DE19603491A1 - Fasriger zelluloser Stoff - Google Patents
Fasriger zelluloser StoffInfo
- Publication number
- DE19603491A1 DE19603491A1 DE1996103491 DE19603491A DE19603491A1 DE 19603491 A1 DE19603491 A1 DE 19603491A1 DE 1996103491 DE1996103491 DE 1996103491 DE 19603491 A DE19603491 A DE 19603491A DE 19603491 A1 DE19603491 A1 DE 19603491A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- plant material
- extruder
- mixture
- fibrous
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N1/00—Pretreatment of moulding material
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/006—Pulping cellulose-containing materials with compounds not otherwise provided for
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/02—Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C5/00—Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Forests & Forestry (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
- Paper (AREA)
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen fasrigen, zellulosen Stoff, erhältlich aus
Pflanzenmaterial, wie zum Beispiel Heu, Stroh, Schilf, Zuckerrohr, Elefantengras,
Reetgras, Hanf, Sisal und anderen faserhaltigen Pflanzen, deren Herstellung durch
bestimmte Verfahrensschritte gekennzeichnet ist, und ein Verfahren zur Herstellung
eines fasrigen zellulosen Stoffes aus Pflanzenmaterial, wie zum Beispiel Heu, Schilf,
Elefantengras, Reetgras, Hanf, Sisal oder anderen faserhaltigen Pflanzen.
Derartige fasrige, zellulose Stoffe sind in vieler Art verwendbar, so insbesondere zur
Herstellung von Preßspanplatten und anderen Möbelteilen. In diesem Zusammenhang
ist aus der EP-A 0 246 588 ein Verfahren zur Herstellung von leichten,
bindemittelfreien und umweltfreundlichen Formkörpern bekannt, wobei der
Formkörper aus lignozellulosehaltigem Material besteht. Auch aus der DE 38 08 207
ist ein lignozellulosehaltiges Pflanzenmaterial bekannt, das zur Herstellung von
Möbelteilen geeignet ist. Gleiches gilt für die DE-PS 9 02 219. Dem bekannten Stand
der Technik ist gemein, daß die in dem Pflanzenmaterial enthaltenen Begleit- oder
Inhaltsstoffe, wie insbesondere Lignin, durch die Behandlung in der faserhaltigen
Masse verbleiben sollen. Dies deshalb, weil die Auffassung vorherrscht, daß
insbesondere durch den Bestandteil Lignin die klebenden Wirkungen hervorgerufen,
werden, die bewirken, daß unter Druck ein derartiges faserhaltiges Pflanzenmaterial
zu entsprechenden Platten oder anderen Bauteilen verpreßt werden kann. Da das aus
dem Stand der Technik bekannte Pflanzenmaterial neben Lignin noch andere
Bestandteile aufweist, wie zum Beispiel Hemizellulose, Pektin, Fett, Wachs, Xylan,
Glucan, Lumen, Mark, ist unter Einwirkung von Feuchtigkeit ein derartiger Stoff
nicht vor Verrottung gesichert. Denn unter Feuchtigkeit werden sich die Verrottung
fördernde Bakterien und Pilze an derartigen Platten ansiedeln, da sie aufgrund der
diesem Pflanzenmaterial enthaltenen Inhalts- oder Begleitstoffe, wie insbesondere
Lignin, Glucan und Hemizellulose einen hervorragenden Nährboden für ihre
Vermehrung finden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen fasrigen, zellulosen Stoff
bereitzustellen, der frei ist von den dem Pflanzenmaterial überlieherweise
enthaltenen Inhaltsstoffen, wie Lignin, Hemizellulose, Pektin, Wachs, Fett, Xylan,
Glucan, Lumen, Mark und ähnlichem. Ein faserhaltiger zelluloser Stoff aus
Pflanzenmaterial, wie zum Beispiel Heu, Stroh, Schilf, Zuckerrohr, Elefantengras,
Reetgras, Hanf, Sisal oder anderen Pflanzen, ist erhältlich durch folgende
Verfahrensschritte:
- 1. das Pflanzenmaterial wird zerkleinert;
- 2. das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird mit einer 0,5 bis 1%igen Natronlauge vermischt, wobei das Pflanzenmaterial etwa 15 bis 45 Minuten in der Lauge verbleibt;
- 3. das Pflanzenmaterial wird abgesiebt;
- 4. das abgesiebte Pflanzenmaterial wird einem Extruder zugeführt, wobei durch den Extruder das Pflanzenmaterial bei einer Temperatur zwischen ca. 120°C und 150°C und einem Druck von ca. 20 bar unter Zugabe von Wasser und Wasserstoffperoxid vermischt wird;
- 5. das Gemisch wird nach Verlassen des Extruders abgesiebt und das hierbei erhaltene fasrige Pflanzenmaterial mit Wasser mindestens einmal gewaschen.
