DE594209C - Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose

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DE594209C
DE594209C DE1930594209D DE594209DA DE594209C DE 594209 C DE594209 C DE 594209C DE 1930594209 D DE1930594209 D DE 1930594209D DE 594209D A DE594209D A DE 594209DA DE 594209 C DE594209 C DE 594209C
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nitrocellulose
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nitric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B5/00Preparation of cellulose esters of inorganic acids, e.g. phosphates
    • C08B5/02Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Nitrocellulose aus Holzzellstoff für technische Zwecke, wie z. B. zur Herstellung von Celluloid, Ledertuch, plastischen Nitrocellulosemassen, Lacken, Sprengstoffen u. dgl., wobei die Nitrocellulose bei Auflösung in den gebräuchlichen Lösungsmitteln eine möglichst klare, von Fasern freie und farblose Lösung liefern soll. Zur Herstellung von Celluloid, Filmen und Lacken muß die Qualität besonders gut sein. Zur Herstellung von Ledertuch, besonders solchem von dunkler Farbe, und von plastischen Linoleummassen genügt eine geringere Qualität.
  • Der Holzzellstoff besitzt meist die Form von flachen Pappen, Tafeln oder Rollen, die nach dem gebräuchlichen Nitrierungsverfahren in Stücke zerrissen werden, welche mit der gewöhnlichen Nitriersäure nach dem alten Verfahren im Topf nitriert werden. Man erreicht zwar durch Verwendung einer Säure von niedrigem Salpetersäuregehalt einen verhältnismäßig hohen Stickstoffgehalt, jedoch ist dieser Stickstoffgehalt nur der Durchschnittswert eines ungleichmäßigen Produktes, da die Nitrierung unregelmäßig verläuft. In der Mitte der Zellstoffstücke ist die Nitrierung sehr unvollständig, was sich z. B. darin zeigt, daß ein derartig nit.riertes Produkt beträchtliche Mengen von acetonunlöslichen Stoffen enthält.
  • Nach einem anderen Nitrierungsverfahren läßt man den Zellstoff durch einen Holländer gehen, wo er in dünnes Kreppapier umgewandelt wird, das in zufriedenstellender Weise nitriert werden kann. Dieses Verfahren ist jedoch sehr kostspielig.
  • Eine weitere Methode besteht darin, daß der Holzzellstoff mittels einer Zerkleinerungsmaschine zerfasert wird. Man erhält so ein Produkt, das in gewissem Grade kurzen Faserlinters ähnelt und sich ziemlich gut nitrieren läßt. Gewisse Nachteile dieser Methode bestehen darin, daß die Kosten für die Zerfaserung ziemlich hoch sind, und daß das zerfaserte Material sperrig ist und nach dem Zentrifugieren eine beträchtlich größere Menge Säure zurückbehält als Baumwollinters. Außerdem bringt auch die sperrige Natur in allen Fabrikationsstadien und im Zusammenhang damit bei der Herstellung der verschiedenen Endprodukte Nachteile mit sich.
  • Bekannt ist ferner, perforierte Papiertafeln aus starkem Papier (von einem Gewicht von i5o bis 300 9 pro qm) mit einer Mischsäure zu nitrieren, die etwa 30 Volumenteile Salpetersäure enthält. Dabei tritt jedoch keine vollständige Nitrierung ein, und man erhält daher keine klaren Lösungen.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird der Zellstoff ohne Zerfaserung in praktisch gleichförinige Stücke oder Täfelchen unterteilt und diese mit einer wenigstens 40',', Salpetersäure enthaltenden Nitriersäuremischung nitriert. Besonders vorteilhaft ist eine Nitriersäure mit einem Gehalt von etwa 70',l, Salpetersäure. Man erhält nach diesem Verfahren eine vollständig nitrierte Nitrocelltilose von gleichmäßiger Qualität und hoh(nn Litergewicht, die in den gebräuchlichen Li5su'n£Zl#lmitteln klare Lösungen gibt.
