DE2744425A1 - Verfahren zur herstellung von faserformkoerpern aus pflanzlichem cellulosehaltigem material sowie eine einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents

Verfahren zur herstellung von faserformkoerpern aus pflanzlichem cellulosehaltigem material sowie eine einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens

Info

Publication number
DE2744425A1
DE2744425A1 DE19772744425 DE2744425A DE2744425A1 DE 2744425 A1 DE2744425 A1 DE 2744425A1 DE 19772744425 DE19772744425 DE 19772744425 DE 2744425 A DE2744425 A DE 2744425A DE 2744425 A1 DE2744425 A1 DE 2744425A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
binder
cellulose
pressed
shredded
cellulosic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19772744425
Other languages
English (en)
Other versions
DE2744425C2 (de
Inventor
Cucurull Jaime S Garriga
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19772744425 priority Critical patent/DE2744425C2/de
Priority to ES473583A priority patent/ES473583A1/es
Publication of DE2744425A1 publication Critical patent/DE2744425A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2744425C2 publication Critical patent/DE2744425C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N1/00Pretreatment of moulding material
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus
  • pflanzlichem cellulosehaltigem Material sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus pflanzlichem cellulosehaltigem Material, das sich von festem Stammholz unterscheidet, wobei das cellulosehaltige Material entschmutzt, zerkleinert, in einem wässrigen Medium eingeweicht, mit Wasser gewaschen und zerfasert wird, die anfallenden Fasern entwässert und unter Verwendung von Bindemitteln zu Faserformkörpern verpreßt werden, sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Seit vielen Jahren werden in der holzverarbeitenden Industrie ansstelle von reinen Holzbrettern Ersatzprodukte, wie Spanplatten, verwendet. Bei der Spanplattenherstellung dienen als Ausgangsstoffe Gemische von in Spanern hergestellten Flachspänen und in Hobel- und Fräsmaschinen als Abfall entstehenden Holzspänen. In Spanern durch Schneiden in Faserrichtung hergestellte Späne werden 0,2 bis 0,5 mm dick, 20 bis 30 mm lang und 5 bis 10 mm breit gehalten; vor der Verarbeitung erhalten sie durch künstliches Trocknen einen Trockenheitsgrade von 95 bis 97 t. Der Zusammenhalt der Späne in der Platte wird in Verbindung mit einem Heißpreßvorgang durch Bindemittel z.B. aus härtbarem Harnstoff-, melamin- oder Phenolharzen herbeigeführt. In der Regel werden für 1 kg trockenes Spanmaterial 70 bis 100 g Festharzanteil verwendet. Derartige Spanplatten zeichnen sich durch günstige physikalische Eigenschaften, wie z.B.
  • eine günstige Biegefestigkeit, Formstabilität usw. aus.
  • In jüngster Zeit ist jedoch in der Spanplattenindustrie eine ernste Situation im Hinblick auf den in der Welt entstandenen HoLumancJeL -ingetreten. Dieser Elolzmangel wird im Verlaufe der nächsten Jahre noch beachtlicher, da bereits im Jahre 1960 für das Jahr 1985 eine Zunahme des Verbrauchs von Stammholz um mindestens 45 % für Preßplatten, wozu Holzwolleplatten, Holzfaserplatten und Holzspanplatten zählen, und um 250 % für Papier aller Arten vorausgesagt wurde.
  • Im Hinblick auf den immer bedrohlicher werdenden Holzmangel wurde nun nach Holzersatzstoffen gesucht, die zu Formkörpern weiterverarbeitet werden können.
  • So ist es beispielsweise bekannt, eine Spanplatte aus Stengeln einjähriger Pflanzen, beispielsweise aus Stroh, Mais oder ausgepreßten Zuckerrohrstengeln herzustellen. Dabei werden Pflanzenstengel vor dem Verleimen und Verpressen in Späne zerschnitten und gleichzeitig auf der Stengeloberfläche aufgerauht. Das Zerspanen und Aufrauhen führt zu langen schlanken Spänen mit einer rauhen Oberfläche, an der der Leim sehr gut haften soll.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartig gefertigte Platten nicht, den heutzutage gestellten Anforderungen genügen.
  • Auf der anderen Seite ist es bekannt, aus pflanzlichem cellulosehaltigem Material, wie Getreidestroh und dergleichen, das vorwiegend aus Lignin, Pentosan, Cellulose, SiO2 und Harzen oder harzähnlichen Substanzen besteht, Furfurol zu gewinnen. Dieses Produkt erlangt in der chemischen Industrie ansteigende Bedeutung und wird aus dem pflanzlichen Rohstoff durch chemische Umsetzung des Pentosans, dessen Gehalt in den Pflanzen mit durchschnittlich 10 bis 30 % angenommen werden kann, erhalten.