Durch die Natronlauge wird das Pflanzenmaterial insbesondere von Fett und
Wachs, aber auch von Verschmutzungen befreit, die auf der Oberfläche des
Pflanzenmaterials anhaften. Gleichzeitig dringt hierbei die Lauge in die einzelnen
Zellen des Pflanzenmaterials ein, und löst die in den Zellen vorhandenen
Bestandteile, wie insbesondere Lignin, Mark, Xylan, Glucon, Pektin, Lumen und
Hemizellulose auf. Auch bewirkt die Behandlung in der Lauge, daß die Faser
geschmeidig wird. Dies ist wichtig, um zu gewährleisten, daß die Faser im Extruder
nicht derart zerkleinert wird, daß eine breiige Masse entsteht.
Wenn das abgesiebte Pflanzenmaterial, das immer noch Laugenanteile aufweist,
dann nach etwa 15 bis 45 Minuten, vorzugsweise nach etwa 30 Minuten, in den
Extruder gegeben wird, um dort bei einer Temperatur von 120°C bis 150°C und bei
einem Druck von cirka 20 bar unter der Zugabe von Wasserstoffperoxid und Wasser
weiterhin vermischt zu werden, wird aufgrund der Behandlung der Fasern im
Extruder erreicht, daß aufgrund des hohen Drucks und der Temperatur die in den
Zellen eingelagerten Stoffe, wie Lignin, Mark, Lumen, Xylan, Glucon,
Hemizellulose usw., aus den Zelle austreten und zusammen mit den Fasern ein
Gemisch bilden, daß aus dem Extruder austritt, wobei anschließend die Fasern
abgesiebt werden. In mindestens einem, vorzugsweise jedoch drei, nachfolgenden
Waschvorgängen werden dann diese Stoffe aus dem Gemisch aus Fasern und diesen
Stoffen ausgewaschen. Zwischen den einzelnen Waschvorgängen werden die Fasern
bzw. der fasrige Zellulosestoff abgesiebt. Das Wasserstoffperoxid dient dazu, im
Extruder die Zellen in der Pflanzenfaser chemisch aufzubrechen; weiterhin auch
dazu, durch die exotherme Reaktion, die durch die Hinzufügung des
Wasserstoffperoxids in den Extruder erfolgt, eine Temperaturerhöhung im Extruder
zu bewirken. Dies jedoch nicht über den angegebenen Temperaturbereich von 120°C
bis 150°C hinausgehend. Darüber hinaus wird durch das Wasserstoffperoxid die
Faser im Extruder geschmeidig gehalten, um zu verhindern, daß die Fasern aufgrund
der mechanischen Behandlung im Extruder zerkleinert werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist das Gemisch aus Lauge und
Pflanzenmaterial einen pH-Wert zwischen 9 und 11 auf. Die Behandlung des
Pflanzenmaterials in der Lauge erfolgt bei einer Temperatur von zwischen 60°C und
90°C, vorzugsweise jedoch bei etwa 80°C. Insbesondere durch die kurze
Behandlungszeit von 15 bis 45 Minuten in der Natronlauge wird erreicht, daß sich
die Pflanzenfasern nicht vollständig zersetzen, sondern an Geschmeidigkeit
gewinnen. Denn eine vollständige Zersetzung der Pflanzenfasern ist nicht erwünscht.