  • Gemäß einer beispielsweisen Ausführungsform der Erfindung werden die Zellstofftafeln systematisch in kleine Stücke oder Körner i-iÜt#tteilt, unter Verwendung einer Maschine, wie sie gewöhnlich zum Zerkleinern von plastischen Nitrocelltilosetafeln züi Pulverkörnern gebraucht, w-ird. Zweckmäßig sind die Stücke bei Verwendung von Holzcellulosetafeln ungefähr o,8 en12 groß; diese Stücke besitzen bei Verwendung härterer Zellstofftafeln ein L.iterge-wicht von ungefähr 340 9 pro 1, und ungefä hr 24n g Pro 1 bei I - Verwendung weicherer Tafeln, die leichter zu zerkleinern-sind-. Im Gegensatz dazu besitzen stark gepreßte Baumwollinters ein Litergewicht von der Größenordnung von ungefähr 8o g pro 1.
  • Die Nitrierung kann zweclzm:'Pi- nach dem alten -Topfvcrfahren ausgeführ; werden, bei dem die Celltilose in die Säure eingetragen und> während einer gewissen Zeit stehengela#Sen wird, bis die Nitrierung als beendigt angesehen -wird. Die Säure wird dann abzentrifugiert und das Produkt in überschüssigem Wasier untergetaucht, w-orauf es in üblicher Weise stabilisiert werden, und erforderl-ichenfalls zwecks Herabsetzung der Viscosität*w.eiterbehandelt werflen kann. oder es kann auch vor oder nach diesen Behandlungen in Brei umgewandelt werden.
  • Die Celltilose kann auch nach dem Verdrängungsverfahren nitriert werden, in welchem Fall die Zellstofftafeln in Stücke von solcher Größe geschnitten werden müssen, da;ß eine Verdrängung der Säure ohne weiteres möglich ist. Sie kann auch auf dem gewöhnlichen mechmlischen Wege nitriert werden; in diesem Fall müssen die aus den Tafeln geschnittenen Stücke ein solche Größe besitzen, daß sie in einem derartigen Apparat leicht zu handhaben sind.
  • Die beiden Verfahren können auch kombiniert werden. Die Nitrierung kann in irgendeiner mechanischen Apparatur stattfinden, -und man kann das nitrierte Produkt in Verdrängungspfannen laufen lassen, um die Säure durch Verdrängung wiederzugewinnen. Der I hohe Gehalt an Salpetersäure vermehrt die Kosten der Mischsättre, und es ist daher wünschenswert, eine möglichst große -L\-lenge wiederzugewinnen. Nach dem Verdrängungsverfahren kann eine größere Menge der .\,lisclis,;iure wiedergewonnen werden, und bei dem vorliegenden Verfahren können die beiden Prozesse vereinigt werden, um eine Zgrößere Säuremenge wiederzuge,#vinnen. Bei all diesen Nitrierungsverfahren kann das Volumen der Säureinenge im Verhältnis zum Gewicht der Cellulose ganz beträchtlich verrin,aert werden. Anstatt Mengen züi vem#enden, die 3-o- bis 6olnal so grofi sind als die Cellulose, kommt man nach der vorliegenden Erfindung mit der 8fachen 'L#len,ce, oder bei Anwendung des Verdringungsverfahren sogar mit der 5iachen Metige;'. berechnet auf Cellulose, aus. Auf diese Art kann die Leistungsfähigkeit der Anlage vergrößert und die Menge der umlaufenden Säure beträchtlich vermindert werden. Außerdem kann das Produkt, wenn es in dieser Dichte hergestellt wird, bedeutend- ökonornischer verpackt und ti-an#porti#rt -werden als das faserige Material. Das ist auch für den Verbratizcher von Vorteil, da es leichter züi handhaben ist und außerdem ein weit h#Iieres Gewicht unter den gleichen Lagerungsbedingungeii aufgespeichert werden kann.
  • Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung des Materials in diesem dichten Zustande beschränkt. Wie bereits . erwähnt-, kann es in jedem Stadium nach der -,\litrierting in Brei -umgewandelt -und auf die übliche. Art i#erarb eitet werden. Da infolge der Verwendung einer geringen Säuremenge die Nitrieru.ngswärme sich über weit geringere Materialb 13 mengen, als es üblicherweise der Fall ist, verbreitet, so können nach vorliegendem Verfahren -ekühlte Säuren verwendet werden, oder es kann während des Nitrieren§ eine Kühlung stattfinden.
  • Aus wirtschaftlichen Gründen ist es wünschenswert, den Anteil der Salpetersäure so niedrig zu halten, wie es mit dem zu erreichenden Zweck vereinbar ist, wobei man einerseits berücksichtigen muß, daß eine Säure mit niedrigem Salpetersäuregehalt die unteren Oberfl-ächeilschichten in Pergament umzuwandeln versucht, was eine g eringere Löslichkeit des Produktes zur Folge hat, und daß andererseits ein Verlust an der teureren Säure vermieden werden muß.
