mittel für die saure Nachbehandlung hat sich u. a. besonders Ameisensäure bewährt. Der der Nachbehandlung zu unterwerfende nasse oder trockene Stoff wird meinem Extraktionsapparat, einer Diffusionsbatterie oder einer Umpumpapparatur usw. bei der jeweils geeigneten Temperatur der Einwirkung der Ameisensäure ausgesetzt. Zweckmäßig verwendet man Ameisensäure mit.5o% und mehr Gehalt und arbeitet bei Temperaturen bis etwa ioo°. Die Ameisensäure löst Fette, Wachse und Harz sowie die Hemicellulosen und teilweise oxydierte Ligninreste, soweit diese nicht schon durch andere saure Mittel ,entfernt wurden. /bie auf dem Stoff verbleibende Ameisensäure kann durch Wasser oder andere Ameisensäure lösende Flüssigkeiten, z. B. flüssiges Schwefeldioxyd, verdrängt werden",-Die letzten, dem Stoffe -evtl. fester anhaftenden Säurereste können durch so kleine Mengen alkalischer Mittel beseitigt werden, daß der Neutralpunkt nicht überschritten wird. Die benutzte Ameisensäure wird nach dem Auswaschen usw. in bekannter Weise wiedergewonnen. Beispiel i 3o Teile eines nordischen Sulfitzellstoffes werden in einem Extraktionsapparat mit 85prozentiger Ameisensäure extrahiert. Die Ameisensäure wird mit Wasser verdrängt. Es werden 24 Teile eines Zellstoffes erhalten, der für die Herstellung von Celluloseestern vorzüglich geeignet ist. Seine Viskosität ist K=3,56.
  • Beispiel 2 2o Teile eines aus Kiefernbackspänen durch Aufschluß mittels Chloratsalzsäure und nachfolgende Entfernung der nur teilweise oxydierten Ligninteile mit Natriumbisulfitlösung bei, 8o° gewonnenen Zellstoffes werden mit 85prozentiger Ameisensäure extrahiert. Der nach dem Auswaschen und Trocknen in einer Ausbeute von 13,3 Teilen erhaltene Zellstoff zeigt einen Pentosangehalt von o,58% (vor der Behandlung 6,7% Pentosan). Die auf diese Weise gereinigte Cellulose ist hochviskos (K = ¢,66): Beispiel 3 5o Teile eines aus Buchenhackspänen durch Aufschluß mit Chloratsalzsäure und nachfolgende Entfernung des teilweise oxydierten Lignins mit Natriumbisulfitlösung bei 5o° gewonnenen Zellstoffes werden mit konzentrierter Ameisensäure 6 Stunden lang bei 5o° unter Rühren behandelt. Nach dem Auswaschen und Trocknen werden ¢q. Teile eines Zellstoffes mit 40/0 Xylan (vorher 2i,3%) und einer Viskosität K = 4,5 erhalten. Beispiel q. Mittels Chloratsalzsäure aufgeschlossene Kiefernhackspäne werden ohne weitere Behandlung mit Ameisensäure extrahiert. Nach dem Verdrängen und Auswaschen der Ameisensäure wird der Zellstoff abgetrennt und kurze Zeit mit o,2prozentigem Ammoniak (zwecks Neutralisation) behandelt, dann leicht gebleicht und getrocknet. Der erhaltene Zellstoff zeigt die Viskosität K= 4,98. Beispiel 5 Mittels Chloratsalzsäure aufgeschlossene Fichtenhackspäne werden wie in Beispiel q. behandelt.
  • Der :erhaltene Zellstoff hat einen K-Wert von 4,76 und einen Pentosangebalt von i,03%.

Claims (5)

  1. l'ATENTANSPRÜCHL: t. Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe aus auf saurem Wege äiügeschlossenen Zellmembranen, dadurch gekennzeichnet, d'aß die Reinigung unter Ausschluß von Alkali erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d'aß als Reinigungsmittel Ameisensäure verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung von Ameisensäure die Abtrennung der Säure vom Stoff durch Verdrängen mit flüssigem Schwefeldioxyd vorgenommen wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die letzten, dem Stoffe fester anhaftenden Säurereste mit so kleinen Mengen alkalischer Mittel beseitigt werden, daß der Neutralpunkt nicht überschritten wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß vor und/oder i nach der Behandlung eine saure oder neutrale Bleiche vorgenommen wird.
DE1930528042D 1930-01-17 1930-01-17 Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe Expired DE528042C (de)

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DE (1) DE528042C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen

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