DE831188C - Verfahren zur Herstellung geformter Koerper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geformter Koerper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial

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DE831188C
DE831188C DEH1940A DEH0001940A DE831188C DE 831188 C DE831188 C DE 831188C DE H1940 A DEH1940 A DE H1940A DE H0001940 A DEH0001940 A DE H0001940A DE 831188 C DE831188 C DE 831188C
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DE
Germany
Prior art keywords
alkali
production
fiber material
shaped bodies
vegetable fiber
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Expired
Application number
DEH1940A
Other languages
English (en)
Inventor
Ernst Rikhard Heikki V Renteln
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hellefors Bruks AB
Original Assignee
Hellefors Bruks AB
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Publication date
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Publication of DE831188C publication Critical patent/DE831188C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J1/00Fibreboard

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung geformter Körper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung geformter Körper, insbesondere Platten aus pflanzlichem Faserstoffmaterial, welches zur Verfilzung geeignet ist, wie z. B. Holz, Stroh, Zuckerrohr, Bambus. Das Material kann sogar in Form von Abfall verwendet werden, selbst wenn die Faserlänge beträchtlich kurz ist, wie z. B. bei Sägespänen oder Hobelabfällen.
  • Gemäß der Erfindung wird der Rohstoff, z. B. in lufttrockenem Zustand, zunächst auf eine gewisse Faserstofflänge (Korngröße) gebracht, wenn er sich nicht schon in diesem Zustand befindet und einer vorsichtigen, mechanischen Behandlung unterworfen in Gegenwart einer wäßrigen Lösung von 0,05 1>is 0.7% Alkaligehalt, zweckmäßig o,i bis o,ao/o, bezogen auf Natriumhydroxyd. Die mechanische Behandlung mußdabei so vorsichtig durchgeführt werden, daß die Faserstoffe weder in eine Art Gelatine übergeführt werden noch die Masse schleimig wird. Bei einer Temperatur von mindestens 5o° sind besonders günstige Ergebnisse zu erzielen. Zweckmäßig wird diese Temperatur jedoch ioo° nicht überschreiten. Aus dem so behandelten Material werden in bekannter Weise die geformten Körper hergestellt.
  • Das beschriebene Verfahren ,ist im besonderen anwendbar für frisches und feuchtes Rohmaterial; aber auch wenn das Material lufttrocken ist, wie z. B. Hobelspäne, ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignet. Man wird in diesem Falle nach der Herbeifü:hrung der gewünschten Faserstofflänge (Korngröße) und vor der mechanischen Behandlung eine Behandlung in einer wäß-rigen Lösung von 0,05 bis 0,7% Alkali, vornehmlich 0,05 bis o, i 0/0 Alkali, bezogen auf Natriumhy droxvd, durchführen.
  • Die erwähnte mechanische Behandlung kann ausgeführt werden in Jordan-Maschinen, Holländern oder anderen geeigneten Mühlen, welche in der Papier- und Holzfaserverarbeitungsindustrie gebraucht werden. Die mechanische Behandlung muß so vorsichtig ausgeführt werden, daß die Faserstoffe nicht im bemerkenswerten Grade verkürzt werden, da der Zweck der Behandlung des Faserstoffmaterials immerhin der ist, das Material verfilzl>ar zu machen. Die Behandlung muß aber auch in solcher Weise durchgeführt werden, daß die Fasern nicht gelatinieren und daß keine schleimige 'Masse erhalten wird. Dies ist notwendig, da bei der technischen Durchführung große Wassermengen entfernt werden :müssen und bei dieser Wasserentfernung die Masse nicht in seitlicher Richtung abfließen darf, wenn sie Druck ausgesetzt wird, was sie tun würde, wenn sie schleimig wäre. Der Faserstoff muß noch in einem Grad erhalten sein, der die Entwässerung leicht ermöglicht.
