DE902219C

DE902219C - Verfahren zur Herstellung von Isolierkoerpern aus Stroh

Info

Publication number: DE902219C
Application number: DEN3811A
Authority: DE
Inventors: Knud Waldemar Nielsen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-04-22
Filing date: 1951-04-22
Publication date: 1954-01-21

Description

Verfahren zur Herstellung von Isolierkörpern aus Stroh Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isolierkörpern, z. B. Isolierplatten, aus Stroh. Das Stroh wird hierbei kurzgeschritten und einer Mahlung unterworfen, d. h. zerquetscht, in einer schwachen Alkalihydroxydlösung, deren Stärke 2°/o nicht übersteigt, bis zur teilweisen Auflösung der Hemizellulose gekocht, nach Abtrennen des Alkalihydroxyds zu Platten oder Körpern durch \ aßpressen geformt und einer Trocknung, gegebenenfalls auch einer Heißpressung, unterworfen.
Das erwähnte Kochen der 'Masse in einer schwachen Alkalihydroxydlösung, an Stelle der bisher bekanntenBehandlung vegetabilischerFaserstoffe durch Kochen unter Druck in einer verhältnismäßig starken Alkalihv droxydlösung, weist den Vorteil auf, daß die chemische Einwirkung auf die Fasern ganz minimal ist, so daß die Fasern nicht wesentlich an mechanischer Festigkeit verlieren und, wie erwähnt, die Hemizellulose im Faserstoff aufgeweicht und teilweise aufgelöst wird, jedoch im Faserstoff verbleibt.
Dieser Umstand führt die Möglichkeit mit sich, daß man bei Herstellung von Platten oder anderen Körpern bei dem nachfolgenden Pressen und Trocknen den Zusatz eines Bindemittels vermeiden könnte, da angenommen werden muß, daß die Hemizellulose zum Zusammenkleben der Fasern in den geformten Körpern erheblich beiträgt. Es hat sieh gezeigt, daß dies tatsächlich der Fall ist, jedoch hat sich auch gezeigt, daß der innere Zusammenhang in solchen Platten nicht unter allen Umständen zufriedenstellend ist. Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, den inneren Zusammenhang in solchen Platten oder Körpern wesentlich zu verbessern, unter anderem dadurch, daß der Faserstoff wasserabstoßend gemacht wird, und gleichzeitig damit, daß die Adhäsion zwischen den Fasern erheblich vergrößert wird.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Stroh nach dem Kochen in einer schwachen Alkalihydroxydlösung, welches nicht unter Druck stattzufinden braucht und ungefähr im Laufe einer Stunde durchgeführt wird, und einer Zentrifugierung zur Abtrennung des Alkalihydroxyds sowie einer Auswaschung, einer Desintegrierung und Kochung während einiger Minuten in einer schwachen, wäßrigen Kalialaunlösung vor dem aßpressen und Trocknen unterworfen wird. Man erreicht dadurch, daß auf den Fasern Kalialuminate gefällt werden, wodurch die Fasern rauh werden und eine größere Adhäsionsfähigkeit gegenüber der zum Zusammenkleben der Fasern beim Pressen der Masse zu Platten oder anderen Körpern dienenden Hemizellulose aufweisen.
Die ".N-aßpressung wird in bekannter `'eise in einer Naßpresse durchgeführt, in der die Masse in einer gewünschten Stärke und Größe geformt wird, und das Trocknen kann bei Zimmertemperatur oder höherer Temperatur vorgenommen werden. Gegebenenfalls kann man nun eine nachfolgende Fertigpressung in einer Heißpresse vornehmen.
Aus einer auf diese Weise behandelten :Masse können ohne Anwendung von Klebemitteln z. B. «-eiche Platten mit einem spezifischen Gewicht von 0,24 oder halbharte oder sehr harte Platten hergestellt werden, besonders wenn die Platten vor dem Heißpressen mit einem trocknenden Lack oder Firnis imprägniert werden, wodurch die Platten sogar so dicht werden können, daß sie als Bodenbelag, Möbelplatten und ähnliches verwendet werden können. Durch besonders feines Vermahlen des Strohs kann dieses zur Herstellung von Isolationspappe oder Verpackungskarton auf die angegebene Weise benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Eierstellung von Isolierkörpern aus Stroh, das nach dem Kurzschneiden in einer Alkalihydroxydlösung gekocht, desintegriert und durch Pressen geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das kurzgeschnittene Stroh vor dem Kochen zerquetscht wird, wobei das Kochen in einer schwachen Alkalihydroxydlösung, deren Stärke 21% nicht übersteigt, stattfindet, wonach das Stroh durch Zentrifugieren und Auswaschen von dieser Lösung getrennt und erst danach einer Desintegrierung und, falls Platten hergestellt werden sollen, vorzugsweise einer nachfolgenden Kochung während einiger Minuten -in einer schwachen, wäßrigen Kalialaunlösung vor dem Pressen und Trocknen unterworfen wird.