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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Zusammensetzungen
aus Cellulosefasermaterial und die erhaltenen Produkte.
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Stand der
Technik
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Viele
Futter-/Lebensmittel- und landwirtschaftliche Nebenprodukte enthalten
beträchtliche Mengen
an Cellulose. Cellulose ist in einem weiten Bereich an Märkten als
nützlich
bekannt. Die Futter-/Lebensmittelindustrie verwendet Cellulose als Ersatz
für Fett,
einen Bestandteil von Produkten wie diätetischen Faserersatzstoffen,
Suspensionsmittel, Emulgatoren, wasserbindende Mittel wie auch für essbare
Filme und Beschichtungen. Die pharmazeutische Industrie verwendet
Cellulose als einen Bestandteil in Füllstoffen und diätetischen
Fasern für
die Behandlung und Vorbeugung von koronaren Herzerkrankungen, Typ
II-Diabetes, Bluthochdruck, Divertikel-Erkrankungen, Hämorrhoiden,
Fettsucht und so weiter. Industrielle Anwendungen umfassen die Verwendung
in Filtermedien, Latexfarben und so weiter.
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Natürliche Cellulosefasern
enthalten Lignin, ein polymeres Material, das in jeglicher Art von
Gefäßpflanze
gefunden wird. Verfahren zum Reinigen von Cellulose nach dem Stand
der Technik versuchen Lignin vor jeglicher wesentlicher Behandlung der
Fasern zu entfernen. Lignin verursacht bekanntlich das Zusammenkleben
der Cellulosefasern und vermindert so die für jede nachfolgende Reaktion
zur Verfügung
stehende Oberfläche.
Es wird vermutet, dass die Gegenwart von Lignin auch die Fähigkeit der
Cellulosemikrofasern vermindert, sich zu verschlingen und zu verfilzen,
und so die strukturelle Integrität
und/oder Stärke
des Endproduktes vermindert.
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Das
Entfernen von Lignin wird gegenwärtig unter
Verwendung äußerst hoher
Temperaturen und Drücke
ausgeführt.
Diese extremen Bedingungen verursachen das Auseinanderbrechen von
Rohmaterialfragmenten und setzen so die gewünschten, auf Cellulose basierenden
Mikrofasern frei. Zusätzlich werden
die Rohmaterialien einer hohen Konzentration an Natriumhydroxid
ausgesetzt. Siehe zum Beispiel US Patent 5 817 381 von Chen et al.
Ein derartiges Verfahren ist äußerst energieintensiv
in Bezug auf die benötigten
Temperaturen und Drücke.
Außerdem
erzeugt das Verfahren einen Abwasserstrom, der aufgrund des hohen
pH-Werts durch die
Verwendung großer
Mengen an Natriumhydroxid als gefährlich angesehen wird. Die
Behandlung des Abwasserstroms erhöht die Produktionskosten und
hat Auswirkungen auf die Gesamteffizienz dieses Verfahrens.
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Applied
Engineering beschreibt in Agriculture Vol. 12(4), 465–468 (1996)
ein Verfahren zur Herstellung von hochreinen Cellulosedispersionen
und -pulvern aus Sojabohnenhülsen
und einer Mischung aus Maiskolben und Hüllblättern, bei dem die Rohmaterialien
zerkleinert und vermischt werden und eine Faseraufschlämmung ergeben.
Die Aufschlämmung
wurde mit Wasser gewaschen und dann in Natriumhydroxidlösungen mit
verschiedenen Konzentrationen (2, 7, 10 und 17 %) unter einem Druck
gekocht, um die wasserlöslichen
und Nichtcellulose-Verbindungen
zu entfernen, und wurde anschließend mit Wasserstoffperoxid
(H2O2) gebleicht,
um Farbstoffe zu entfernen. Die vorbehandelte Faseraufschlämmung wurde
dann 10 Mal unter einem Druck von 35.000 bis 40.000 kPa durch einen
Gaulin-Homogenisator (Model CGD) geschickt, was eine halbtransparente
und gelartige HRC-Dispersion ergab. Die HRC-Dispersion wurde einem
Entwässerungsverfahren
unter Verwendung einer Zentrifuge unterzogen und dann gefriergetrocknet,
und so wurde ein HRC-Pulver erhalten.