  • Es wurde festgestellt, daß das Material auf diese Weise ein aktives wird, daß die Faserstoffe und Faserstoffbestandteile sich beim Formen und Trocknen des Materials gegenseitig binden. Wenn gemäß den angegebenen Vorschriften gearbeitet wird, resultiert eine Faserstoffmasse, welche bei der Herstellung von geformten Körpern, insbesondere Tafeln, noch sehr wohl entwässert werden kann. Mit Hilfe der erhaltenen Faserstoffmasse lassen sich poröse Faserstoffplatten herstellen, welche eine festere Struktur haben als die bekannten üblichen Faserstofftafeln oder Platten. Die Biegefestigkeit ist ungefähr doppelt so hoch.
  • Die Faserstoffmasse läßt sich zur Herstellung von harten und halbharten Tafeln verwenden. Diese Tafeln oder Platten besitzen eine dichte Struktur und zeigen keinerlei Neigung zur Aufspaltung in einzelne Lagen, wenn sie in Richtung ihrer Seitenkanten oder Seitenflächen durch Stöße, Drücke o. dgl. beansprucht werden. Wenn die Tafeln gesägt werden, so neigen ihre Schnittkanten nicht zur Auflockerung. Die Biegefestigkeit und die Wasserabsorptionswerte sind sehr gut. Eingehende Untersuchungen haben ergeben, daß die angewendete -Alkalfkonzentration, und zwar vor als auch bei der mechanischen Behandlung, innerhalb gewisser Werte zu halten ist, um auf diese Weise den erwähnten Erfolg herbeizuführen. Die unten aufgeführten Tafeln präsentieren die technischen Daten, welche nach dem obenerwähnten Verfahren hergestellte Platten aufweisen. Oben angegebene Grenzwerte sind in den nachfolgenden Übersichten mit eingeschlossen.
  • Die Biegefestigkeitswerte gemäß Tafel l wurden erhalten durch Prüfstücke von 5o m,m Breite und j o mm Stärke. Die Wasserabsorptionswerte ergaben sich ebenfalls durch Anwendung dieser Prüfstücke, welche i Stunde lang im Wasser auf 25° gehalten werden. Die dabei erhaltene Gewichtszunahme, bezogen auf lufttrockene Platten, ergibt den Wasserabsorptions@vert. Die in Wasser gelegten Prüfstücke wurden mit Löschpapier getrocknet und unmittelbar daran anschließend der Biegeprüfung unterworfen; einer Prüfung, durch welche sich die Biegefestigkeit im nassen Stadium ergab.
    Tafel I
    Volum- Wassrr- Biegefestigkeit
    Zugabe gewicht aufnahnie pro kg/cm
    von Alkali luft-
    g/em3 0% trocken naß
    0,0% 0,27 31 16 10
    0,10/0 0,34 1 5 49 3,
    0,2010 0,35 20 50 31
    0,40/0 0,35 24 52 29
    0,8111/0 0 ,37 i90 54 12
    Es ist aus der Tafel i erkennbar, daß jene Beispiele, deren Prüfwerte auf Grund von angegebenen Grenzwerten der Erfindung erhalten wurden, nicht die von einer Faserstoffplatte guter Qualität verlangten Eigenschaften aufweisen. Das angewendete Alkali braucht nicht notwendig Natriumhydroxyd zu sein. Es lassen sich alle anderen Alkalien und alkalischen Erden verwenden. Die Temperatur soll innerhalb gewisser Grenzen gehalten werden, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Das ergibt sich besonders deutlich aus der folgenden Tafel II, gemäß welcher die Temperaturen während des Mahlens verändert wurden, allerdings bei gleichbleibender Menge von Alkali. Der Mahlungsgrad war in allen Fällen der gleiche. Die folgende Tafel II zeigt, daß die Biegefestigkeit von 14 bis zu 82 zunimmt, d. h. sie wird sechsmal so groß, wenn die Mahltemperatur von 25° auf 100° gesteigert wird.