  • Die Menge der Salpetersäure muß sich nach der Sorte Holz richten, aus der der Zellstoff hergestellt ist. Für gewisseIarte, steife Holzzellstofftafeln ist eine Menge von.Sollo Salpetersäure in der Mischsäure notwendig, während bei weicherem Holzzellstoff die Menge der Salpetersäure selbst bis auf 400/9 verringert werden kann; jedoch muß der Gehalt der-Mischsäure an Salpetersäure so hoch sein, daß ein vollständiges Eindringen der geeigneten Säuremischung bis zu den inneren Schichten der geschnittenen Tafeln und eine vollständige Nitrierung gewährleistet wird.
  • Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Größe der aus den Zellstofftafeln geschnittenen Stücke beschränkt. Die Stücke können aus ganz kleinen Körnern bestehen, wie sie z. B. von solchen Maschinen geschnitten werden, die zum Zerkleinern von plastischen Nitrocellulosetafeln zu Pulverkörner dienen. Derartige Körner können ferner mit Leichtigkeit hergestellt werden, indem man Cellulosetafeln durch eine Papierschabmaschine hindurchgehen läßt, die schniale Streifen bilden, welche durch darauffolgende Behandlung mit der Guillotine in Körner zerschnitten werden können, oder man kann die kleinen Körner auch herstellen mittels Messern, die an den Schabmaschinen angebracht sind. Die Breite der Streifen kann in weiten Grenzen schwanken.
  • Derartige kleine Körner haben außerdem für den Verbraucher den bestimmten Vorteil, daß sie sich in Lösungsmitteln oder Ge- mischen von Lösungsmitteln leichter und schneller auflösen, da sie während des Gelatinierens voneinander getrennt bleiben und keine sich nur sehr langsam auflösende Klumpen von gelatinierten-i Material bilden. Zur Herstellung größerer Stücke können die Tafeln mit Hilfe gewöhnlicher Guillotinen ge- schnitten werden. Andere Stücke können in der Form von kleinen Kreisen, ähnlich wie Konfetti, ausgestanzt werden. Auf diese Art kann Nitrocellulose in all den Formen hergestellt werden, die für die einzelnen Verwendungszwecke des Verbrauchers von Vorteil sind und die alle bei weitem leichter zu handhaben sind als das gewöhnliche fasrige Material.
  • Das nitrierte Produkt von hoher scheinbarer Dichte hat auch im Gebrauch viele Vo,rteile, von denen einige oben angedeutet sind; beispielsweise liefert das Produkt bei der Herstellung von Lacken Lösungen, die frei von Fasern und im wesentlichen farblos sind.
  • Die Nitrocellulose kann auch zur Herstellung von Treibpulvern und Sprengstoffen verwendet werden.

Claims (2)

  1. PATENTAXISPRÜCHr: i. Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose, insbesondere zur Herstellung von Celluloid, Ledertuch, Filmen, Lacken, Sprengstoffen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ohne Z-erfaserung in prak:-tisch gleichförmige Stücke oder Täfelchen- unterteilte Zellstoffplatten mit einer wenigstens 40'/, Salpetersäure enthaltenden Nitriersäureinischung nitriert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Nitriersäure mit einem Gehalt von etwa 7004 Salpetersäure.
DE1930594209D 1929-05-27 1930-04-24 Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose Expired DE594209C (de)

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GB1872181X 1929-05-27

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US (1) US1872181A (de)
DE (1) DE594209C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE946877C (de) * 1953-06-10 1956-08-09 Ici Ltd Verfahren zur Erhoehung der Loesungsgeschwindigkeit von nitriertem schichtfoermigem Sulfitzellstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE946877C (de) * 1953-06-10 1956-08-09 Ici Ltd Verfahren zur Erhoehung der Loesungsgeschwindigkeit von nitriertem schichtfoermigem Sulfitzellstoff

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US1872181A (en) 1932-08-16

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