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In
US 4 294 653 wird ein Verfahren
zur Herstellung von chemisch behandeltem Cellulose-Zellstoffbrei
(CMP) in hohen Ausbeuten zwischen etwa 65 bis etwa 95 % aus pulverförmigen Lignocellulosematerial
beschrieben, welches das Unterziehen dieses pulverförmigen Lignocellulosematerials
einer milden Teil kochung in Gegenwart eines Lignin-entfernenden
Mittels und das mechanische Zerfasern des teilgekochten Materials
umfasst, wobei das teilweise gekochte Lignocellulosematerial nach
dem Zerfasern auf etwa 27 bis etwa 44 % der Fertigstellung mit einer auf
eine Temperatur unter 40 °C
gekühlte
Abwasserbleichlauge aus einem Lignin-erhaltenden Bleichverfahren
vermischt wird, und anschließend
wird die Zerfaserung fertiggestellt, um einen Zellstoffbrei von besserer
Weiße
und Stärke
zu erhalten.
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Gemäß einer
Form der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Reinigen
von Cellulose bereitgestellt, umfassend:
Bereitstellung eines
zerhackten Rohmaterials umfassend Cellulose;
Tränken des
Rohmaterials in NaOH und Ruhen lassen des Rohmaterials für mindestens
6 Stunden, um ein getränktes
Rohmaterial herzustellen;
Waschen und Abtropfen lassen des
getränkten
Rohmaterials bis das Abwasser einen pH-Wert im Bereich von 8 bis
9 aufweist, um ein gewaschenes Material herzustellen;
Reinigen
des getränkten
Rohmaterials, um ein gereinigtes Material herzustellen;
Dispergieren
des gereinigten Materials, um ein dispergiertes gereinigtes Material
herzustellen; und
Homogenisieren des dispergierten gereinigten
Materials, um eine hochreine Cellulose (HRC) mit einer Ligninkonzentration
von mindestens einem (1) und einem Wasserrückhaltevermögen (WRC) von 25 bis mindestens
56 g H2O/g trockenes HRC herzustellen.
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Gemäß einer
zweiten Form der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Reinigen
von Cellulose bereitgestellt, umfassend:
Tränken des Rohmaterials in NaOH;
Abtropfen
lassen des Materials und Ruhen lassen des Materials für mindestens
6 Stunden, um getränktes
Rohmaterial herzustellen;
Waschen des getränkten Rohmaterials bis das
Abwasser einen pH-Wert in einem Bereich zwischen 8 und 9 aufweist,
um gewaschenes Material herzustellen; und
Reinigen des getränkten Rohmaterials,
um ein gereinigtes Rohmaterial mit einer Ligninkonzentration von mindestens
einem (1) % herzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zum Reinigen von Cellulose,
umfassend das Tränken
des Rohmaterials in NaOH mit einer Konzentration von etwa fünf (5) bis
50 % (Trockenmassengehalt), um ein getränktes Rohmaterial herzustellen,
welches etwa 6 Stunden einweicht, um dem NaOH das Wirken zu ermöglichen,
Reinigen des getränkten
Rohmaterials, um ein gereinigtes Material herzustellen, das Dispergieren
des gereinigten Materials, um ein dispergiertes gereinigtes Material
herzustellen und Homogenisieren des dispergierten gereinigten Materials,
um ein hochreines Cellulosegel (HRC) mit einer Ligninkonzentration
von mindestens etwa 1 % und einem Wasserrückhaltevermögen (WRC) von etwa 25 bis mindestens
etwa 56 g H2O/g trockener HRC herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
erzeugt einen Abwasserstrom mit einem pH-Wert in einem Bereich zwischen
8 und 9 und einem vermindertem Volumen, verglichen mit dem herkömmlichen
Cellulosereinigungsverfahren.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin ein Abtropfen lassen und
Waschen des getränkten
Rohmaterials, bis der pH-Wert auf etwa 8 bis 9 absinkt, Bleichen
des gewaschenen Materials bei einer Temperatur von etwa 20 bis 100 °C in Wasserstoffperoxid
mit einer Konzentration von etwa ein (1) bis 20 % auf Trockenmassengehalt
und waschen und Filtrieren des gebleichten Materials um ein gefiltertes
Material mit einem Feststoffgehalt von etwa dreißig (30) % zu erhalten.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das filtrierte Material gereinigt, indem es durch
einen Scheibenrefiner geschickt wird. Der Scheibenrefiner bricht
im Wesentlichen das Lignin beim Zerkleinern des Materials in gereinigte