Dies würde eine weitere Verarbeitung, insbesondere als Material zum Verpressen
von Platten, verhindern. Eine Zerstörung der Fasern wird jedoch dann beobachtet,
wenn das Pflanzenmaterial über mehrere Stunden in der Lauge verbleibt, wie dies in
der US-Patentschrift 4,965,086 beschrieben ist; hieraus geht hervor, das
Pflanzenmaterial derart aufzuschließen, daß lediglich eine breiige Masse übrig bleibt,
die dann als Viehfutter dienen kann. Hierbei erfolgt nämlich eine Behandlung des
Pflanzenmaterials in einer Natronlauge über einen Zeitraum von 45 Stunden. In
dieser Zeit findet eine vollständige Zersetzung des Pflanzenmaterials statt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Behandlung des
Pflanzenmaterials in der Lauge unter einem Vakuum von etwa 1 bis 2 bar.
Hierdurch soll das Eindringvermögen der Lauge in die Pflanzenfaser erhöht werden.
Das Wasserstoffperoxid, das dem Extruder zugeführt wird, besitzt eine
Konzentration von vorzugsweise 30%. Das Wasserstoffperoxid wird zusammen mit
Wasser in einer Menge in den Extruder eingegeben, daß sich dort eine
Konzentration von etwa 1 bis 2% einstellt. Das Wasser zum Waschen des Gemischs
nach Austritt aus dem Extruder und nach dem erstmaligen Absieben weist eine
Temperatur von 40°C bis 80°C auf. Vorzugsweise wird, wie bereits ausgeführt, das
fasrige Material dreimal gewaschen und abgesiebt, um sicherzustellen, daß
tatsächlich eine reine zellulose Faser gewonnen wird. Diese Zellulosefaser kann dann
im feuchten Zustand bei einem Druck von ca. 40 t/m² zu Platten oder anderen
Gebilden verpreßt werden.
Das Verfahren zur Herstellung der Fasern ergibt sich aus den entsprechenden
Ansprüchen.
Anhand des Schaubildes wird nachstehend das Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen zellulosen Fasern beispielhaft näher erläutert.
Durch den Häcksler 1 wird dem Behälter 2 zerkleinertes, faserhaltiges
Pflanzenmaterial z. B. Heu, Stroh, Schilf, Zuckerrohr, Elefantengras, Reetgras,
Hanf, Sisal oder andere faserhaltige Pflanzen, zugeführt.