    Tafel II
    Mahltemperatur Volumgewicht Biegefestigkeit
    in C ° g/cm2 kg/cm2
    25 0,28 14
    50 0,28 21
    75 0,32 39
    1 0o 0,37 82
    Die obenerwähnten Tabellen zeigen die Anwendbarkeit und die Brauchbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es ergeben sich vor allem die eng gesetzten Grenzen des verwendeten Alkalis und der Temperatur.
  • Beispiel i Sägeabfälle in Form von Sägespänen werden gesiebt durch ein Sieb mit runden öffnungen von 5 :mm Durchmesser, das abgesiebte Gut wird in einen Behälter gebracht, in welchen Wasser und Alkali gegeben werden, derart, daß eine o,i0%ige Alkalikonzentration erreicht wird. Die Temperatur wird auf 8o° erhöht. Die Masse wird in einer entsprechenden \laschine gemahlen, wobei jedoch das 1,' aserstoffmaterial äußerst vorsichtig behandelt wird. Geformte Körper werden in üblicher Weise aus der Masse hergestellt.
  • Beispiele Holzabfälle in Form von Hobelspänen o. dgl. werden in einer Mühle auf eine Länge verkleinert, (laß sie durch ein Sieb mit runden Öffnungen von 5 mm Durchmesser hindurchtreten können. Das abgesiel)te Gut wird bei Zimmertemperatur 16 Stunden lang in einer .@Ikalilauge behandelt, die etwa eine Konzentration von 0,05% aufweist.
  • Das Material wird auf 6o° erhitzt, die Alkalikonzentration wird auf o,i% gesteigert. Erst daraufhin wird (las Ganze der mechanischen Behandlung in einer Mahlmaschine unterworfen, bei welcher das Faserstoffmaterialvorsichtig vermahlen wird. Aus dein Endprodukt werden in üblicher Weise Platten hergestellt.
  • Der große technische Vorteil der Erfindung liegt darin, @daß sie es möglich macht, Faserstoffplatten, geformte Körper u. dgl. von guter Biegefestigkeit mit Hilfe von kurzem Faserstoffmaterial, wie Sägespänen, Hobelspänen u. dgl., herzustellen, ohne daß ein Bindemittel erforderlich ist.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren ist eine Fülle von Arten von Faserstoffmaterial geeignet, wie Holz, Stroh, Zuckerrohr, Bambus. Unabhängig von der Art des Materials ergeben sich die erwähnten Vorteile des Endproduktes, nämlich hohe Biegefestigkeit und gute Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung geformter Körper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man das Faserstoffmaterial zunächst auf eine gewisse Korngröße bringt und sodann vorsichtigeinermechanischen Behandlung in Gegenwart einer wäßrigen Lösung von 0,05 bis 0,7% Alkali, bezogen auf Natriumhydroxyd, unterwirft, derart, daß die Masse weder gelatinös noch schleimig wird und aus dem Erzeugnis in an sich bekannter Weise die Herstellung der geformten Körper vornimmt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß man das Material vor der mechanischen Behandlung bereits der Einwirkung einer wäßrigen Alkalilösung von 0,o5 bis 0,7% Alkali, 'bezogen auf N.atriumhydroxyd, unterwirft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Erdalkali.
DEH1940A 1949-03-24 1950-03-09 Verfahren zur Herstellung geformter Koerper aus pflanzlichem Faserstoffmaterial Expired DE831188C (de)

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DE (1) DE831188C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2744425A1 (de) * 1977-10-03 1979-04-05 Cucurull Jaime S Garriga Verfahren zur herstellung von faserformkoerpern aus pflanzlichem cellulosehaltigem material sowie eine einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2744425A1 (de) * 1977-10-03 1979-04-05 Cucurull Jaime S Garriga Verfahren zur herstellung von faserformkoerpern aus pflanzlichem cellulosehaltigem material sowie eine einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens

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