DE663982C - Verfahren zum Nitrieren von Sulfitzellstoffpappe - Google Patents

Verfahren zum Nitrieren von Sulfitzellstoffpappe

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DE663982C
DE663982C DED71173D DED0071173D DE663982C DE 663982 C DE663982 C DE 663982C DE D71173 D DED71173 D DE D71173D DE D0071173 D DED0071173 D DE D0071173D DE 663982 C DE663982 C DE 663982C
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DE
Germany
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nitriding
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pulp
cellulose
sulphite pulp
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DED71173D
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Deutsche Celluloid Fabrik AG
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Deutsche Celluloid Fabrik AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B5/00Preparation of cellulose esters of inorganic acids, e.g. phosphates
    • C08B5/02Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose

Description

  • Verfahren zum Nitrieren von Sulfitzellstoffpappe Beim Nitrieren handelsüblicher Sulfitzellstoffpappe hat man bisher die Erfahrung gemacht, daß der Zellstoff nur sehr ungleichmäßig nitriert wird, indem ein Kern von unnitriertem oder mir aasnitriertem Stoff zurückbleibt. Man hat durch. zahlreiche Vorschläge versucht, diesem übelstand abzuhelfen. Ein Teil der Vorschläge geht dahin, durch chemische Vorbehandlung, z. B. Mercerisation, den Zellstoff reaktionsfähiger zu machen. Weiterhin wurde versucht, das Durchnitrieren dadurch, zu erreichen, daß dem Zellstoff eine möglichst große Oberfläche erteilt wird, indem z. B. der Zellstoff zunächst in Seidenpapier ül)ergefVlhrt tmd dieses dann vor dem Nitrieren in den verschiedenartigsten Vorrichtungen in kleine Teilchen zerrissen wurde. Gegebenenfalls soll durch Perforation dieser Teilchen eine weitere Erleichterung -des Eindringen.s der Säure erreicht werden. Infolge der ,großen Schwierigkeiten, trockenen h.and;elsüblichen Zellstoff in eine für die Nitrierung geeignete Form zu zerteilen, wurde bereits vorgeschlagen, den gebäuchten und/oder gehleichten Rohzellstoff nur ,oberflächlich auf der Pappenmaschine zu entwässern und ihn dann in feuchtem Zustande durch Aufschlagen im Exhaustor zu zerteilen. Beim Trocknen des nach diesem Verfahren erhaltenefi aufgeschlagenen Zellstoffes bilden sich erneut viele harte Knötchen, die eine völlig gleichmäßige Durchnitrierung verhindern. Aus den. handelsüblichen feuchten Zell.stoffpappen (4oo/o Trockengehalt), wie sie durch die Entwässerungsmaschinen der Zellstofffabriken geliefert werden, oder aus lufttrockener Zellstoffpappe läßt sich mit Hilfe des Exhaustors kein brauchbares Ausgangsmaterial für die Nitrierung erzielen, vielmehr muß bei diesen festgepreßten Pappen stets ein völliges Aufläsen und Entwässern durch Zentrifugen vorhergehen. Durch die anschliel'ende Trocknung bilden sich. auch. hier wieder viele harte Knötchen, die .nicht durchnitriert werden.
  • Alle- diese Vorschläge bedingen auch eine Verteuerung des ,an sich billigen Sulfitzellstoffes und damit auch der Nitrocellulose, zumal wenn, wie auch bereits bekaimtgeworden, trotz der mechanischen Zerteilung des Zellstoffes noch erhebliche Erhöhungen des Salpetersäureanteils in, der Nitriersäure notwendig werden.
  • Es ist bisher nicht gelungen, mit Hilfe dieser Vorschläge eine in normalem Fabrikationsgang anfallende trockene Sulfitzellstofpappe von mehr als 2oog Quadratmetergewicht in einwandfreier Weise zu nitrieren, sei es, daß die Stabilität des Nitrozellstoffes nicht den üblichen Anforderungen genügte, sei es, daß seine Lösungen infolge unvollkommener Nitrierung trotz Erhöhung des Salpetersäureanteils in der Nitriersäure faserig und trübe waren, so daß eine Verwendung des Nitrozellstoffes weder für die Zwecke der Sprengstoffherstellung noch für technische Anwendung als Lack, Film oder Celluloidr ohstoff in Frage kam.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich ein allen diesen Anforderungen genügender Nitrozellstoff .aus Sulfitzellstoffpappe herstellen 1ä13-, wenn man Sulfitzellstoffpappe von mehr Als 2oog Quadratmetergewicht in einer Schlagkreuzmühle nach dem Prinzip der stufenweisen Zerkleinerung aufbereitet. Die Größe des anfallenden feinflockigen, lintersähnlichen Materials ist beliebig mittels Siebe einstellbar. Es hat sich gezeigt, daß Siebe mit etwa 4 bis 8 mm Lochung die vorteilhafteste Größe des zur Nitrierung bestimmten Materials ergeben.