In den Behälter 2 wird darüber hinaus aus dem Laugenbehälter 3 0,5%ige
Natronlauge eingeführt. Das Gemisch aus Pflanzenfasern und Natronlauge wird
mittels des Rohrwerks 4 30 Minuten bei einer Temperatur von 80°C unter einem
Vakuum von 1 bis 2 bar Unterdruck vermischt. Hierbei ist darauf zu achten, daß der
pH-Wert im Behälter sich zwischen 9 und 11 bewegt. Danach wird das
Pflanzenmaterial abgesiebt und über den Trichter 5a dem Extruder 5 zugeführt. In
diesem Extruder 5 wird das faserhaltige Pflanzenmaterial, das noch Anteile an Lauge
enthält, hydrolisiert. Die Hydrolisierung erfolgt bei einer Temperatur von etwa
145°C bei einem Druck von etwa 20 bar unter Zugabe von 30%igem
Wasserstoffperoxid und Wasser in einer Menge, die ausreichend ist, um im Extruder
eine Konzentration an Wasserstoffperoxid von etwa 1 bis 2% zu erlangen. Das heißt,
daß während der Hydrolisation dem Extruder 5 sowohl Frischwasser aus dem
Wasserbehälter 7 über die Zuführung 7a als auch Wasserstoffperoxid zugeführt
wird. Hierbei wird durch den hohen Druck, die Temperatur und das
Wasserstoffperoxid im Extruder bewirkt, daß die Zellen aufbrechen und die darin
eingelagerten Stoffe aus der Zelle austreten können. Es entsteht hierbei im Extruder
ein Gemisch aus Lauge, Wasserstoffperoxid, fasriger Zellulose und den Stoffen, die
aus den Zellen ausgetreten sind, wie Lumen, Mark, Hemizellulose etc. Nach der
Hydrolisation, die etwa 30 Minuten dauert, wird das Gemisch gesiebt, so daß
fasriges Material erhalten wird, das dem Waschbehälter 6 zugeführt wird. Der
Waschbehälter 6 erhält ebenfalls aus dem Wasserbehälter 7 über die Zuführung 7b
Frischwasser. Nach dem Waschvorgang werden die Fasern durch ein Bandsieb 8
getrocknet. Die beim Trocknen durch das Bandsieb 8 anfallende Flüssigkeit wird
dem Waschbehälter 6 wieder zugeführt. Ein weiterer Waschvorgang der Fasern
erfolgt in den Waschbehältern 9 und 11, wobei sowohl dem Waschbehälter 9, als
auch dem Waschbehälter 11 jeweils ein Bandsieb 10 bzw. 12 nachgeschaltet ist. Die
jeweils aus dem Bandsieb 10 bzw. 12 anfallende Flüssigkeit wird dem jeweiligen
Waschbehälter 9 bzw. 11 zugeführt. Dem Bandsieb 12 nachgeschaltet ist ein
Trockner 13, der den Fasern, die sich nunmehr im wesentlichen als reine
Zellulosefasern darstellen, die Restfeuchte entzieht. Dem Trockner 13 kann ein
Kondensator 14 nachgeschaltet werden, wobei das Kondensat über die Leitung 14a
dem Wasserbehälter zugeführt wird. Jeder Waschvorgang erfolgt bei einer
Wassertemperatur von etwa 80°C, wobei durch diesen Waschvorgang die von der
Faser separierten Stoffe, wie z. B. Lignin, Hemizellulose, Lumen, Mark, Pektin,
Xylan, Glucon ausgewaschen werden.
Der Wasserbehälter 7 versorgt nicht nur den Waschbehälter 6 mit Wasser, sondern
darüber hinaus bei Bedarf auch die Waschbehälter 9 und 11. Nachdem die Fasern
den Trockner verlassen hat, kann es im Spritzgußverfahren bzw. in Pressen der
Formgebung zugeführt werden. Im Preßverfahren werden die angefeuchteten Fasern
bei einem Druck von ca. 40 t/m² verpreßt. Die Verarbeitung im Spritzgußverfahren
erfolgt bei Temperaturen um 130°C und bei entsprechend hohen Drücken.
Herstellbar sind mit solchen Fasern z. B. Preßplatten und andere
Möbelteile.
Claims (17)
1. Fasriger zelluloser Stoff erhältlich aus faserhaltigen Pflanzenmaterial, zum
Beispiel Heu, Stroh, Schilf, Zuckerrohr, Elefantengras, Reetgras, Hanf, Sisal
und anderen faserhaltigen Pflanzen durch die folgenden Verfahrensschritte:
- 1. das Pflanzenmaterial wird zerkleinert;
- 2. das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird mit einer 0,5 bis 1%igen Natronlauge vermischt, wobei das Pflanzenmaterial etwa 15 bis 45 Minuten in der Lauge verbleibt;
- 3. das Pflanzenmaterial wird abgesiebt;
- 4. das abgesiebte Pflanzenmaterial wird einem Extruder zugeführt, wobei durch den Extruder das Pflanzenmaterial bei einer Temperatur zwischen ca. 120°C und 150°C und einem Druck von ca. 20 bar unter Zugabe von Wasser und Wasserstoffperoxid vermischt wird;
- 5. das Gemisch wird nach Verlassen des Extruders abgesiebt und das hierbei erhaltene fasrige Pflanzenmaterial mit Wasser mindestens einmal gewaschen.
2. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gemisch aus Lauge und Pflanzenmaterial einen pH-Wert zwischen 9-11
aufweist.
3. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung des Pflanzenmaterials in der Lauge bei einer Temperatur von
ca. 60°C bis 90°C, vorzugsweise bei ca. 80°C erfolgt.
4. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung des Pflanzenmaterials in der Lauge unter einem Vakuum oder
Unterdruck von etwa 1 bis 2 bar erfolgt.
5. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Wasserstoffperoxid und Wasser in einer Menge in den Extruder eingeführt
wird, bis sich dort eine Konzentration von 1 bis 2% an Wasserstoffperoxid
eingestellt hat.
6. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasser zum Waschen des Gemisches eine Temperatur von 40°C bis
80°C aufweist.
7. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Pflanzenmaterial auf eine Länge von ca. 3 cm zerhäckselt wird.
8. Stoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das aus dem Extruder austretende Gemisch zweimal, vorzugsweise jedoch
dreimal gewaschen wird, wobei zwischen jedem Waschvorgang das Gemisch
abgesiebt wird, so daß sieh eine reine Zellulosefaser ergibt.
9. Verfahren zur Herstellung eines fasrigen, zellulosen Stoffs aus faserhaltigem
Pflanzenmaterial, z. B. Heu, Schilf, Reetgras, Elefantengras, Hanf und Sisal,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. das Pflanzenmaterial zerkleinert wird;
- 2. das zerkleinerte Pflanzenmaterial mit einer 0,5 bis 1%igen Natronlauge vermischt wird, wobei das Pflanzenmaterial etwa 15 bis 45 Minuten in der Lauge verbleibt;
- 3. das Pflanzenmaterial abgesiebt wird;
- 4. das abgesiebte Pflanzenmaterial einem Extruder zugeführt wird, wobei durch den Extruder das Pflanzenmaterial bei einer Temperatur zwischen ca. 120°C und 150°C und einem Druck von ca. 20 bar unter Zugabe von Wasser und Wasserstoffperoxid vermischt wird;
- 5. das Gemisch nach Verlassen des Extruders mit Wasser mindestens einmal gewaschen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gemisch aus Lauge und Pflanzenmaterial, einen pH-Wert zwischen 9-11
aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung des Pflanzenmaterials in der Lauge bei einer Temperatur von
60°C bis 90°C, vorzugsweise bei ca. 80°C erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung des Pflanzenmaterials in der Lauge unter einem Vakuum oder
Unterdruck von ca. 1 bis 2 bar erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
Wasserstoffperoxid und Wasser in einer Menge in den Extruder eingeführt
wird, bis sich dort eine Konzentration von 1 bis 2% an Wasserstoffperoxid
eingestellt hat.
14. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasser zum Waschen des Gemisches eine Temperatur von 40°C bis
80°C aufweist.
15. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Pflanzenmaterial auf eine Länge von ca. 3 cm zerhäckselt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das aus dem Extruder austretende Gemisch zweimal, vorzugsweise jedoch
dreimal gewaschen wird, wobei zwischen jedem Waschvorgang das Gemisch
abgesiebt wird, so daß sieh eine reine Zellulosefaser ergibt.