Cellulosepartikel auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Cellulosematerial mit einer Ligninkonzentration von etwa
10 bis 20 % mit einem WCR von etwa 25 bis mindestens 56 g H2O/g trockener HRC beschrieben. In einer
anderen Ausführungsform
wird ein HRC-Pulver beschrieben mit einem WCR von etwa 20 bis 40 g
H2O/g trockener HRC. Diese funktionellen
Eigenschaften sind bekanntermaßen
mit dem durchschnittlichen Porendurchmesser und der Oberfläche des HRC-Materials
verbunden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist energieeffizient, da es keine hohen Drücke und Temperaturen wie bei
Verfahren nach dem Stand der Technik erfordert. Trotz der Gegenwart
von größeren Ligninkonzentrationen
im Endprodukt weist das erfindungsgemäße HRC-Gel ein Wasserrückhaltevermögen auf,
welches mindestens genauso gut oder besser ist als in Produkten
nach dem Stand der Technik. Die Verwendung eines Scheibenrefiners
zum Aufbrechen des Lignin anstelle der Verwendung von hochkonzentrierter
NaOH hat den zusätzlichen
Vorteil, einen ungefährlichen
Abwasserstrom mit einem pH-Wert im Bereich zwischen 8 und 9 und
einem vermindertem Volumen zu erzeugen.
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Beschreibung
der Abbildungen
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1 ist
ein Fließdiagramm
des Verfahrens zur Herstellung von hochreinem Cellulosematerial
in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein Diagramm, welches das Wasserrückhaltevermögen in g Wasser pro g trockener hochreiner
Cellulose (HRC) gegen die NaOH-Konzentration
g NaOH pro g Wasser zeigt, wie im folgenden Beispiel beschrieben.
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3 ist
ein Diagramm, welches das ORC in g pro 100 g trockener HRC gegen
die NaOH-Konzentration in g NaOH pro g Wasser zeigt, wie im folgenden
Beispiel beschrieben.
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4 ist
eine Abbildung, welche die Oberfläche in Quadratmetern pro Gramm
und durchschnittlichem Porendurchmesser in Ångström (Å) gegen die NaOH-Konzentration
in g NaOH pro g Wasser zeigt, wie im folgenden Beispiel beschrieben.
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Detaillierte
Beschreibung
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Es
wird ein neues Verfahren zur Herstellung von HRC-Cellulose aus landwirtschaftlichen
Nebenprodukten wie Maiskolben, Hüllblättern und
Stängeln beschrieben.
Die erfindungsgemäße HRC-Dispersion
ist ein hochviskoses halbtransparentes Gel. Die HRC-Ausführungsformen
umfassen getrocknete Pulver, die in Wasser unter Bildung gelartiger
Lösungen redispergierbar
sind. Die funktionellen Eigenschaften der HRC sind mit verschiedenen
Eigenschaften verbunden, einschließlich des Wasser- und Ölrückhaltevermögens, der
durchschnittlichen Porengröße und der
Oberfläche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von HRC umfasst Tränken des zerhackten Materials,
wie Maiskolben, Hüllblätter und
Stängel,
in einer milden NaOH-Lösung.
Das getränkte
Material lässt
man dann abtropfen und wäscht
es mit Frischwasser. Anschließend
folgt ein Bleichschritt mit Wasserstoffperoxid. Das gebleichte Material
wird gewaschen und filtriert, bevor es in einen Scheibenrefiner überführt wird,
welcher das Material in Mikrofasern zerkleinert. Die Mikrofasern
werden durch einen Siebfilter geschickt und auf etwa ein (1) % Feststoffe verdünnt und
dispergiert, bevor sie unter Hochdruck homogenisiert werden, um
HRC-Gel zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch ein wässriges
HRC-Gel mit einer Ligninkonzentration von etwa ein bis zwanzig (1
bis 20) %. Die vorliegende Erfindung umfasst auch gefriergetrocknete
HRC mit einer Ligninkonzentration von nicht mehr als etwa ein bis
zwanzig (1 bis 20) %. Die erfindungsgemäßen HRC-Produkte weisen ein überraschend hohes WRC im Bereich
von etwa 20 bis mindestens etwa 56 g H2O/g
trockener HRC auf. Dieses hohe WRC ist mindestens so gut, und in
einigen Fällen
besser, wie das WRC bei Produkten nach dem Stand der Technik mit niedrigeren
Ligninkonzentrationen. Diese HRC-Produkte weisen ähnliche
gute Eigenschaften beim ORC auf.