  • Gegenüber dem bereits vorgeschlagenen Desintegrator mit gegeneinander sich bewegenden Reibungs- und Schlagflächen, in dem der Sulfitzellstoff in eine gleichmäßige pulvrige Fasermasse übergeführt wird, die bei gelindem Druck sich zu Flocken ballt, mit Wasser oder Säure aber sofort zu einem gleichmäßigen losen Brei zerfällt, führt die Arbeit dieser Schlagkreuzmühle zu zusammenhängenden Faserflocken, deren Struktur nur so weit gelockert ist, daß sie dem Eindringen der Nitriersäure kein Hindernis mehr bietet. Der Vorteil der Schlagkreuzmühle liegt darin, d:aß eiine weitgehende Zerkleinerung bis zur Einzelfaser, die unerwünscht ist, vermieden wird. Die Auflockerung der Zellstoffpappe bis zur lintersähnlichen Struktur erreicht man mit der Schlagkreuzmühle nicht durch gegeneinander sich bewegende Flächen, sondern durch das Vorbeiführen der gegebenenfalls in einem Reißwolf vorzerkleinerten Zellstoffpappe an den scharfen Kanten der Löcher der feststehenden Siebfläche mittels der Schläger des Schlagkreuzes. Hierdurch wird eine mehr schabende als schlagende Wirkung erzielt und dadurch im Gegensatz zum Desintegrator die erwünschte lintersähnliche - Flockenform gebildet. Der nach dem Desintegratorverfahren erhaltene Stoff ist infolge seiner pulvrigen Beschaffenheit schwer zu verarbeiten, da er bei der Nitrierung leicht auf .der Nitrierflüssigkeit schwimmt -und so zu Bränden VeranJassung geben kann. Außerdem ist er die Ursache für Verluste beim Abschleudern und Wegschwemmen des fertigen Nitrozellstoffes. Demgegenüber liefert die stufenweise zerkleinernde Schlagkreuzmühle ein fast staubfreies,
    flockiges, leicht benetzbares Material, das sieh
    ohne Arbeitsverluste nitrieren und aufarbeiten
    läßt. Gegenüber dem Exhaustor bedeutet die
    ;Einführung der nach dem Prinzip der stufen-
    fsv%i,sen Zerkleinerung ,arbeitenden Schlagkreuz-
    ' e'einen Fortschritt insofern, als es nun-
    möglich ist, direkt handelsübliche
    Zellstoffpappe zu einem qualitativ
    h e .h,@rtigen Nitrozellstoff zu nitrieren. Wenn
    bisher stets die Nitriersäure bei der Nitrie-
    rang von Zellstoffpappe auf einen beträchtlich erhöhten Salpetersäuregehalt eingestellt werden mußte, so kann man bei mittels der Schlagkreuzmühle zerrissenem' Sulfitzellstoff die Nitrierung mit der für Baumwollcellulose üblichen Säurezusammensetzung vörnehmen. Dank der flockigen, lintersähnlichen Beschaffenheit des nach unserem Verfahren aufbereiteten Sulfitzellstoffes erhält man daraus einen Nitrozellstoff, der sich in seinen Eigenschaften nicht von Lintersnitrocellulose unterscheidet. Die Stabilität unserer für Sprengstoffzwecke u. dgl. zu benutzenden Nitrozellstoffe entspricht allen. Anforderungen der verschiedensten Prüfungen. Hierin und in der völligen Faserfreiheit der daraus hergestellten Paste und der Lösungen unterscheiden die neuen Nitrozellstoffe, wie sie nach unserem Verfahren erhalten werden, sich von jedem bisher mit den normalen Nitriersäuren gewonnenen Nitrozellstoff.
  • Ein weiterer Vorteil der Anwendung der Schlagkreuzmühle liegt darin; daß Zellstoffpappe infolge ihrer lintersähnlichen Beschaffenheit in normalen Chargen in den Nitriereinrichtungen verarbeitet werden kann, so daß bei plötzlich notwendigem übergang von Linters ,auf Zellstoff irgendeine Produktionsverminderung nicht eintritt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Nitrieren von Sulfitzellstoffpappe,dadurch gekennzeichnet, daß Zellstoffpappe von mehr Tals 2oog Quadratmetergewicht in einer stufenweise zerkleinernden Schlagkreuzmühle zu einer feinflockigen, lintersähnlichen Form aufbereitet und -der zerkleinerte Zellstoff anschließend in für Baumwollcellulose üblichen Nitriersäuren und unter den für Baumwollcellulose üblichen Bedingungen nitriert wird.
DED71173D 1935-09-28 1935-09-28 Verfahren zum Nitrieren von Sulfitzellstoffpappe Expired DE663982C (de)

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DE663982C true DE663982C (de) 1938-08-18

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DE (1) DE663982C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1037935B (de) * 1956-09-29 1958-08-28 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur Herstellung von zur direkten Nitrierung geeigneten Sulfatzellstoffflocken

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1037935B (de) * 1956-09-29 1958-08-28 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur Herstellung von zur direkten Nitrierung geeigneten Sulfatzellstoffflocken

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