17. Verwendung eines fasrigen Zellulosestoffes gemäß einem oder mehrerer der
voranstehenden Ansprüche zur Herstellung von Preßspanplatten und anderen
Möbelteilen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103491 DE19603491C2 (de) | 1996-01-31 | 1996-01-31 | Verfahren zur Herstellung eines fasrigen Zellulosestoffes und dessen Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103491 DE19603491C2 (de) | 1996-01-31 | 1996-01-31 | Verfahren zur Herstellung eines fasrigen Zellulosestoffes und dessen Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19603491A1 true DE19603491A1 (de) | 1997-08-07 |
DE19603491C2 DE19603491C2 (de) | 1999-04-08 |
Family
ID=7784171
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996103491 Expired - Fee Related DE19603491C2 (de) | 1996-01-31 | 1996-01-31 | Verfahren zur Herstellung eines fasrigen Zellulosestoffes und dessen Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19603491C2 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19831659A1 (de) * | 1998-07-15 | 2000-01-27 | Joki Haustechnik Gmbh | Baumaterial zum Dämmen und Verfahren zur Herstellung |
WO2003004765A1 (en) * | 2001-07-06 | 2003-01-16 | Biotek Sp. Z O.O. | Non-woody celulose masses and their production method |
WO2005042838A1 (en) * | 2003-10-30 | 2005-05-12 | Biotek Sp. Z O.O. | Bleached and unbleached fibrous paper pulps and a method for producing the same |
EP1930141A2 (de) * | 2006-10-10 | 2008-06-11 | Mann + Hummel ProTec GmbH | Zufuhrvorrichtung für eine oder mehrere Komponenten eines rieselfähigen Aufgabegutes zu einer Verarbeitungsmaschine |
WO2009105928A1 (zh) * | 2008-02-27 | 2009-09-03 | 中国科学院过程工程研究所 | 皇竹草分级转化燃料乙醇联产发电、纸浆的工艺方法 |
WO2017178849A1 (en) | 2016-04-15 | 2017-10-19 | MIKULIC Marinko | A continuous process for production of cellulose pulp |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE902219C (de) * | 1951-04-22 | 1954-01-21 | Knud Waldemar Nielsen | Verfahren zur Herstellung von Isolierkoerpern aus Stroh |
GB1446817A (en) * | 1973-05-01 | 1976-08-18 | Watanabe S | Paper-making materials |
EP0246588A1 (de) * | 1986-05-20 | 1987-11-25 | Peter Grohmann | Verfahren zur Herstellung leichter, bindemittelfreier und umweltfreundlicher Formkörper aus lignozellulosehaltigem Material |
DE3808207A1 (de) * | 1988-03-11 | 1989-09-21 | Rubin Dr Ing Eisenstein | Herstellung leichter formkoerper aus lignocellulosehaltigem pflanzenmaterial |
US4965086A (en) * | 1988-01-04 | 1990-10-23 | Degussa Aktiengesellschaft | Chemical-mechanical treatment of lignocellulosics to improve nutritive value |
-
1996
- 1996-01-31 DE DE1996103491 patent/DE19603491C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE902219C (de) * | 1951-04-22 | 1954-01-21 | Knud Waldemar Nielsen | Verfahren zur Herstellung von Isolierkoerpern aus Stroh |
GB1446817A (en) * | 1973-05-01 | 1976-08-18 | Watanabe S | Paper-making materials |
EP0246588A1 (de) * | 1986-05-20 | 1987-11-25 | Peter Grohmann | Verfahren zur Herstellung leichter, bindemittelfreier und umweltfreundlicher Formkörper aus lignozellulosehaltigem Material |
DE3616885A1 (de) * | 1986-05-20 | 1987-11-26 | Peter Grohmann | Verfahren zur herstellung umweltfreundlicher und leichter formkoerper |
US4965086A (en) * | 1988-01-04 | 1990-10-23 | Degussa Aktiengesellschaft | Chemical-mechanical treatment of lignocellulosics to improve nutritive value |
DE3808207A1 (de) * | 1988-03-11 | 1989-09-21 | Rubin Dr Ing Eisenstein | Herstellung leichter formkoerper aus lignocellulosehaltigem pflanzenmaterial |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19831659A1 (de) * | 1998-07-15 | 2000-01-27 | Joki Haustechnik Gmbh | Baumaterial zum Dämmen und Verfahren zur Herstellung |