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Wie
in 1 gezeigt, beginnt das erfindungsgemäße Verfahren,
wenn Rohmaterial 110 mit einem Häckselschneider
in Stücke
zerkleinert wird 112, die kleiner oder gleich etwa 5 cm × 2 cm sind. Jeglicher
herkömmliche
Typ eines manuellen oder automatischen Häckselschneiders kann verwendet werden,
wie ein Messer oder größere Häckselschneider
von kommerzieller Größe. Das
resultierende zerkleinerte Material 114 wird gewaschen und getrocknet
116, um so Dreck und unerwünschte
Fremdmaterialien zu beseitigen. Das gewaschene und zerkleinerte
Material 118 wird dann in einer NaOH-Lösung mit geeigneter Konzentration
wie etwa einem (1) % getränkt
120. In einer Ausführungsform
beträgt
die NaOH-Konzentration
etwa fünf
(5) bis 50 % (Trockenmassengehalt). In einer anderen Ausführungsform
beträgt
die NaOH-Konzentration etwa 0,0037 bis 0,025 g NaOH/g H2O.
Auch wenn Verfahren nach dem Stand der Technik Cellulose ebenfalls
in NaOH tränken,
so sind dort die verwendeten Konzentrationen viel höher, wie
etwa neunzig (90) Gew.-% oder höher.
Das NaOH-Bad wird bei einer Temperatur von etwa 20 bis 100 °C gehalten.
Die Temperatur des NaOH wird in diesem Bereich gehalten, um das
Material aufzuweichen. Die tatsächliche
Tränkdauer hängt von
der NaOH-Konzentration und der Temperatur ab. In einer Ausführungsform
werden etwa 100 g zerkleinertes Rohmaterial 114 in einem 2,5-l-Bad
in einem Temperaturbereich zwischen etwa 20 und 80 °C für 10 bis
90 Minuten getränkt.
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Nach
dem Ruhen lassen des zerkleinerten Rohmaterials für etwa 6
Stunden wird das resultierende getränkte Rohmaterial 122 einem
weiteren Waschen und Abtropfen lassen 124 unterzogen, bis der pH-Wert
auf etwa acht (8) bis neun (9) gesunken ist. In einer Ausführungsform
wird das getränkte
Rohmaterial 122 mit Frischwasser gewaschen. In einer Ausführungsform
lässt man
das Material abtropfen. Darauf folgt ein Bleichen 126 des Materials
mit Wasserstoffperoxid mit Konzentrationen von etwa ein (1) bis
20 % (Trockenmassengehalt). Das Material wird bei etwa 20 bis 100 °C für fünf (5) bis
200 Minuten gebleicht. Das gebleichte Material 128 wird einem Waschen
mit Wasser unterzogen, gefolgt von einem Filtrieren 130 mit einem
Siebfilter. Der Siebfilter kann eine geeignete Größe haben.
In einer Ausführungsform
hat der Siebfilter eine Gittergröße von etwa
30 bis 200 μm.
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Das
Feststoffe enthaltende filtrierte Material 132 wird dann in einem
Scheibenrefiner gereinigt 134. In einer Ausführungsform enthält das in
den Scheibenrefiner eingeführte
filtrierte Material 132 etwa vier (4) % Feststoffe. Der Scheibenrefiner
zerkleinert die Partikel effizient, um Mikrofasern 136 herzustellen.
Der Scheibenrefiner, der auch Mahlscheibenmühle genannt wird, umfasst einen
Hauptkörper mit
zwei starren Stahlscheiben als Mahlmaterial. Eine Scheibe, die Refinerscheibe,
wird rotiert, während
die zweite stationär
bleibt. Die Scheiben definieren Schlitze, die beim Mahlen helfen.
Ein Scheibenrefiner wird von Sprout Waldron in Muncy, PA hergestellt;
es handelt sich um Modell 105 A. Dieser Scheibenrefiner hat einen
Motor mit 40 Pferdestärken,
der mit 1775 U/min arbeitet.
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In
den Refiner wird Wasser geleitet, damit die Feststoffe ohne Verstopfungen
am Fließen
gehalten werden. Wasser verhindert ein Überhitzen der Scheiben des
Refiners, was zu einem Brennen der im Refiner enthaltenen Materialien
führen
kann. Der Abstand zwischen den Scheiben ist am Refiner einstellbar.
Um den Abstand der Refinerscheiben einzustellen, wurde ein Zahlenrad
am Refinerscheibeneinstellungshebel angebracht. Der Abstand zwischen
den Scheiben wurde mit einer Mikrometerschraube gemessen und die
entsprechende Zahl des Rads wurde notiert. Es wurden verschiedene
Scheibenabstände untersucht
und die eingestellte Zahl wurde notiert. Im Refiner wurden verschiedene
Fließkonzentrationen verwendet,
welche durch Variieren der Zuführungsgeschwindigkeit
der Feststoffe eingestellt wurden. Die Menge an durch den Refiner
fließenden
Wassers blieb konstant. Proben wurden mehrmals durch den Refiner
geschickt. In einer Ausführungsform
passierten die Materialien den Scheibenrefiner einmal oder mehrmals.
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Die
Mikrofasern 136 werden dann mit einer Zentrifuge abgetrennt 138,
um die gereinigten Materialien 140 zu ergeben. Die gereinigten Materialien 140
werden anschließend
in Wasser verdünnt
142, bis der Feststoffgehalt etwa 0,5 bis 37% beträgt. Dieses
Material wird dann dispergiert 144. In einer Ausführungsform
wird das Dispergieren fortgesetzt bis eine im Wesentlichen einheitliche
Suspension erhalten wird, etwa 2 bis 10 Minuten. Diese einheitliche Suspension
verringert die Wahrscheinlichkeit von Verstopfungen.
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Die
resultierenden dispergierten gereinigten Materialien, das sind die
Mikropartikel 146, werden in jeglichem bekannten Homogenisator,
der bei geeignetem Druck arbeitet, homogenisiert 148. In einer Ausführungsform
werden Drücke
größer als
etwa 35 MPa (5000 psi) verwendet. Das resultierende hochreine Cellulosegel
(HRC) 150 hat eine Ligninkonzentration von etwa 1 bis 20 Gew.-%.
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Durch
die Verwendung eines milden Tränkens
in NaOH und eines Reinigungsschritts in der vorliegenden Erfindung
vor einer Hochdruckhomogenisierung wird vermieden, dass hohe Temperaturen und
hohe Drücke
beim Kochen erforderlich sind. Durch dieses neue Verfahren werden
weiterhin die Verwendung von hochkonzentrierter NaOH und die damit
verbundenen Umweltauswirkungen beim Ablassen des Abwassers mit einem
hohen Gehalt an NaOH und organischen Verbindungen vermieden. Auch
wird durch das Verfahren die Notwendigkeit eines ausgedehnten Rückgewinnungssystems
vermieden. In einer Ausführungsform
beträgt
der pH-Wert des abgelassenen Stroms in der vorlegenden Erfindung
nur etwa 8 bis 9. Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin
den Vorteil, dass die Wasserverwendung gegenüber den Verfahren nach dem
Stand der Technik deutlich reduziert wird, da nur etwa die Hälfte der
in herkömmlichen
Verfahren verwendeten Wassermenge verwendet wird, um HRC-Gel herzustellen.
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In
einer anderen Ausführungsform
weisen die erfindungsgemäßen HRC-Produkte genauso gute
oder sogar bessere WRC und ORC auf als Produkte nach dem Stand der
Technik. Dies stimmt sogar, obwohl die erfindungsgemäßen Produkte
eine höhere
Ligninkonzentration aufweisen als über herkömmliche Verfahren hergestellte
Produkte. Es wird angenommen, dass das vorkommende Lignin im Wesentlichen
in einem ausreichenden Maße
inaktiviert wurde, so dass unerwünschte
Klumpenbildung nicht auftrat. Ein weiterer Grund für diese
verbesserten Eigenschaften kann in der porösen Netzwerkstruktur legen,
welche die erfindungsgemäßen HRC-Produkte
aufweisen, welche aber in Produkten nach dem Stand der Technik aufgrund
der hohen Konzentrationen beim Tränken mit NaOH verloren geht.
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Die
Erfindung und deren Vorteile werden durch das folgende Beispiel
weiter beschreiben, welches zur Illustration der vorliegenden Erfindung
gegeben wird. Dieses Beispiel ist in keiner Weise als Einschränkung zu
verstehen, sondern dient ausschließlich der Illustration.
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Beispiel
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HRC-Probenherstellung
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Die
HRC-Proben wurden nach dem oben in 1 beschriebenen
Verfahren hergestellt. In diesem Experiment wurden trockene Maistängel als Rohmaterial
verwendet Genauer gesagt, wurden etwa 100 g trockene Maisstängel in
kleine Teile zerhackt. Die zerkleinerten Teile wurden dann in NaOH-Lösungen mit
Konzentrationen zwischen etwa 0,00357 bis 0,025 g NaOH/g H2O für
mindestens eine Stunde getränkt.
Nach dem Tränken
ließ man
das Material abtropfen und 6 Stunden ruhen. Das getränkte Material
wurden anschließend
mit Frischwasser gewaschen und mit Wasserstoffperoxid gebleicht.
Das Reinigen des gebleichten Materials wurde mit einem kommerziellen
Refiner ausgeführt.
Das gereinigte Material wurde auf einen Gehalt von etwa 1 % Feststoffen
verdünnt
und etwa 5 bis 10 Minuten dispergiert. Die Hochdruckhomogenisierung
des dispergierten Materials wurde unter Verwendung eines herkömmlichen
Homogenisators durchgeführt.
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Ein
Teil des resultierenden HRC-Gels wurde gefriergetrocknet. Trockene
HRC-Proben wurden unter Verwendung eines Gefriertrockners Modell RVT4104120
von Savant Instruments Inc. hergestellt. Die Proben wurden bei –180 °C und einem
Vakuum von null (0) mmHg getrocknet.
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Bestimmung des Wasserrückhaltevermögens (WRC) und Ölrückhaltevermögens (ORC)
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Das
WRC ist ein Maß für die Menge
an Wasser, die unter einer Standardzentrifugation festgehalten wird.
Die WRC-Werte sowohl für
das wässrige HRC-Gel und das gefriergetrocknete
HRC wurden in Übereinstimmung
mit der Methode 56-10 der American Association of Cereal Chemists
(AACC) bestimmt.
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Bestimmung der Porengröße und Mikrooberfläche
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Sowohl
die Porengröße wie auch
die Mikrooberfläche
der gefriergetrockneten HRC-Proben wurden unter Verwendung eines
Micromeritics 2000 von Micromeritics Instrument Co. bestimmt. Die
Testprobe wurde mit einer Genauigkeit von 0,0001 g abgewogen. In
allen Fällen
betrug das Testprobengewicht mehr als 100 mg, um die Auswirkung
von Wägefehlern
zu vermindern. Die Proben wurden bei 85 °C und einem Vakuum von 6 mmHg
entgast und Feuchtigkeit und anderen Verunreinigungen wurden beseitigt.
Die entgasten Proben wurden in einer Stickstoffumgebung analysiert.
Es wurde der durchschnittliche Porendurchmesser, die BET-Oberfläche und
die Langmuir-Oberfläche
gemessen. Die BET-Oberflächenwerte
wurden durch Berechnung des Monolayer-Volumens des absorbierten
Gases aus den isothermen Daten bestimmt. Die Langmuir-Oberflächen wurden erhalten,
in dem die Oberfläche
mit dem Volumen des als eine Monolayer absorbierten Gases in Bezug gebracht
wird.
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Ergebnisse
und Diskussion
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WRC und ORC
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WRC-Werte
wurden sowohl für
das wässrige HRC-Gel
wie auch für
das getrocknete HRC-Pulver unter Verwendung von NaOH-Konzentrationen
zwischen etwa 0,004 und 0,025 g NaOH/g H2O,
wie in 2 gezeigt, gemessen. Die WRC-Werte sowohl für das HRC-Gel
wie auch für
das HRC-Pulver betrugen etwa 20 bis mindestens 56 g H2O/g
trockenes HRC, in Abhängigkeit
von der Konzentration der alkalischen Lösungen. Maximale WRC-Werte
für das Gel
von mindestens 56 g H2O/g trockenes HRC
wurden mit einer NaOH-Konzentration von etwa 0,007 g NaOH/g H2O erhalten. Trocknen des HRC-Gels ergab
eine Reduktion des WRC von etwa drei (3) bis 15 %, was strukturellen
Schäden
wie einer Rekristallisation aufgrund von Entwässerung zugeschrieben werden
kann. Das HRC-Pulver weist jedoch auch hohe WRC-Werte auf, mit einem
maximalen WRC-Wert von mindestens 56 g H2O/g
trockenes HRC bei einer NaOH-Konzentration von etwa 0,007 g NaOH/g
H2O.
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Verglichen
mit WRC-Werten von 3,5 bis 10 g Wasser/g trockener gepulverten Cellulose,
wie von Ang und Miller in Cereal Foods World, Multiple Functions
of Powdered Cellulose as a Food Ingredient, Vol. 36(7), 558–564 (1991)
berichtet, weisen sowohl das erfindungsgemäße HRC-Gel wie auch das Pulver
ein viel höheres
Wasserrückhaltevermögen auf.
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Für das ORC
wurde ein gleichartiges Verhalten beobachtet, wie in 3 gezeigt.
ORC-Werte für
HRC-Gel reichten von etwa 10 bis 19 g/100 g trockenem HRC in NaOH-Konzentrationen
zwischen etwa einem (1) und vier (4) g NaOH/g Wasser. HRC-Gel wies
auch einen maximalen ORC-Wert von etwa 19 g NaOH/g Wasser bei einer
NaOH-Konzentration von etwa zwei (2) g NaOH/g Wasser auf. Diese Ergebnisse
sind angesichts der Ligninkonzentrationen von etwa 1 bis 20 Gew.-% überraschend.
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Ein
möglicher
Grund für
diese verbesserten WRC- und ORC-Eigenschaften, die das erfindungsgemäße HRC-Gel
und HRC-Pulver aufweisen, ist, dass höhere Konzentrationen beim Tränken in
einer Mikrostruktur resultieren, die für das Festhalten von Wassermolekülen ungünstig ist.
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Porengröße und Oberfläche
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Die
durchschnittliche Porengröße ist ein
Maß für die Offenheit
der HRC-Struktur. 4 zeigt,
dass die durchschnittliche Porengröße mit einer Steigerung der
NaOH-Konzentration auf 0,007 % anstieg, und dann bei weiterem Anstieg
der NaOH-Konzentration langsam abnahm. Die Oberfläche erreicht
einen maximalen Wert bei 0,007% NaOH, was auch mit dem oben diskutierten
maximalen WRC-Wert zusammenfällt.
Die Abnahme der Oberfläche
nach dem Maximalwert scheint in einem Anstieg des Verhältnis von
großen
zu kleinen Poren zu liegen, was zu einer Abnahme der Gesamtoberfläche betragen
kann.
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In
einer Ausführungsform
entfernt das erfindungsgemäße Verfahren
Lignin in einem ausreichenden Maß oder inaktiviert es deutlich,
so dass kein unerwünschtes
Verklumpen von Fasern auftritt.
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Die
erfindungsgemäßen HRC-Produkte
finden Anwendung in Substraten, in denen das Binden von Wasser oder Öl wichtig
ist, wie in Lebensmitteln, Erde und in Filtrationsmedien. Die HRC-Produkte
finden auch Anwendung, wenn eine große Oberfläche wichtig ist, sowie bei
der Beschleunigung von chemischen Reaktionen.
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Schätzenswerterweise
wurde die Methode und das Verfahren der vorliegenden Erfindung besonders
detailliert in Bezug auf bevorzugte Verfahren und Formulierungen
beschrieben. Die vorliegende Erfindung soll jedoch nicht auf diese
bevorzugten Ausführungsformen
beschränkt
sein. Ein Fachmann wird leicht erkennen, dass die eigentliche Methode und
das eigentliche Produkt leicht angepasst werden können, um
an besondere Bedingungen angepasst zu werden.