  • Diese 10 bis 30 % Pentosan werden zwar durch die chemische Umsetzung in Furfurol umgewandelt, können jedoch nicht vollständig aus dam Rohmaterial ertgetnt und weiterverarbeitet werden. Das gilt allenfalls für etwa 50 % des gebildeten Furfurols, während der Rest in oder an dem Ausgangsmaterial verbleibt. Es ist bereits vorgeschlagen worden, dieses Fasermaterial eines Furfurol-Gehalts von etwa 15 % zu Faserplatten bzw. Faserspanplatten zu verarbeiten. Das kann nach dem Naßverfahren, Halbtrockenverfahren oder dem Trockenverfahren erfolgen. So wird beispielsweise bei dem Naßverfahren so vorgegangen, daß man der Faseraufschlämmung zur Erreichung eines pH-Wertes von 2,4 bis 4,5 organische oder anorganische Säure zusetzt und beim Preßvorgang eine Temperatur von 140 bis 3200C wählt. Die genannten Bedingungen sind für die allmähliche Polymerisation des Furfurols von wesentlicher Bedeutung, um das entstehende Polymerisat als Verklebungs-und Hydrophobierungsmittel für die in der Faserplatte enthaltenen Fasern wirken zu lassen. Das Herstellungsverfahren derartiger Platten wird dadurch komplizierter, daß zu dem Ausgangsprodukt noch verschiedene Additive hinzugegeben werden, wie Härtungsmittel, katalytisch wirkende Substanzen usw. Auch bei diesen Erzeugnissen werden keine zufriedenstellenden physikalischen Eigenschaften erreicht, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, daß bei der Vielzahl der chemischen Reaktionen, der das pflanzliche Ausgangsmaterial bis zum fertigen Produkt unterliegt, die innere Festigkeit der einzelnen Fasern zerstört wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so auszubilden, daß die Herstellung von Faserformkörpern, insbesondere von Faserplatten aus pflanzlichem cellulosehaltigem Material unter Beibehaltung der inneren Festigkeit der Fasern möglich wird und Faserformkörper verbesserter Eigenschaften erhältlich sind.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das cellulosehaltige Material bei etwa 5 bis 400C in einem wässrigen alkalischen Medium eingeweicht und dann bis zu einem Malgrad SR von 9 bis 35 zerfasert wird, das derartig zerfaserte Material nach der Entwässerung mit einem härtbaren, sich in sprühfähigem Zustand befindenden Bindemittel in einer Menge von 5 bis 15 Gew.-% - bezogen auf das Gesamtgewicht aus dem Fasermaterial und dem Bindemittel (abzüglich Lösungsmittel bzw. Dispersionsmittel) - feinstbesprüht und das besprühte Fasermaterial zuerst kalt- und dann vor Gebrauch zu dem gewünschten Formkörper heißverpreßt oder sogleich heißverpreßt wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können als Ausgangsmaterial vielfältige, sich von festem Stammholz unterscheidende pflanzliche cellulosehaltige Materialien zur Anwendung kommen. So eignen sich hierfür im allgemeinen Rückstände von einjährigen Pflanzen, Dauerpflanzen, Laubholz, Kork und Rinde. Unter einjährigen Pflanzen sind solche Pflanzen zu verstehen, die einen Wachstums zyklus durchlaufen haben und im Endstadium des Wachsens einen günstigen Cellulosegehalt aufweisen.
  • So können beispielsweise Maistflanzenrückstände, Bagasse bzw. Megass (gepreßtes Zuckerrohr), Schilf, Bambus, Espartogras sowie Getreidestroh zur Anwendung kommen.
  • Von großer Bedeutung ist insbesondere das Stroh von Reis, Roggen, Weizen, Hafer und Gerste. Diese Ausgangsmaterialien werden daher bevorzugt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung gebracht, so daß dieses nachfolgend beispielhaft anhand der Verarbeitung von Stroh beschrieben werden soll.
  • Das regelmäßig in Form von Ballen angelieferte Stroh wird zunächst in eirem zylion gesichtet d von Verunreinigungen, wie Staub und Lehm, in üblicher Weise befreit. Das so behandelte Stroh wird dann in einem Häcksler in kleine Stücke geschnitten, gewaschen und dann in einem wässrigen alkalischen Medium in einem Temperaturbereich von 5 bis 40"C, vorzugsweise bei etwa Raumtempe- ratur, eingeweicht. An das alkalische Medium werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Es sollte lediglich keine zu hohe Konzentration an alkalischem Bestandteil haben. Als alkalischer Bestandteil kommen z.B. die Hydroxide der Alkali- und Erdalkalimetalle in Frage, wie insbesondere Natrium-, Kalium-, Calcium-und Bariumhydroxid. Das alkalische Medium hat dabei vorzugsweise eine etwa 2 - 5 gew.-%ige Konzentration an diesen Hydroxiden. Besonders bevorzugt wird eine wässrige Natriumhydroxidlösung. Geeignet sind jedoch auch solche Alkali- und Erdalkalimetallsalze, die in wässriger Lösung infolge hydrolytischer Erscheinungen einen pH-Wert über 7 entstehen lassen. Dazu zählen beispielsweise Natrium- und Kaliumcarbonat.
  • Das Einweichen in einen wässrigen alkalischen Medium ist als ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzufassen. Zwar wurde gelegentlich auch das Einweichen in einem sauren Medium, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, vorgeschlagen. Diese Verfahrensweise führt jedoch dazu, daß die innere Struktur der Fasern ungünstig beeinflußt wird, was sich wiederum auf die Qualität der angestrebten Faserplatten nachteilig auswirkt. Insbesondere ist es von Bedeutung, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Alkalität nicht zu stark und die Aufweichungstemperatur möglichst niedrig gewählt wird. Das geschieht auch im Hinblick auf die durchschnittliche chemische Zusammensetzung für verschiedene Stroharten, die in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben werden: Lignin Pentosan Cellu- Alkohol/ Wasser- Gesamt- SiO2 lose Benzol- Lösli- asche Lösliches ches % % % % % % % Roggen 15,8 29 35 3,2 11 3,6 0,4 Weizen 15,1 28 33 2,5 14 5,8 5,0 Hafer 16,2 28 34 2,7 12 5,4 4,6 Gerste 15,5 26 32 4,5 15 6,3 5,5 (nach Wettstein) Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß die genannten Stroharten einen Siliciumdioxidgehalt zwischen Q,4 und 5,5 % zeigen. Dieser Gehalt ist für die Qualität der erfindungsgemäß erhaltenen Faserplatten von beachtlicher Bedeutung. Es ist daher anzustreben, diesen Siliciumdioxidgehalt nicht durch die Behandlung in dem alkalischen Medium herabzusetzen. Das würde jedoch zweifelsfrei bei einer zu starken Konzentration des alkalischen Stoffs in dem Behandlungsmedium sowie bei einer erhöhten Temperatur der Fall sein. Des weiteren sollte das Einweichen nur so lange fortgesetzt werden, bis die wasserlöslichen Anteile so weit aus dem zerkleinerten Stroh ohne wesentliche Herabsetzung des Siliciumdioxidgehalts herausgelöst werden, daß die Bindung zwischen den einzelnen Fasern des zerkleinerten und aufgeweichten Strohs in für die nachfolgende Zerfaserung günstiger Weise gelockert wird. Bei der oben wiedergegebenen Verfahrensweise ist es schließlich auch von Bedeutung, daß der Lignin- und Pentosangehalt der Ausgangsmaterialien im wesentlichen konstant bleibt.
  • Das in der obenbeschriebenen Weise aufgeweichte cellulosehaltige Material muß vor der Weiterverarbeitung von den noch anhaftenden Anteilen des alkalischen wässrigen Mediums befreit werden. Das erfolgt beispielsweise durch Waschen in Stoffgruben, Holländern, Diffuseuren, Waschkästen usw.
  • Die anschließende Zerfaserung erfolgt dann in den für eine derartige technische Maßnahme gebräuchlichen Vorrichtungen, wobei jedoch diese so eingestellt sind, daß sie nicht nur die z.B. beim Stroh in Hackschnitzelform zusammenhängenden Faserbündel aufschlagen, sondern gleichzeitig noch für eine Verkürzung der Fasern sorgen.
  • Dabei haben sich z.B. Kollergänge oder Raffiniervorrichtungen in Form einer Scheibenmühle als vorteilhaft erwiesen. Scheibenmühlen oder Scheibenrefiner sind in ihrer neuesten Entwicklung für die Zerfaserung von vorbehandelten Holzhackschnitzeln zu Holzstoff und dergleichen von großer Bedeutung geworden. Sie erweisen sich auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als vorteilhaft. Als Scheibenmühlen oder Scheibenrefiner bezeichnet man alle Mahlmaschinen, bei denen als Mahlgeschirre nich eine Messerwalze oder ein Messerkegel, sondern plattenförmige kreisrunde Scheiben verwendet werden. Im allgemeinen arbeitet eine solche Mühle mit einer feststehenden Mahlscheibe als Grundwerk gegen eine umlaufende Scheibe mit veränderlich einstellbarem Abstand. Die Feineinstellung des Abstandes der Festgegen die Läuferscheibe ist sehr genau möglich.
  • Die erfindungsgemäß gleichfalls mit Vorteil,verwendbaren Kollergänge werden in zweifacher Weise aufgebaut, nämlich einmal mit umlaufender Mahlbahn und fester gemeinsamer Läuferachse. Die Läufer drehen sich dabei, wodurch die umlaufende Mahlbahn in Bewegung ge- setzt wird. Mehr in Gebrauch sind jedoch Kollergänge mit feststehender Mahlbahn und umwälzenden Kollergangsteinen aus Basaltlava.
  • Als besonders günstig hat sich die Verwendung von Scheibenrefinern bei der Durchführung des Sprout-Waldron-Verfahrens erwiesen, bei dem Hackschnitzel aus pflanzlichem cellulosehaltigem Material zunächst in besonders konstruierten neuartigen Maschinen (Anderson-Faserpresse, Pressafiner) gepreßt und dann mittels Scheibenrefinern fertig zerfasert werden.
  • Zusammenfassend läßt sich zu den bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Vorrichtung zum Zerfasern feststellen, daß sie beliebiger Konstruktion sein können, sofern lediglich sichergestellt wird, daß nicht nur eine Auftrennung der Faserbündel gewährleistet wird, sondern zudem auch noch eine - wenn gewünscht - Verkürzung der Fasern durchführbar ist.
  • Auf jeden Fall ist es zur erfolgreichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich, ein cellulosehaltiges Material so weit zu zerfasern, daß es einen Mahlgrad SR zwischen 9 und 35 erhält. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, mindestens zwei unterschiedlich stark zerfaserte Materialien zu einer Mischung eines Mahlgrades SR von 9 bis 35 zu vereinigen. Dabei können verschiedene Zerfaserungsprodukte, z.B. aus Gersten- und Weizenstroh, vereinigt werden.
  • Der Mahlgrad SR ist der Schopper-Riegler-Grad.
  • Dieser Schopper-Riegler-Grad wurde für einen in seinen Abmessungen genau festgelegten Apparat ausgearbeitet, mit dem Faserstoffe auf ihre Entwässerungsfähigkeit, ausgedrückt als Schopper-Riegler-Grad = OSR (Mahlungs- grad bzw. Mahlgrad), geprüft werden. Dieses Prüfverfahren wird in der Praxis wegen seiner einfachen Handhabung und seiner praktisch verwertbaren Ergebnisse häufig angewandt. Mit zunehmend "schmieriger" Beschaffenheit des Faserstoffs steigt der Schopper-Riegler-Grad an; er ist unabhängig von der Geschwindigkeit, in der sich ein Faserfilz auf dem Sieb bildet, und von dessen Filtrationswiderstand. Auf jeden Fall ist bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dafür zu sorgen, daß das zerfaserte Gemisch in den vorgenannten Mahlgradbereich fällt, was vorzugsweise dadurch erreicht werden kann, daß unterschiedlich zerfaserte Teilchen in solchem Verhältnis gemischt werden, daß der Mahlgrad SR in den vorgenannten Bereich fällt. Ein Produkt eines solchen Mahlgrades ist zur Weiterverarbeitung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet.
  • Die nach dem Zerfasern anfallende Faserstoffsuspension wird dann zweckmäßigerweise bis zur Grenze der Fließbarkeit eingedickt bzw. konzentriert. Eine weitere Entfernung von Wasser ist durch Entwässern zu erreichen.
  • Die Feuchtigkeitsmenge, die der Entwässerung zugänglich ist, wird zu einem Teil im wesentlichen durch molekulare Kräfte an der Oberfläche oder auch in Innenflächen der Fasern festgehalten - dieser Teil entspricht mengenmäßig etwa dem durch Chemisorption gebundenen.
  • Ein anderer, größerer Teil füllt die Kapillarräume in und zwischen den Zellen, in den Klüften der Zellwände oder in den Kapillarzwickeln zwischen den Berührungsstellen von Faserzellen. Die Entfernung dieses Wassers kann erfolgen: 1. mechanisch a) durch Kraft- bzw. Beschleunigungsfelder, b) durch Druck und Deformation, c) durch Kapillarsog; 2. thermisch durch Verdunstung des Wassers infolge Einwirkung von Wärme.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Entwässerung in Absetzkästen in erster Linie unter der Wirkung der Schwerkraft durchzuführen, wobei allerdings auch Unterdruck unter das Material angelegt werden kann. Auch können die obengenannten Möglichkeiten der Entfernung des Wassers miteinander kombiniert werden.
  • Die Entwässerung wird mit besonderem Vorteil durchgeführt, wenn zentrifugiertes zerfasertes Material auf einem vibrierenden Siebband transportiert wird, das durch Anlegen eines Schwachstroms geringfügig aufgeheizt und durch einen ventilierten Trocknungstunnel geführt wird. Dabei wird vorzugsweise ein Temperaturbereich von 30 bis 500C eingehalten. Durch diese Verfahrensweise bleiben die angestrebten physikalischen Eigenschaften der Fasern erhalten.
  • Das so hergerichtete zerfaserte cellulosehaltige Material, das weitgehend getrocknet worden ist, in der Regel auf einen Wert von etwa 3 % Wassergehalt, wird dann vorzugsweise in einem Mischer beliebiger Konstruktion mit dem Bindemittel vermischt. Als Mischer eignet sich beispielsweise der Lödige EK-Mischer.
  • In den Mischer wird ein sprühfähiges, sich in einem hochfluiden Zustand befindendes Bindemittel feinstdispergiert eingesprüht. Bei diesem Bindemittel darf es sich demzufolge nicht um ein Bindemittel handeln, das bei der üblichen erstellung von Holzspanplatten in mehr oder weniger stark viskoser Form zur Anwendung kommt. So sind Bindemittel geeignet, die eine Viskosität nach 4 DIN 53 210 bei 20"C von ca. 13 - 19 Sekunden Auslaufzeit zeigen, was einer dynamischen Viskosität bei 20"C von ca. 9,2 - 10,2 entspricht. Unter Bindemittel wird im Sinne der Erfindung ein solches Bindemittel verstanden, das einen härtbaren Harzbestandteil darstellt oder einen solchen enthält. So haben sich beispielsweise wässrige Dispersionen von Harnstoff-, Melamin- oder Phenolformaldehydharzen oder Polyisocyanaten, die dem vorgenannten Viskositätserfordernis genügen, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als geeignet erwiesen. In jedem Fall handelt es sich bei dem eigentlichen Bindemittel um ein Erzeugnis, das im Laufe der Zeit oder unter erhöhten Temperaturen in kurzer Zeit härtbar ist.
  • Als besonders geeignet haben sich Melaminformaldehydharze in Form von Vorkondensaten erwiesen. Nachfolgend werden die Kenndaten zweier derartiger Melaminformaldehydharze genannt, die im Handel als Madurit MW905 und Madurit SMW 460 erhältlich sind.
  • 1) (MW905): Kenndaten einer 50%-igen wässrigen Lösung Viskosität: Auslaufzeit 4 DIN 53 211 bei 200C: 13 - 16 Sekunden, dynamische Viskosität bei 200C: ca. 28 cP (mPas); pH-Wert: bei 200C 9,2 - 10,2; Dichte: bei 200C (/mol) 1,210 - 1,220; Wasserverdünnbarkeit: bei 20°C 1 : 0,6 - 1 : 1,1; Trübungszeit: bei 100"C 80 - 110 Minuten; Härtungszeit: bei 100"C 115 - 170 Minuten.
  • Dieses Produkt ist bei sachgemäßer kühler Lagerung ca.
  • 12 Monate haltbar. Dd das harz hyyroskopisch ist, ist es möglichst trocken und gut verschlossen zu lagern.
  • Verleimungen auf der Basis dieses Produktes entsprechen der Qualität AW 100 gemäß DIN 68705 und V 100 gemäß DIN 68761. Selbstverständlich kann der vorgenannte Wassergehalt in einem gewissen Umfang verändert werden, jedoch unter der Bedingung, daß dem Erfordernis der Sprühfähigkeit in hochfluiden Zustand entsprochen wird.
  • Als geeignetes Melaminformaldehydharz hat sich auch ein solches erwiesen, das in Handel unter der Bezeichnung Madurit SMW 460 erhältlich ist. Dieses Produkt, bei dem es sich ebenfalls um eine wässrige Dispersion eines Melaminformaldehydvorkondensats handelt, zeigt eine Viskosität nach 4 DIN 53 211 bei 20°C von 17 - 19 Sekunden, eine Dichte in g/Milliliter bei 20°C von 1,230 - 1,234, einen pH-Wert bei 20°C von 9,0 - 9,5, eine Verdünnbarkeit in destilliertem Wasser bei 20°C von 1 : 0,8 - 1 : 1,0 und einen Festkörpergehalt von 58 + 1%. Die Lagerstabilität beträgt allerdings nur 3 Wochen, weshalb es möglichst wenige Tage nach seiner Herstellung verarbeitet werden sollte.
  • Die für die Durchführung des erfindungsgeinäßen Verfahrens geeigneten Bindemittel werden - bezogen auf das Gesamtgewicht des reinen Fasermaterials und des Bindemittels - in einer Menge von 5 - 15 Gew.% eingesetzt, wobei der Bereich von 10 - 12 Gew.% sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Das Illit den Bindemitteln bespruhte Produkt liegt überraschenderweise in fast trokkener Form vor, da das neben dem eigentlichen Bindemittel vorliegende Wasser von dem celluloschaltigen Pasermaterial aufgenommen wird. Das bindemittelbehandelte Produkt wird nun in eine Preßvorrichtung eleejet)en, wo es entweder zur Erzielung der angestrebten Stärke des Faserformkörpers zumächst kalt verpreßt wird und später kurz vor dem Gebrauch aufgrund seiner vorliegenden Elastizität in die gewünschte Form gebracht wird, um dann heißverpreßt zu werden. Das Kaltverpressen erfolgt in einem Temperaturbereich von etwa 15 bis 250C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, sowie einem Druck von bis zu etwa 40 kp/cm2, vorzugsweise bei einem Druck von etwa 30 kp/cm2. Das Heißverpressen, bei dem im wesentlichen die Aushärtung des Bindemittels, d.h. die chemische Vernetzung einsetzt und abläuft, kann in wenigen Minuten bei einem erhöhten Druck und stark erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Dabei hat es sich gezeigt, daß ein Heißverpressen während einer Zeit von 3 - 6 Minuten, bei einem Druck von 30 - 70 kp/cm2 und einer Temperatur von 1500C - 1900C vorteilhaft ist. So haben sich beim Heißverpressen unter Anwendung einer wässrigen Melaminharzdispersion folgende Preßbedingungen in etwa als geeignet erwiesen: Preßdauer 4 Minuten, Druck 50 kp/cm2, Temperatur 1700C.
  • Selbstverständlich läßt sich das mit dem Bindemittel behandelte cellulosehaltige Fasermaterial auch unmittelbar durch Heißverpressen zu einem Faserformkörper heißverpressen, was insbesondere dann empfehlenswert ist, wenn das Bindemittel nur eine geringe Lagerbeständigkeit aufweist.
  • Die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wird regelmäßig auch nicht dadurch beeinträchtigt, daß neben den cellulosehaltigen Materialien noch weitere Bestandteile in dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkt enthalten sind. Dabei kann es sich z.B. um folgende Stoffe handeln: Farbstoffe, feinste Holzspäne, Aushärtungsbeschleuniger, Asbest-, Glimmer- und Kunststoffasern, wie Polyesterfasern.
  • Es steht im Belieben des Fachmanns, diejenigen Additive in solchen Mengen einzusetzen, daß die angestrebten Eigenschaften des Verfahrensproduktes nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt werden. Das kann anhand einiger weniger, den Rahmen eines zumutbaren Arbeitsaufwandes nicht überschreitender Versuche durch den Fachmann ermittelt werden.
  • Die letztlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Formkörper können beliebiger Gestalt sein.
  • Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Faserplatten. Der mit der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist insbesondere darin zu sehen, daß nach der gegebenen Lehre bisher unverwertbare Rückstände als nunmehr wertvolle Rohstoffe in ein neues Produkt vielfältiger Anwendungsmöglichkeiten überführt werden können, indem die vorstehend genannten cellulosehaltigen Materialien bei der Herstellung von Platten, Brettern, Türen, Wänden, Decken, Fußböden, Wandverkleidungen und dergleichen, bei der Herstellung von Möbelstücken, beim Bau von Schiffen und beliebigen anderen Transport- bzw. Beförderungsmitteln usw. in vorteilhafter Weise zur Anwendung kommen können.
  • Die obengenannten Artikel zeichnen sich durch vorzügliche physikalische wie auch chemische Eigenschaften aus. So konnten beispielsweise bei einer erfindungsgemäß hergestellten Faserplatte die folgenden physikalischen Eigenschaften festgestellt werden: Biegefestigkeit: 24,6 N/mm2 (DIN 52362) Querzugfestigkeit bei Platten-Normtyp V20: 0,64N/cm2 und bei V100: 0,2 N/mm2 (DIN 68763) Sämtliche Werte gelten für eine Platte, die unter den bevorzugten Verfahrensbedingungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung von Weizenstroh als cellulosehaltigem Material und unter Verwendung des vorstehend unter 1) angeführten Melaminformaldehydharz-Bindemittels hergestellt wurden. Die Stärke der Faserplatte beträgt dabei 7,5 mm.
  • Im folgenden soll eine für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignete Einrichtung anhand der beigefügten Zeichnung, die ein Fließbild wiedergibt, beschrieben werden.
  • Der cellulosehaltige Rohstoff, der zuvor in einem Zyklon gesichtet und von Verunreinigungen, wie Staub und Lehm, in üblicher Weise befreit wurde, wird in einen Häcksler 1 überführt, in dem er in geeignete kleinere Stücke zerschnitten wird. Das zerschnittene Material wird mittels eines Förderbandes 2 einem Behälter 3 zugeführt, in dem ein Waschen erfolgt. Das gewaschene Material gelangt über ein Förderband 4 in einen Behälter 5, in dem sich ein wässriges alkalisches Medium einer Temperatur von 5 bis 400C, vorzugsweise von Raumtemperatur, findet. Dieses alkalische Medium kann z.B. eine wässrige 1 %-ige Natronlauge darstellen. In dem wässrigen alkalischen Medium erfolgt ein Einweichen des eingebrachten Materials, das anschließend über eine Leitung 23, eine leistungsstarke Pumpe 6 und über eine Leitung 24 einem mit einem Rührer versehenen Waschkasten 7 zugeführt wird. In diesem Waschkasten wird das cellulosehaltige Material vor der Weiterverarbeitung von den noch anhaftenden Anteilen des alkalischen wässrigen Mediums befreit. Frisches Wasser wird dem Waschkasten 7 über eine Leitung 44 zugeführt, während über eine Leitung 43 der Abzug verbrauchten Waschwas- sers erfolgt. Das aufgeweichte und gewaschene cellulosehaltige Material tritt über die Leitung 25 in eine Pumpe 8 ein, die es über die Leitung 26 in eine Vorrichtung 9 zur Grobzerfaserung pumpt. Die anhaftenden Flüssigkeitsreste werden über eine Leitung27, eine Pumpe 10, eine Leitung 28 und 29 einer Scheibennühle 11 zugeführt, während das grobzerfaserte Material über eine Leitung 40 direkt in die Scheibenmühle 11 gelangt. Das feinzerfaserte Material wird dann mit der anhaftenden Flüssigkeit über eine Leitung 30, eine Pumpe 12 und eine Leitung 31 auf ein Sieb 14 überführt, durch das die anhaftende Flüssigkeit abläuft, die dann über eine Leitung 38, eine Pumpe 13 und eine Leitung 39 wieder in den Behälter 5 zur chemischen Behandlung überführt wird. Des weiteren sind Abzweigungsleitungen 41 und 42 vorgesehen, durch die abgezweigte Flüssigkeit entweder wieder der Scheibenmühle 11 oder dem Waschkasten 7 zugeführt wird. Das von dem Sieb 14 abgezogene Material gelangt über eine Leitung 32, eine Pumpe 15 und eine Leitung 33 in einen mit einem Rührwerk ausgestatteten Behälter 16, in den über eine Leitung 34, falls erforderlich, bereits zerfasertes Material eingebracht wird, um den erfindungsgemäß einzuhaltenden Mahlgrad SR von 9 bis 35 einzustellen. Von diesem Behälter 16 wird das auf den genannten Mahlgrad eingestellte Material in eine Zentrifuge 17 überführt, in der der Feststoffgehalt des Materials durch Abzentrifugieren von Wasser auf etwa 80 % erhöht wird. Anschließend wird dieses Material geringeren Wassergehaltes über einen Auslaß 18 auf einen Trichter 36 überführt, von dem es über eine Leitung 37 auf ein Schütteltransportband 19 in Form eines vibrierenden Siebbandes gelangt. An das Schütteltransportband 19 ist ein Schwachstrom angelegt, um dieses geringfügig aufzuheizen, vorzugsweise auf einen Temperaturbereich von 30 bis 500C. Das Schüttel- transportband 19 wird durch einen ventilierten Trocknungstunnel geführt und zeigt hinter dem Trocknungstunnel einen Abstreifer 21, durch dessen Einwirkung das in der Regel auf einen Wert von etwa 3 % Wassergehalt gebrachte cellulosehaltige Material in einen Lagerbehälter 22 gelangt. Das derartig hergerichtete zerfaserte cellulosehaltige Material wird dann in einer nicht in der Zeichnung gezeigten Vorrichtung mit einer ausreichenden Menge Bindemittel vermischt und anschließend - wie beschrieben - kalt- und dann vor Gebrauch zu dem gewünschten Formkörper heißverpreßt oder sogleich heißverpreßt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
  • Beispiel: 30 kg frisches Weizenstroh wurden in einem Zyklon des Lödige-Typs gesichtet und von Verunreinigungen, wie Staub und Lehm, befreit. Dann wurde das Stroh mittels eines Häckslers des Lödige-Typs in kleine Stücke einer durchschnittlichen Länge von 45 mm zerschnitten, gewaschen und in einen Behälter in eine 2 %-ige Natriumhydroxidlösung gegeben und darin bei Raumtemperatur 4 Stunden belassen. Das auf diese Weise zur Zerfaserung vorbereitete Produkt wird gefiltert, mit reinem Wasser gewaschen und in drei verschiedenen Chargen in eine Scheibenmühle des Sprout-Waldron-Typs gegeben, wobei bei den verschiedenen Chargen ein Scheibenabstand von 38 mm, 25 mm bzw. 12 mm gewählt wurde. Die drei zerfaserten Chargen wurden anschließend vermischt und lie- ferten einen Mahlgrad SR von 22. Nach einer üblichen Entwässerung und Trocknung auf einen Wassergehalt von ca.
  • 3 % wurde das zerfaserte cellulosehaltige Material in einem Mischer des Lödige EX-Typs mit dem in der Beschreibung als Melaminformaldehydharz-Bindemittel 1 angeführten Bindemittel in einer Menge von 360 g besprüht, so daß das besprühte Produkt letztlich davon 10 Gew.-% - bezogen auf das Gesamtgewicht des reinen Fasermaterials und des reinen Bindemittels - enthielt.
  • Dieses Produkt wurde dann in einer Preßvorrichtung des Siempelkamp-Typs bei Raumtemperatur und einem Druck von 30 kp/cm2 kaltverpreßt und anschließend in aufgerollter Form zum Versand hergerichtet. An der Gebrauchsstelle wurde es dann während 4 Minuten bei einem Druck von etwa 50 kp/cm2 und einer Temperatur von 1700C zu der gewünschten Faserplatte heißverpreßt.
  • L e e r s e i t e

Claims (17)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus gegenüber Stammholzmaterial unterschiedlichem pflanzlichen cellulosehaltigen Material, wobei das cellulosehaltige Material entschmutzt, zerkleinert, in einem wässrigen Medium eingeweicht, mit Wasser gewaschen und zerfasert wird, die anfallenden Fasern dann entwässert und unter Verwendung von Bindemitteln zu Faserformkörpern verpreßt werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das cellulosehaltige Material bei etwa 5 bis 40°C in einem wässrigen alkalischen Medium eingeweicht und dann bis zu einem Mahlgrad SR von 9 bis 35 zerfasert wird, das derartig zerfaserte Material nach der Entwässerung mit einem härtbaren, sich in sprühfähigem, hochfluidem Zustand befindenden Bindemittel in einer Menge von etwa 5 bis 15 Gew.-% - bezogen auf das Gesamtgewicht aus dem Fasermaterial und dem Bindemittel (abzüglich Lösungsmittel bzw. Dispersionsmittel) - feinstbesprüht und das besprühte Fasermaterial zuerst kalt- und dann vor Gebrauch zu dem gewünschten Formkörper heißverpreßt oder sogleich heißverpreßt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß zwei unterschiedlich stark zerfaserte Materialien zu einer Mischung eines Mahlgrades SR von 9 bis 35 vereinigt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß cellulosehaltiges Material aus Rückständen einjähriger Pflanzen verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß als Rückstände einjähriger Pflanzen Rückstände von Getreidepflanzen verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das cellulosehaltige Material bei etwa Raumtemperatur in einem alkalischen Medium eingeweicht wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als alkalisches Medium eine etwa 2- bis 5-gew.-ige wässrige Natriumhydroxidlösung verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Zerfaserung in einem Kollergang oder in einer Scheibenmühle durchgeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Zerfaserung für mindestens zwei Fraktionen aufgeweichter cellulosehaltiger Materialien bei einem unterschiedlichen Scheibenabstand einer Scheibenmühle durchgeführt wird, wobei die verschiedenen Scheibenabstände zwischen 0,1 und 1,5 mm gewählt werden.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , da3 der Mahlgrad SR zwischen 9 und 30 liegt.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß Harnstoff-, Melamin- oder Phenolformaldehydharze oder Polyisocyanate in einem zur Feinversprühung fähigen Medium in einem hochfluiden Zustand als Bindemittel verwendet werden.
  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Bindemittel in einer Menge von 10 bis 12 Gew.-t - bezogen auf das Gesamtgewicht des Fasermaterials und des Bindemittels - verwendet wird.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zuerst kaltverpreßt und das Preßprodukt zu Rollen gewickelt wird, um am Orte der Endverarbeitung zur gewünschten Form heißverpreßt zu werden.
  13. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Kaltverpressen bei etwa Raumtemperatur und einem Druck bis zu etwa 40 kp/cm2 erfolgt.
  14. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Heißverpressen während 3 bis 6 Minuten, bei einem Druck von etwa 30 bis 70 kp/cm2 und einer Temperatur von etwa 1500C bis 1900C durchgeführt wird.
  15. 15. Verfahren nach nspruch 10, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß ein Melaminharz als Bindemittel verwendet und während etwa 4 Minuten bei einem Druck von etwa 50 kp/cm2 und bei einer Temperatur von etwa 1700C heißverpreßt wird.
  16. 16. Faserformkörper, erhältlich nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15.
  17. 17. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15, g e k e n n z e i c h -n e t durch die folgenden hintereinandergeschalteten Teileinrichtungen: einen Zerkleinerer (1), eine erste Waschanlage (3), einen Behälter (5) zur chemischen Behandlung des cellulosehaltigen Materials, eine zweite Waschanlage (7), einen Grobzerfaserer (9), einen Feinzerfaserer (11), eine Anlage (14) zum zumindest teilweisen Entwässern des cellulosehaltigen Materials, einen Mischer (16) zur Einregulierung des Mahlgrades SR von 9 bis 35 durch wahlweise Zugabe zusätzlichen cellulosehaltigen Materials anderen Mahlgrades und ein durch einen ventilierten Tunnel (20) geführtes angetriebenes endloses Schütteltransportband (19), wobei von der Anlage (14) zum Entwässern eine Flüssigkeitsrückführungsleitung zum Behälter (5) führt.
DE19772744425 1977-10-03 1977-10-03 Trockenverfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus gegenüber Stammholzmaterial unterschiedlichem pflanzlichem lignocellulosehaltigem Material, sowie Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahren Expired DE2744425C2 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19772744425 DE2744425C2 (de) 1977-10-03 1977-10-03 Trockenverfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus gegenüber Stammholzmaterial unterschiedlichem pflanzlichem lignocellulosehaltigem Material, sowie Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahren
ES473583A ES473583A1 (es) 1977-10-03 1978-09-22 Procedimiento para la construccion de cuerpos moldeados de fibras de material vegetal con contenido de celulosa

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19772744425 DE2744425C2 (de) 1977-10-03 1977-10-03 Trockenverfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus gegenüber Stammholzmaterial unterschiedlichem pflanzlichem lignocellulosehaltigem Material, sowie Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahren

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2744425A1 true DE2744425A1 (de) 1979-04-05
DE2744425C2 DE2744425C2 (de) 1983-12-01

Family

ID=6020529

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19772744425 Expired DE2744425C2 (de) 1977-10-03 1977-10-03 Trockenverfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus gegenüber Stammholzmaterial unterschiedlichem pflanzlichem lignocellulosehaltigem Material, sowie Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahren

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE2744425C2 (de)
ES (1) ES473583A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1981002408A1 (fr) * 1980-02-26 1981-09-03 P Sorbier Nouveau produit moulable a base de materiaux ligneux, procede pour sa fabrication et objets moules obtenus a partir de ce produit
WO1988010184A1 (fr) * 1987-06-23 1988-12-29 Gilbert Guidat Procede et installation de production industrielle d'agregats stabilises

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH277320A (de) * 1948-06-09 1951-08-31 Nowak Alfred Ing Dr Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten.
DE818899C (de) * 1949-03-23 1951-10-29 Hermann Basler Verfahren zur Herstellung von Hartfaserplatten
DE831188C (de) * 1949-03-24 1952-02-11 Hellefors Bruks Aktiebolag Verfahren zur Herstellung geformter Koerper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial
DE902219C (de) * 1951-04-22 1954-01-21 Knud Waldemar Nielsen Verfahren zur Herstellung von Isolierkoerpern aus Stroh
DE1089540B (de) * 1956-06-28 1960-09-22 Weyerhaeuser Timber Company Verfahren zur Gewinnung einer Matte aus gegebenenfalls mit Binde-mitteln versetzten Lignozellulosefasern fuer die Herstellung von Holzfaserplatten od. dgl.
DE2364025B2 (de) * 1973-12-21 1976-12-09 Ausscheidung in: 23 65 895 Kiss, Günter H., 1000 Berlin Fasermatte zur trockenen herstellung von gepressten formkoerpern aus lignozellulose-fasern und verfahren zur herstellung der matte

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH277320A (de) * 1948-06-09 1951-08-31 Nowak Alfred Ing Dr Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten.
DE818899C (de) * 1949-03-23 1951-10-29 Hermann Basler Verfahren zur Herstellung von Hartfaserplatten
DE831188C (de) * 1949-03-24 1952-02-11 Hellefors Bruks Aktiebolag Verfahren zur Herstellung geformter Koerper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial
DE902219C (de) * 1951-04-22 1954-01-21 Knud Waldemar Nielsen Verfahren zur Herstellung von Isolierkoerpern aus Stroh
DE1089540B (de) * 1956-06-28 1960-09-22 Weyerhaeuser Timber Company Verfahren zur Gewinnung einer Matte aus gegebenenfalls mit Binde-mitteln versetzten Lignozellulosefasern fuer die Herstellung von Holzfaserplatten od. dgl.
DE2364025B2 (de) * 1973-12-21 1976-12-09 Ausscheidung in: 23 65 895 Kiss, Günter H., 1000 Berlin Fasermatte zur trockenen herstellung von gepressten formkoerpern aus lignozellulose-fasern und verfahren zur herstellung der matte

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Laupert, H. Faserplatten, Leipzig 1967, S.80,81,126,188,301-305 *

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1981002408A1 (fr) * 1980-02-26 1981-09-03 P Sorbier Nouveau produit moulable a base de materiaux ligneux, procede pour sa fabrication et objets moules obtenus a partir de ce produit
WO1988010184A1 (fr) * 1987-06-23 1988-12-29 Gilbert Guidat Procede et installation de production industrielle d'agregats stabilises
FR2619741A1 (fr) * 1987-06-23 1989-03-03 Guidat Gilbert Installation industrielle pour la production en flux continu de parcelles ou particules stabilisees a partir de dechets de bois

Also Published As

Publication number Publication date
ES473583A1 (es) 1979-10-01
DE2744425C2 (de) 1983-12-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60009165T2 (de) Herstellung von hochwertigen produkten aus abfällen
EP0565109A1 (de) Verfahren zum Verkleben von Holzfragmenten
DE69730412T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseverbundwerkstoffen
EP2191949A2 (de) Holzwerkstoffplatte mit Effekteilchen
EP2094456B1 (de) Faserplatte und verfahren zu deren herstellung
EP2355965B1 (de) Zusammensetzung und verfahren zur herstellung einer holz- oder holzfaserplatte
DE2744425C2 (de) Trockenverfahren zur Herstellung von Faserformkörpern aus gegenüber Stammholzmaterial unterschiedlichem pflanzlichem lignocellulosehaltigem Material, sowie Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahren
DE4305411C2 (de) Verfahren zur Herstellung von bindemittelfreien Formkörpern
EP0613906B1 (de) Förmkörper, insbesondere in Form einer Faserplatte
EP2974841B1 (de) Verfahren zur herstellung einer faserplatte
DE10164659C2 (de) Bindemittelfreier Faserdämmstoff und Verfahren zu dessen Herstellung
CH642907A5 (de) Verfahren zur herstellung einer holzspanplatte sowie die hergestellte holzspanplatte.
EP3552787B1 (de) Verfahren zur herstellung eines wärmedämmstoffs
EP0067426B1 (de) Herstellung von Bauplatten unter Verwendung von Isocyanat/Aldehyd-Bindemitteln
DE102007054123A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Holzfaserplatten mit verringerter Formaldehydemission, hoher Feuchtebeständigkeit und Hydrolyseresistenz der Verleimung
DE19949975A1 (de) Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Dämm- und Konstruktionswerkstoffen sowie Formkörpern
EP1284845B1 (de) Verfahren zur herstellung einer bindemittelflotte
DE898964C (de) Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen aus Holzabfaellen
DE4340518A1 (de) Formkörper, insbesondere in Form einer Faserplatte
DE809405C (de) Verfahren zur Herstellung von Bauplatten oder Formkoerpern aus fossilen Pflanzenfasern
DE903168C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern, insbesondere Platten
DE493061C (de) Verfahren zur Herstellung eines festen, dichten, maserfreien Holzerzeugnisses aus Fasermasse und Holzerzeugnis
FI67108C (fi) Filtad pressad och torkad medeltaet lignocellulosafiberskiva med medeldensitet och hoeg styrka samt anordning foer dess frmstaellning
DE102019109504A1 (de) Bindemittel auf Basis von Ölpflanzentrestern zur Herstellung von Verbundwerkstoffen
DE3623624A1 (de) Verfahren zur herstellung eines brennstoffes aus abfall-holzhackspaenen

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee
8370 Indication of lapse of patent is to be deleted
8339 Ceased/non-payment of the annual fee