WO2003004765A1 (en) * | 2001-07-06 | 2003-01-16 | Biotek Sp. Z O.O. | Non-woody celulose masses and their production method |
WO2005042838A1 (en) * | 2003-10-30 | 2005-05-12 | Biotek Sp. Z O.O. | Bleached and unbleached fibrous paper pulps and a method for producing the same |
EP1930141A2 (de) * | 2006-10-10 | 2008-06-11 | Mann + Hummel ProTec GmbH | Zufuhrvorrichtung für eine oder mehrere Komponenten eines rieselfähigen Aufgabegutes zu einer Verarbeitungsmaschine |
EP1930141A3 (de) * | 2006-10-10 | 2010-12-22 | MANN + HUMMEL ProTec GmbH | Zufuhrvorrichtung für eine oder mehrere Komponenten eines rieselfähigen Aufgabegutes zu einer Verarbeitungsmaschine |
WO2009105928A1 (zh) * | 2008-02-27 | 2009-09-03 | 中国科学院过程工程研究所 | 皇竹草分级转化燃料乙醇联产发电、纸浆的工艺方法 |
AU2008326248B2 (en) * | 2008-02-27 | 2010-06-10 | Green Resources Technology Limited | A processing method for fractionally converting pennisetum hydridum into fuel ethanol with co-production of electricity generation and paper pulp |
WO2017178849A1 (en) | 2016-04-15 | 2017-10-19 | MIKULIC Marinko | A continuous process for production of cellulose pulp |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19603491C2 (de) | 1999-04-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2732289C2 (de) | ||
DE2027319C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von chemisch gut loslichem Zellstoff | |
DE2732327C2 (de) | ||
DE102017222748B3 (de) | Verfahren zum faseraufschluss von baobab-fasern | |
DE2246647A1 (de) | Verfahren zur fraktionierten gewinnung von lignin und cellulose aus baumrinde bzw. borke | |
DE3225074A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung der hemicellulose und des lignins von cellulose in lignocellulosischen pflanzenmaterialien, zur gewinnung von cellulose, gegebenenfalls zuckern und gegebenenfalls loeslichem lignin | |
DE19603491C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines fasrigen Zellulosestoffes und dessen Verwendung | |
DE567296C (de) | Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern | |
DE10145338C1 (de) | Verfahren zum Abtrennen von Hemicellulosen aus hemicellulosehaltiger Biomasse | |
WO2005118923A1 (de) | Verfahren zur herstellung von cellulosischen formkörpern | |
DE257993C (de) | ||
DE3227843A1 (de) | Verfahren zur herstellung von zellstoffen mit niedrigem ligningehalt | |
DE102009043908A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von spinnfähigen Nesselfasern | |
DE1122362B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen fuer Druck- und Verpackungspapiere aus Hanf | |
DE644500C (de) | Verfahren zur Verzuckerung von cellulosehaltigen Stoffen | |
AT233367B (de) | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen | |
DE528042C (de) | Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe | |
DE3131207A1 (de) | Verfahren zur herstellung von nahrungsmitteln, insbesondere tierfutter | |
DE533647C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen mittels Chlors | |
AT116059B (de) | Verfahren zur Herstellung hochwertiger Faserhalbstoffe. | |
EP4269687A1 (de) | Verfahren zur herstellung von zellstoff und zur gewinnung von lignin aus einer lignocellulose aus rohstoffpflanzen der pflanzengattung miscanthus | |
DE724743C (de) | Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Futtermitteln | |
DE748513C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoffen aus Kartoffelkraut | |
DE673604C (de) | Verfahren zur Herstellung von resorbiergbarer Watte | |
DE739926C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Kartoffelkraut |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: ABU-SHAAR, ISAM, 35066 FRANKENBERG, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |